Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

30. April 2016

2016 – Sonntagberg Classic Trophy

Blauer Himmel, Sonnenschein und schon in der Früh angenehm warm, Herz, was willst du mehr. Noch dazu am letzten Tag in einem April, in dem trotz Klimaerwärmung rundherum die Berge weiß sind. Und das Tollste ist, ich konnte wieder einmal dabei sein. Wenigstens beim ersten Lauf. Länger hätte ich es wohl nicht geschafft. Mein kleiner Hund hielt mich die ganze Nacht auf Trab. Hund quietscht, also aufstehen, Hundi in den Garten tragen, pinkeln, Hundi in die Küche zum Wassernapf tragen, wieder ins Bett legen, Hundi zudecken, einschlafen, Hundi quietscht, aufstehen……………
Na ja, was soll man machen? Mein Mäuschen wird im Juni 18 Jahre alt. Die darf alles.

So war ich natürlich relativ wenig ausgeschlafen, als ich zum Sonntagberg aufbrach. Aber oben angekommen, die Kamera umgehängt und losgestiefelt, und schon wurde ich wach. Als ich kurz vor dem offiziellen Startzeitpunkt auf meinem Fotoplatz in der Wiese stand, viel Auswahl hat man am Sonntagberg ja nicht, gingen ein paar Leute vorbei und eine Dame meinte zu mir “Ein Gartensessel wäre jetzt sicher angenehm”. Das war bestimmt gut  gemein, noch dazu angesichts meines dicken, schweren Objektives, aber hätte ich in diesem Moment einen Gartensessel gehabt, ich wäre in wenigen Sekunden eingeschlafen. Dank dem nicht vorhandenem Sessel hab ich sogar ein paar Bilder im Kasten, die ich hier zeigen kann. Viel Abwechslung gab’s aufgrund der Geländebedingungen und aufgrund der Zuschauer, die auch was sehen wollen und in der Schußlinie stehen, nicht, aber vielleicht ist ja trotzdem was interessantes dabei.

Für die, die noch nie dabei waren, ein kleiner Überblick, wie diese Veranstaltung im großen und ganzen funktioniert.
Klasseneinteilung:

1Motorräder, Beiwagengespanne:
Klasse M 1: Baujahr 1981 bis 1991
Klasse M 2: Baujahr 1966 bis 1980
Klasse M 3: Baujahr 1946 bis 1965
Klasse M 4: bis einschließlich Baujahr 1945
Klasse BW: Beiwagengespanne bis einschließlich BJ. 1991.
Automobile,:
Klasse A 1: Baujahr 1981 bis 1991
Klasse A 2: Baujahr 1966 bis 1980
Klasse A 3: Baujahr 1946 bis 1965
Klasse A 4: bis einschließlich Baujahr 1945
Klasse HS: historische Sportfahrzeuge bis 1991

Zur Teilnahme an dieser Veranstaltung braucht man weder eine Lizenz noch sonstige Rennsporterfahrung. Tempo ist unwichtig, es geht um Gleichmäßigkeit. Die Fahrer sollen die Zeit, die sie im ersten Lauf fuhren, im zweiten Lauf so genau wie möglich reproduzieren können, der mit der geringsten Zeitdifferenz zwischen beiden Läufen ist Sieger. Es gelten weitgehend die Bestimmungen der StVO, wer sich blöd aufführt, wird disqualifiziert, was angesichts der Ereignisse in Großraming vor ein paar Jahren keine schlechte Idee ist. Wer sich wirklich am Limit bewegen möchte, kann an einer der Rennsportserien teilnehmen, die es europaweit noch gibt. Rundstrecke und Bergeuropameisterschaft wären im Angebot. Wer das gerne möchte, aber nicht weiß, wie das geht, kann sich ja an Robert Zwidl, Karl Zach oder Sepp Manhalter wenden, lauter ehemalige Rennsieger und Meister, die heute ihren Spaß bei Gleichmäßigkeitsbewerben wie dem Lauf auf den Sonntagberg haben. Der Sonntagberg ließe sich nach heutigem Sicherheitsstandart vermutlich mit keinem vernünftigen Aufwand mehr so absichern, dass man Rennsport um die schnellste Zeit durchführen könnte. Mit alten, teilweise wertvollen Fahrzeugen macht das auch gar keinen Sinn. Wer allerdings glaubt, es wäre keine Kunst, zweimal gleichmäßig da rauf zu fahren, soll es einfach einmal probieren und staunen, welchen Topfen man da zusammen fährt.

