Start und Zielpunkt: Parkplatz in einer Seitenstraße gegenüber der Kirche
Ausgangshöhe: 366m
Höchste Erhebung: 841m
Höhenunterschied: rund 550 in Auf- und Abstieg
Wetter: Leicht bewölkt, Sonnenschein
Temperatur: 0°C bis -10°C
Streckenlänge: 11.2km
Zeitbedarf: Rund 4 Std. 20 Min. mit allem Drum und Dran
10:20 Uhr am Parkplatz in Randegg. Warm angezogen, die Rücksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine. Es kann losgehen.
GPS-Track Geländeübersicht auf Mapy.cz
Wir gehen zur Hauptstraße, biegen rechts ab, kurz vor der Giebelkreuzbank wieder rechts und über einen verschneiten Weg zur Freisingerstraße rauf.
Blick von der ersten Querstraße (Hegaustraße) zurück nach Randegg
Wir haben die Freisingerstraße erreicht.
Standort westlich über Randegg und Blick zurück
Noch weiter westlich können wir nach Schliefau hinunter schauen.
Aufwärts, immer aufwärts, dem Gipfel entgegen!
Diese lange Querung im Schatten ist eine ziemlich kalte Angelegenheit
Für die kalte Querung werden wir reichlich belohnt.
Hier bei der Kehre mit der Bank verlassen wir die Straße und gehen eine Abkürzung. Die ist mir bei der Planung eingefallen, weil sie am Satellitenbild recht gut ausgeschaut hat. Da war allerdings von Schnee nichts zu sehen.
Rückblick zu Kehre und Bank. Die einzigen Spuren sind hier von Tourenskigehern, denen wir folgen.
Zuerst queren wir auf einem verschneiten Feldweg zu einer Wiese und steigen dann …
… den Skispuren folgend scharf rechts nach oben
Genau hier kontrollieren wir einmal die Temperatur. Die Wetterstation am Rucksack sagt -10°C
Der Schnee ist nicht sonderlich tief, aber rutschig und ich komm beim Aufstieg trotz der Kälte ordentlich ins Schwitzen. Wir nähern uns einer Heckenbarriere und ich frag mich, wie wir die überwinden wollen. Die Skispur führt aber im Zickzack genau zur Hecke.
Bei näherer Betrachtung ist das nicht nur eine dichte Hecke, sondern auch noch ein doppelter Stacheldraht. Die Skispur führt genau drauf zu.
Ich muß lachen. Die Tourengeher wussten genau, was sie hier erwartet. Da ist an einem kleinen Stück kein Zaun und die Hecke ist ausgeschnitten!
Der Weg ist nun frei für den weiteren Aufstieg
Geschafft. Hier, bei Hochstand und Bank haben wir wieder die Straße erreicht und uns damit einen langen, schattigen Bogen durch einen Wald erspart.
Wir haben in kurzer Zeit einige Höhenmeter zurückgelegt und werden mit einer schönen Aussicht belohnt.
Nun folgen wir der Güterstraße zum Bauernhof unterm Gruberkogel.
Rückblick von der selben Stelle. Da unten ist noch der Hochstand bei der Bank zu erkennen.
Wandern durch eine paradiesische Winterlandschaft
Südöstlich von uns sehen wir den bewaldeten Grestner Hochkogel, dem Hauptziel des Tages. Links davon ist ein kleiner, kahler Sattel zu erkennen, von dem aus wir direkt nach unten zu einer Straße absteigen werden.
Wir sind am Bauernhof vorbei, die Asphaltstraße hört auf und ein Waldweg beginnt. Genau vor uns der Gruberkogel. Der ist eigentlich mit seinen 740m nur ein unbedeutender Mugel in der Gegend, aber wie ist das normal bei uns? Wenn ein Mugel, egal, wie unbedeutend, am Wegesrand steht und schnell erreichbar ausschaut, dann wird er bestiegen. Hier hab ich meine Bedenken. Wir sind spät gestartet, es ist jetzt 11:35 Uhr und der Schnee ist abseits der geräumten Güterwege tief. Je mehr Zeit wir hier mit diesem Mugel vergeuden (Eddie hat kurze Beine, aber lange Haare!), desto mehr Zeit fehlt uns für den Rest der Wanderung. Ich beschließe, wir wandern am Gruberkogel vorbei.
Als Entschädigung kommen wir dafür an diesem hübschen Wegkreuz vorbei.
