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30. Dezember 2020

2020. 12. 30. Ybbstal/Maißzinken 1075m und Lunzer See–Romantische Erinnerungen

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 20:01

Ausgangspunkt: Biologische Station Lunz am See Parkplatz 608m
Höchster Punkt: Maißzinken 1075m
Dauer: 4 Stunden

Um 9:30 Uhr Start beim Parkplatz neben der Biologischen Station in Lunz am See, Aufstieg zum Durchlaßsattel. Ein steiniger Steig führt recht forsch durch wilden Wald aufwärts zum breiten Sattel am Durchlaß. Hier war ich früher öfters unterwegs, wenn ich über den schönen, unbezeichneten Steig zum Scheiblingstein hochstieg und dann über die ganzen Erhebungen vom Bärenleiten Kogel bis zum Lehardi wanderte. Hat mir oft richtig Spaß gemacht, dort herum zu wandern. Im Gegensatz zur Herrenalm und zum Gebiet um den Dürrenstein sehr einsam und ruhig dort oben. Diesmal war aber nicht der Scheiblingstein das Ziel, sondern der auf der anderen Seite des Sattels gelegene Maißzinken.

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Aufstieg zum Durchlaßsattel

Am 30. März 2002, also am Ostersonntag, bin ich wie zu Großvaters Zeiten um halb neun mit dem Fahrrad  zum Bahnhof gefahren und mit der Rudolfsbahn nach Waidhofen an der Ybbs. Von dort um 9:50 Uhr mit der Schmalspur nach Lunz am See. Ankunft 11:19 Uhr steht in meinem alten Tourenbuch. Dort bin ich dann über den Steig zum Durchlaßsattel hochgestiegen und über den schönen, schmalen Steig zur Abfahrt am Maißzinken, wo ich direkt über die Abfahrt zum Gipfel gegangen bin. Um 14 Uhr, also nach gut dreieinhalb Stunden Wanderung war ich am Gipfel angekommen, um 15 Uhr war ich wieder beim Seehof und 30 Minuten später beim Kirchenwirt, bei dem ich todmüde einige Getränke in mich schüttete. Abfahrt um 16:43 Uhr nach Waidhofen und dann mit dem Eilzug von 18:20 bis 18:36 zurück zu uns am Bahnhof. Kosten: Bahnfahrt €17.40 plus €3.50 Getränke. Super Tag steht als Abschluß im Buch.

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Schon bei der Skipiste. Nur ein paar Wanderer sind hier, sonst niemand. Der Corona-Wahn geht um.
Alle Räder stehen still, wenn der starke Arm der Regierung es will! Vorher hat es zumindest immer einen Krieg gebraucht, um sowas anzurichten. Heute geht das ohne. Fast wie im Sozialismus: “Ruinen schaffen ohne Waffen!”

Warum ich das schreibe? Weil mich diese Wanderung am vorletzten Tag des Jahres an eine Bahnreise-Wanderung erinnerte, wie sie heute nicht mehr möglich ist. Diese Schmalspurbahn nach Lunz gibt es nicht mehr. Auf dem ehemaligen Bahndamm befindet sich heute ein Radweg, die alten Bahnstationen existieren, soweit ich weiß, wenn nicht vollständig, dann zumindest zum Teil noch.

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Gipfel des Maißzinken

Wir sind 19 Jahre später schneller, unkomplizierter und ganz unnostalgisch mit dem Auto angereist und haben dabei noch großzügig das für die Pflanzen lebensnotwendige CO2 produziert. Eine win-win Situation für Mensch und Natur. Obwohl, muß ich zugeben, ich froh bin, daß ich damals diese Bahnfahrt und Wanderung so gemacht hab. Wie zu Großvaters Zeiten. Es war zwar umständlich und langwierig, aber trotzdem unheimlich schön. Und man wusste schon daheim, daß man viel Zeit braucht und man sich diese auch nahm.

Zurück zum Durchlaßsattel. Ab Durchlaßsattel den schmalen, schön gelegenen Steig genommen, der hoch zur Abfahrtspiste am Maißzinken (Tafel) führt, und dann über Güterwege und auch ein wenig wild zum Gipfelkreuz. Ich konnte mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, wie es dort oben ausgeschaut hatte. Nur den schönen Ausblick zum Lunzer See hatte ich in Erinnerung. Ich hab allerdings noch die Fotos von damals. Papierfotos, mit meiner guten, alten Canon EOS 500N geschossen, mit einem Canon EF20-35 und einem Sigma 135-400 im Schlepptau, wie mein Tourenbuch sagt. Ergo erheblich zu schleppen, wenn ich an das Gewicht denke. Das alles hab ich oft genug mit mir herum geschleppt. Meine Lieblingskamera für Bergtouren war übrigens die Canon AV1 mit Zeitautomatik bei Blendenvorwahl mit einem 35mm Objektiv. Relativ leicht, zuverlässig und robust. Ebenfalls mit Rollsensor!

