Strecke: Tankstelle – Waidhofen an der Ybbs – Patertalstraße – Türkenweg – Waldstraße – Rabenbergstraße – Höhenstraße – Redtenbachstraße – FF Moosgraben – Neustiftgraben bis Kreuzung bei Großraming –> Pechgraben – Windpark Plattenberg – Laussa Ortsanfang – Koglerstraße – Schildlthal – Klettergebiet und Zustieg Sauzahn – Eichmühlgraben – Stiedlbach – Losenstein – B115 – Ternberg – Mühlbachstraße – Oberdambachstraße – B115 bis erster Kreisverkehr vor Steyr –> erste Ausfahrt Kleinbergstraße – Kleinbergstraße –> Ulrichstraße – Kleinraming –> Ramingtalstraße – Sulzbach links – Ramingtal – Hochreit – Urltal Monument – Feuerwehr Hochstraß – Holz – Ertl – Neustifterstraße – Ertlstraße – Seitenstettnerstraße – St. Georgenstraße – St. Georgen an der Klaus – Faßbergstraße – Engelsberg – Großgassen – Kleingassen – Hinterberg – Haindl – Adersdorf – Maaberg – L6204 – Höfing – Meiselhueb – Aschbach und Heim
Streckenlänge: 168km
Wetter: Bewölkt und für die Jahreszeit angenehm warm bei ungefähr 12°C
Unglaublich. Vor einer Woche hätten wir diese Runde nur mit einem Auto mit guter Winterausrüstung fahren können, aber nicht mit einem normal straßenbereiften Motorrad. Vor einer Woche, am Montag, hab ich mir bei einer Wanderung in Gaming ganz leicht das Knie verletzt, weil wir in rund 850m Höhe bis zur Hüfte im Schnee gesteckt sind. Dann ist es plötzlich warm geworden und statt -5°C bis -10°C waren es plötzlich +5°C und tagsüber sogar bis zu 10°C und mehr. Das ging von einem Tag auf den anderen. Noch vor ein paar Tagen hat sich die Heizung trotz Nachtschaltung (Absenken der Temperatur um 5°C) eingeschaltet, weil die Räume so ausgekühlt waren, daß sie unter die eingestellte Mindesttemperatur sanken und plötzlich war es nach 12 Stunden ohne Heizung noch fast so warm wie am Abend. Aber ans Motorradfahren war am Anfang nicht zu denken. Die Straßen waren dermaßen voll mit Salz, daß es gestaubt hat, wenn ein Auto vorbei gefahren ist. Das tu ich meinen Motorrädern nicht an. Aber dann, als es so warm wurde, hat es geregnet und das Salz war von der Straße geschwemmt. Das ist das, was ein Motorradfahrer- Herz höher schlagen lässt. Am Sonntag bin ich mit der Guzzi ein paar Kilometer gefahren und am Montag, also heute, war die XJR dran. Am Vormittag nochmals die Kette geschmiert und kontrolliert, ob alles passt, weil die Blaue Elise ja jetzt doch schon eine Weile gestanden ist. Am 31. Dezember, also zu Sylvester, war die letzte Ausfahrt. Sonja konnte es auch nicht mehr erwarten. “Fahren wir eine Runde am Montag?” “Na klar, wenn es nicht regnet!” Es hat nicht geregnet. Ungefähr um 12 Uhr sind wir abgefahren und nach einer Kaffeepause beim Fred waren wir gegen halb sechs am Abend wieder daheim.
Wir hatten eigentlich nichts geplant und fuhren einfach in Richtung Süden, also Waidhofen an der Ybbs. Bei der Zufahrt zur IFE (Bagger und Kipper) fiel mir ein, ich war da schon einmal in dieser Gegend da drinnen (vor 30 oder mehr Jahren) und wir bogen über die Eisenbahn zur Patertalstraße ab. Dort hab ich zwar irgendwie den Plan verloren, weil ich dachte, da führt ein Weg nach Ertl, aber dann haben wir dieses Platzerl mit dem Kreuz gefunden und den umwerfend schönen Ausblick auf die Stadt genossen. Sonja sagt, sie habe dieses Kreuz schon öfters von unten gesehen. Na bum. Ist mir noch nie aufgefallen.
Auf Wegen, die nur Gott kennt, sind wir dann auf die Straße gekommen, die nach Neustift führt und dann bis zur Kreuzung, wo es links nach Großraming rauf geht und rechts in den Pechgraben nach Laussa. Da waren wir genau richtig. Eigentlich wollte ich die Straße beim Höllleitenbach suchen, weil dort die Wolkenmauer steht, die ich gerne wieder besuchen möchte. Werden ja schon bald 22 Jahre, daß ich da oben war. Ich hab gesagt, ich zeig der Sonja, wo das ist und wie die ausschaut, aber natürlich sind wir an dem Abzweig vorbei gefahren. Na, auch gut, dann fahren wir halt zu den Windrädern am Plattenberg. Dort hätten wir uns fast in die Scheiße geritten. Oben im Bild die Anfahrt zum Bauernhof unterm Plattenberg. Von dort führt eine Schotterstraße bis zu den Windrädern rauf. Normal zumindest.