Wir sind am Gruberkogel vorbei und erreichen eine Hütte.
Hinter der Hütte Blick nach Nordosten
Ein Stück nach der Hütte befindet sich ein Mostbrunnen und wir können zum Gruberkogel zurück schauen. Von hier aus schaut er noch unscheinbarer aus als von der anderen Seite.
Wir sind wieder bei einer Lichtung. Hier weist ein Schild nach links oben.
“Zum Gedenkkreuz” steht hier. “Welches Gedenkkreuz soll hier stehen?” frag ich mich, aber wir sind neugierig und trotz des einigermaßen tiefen Schnee gehen wir nachschauen.
Schnell stellen wir fest, der Schnee ist wie Mehl und klebt sich nicht an Eddie fest. Alles in Ordnung.
12:04 Uhr. Kreuz am Vogelsberg 804m
Mein Thermometer zeigt hier 0°C an.
Blick über den Grestner Hochkogel zum Ötscher
Eine Frohnatur ist eine Frohnatur, weil sie eine fröhliche Natur besitzt und sie hat einen Namen. Sonja.
Wir düsen jetzt auf unserer Aufstiegsspur zurück zum Waldweg, der dort drüben beim Bauernhaus wieder zu einem Güterweg wird (Franzenreith, Güterweg Vogelsberg)
Es gibt hier am Feldweg nur einige zugewehte Spuren und wir waten in einem immer pappiger werdendem Schnee. Da vorne beginnt allerdings schon der Güterweg.
Blick über den Bauernhof zum Vogelsberg
Recht viele Höhenmeter können das nicht mehr sein bis zur nächsten Weggabelung.
Das schlägt dem Faß den Boden aus. “Wir sind hier?” entfährt es mir!
Bei dieser Bank sind wir schon oft gestanden, wenn wir mit den Motorrädern eine Runde über die Höhenstraße drehten. Daß ich hierher einmal zu Fuß und im Winter wandern würde, wäre mir nicht eingefallen. Links hinten ist noch der Vogelsberg zu erkennen, von dem ich bis heute keine Ahnung hatte.
Wir kommen hierher fast zu jeder Jahreszeit mit den Motorrädern. Diese Aufnahme beispielsweise entstand am 5. Februar 2022. Ein Stück weiter unten war dann allerdings aufgrund einer total vereisten Fahrbahn Schluß und wir waren froh, wieder gesund und ohne Sturz zur Grestner Höhe zurückzukehren.
Heute wären die Bedingungen für eine Motorradfahrt allerdings etwas verschärft.
Ein Stück weiter östlich kommen wir am Richtereck vorbei, mit 841m der höchste Punkt dieser Gegend.
Bei einer scharfen Rechtskurve stehen am Abzweig zu einem Traktorweg diese Schilder. 15 Minuten sollen es noch bis zum Hochkogel sein? Bei diesem Schnee? Na, schau ma einmal.
Auf den ersten vielleicht hundertfünfzig Metern sind wir diesen Fußspuren gefolgt, die hier abrupt endeten. Denen war wohl der Schnee zu tief. Unser Problem war weniger der tiefe Schnee, als vielmehr der weite Umweg, wenn wir nicht zum Grestner Hochkogel gehen. Wir müssen ja wieder nach Randegg zurück! Interessant war aber folgendes: Da, ein Stück weiter vorne, ist unterm Schnee die Kontur einer Traktorstraße erkennbar. Das sind zwei betonierte Bänder, auf denen man fahren kann. In der Mitte ist, wie an den Seiten, der normale, unbefestigte Untergrund. Aus welchem Grund auch immer, aber am linken Betonband war der Schnee meistens nur zwei bis maximal drei Zentimeter tief, während man sonst überall bis weit über die Knöchel im Schnee versunken ist. Für uns ja kein Problem, für Eddie hingegen schon. Vor allem auf längeren Strecken. Der würde sich total verausgaben und wir müssten ihn tragen. Aber so hatte Eddie überhaupt kein Problem. Die, die bis hierher diese Spur getreten haben, haben einfach um ein paar Meter zu früh aufgegeben.
Schaut eigentlich alles gleich aus, aber in der Schneetiefe ist ein gewaltiger Unterschied.
Blick zu Vogelsberg und Gruberkogel (ganz rechts).