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Blick auf Hetzkogel, Lunzer See und einer Eule, die die Schank (Selbstbedienung) am Gipfel bewacht.

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Abstieg bei der Talstation (die sich keineswegs im Tal beim Lunzer See befindet!) vorbei und dann auf einem schönen Steig durch den Wald zur Straße beim See. Kurz vorher begann es heftig zu schneien. Schön! Dann haben wir noch gegen den Uhrzeigersinn den See umrundet und nach vier Stunden waren wir wieder beim Auto und fuhren Heim.
Jetzt, über zwei Monate später, fällt mir beim Schreiben ein, daß vielleicht gar das der Auslöser war für meine neue, alte Leidenschaft fürs Wandern? Früher kann das nicht passiert sein, denn das war die erste Wanderung seit über zehn Jahren überhaupt. Vorher war ich nirgends wandern. Spielt aber keine Rolle. Diese Wanderung war mehr eine nostalgische Erinnerung. Sie war etwas, was ich schon sehr lange nicht mehr gemacht hatte. Und es war Eddies erste Bergtour. Eddie ist mein Yorkie. Ein unglaublicher Knuddelbär, aber am Berg und beim Wandern ein echter Terrier durch und durch.

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Karte zur Tour

Einen schönen Tag noch……………..

23. Dezember 2020

2020. 12. 23. Weihnachtstour

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 18:47

Na ja, auch wenn’s nicht der Heilige Abend ist, es war ein Tag zum Motorradfahren. Die letzten Tage, oder sagen wir, die letzten beiden Wochen hat es gar nicht ausgeschaut, als könne man zu Weihnachten Motorradfahren. Die Temperaturen stiegen kaum auf über 3°C, am frühen Morgen gabs regelmäßig Frost. Eddie, mein Hund, fühlte sich pudelwohl, wenn wir unsere Runden drehten. Eine Fahrt mit einem Motorrad kam mir dabei nie in den Sinn. Die letzte Runde hab ich am 7. Dezember gedreht. Bin zur Donau gefahren und dann ein wenig in der Gegend herum, zusammen nicht ganz 90 Kilometer. Dann wurde es mir zu kalt und ich fuhr wieder Heim. Heute war das anders.

Die Wettervorhersage war für heute, als dem Vorweihnachtstag, gut. Aber nur für heute. In den letzten beiden Tagen war es so warm, daß der ganze Dreck auftaute, der von den bitterkalten Tagen zusammengefrohrer auf und neben den Straßen herum lag. Teilweise sind die wohl auch mit dem Salz gefahren. Das hat der Regen von gestern großteils weggespühlt. Ich hab mir vorgestellt, wenn am frühen Vormittag die Sonne raus kommt, könnte man ab Mittag schön eine Runde drehen, und genau so kam es dann auch.

Zuerst bin ich nach Kematen an der Ybbs gefahren, dann weiter nach Rosenau und rauf zum Sonntagberg, die Lage peilen. Dort sieht man schon in alle Richtungen und kann beurteilen, wo man hinfahren möchte und wohin eher weniger. Dabei sah und spürte ich auch, daß es selbst auf über 700m Seehöhe so warm war, daß man keine Angst vor tückischem Eis haben musste. Das ist ja beim Motorradfahren nicht ganz so einfach wie mit dem Auto. Man liegt schnell auf der Pfeife. Na, und als ich dann sah, daß die umliegenden Höhenstraßen schneefrei waren (vor ein paar Tagen sah es dort noch aus wie im Himalaya-Gebirge), fuhr ich wieder runter und zur Tankstelle, einen Kaffee trinken, dann raus zum Weißen Kreuz und dort hab ich auf die Duracell Dame mit dem Tschobber gewartet. Und als die dann eintraf, gings los und wir drehten eine Weihnachtsrunde, die uns über rund 140km durch weite Teile des Mostviertels führte. Als ich wieder daheim vor der Garage stand und die Kiste mit dem Kercher reinigte, zeigte der Tageskilometerzähler ungefähr 170 Kilometer an. Jetzt kann von mir aus die Wettervorhersage für morgen zutreffen, es macht mir nichts mehr aus. Es soll wieder kalt werden mit Niederschlägen und allen Scheußlichkeiten, die der Winter zu bieten hat. Und jetzt noch ein paar Bilder, damit ich diesen Tag nicht vergesse.

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