Da stehen wir am Plattenberg bei den Windrädern und haben (noch) keine Ahnung, wie wir da wieder hinunter kommen. Normal fährst du unter dem Bauernhof vorbei und dann beginnt die Schotterstraße. Die ist zwar grob, aber nicht schlecht. Gibt schlechtere. Man fährt in einer Schrägfahrt auf das erste Windrad zu und dann durch eine Rechtskehre und fast schnurgrade rauf zum obersten Windrad. Mit etwas Geschick kein Problem. Normal. Als ich zum ersten Windrad fahre, fällt mir ein Spezialfahrzeug der Forstwirtschaft auf, das so steht, daß ich mich frage, ob das etwa gar quer über die Fahrbahn steht und man da gar nicht vorbei kommt? Ich nähere mich langsam und schau, seh’ aber nichts besonderes. Ich fahr um die Kehre, wobei dort die Straße durch eine Böschung verdeckt ist, und erkenne, das Fahrzeug, ein recht langes Kettenfahrzeug, steht nicht auf der Fahrbahn. Nein, es stehe rechts neben der Fahrbahn. Dann erkenne ich, und es ist zu spät, die Fahrbahn, die Schotterstraße, ist auf Fetzten kaputt. Die Ketten dieses Fahrzeuges haben die Schotterstraße total ruiniert. Alles nur mehr eine einzige, schlammige Sauerei und ich steh da mitten drinnen mit der XJR. Mir blieb nix anderes übrig, als langsam und vorsichtig vorwärts zu fahren. Umdrehen, wäre niemals geglückt, Ich wäre im Dreck versumpft. Also vorwärts und rauf da! Nach ungefähr 100 oder 150m wurde der Schotterweg wieder normal fahrbar und ich fuhr ohne weitere Probleme rauf bis zum obersten Windrad. Sonja war mir blind gefolgt und als sie die Sauerei sah, war es auch für sie zu spät. Etwas verdutzt haben wir uns da heroben angeschaut. Eines war klar. Am selben Weg kommen wir da niemals mit heiler Haut runter. Irgendwie müssen wir diese Sauerei und das Kettenfahrzeug umfahren. Problem dabei: Das ist alles mehr oder weniger steile Wiese und die ist auch noch nass.
Der hat es leicht, der läuft einfach da runter.
Wir haben es dann auch geschafft. Mit hängen und würgen. Gottlob haben beide Motorräder sehr, sehr gut dosierbare Vorderbremsen und sind auch unter solchen schwierigen Umständen recht gut manövrierfähig. Zentimeter um Zentimeter durch die nasse Wiese am Kettenfahrzeug vorbei auf die Schotterstraße runter. Nur nicht die Nerven wegschmeißen! Mit einer Kati mit Geländereifen wäre ich gradeaus über die Wiese zum Bauernhof runter gefahren, aber mit diesen Straßenreifen ist das keine Gaudi! Das kaum vorhandene Profil verpappt sofort und die Fuhre schiebt gnadenlos geradeaus, wenn du die Bremse blockierst. Ich weiß nicht, wie wir die schweren Kisten aus der nassen, schlammigen Wiese, wenn sie gelegen wären, wieder raus bekommen hätten.
Abfahrt vom Plattenberg und Blick runter nach Laussa.
Ich bin dann gleich bei der Ortseinfahrt Laussa scharf links in die Koglerstraße eingebogen, weil die in ein Tal führt, wo ich noch nie drinnen war. Dort sind wir dann am Klettergebiet beim Sauzahn (Naturdenkmal) vorbei gekommen.
Klettern Sauzahn Laussa. Irgendwo hab ich (am Handy) sogar eine Seite gefunden, wo geführt Klettertouren am Sauzahn auch für Blindgänger wie mich durchgeführt werden. Leider finde ich diese Seite im Moment nicht mehr. Muß da einmal schauen.
Wir befinden uns noch immer in der Gegend zwischen Laussa, Losenstein und dem Schieferstein. Die Nordabbrüche des Schieferstein (mit Steinernem Jäger) sind oft ganz nah.
Unter uns ist nahe der Kreuzung Aichmühlgraben/Gschwendtnerberg ein kleiner Stausee.
Blick in Richtung Gscheid und zum Schieferstein 1206m. Der Felspfeiler des Wilden Jäger 1185m ist hier schön zu sehen.
Wir haben wieder ein schönes Platzerl gefunden.
Immer wieder schön, die beiden Dickschiffe anzuschauen.
Gedenkstein zum Bau der Kaiser Franz Josef Straße von 1897 bis 1901
Der Höhenzug von Spindeleben 1066m über Redtenberg 1028m bis Schnabelberg, der sich von Waidhofen an der Ybbs bis zur Kreuzgruberhöhe (Feuerwehrdepot Moosgraben) zieht.
An der Kreuzung in Richtung Konradsheim, wo wir diesen schönen Ausblick haben, findet sich auch diese Karte.
Wir sehen schon fast wieder Heim. Blick ins Ybbstal, rechts der Sonntagberg. Bei klarer Sicht kann man von hier aus fast bis in die Tschechei sehen.
Jetzt geht’s wieder runter und anschließend zum Fred.
Nach rund fünfeinhalb Stunden und fast 170km sind wir gegen halb sechs wieder bei der Heimfahrt. Schön war sie, die erste Ausfahrt des Jahres.
😍w&s😍 – 🤘Y
Kommentar by Yvonne — 25. Februar 2023 @ 11:22