Ohne Traktorweg muß man sich an den Grashalmen orientieren, die vereist aus dem Schnee hervorragen. Wo das Gras heraus schaut, ist der Schnee nicht tief. Hasenspuren gehen auch als Peilung der Schneetiefe.
Einen spektakulären Gipfel sollte man am Grestner Hochkogel nicht erwarten. Auch das ist, wie der Gruberkogel oder der Vogelsberg, nur ein bewaldeter Mugel. Schön ist es hier aber trotzdem.
Hier lädt im Sommer eine Bank zum Sitzen ein.
Rückblick über unsere Aufstiegsspur zum Prochenberg bei Ybbsitz.
13 Uhr. Das ist ganz unspektakulär der Gipfel des Grestner Hochkogel.
Die Aussicht, die man hat, kann sich allerdings sehen lassen.
Für uns zwei Häferl heißen Tee aus der Oldtimer Thermoskanne von Stanley Aladdin Made in the US of A. Irgendwie hab ich einen Narren an dem alten Ding gefressen. Gebaut 1984 in Nashville, Tennessee, ist das Ding zwar relativ schwer, aber echte US Qualität und vor allem nicht aus der Volksrepublik China, wie fast alles heutzutage. Fassungsvermögen fast ein Liter (rund 950ml oder 32 oz sagt die Aufschrift).
Die Aufschrift auf meinem Thermometer sagt -2°C
Hier geht’s jetzt weiter, den blaugelben Markierungen nach, zum Sattel (hoffen wir, nicht in die Ukraine).
Und jetzt hier scharf rechts halten!
Runter da durch den Wald bis …
… zu diesem verschneiten Waldweg und dann links zum Sattel. Dieser Abstieg durch den Wald bis zum Sattel ist markiert, weil er Teil eines Weitwanderweges ist.
Da unten kommt schon der Sattel in Sicht. Wir gehen dort nicht durch das Viehgatter der Markierung nach, sondern steigen links über eine Wiese zu einem Gebäude an einem Forstweg runter.
Ich stapfe einfach quer über die Wiese, meine Schlümpfe halten sich am Waldrand, weil dort der Schnee nicht so tief ist. Spuren gibt es hier keine. Ich schau mir grade die Gegend vor uns an. Ungefähr die Hälfte bis zum Forstweg haben wir schon geschafft.
… Nun nur mehr bis zur Hütte und zur Forststraße. Gottlob ist dieser Abstieg ungefähr so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es hätte auch beträchtlich steiler sein können oder (schlecht für Eddie) der Schnee tiefer.
Wenige Meter nach der Hütte kommt uns auf der verschneiten Fahrbahn ein traktorartiges Fahrzeug mit Holzarbeitern entgegen. Zwanzig Minuten später hören wir schon die Fichtenmoped wüten. Wir müssen jetzt zu diesem Bauernhof da unten runter.
Je näher wir dem Bauernhaus kommen, desto lauter wird das Hundegebell.
Rückblick zur Hütte unterm Sattel.
Kurz vorm Hof biegen wir scharf rechts über die Wiese ab, um dem Hund auszuweichen, aber der kommt uns trotzdem entgegen. Seltsamerweise schaut der aus den Nähe recht friedlich aus und bellt auch nicht mehr.
Der Hund ist zurückgeblieben und wir gehen unbehelligt weiter.
Rückblick zum Bauernhof mit Hund und zur Hütte unterm Sattel.
Kreuzung nahe Hof Hinterleiten 16 zum Hof Aschbichl 19. Wir gehen links in Richtung Aschbichl.
Wir nähern uns dem Hof Aschbichl
Schönes Geschenk zum 60. Geburtstag
Hier wird nicht mit Wein und Kohlen gehandelt, sondern mit Most und Feuerwasser.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Bauern geht’s auf einem schmalen Steig weiter nach unten.
Um ungefähr 13:10 Uhr haben wir den Grestner Hochkogel verlassen, jetzt, um 14:04 Uhr schauen wir ein letztes Mal zurück hinauf.
Wieder unten. Jetzt geht es flach zurück nach Randegg.
Ehemaliges Betriebsgelände der Firma Mosser (Sägewerk, neu und größer gebaut in Perwarth)
Jetzt sehen wir, daß hier sogar ein Wanderweg zum Vogelsberg angeschrieben ist.
Noch einmal nach links abbiegen in den Taborweg, und schon …
… sind wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück. Um 10:20 Uhr sind wir gestartet, um 14:38 Uhr zurückgekehrt. Schön war’s.