Und nun zu den Bildern. Da es kein Rennprogramm gab, hab ich weitgehend keine Ahnung, wer welches Fahrzeug bewegte, ergo hab ich jeglichen unqualifizierten Kommentar weggelassen. Und so toll die Autos auch waren, so unglaublich der Manhalter M1 zugegebenermaßen auch ausschaut und klingt, es waren insgesamt doch recht wenige vierrädrige Teilnehmer, und so hab ich mich dann auf die Zweiräder konzentriert und keine Autos im Fahrbetrieb eingestellt. Ich hoffe, das eine oder andere Bild ist trotzdem dabei, das gefällt.

Ein Tipp zum Anschauen der Fotos: Das erste Bild oder irgend eines mitten drinnen anklicken, F11 drücken und dann mit den Pfeiltasten auf der Tastatur einfach vorwärts oder rückwärts blättern. Wenn sie das Vollbild wieder verlassen wollen, einfach wieder F11 drücken und am rechten unteren Bildrand auf „Close“. Gute Unterhaltung.

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Zum Abschluß noch eine ganz persönliche Anmerkung.
Lieber Veranstalter der „Sonntagberg Classic Trophy“. Wozu tut ihr so, als wäre die Strecke gesperrt? Wieso lasst ihr die Teilnehmer dadurch im Glauben, da wären keine anderen Fahrzeuge auf der Strecke? Wie kann es sein, dass sich während der Veranstaltung ein egoistischer Radfahrer mit seinem Drahtesel seinen Weg nach unten bahnt, ohne von irgend einem „Streckenposten“ auch nur im geringsten daran gehindert zu werden? Also für mich hat diese Aktion dem Faß den Boden ausgeschlagen! Würde mich wirklich interessieren, wie die Teilnehmer drüber denken. Ich würde hier sicher nicht mehr fahren! Für mich ist das schlicht und einfach eine Respektlosigkeit den Teilnehmern gegenüber.

14. April 2016

Uhren aus St.Petersburg – Pobeda TTK-1 von 1954

Filed under: СДЕЛАНО В CCCР - Made in USSR — Benzin @ 14:05

Hier stelle ich eine der ersten Uhren vor, die vollständig in der heute als Raketa bekannten Uhrenfabrik in St.Petersburg hergestellt wurde, eine Pobeda TTK-1 von 1954. Wie ich schon in einem anderen Artikel schrieb, ist Raketa die älteste Fabrik Russlands und wurde als Betrieb zur Ver- und Bearbeitung von Edelsteinen und Halbedelsteinen von Peter dem Großen im Jahre 1721 gegründet. Von einer Uhrenproduktion konnte damals natürlich noch keine Rede sein, als Steinmetzbetrieb machte sich die Firma aber schon unter Katharina II einen großen Namen.

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1930 bekam die Fabrik den Namen завод точных технических камней oder TTK-1, übersetzt ungefähr „1. Staatliche Fabrik zur Herstellung technischer Präzisionssteine“. Nach dem 2. Weltkrieg, in dessen Verlauf die Fabrik schwere Beschädigungen davon trug, wurden erstmals auch Uhren gebaut, deren Bestandteile aus verschiedenen anderen Werken des Landes angeliefert wurden, die Uhrwerke zum Beispiel aus Moskau. Die ersten in St.Petersburg, vormals Leningrad, vollständig in Eigenregie gebauten Uhren trugen den Namen Pobeda TTK-1.

Noch 1954 wurde der Name abermals geändert, und zwar in Петродворцовый часовой завод, Peterhof Uhrenfabrik oder kurz ПЧЗ, 1961 erfolgte dann der letzte Namenswechsel zu Ehren des ersten Raumfluges von Juri Gagarin in Raketa.

Nachdem die Zeitspanne, in der in St.Petersburg Uhren mit der Bezeichnung TTK-1 hergestellt wurden, relativ kurz war, sind diese Uhren heute auch entsprechend rar und gesuchte Sammlerstücke. Fundierte Informationen zu dieser Uhr, wie ihrer genauen Produktionszeit oder Stückzahlen sind, wie in der Sowjetunion üblich, nicht vorhanden, was wiederum ein spannendes Betätigungsfeld für Liebhaber und Sammler öffnet, siehe Link unten. Zahlreiche der in den Weiten des Internet angebotenen TTK-1 haben mit dem Original nicht mehr viel zu tun, vor allem besitzten die meisten Stücke neuere Uhrwerke, was aufgrund der Jahrzehnte, die inzwischen vergingen, auch nicht sonderlich verwunderlich ist. Da mir Uhren von Raketa besonders am Herzen liegen, hab ich eine große Freude damit.

Some thoughts on TTK-1 Pobeda

Einen schönen Tag noch…………..

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