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16. August 2022

2022. 08. 16. Lunz am See/G. Hetzkogel 1582m/Kl. Hetzkogel 1493m/Stanzenkogel 1509m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:23

Strecke: Parkplatz Biologische Station Lunz am See (608m) – Mittersee – Klause – Reitsteig – Kreuzfichte – Jagdhütte Luckenbrunn – Stanzenkogel 1509m – Jagdhütte Gamseck – Großer Hetzkogel 1582m – Kleiner Hetzkogel 1493m – Biologische Station Lunz am See
Dauer: 10 Stunden 50 Minuten
Wetter: Am Morgen leichter Regen bei rund 16°C, im Verlauf des Tages Kaiserwetter

Ich bin am 14. Juli 2004 um 8:45 von der Biologischen Station aus ins Seetal aufgebrochen, an der Stelle, an der der Wasserfall in die Tiefe stürzt und kurz darauf ein Eisengeländer endet hab ich einen Steig genommen, der mir den Weg über den Obersee ersparte und mich zu einem Baum mit Kreuz brachte, und dann bin ich über Forststraßen und Steige zur Jagdhütte Gamseck gegangen, von wo aus ich (wahrscheinlich) den Großen Hetzkogel bestieg. Da damals (wie ich in meinem Tourenbuch festgehalten hatte) ab der Jagdhütte dichter Nebel herrschte, stieg ich am Rand des Abbruches so hoch hinauf, bis es rund um mich herum nur mehr bergab ging. “Weiter zur Jagdhütte Gamseck. Erkundung der Umgebung. Der Nebel ist beunruhigend Richtung Gipfel, da dadurch der Hang sehr unübersichtlich wird. Aber 150m unter dem Gipfel geb ich nicht auf. Die Gipfelfläche ist eher klein, steinig, überall geht’s nach unten, nur Sicht ist leider keine. Bin froh, als ich wieder bei der Jagdhütte bin” schrieb ich damals über meine Erlebnisse am Großen Hetzkogel.
Ich bin mir ehrlich gesagt bis heute nicht ganz sicher, ob ich damals am Gipfel war oder nicht. Der Nebel war einfach zu dicht. Wenn ich oben war, dann hat es damals die Latschen am Gipfel nicht gegeben, denn die wären mir aufgefallen. Ich bin damals meinen Aufzeichnungen zufolge bei der Pauschenalm (in hüfthohem, nassen Kraut, wie ich schrieb) am Steig neben dem Grünloch zum Lechnergraben gegangen und dann von dort über Pauschenreith zurück zum See.  “Das letzte Stück über altem, aufgelassenem Steig, den ich beim Pinkeln finde, in einen Privatgarten genau bei der Brücke! Entlang der Straße zurück zum Auto, wo ich nach 7 Stunden eintreffe! Naß, dreckig, aber sehr toll!” Meine Aufzeichnungen und ein paar dunkle Erinnerungen sind alles, was von dieser Tour zum Hetzkogel geblieben sind. 18 Jahre später war ich wieder unterwegs. Diesmal nicht alleine, sondern mit Sonja und Eddie.

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Earthview Übersicht

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5:40 Uhr am Neuhofner Hochkogel, Blick zum Ötscher. In der Nacht gab es starke Regenfälle, die aber laut Wetterbericht bis zum Morgen wieder weg sein sollten. In östlicher Richtung schaute es ja schon ganz ordentlich aus aber im Westen war es zappenduster. “Na ja” dachten wir, “es sind ja noch einige Kilometer bis Lunz am See. Das wird schon werden!”

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In Gaming haben wir uns im Zuge der Brauchtumspflege einen Kaffee gekauft und sind dann gemütlich weiter zum See nach Lunz gegondelt. Beim Abmarsch um 6:50 Uhr hat es ganz leicht genieselt, es war aber schon vorhersehbar, daß es gleich aufhören würde. Schon nach etwa 300m hab ich die Gore Jacke ausgezogen und im Rucksack verstaut. Einerseits war es ja kühl, andererseits für eine Gore Jacke viel zu warm. Wir waren nicht drauf aus, so schnell wie möglich an Höhe zu gewinnen sondern im Gegenteil, wir hatten vor, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und dabei die Örtlichkeiten zu erkunden, die uns später einmal zu einem geheimnisvollen Steig führen soll, der hier durch die Seewand des Hetzkogel führt.

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Nach langer Zeit seh ich in einer Wasserlacke wieder einmal einen Blutegel, der sich in seiner unnachahmlichen Art dahinbewegt.

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Schloß Seehof, dahinter der Große und der Kleine Hetzkogel. Noch wissen wir nichts über diesen Berg, noch wissen wir nicht, was wir da genau sehen, weil dieser Hetzkogel für Sonja wie für mich Neuland ist.

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Familienidylle. Mama Kuh, der junge Stier und ein ganz kleines Kälbchen liegt in der Wiese.

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Wie immer nach starken Regenfällen schießt im Seetal überall Wasser aus dem und vom Berg. Hier kommt das Wasser direkt aus einem ansonsten versteckten Bachbett im Wald.

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Mit lautem Getöse kommt ein Wildbach über die Felsen geschossen.

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Wir nähern uns dem ersten Kraftwerk im Seetal und haben rechts die steilen Wände des Hetzkogel vor uns, durch die ein Jagdsteig führen soll. Die Erkundung dieses Jagdsteig wäre eigentlich unser heutiges Tagesziel gewesen, aber die starken Regenfälle ließen es ratsam erscheinen, auf Trockenwetter zu warten. Sollte da auch noch haufenweise Wasser im Spiel sein, ist es vielleicht nicht ganz ungefährlich in dieser Wand, von der wir keinen Zentimeter kennen.

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Vor und hinter uns dampfende Feuchtigkeit

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Damit wir die Schleife der Forststraße (die man normal über einen Steig abkürzt) nicht ausgehen müssen, haben wir diesen verwachsenden, alten und steilen Ziehweg als Abschneider genommen, der uns beim letzten Mal, als wir von der Scheiblingsteinrunde zurück kamen, aufgefallen war.

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Dieser Wandabschnitt ist das Hauptobjekt unserer Begierde, was den Jagdsteig betrifft. Wir haben uns das lange und genau angeschaut, mit einem Foto verglichen, auf dem der Steig (wahrscheinlich ungefähr) eingezeichnet ist und unsere Schlüsse gezogen.

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Langweilig ist der Marsch durch das Seetal sicher nicht.

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In rund zweieinhalb Stunden werden wir da ganz oben sein, glaubten wir…..

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Der Mittersee …..

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… ein Relikt aus der Eiszeit

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Wo man in Trockenzeiten nur Schotterrinnen sieht, stürzen hier nach Regenfällen Wassermassen in die Tiefe.

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Genau auf dieses Geländer hab ich mich gefreut, denn es verkündet, daß es ab jetzt los geht.

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Wir machen eine kleine Pause und stärken uns

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Genau am Ende des alten Geländers beginnt auf der gegenüberliegenden Seite der Steig, der den Weg zum Hetzkogel deutlich abkürzen wird und den ich schon einmal ging.

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Zuerst ist das Steiglein etwas verwachsen, aber deutlich zu erkennen,

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recht bald aber entwickelt sich das Steiglein zu einem schönen, gepflegten Steig,

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der sich in langen Serpentinen durch den relativ steilen Wald schlängelt und nie Langeweile aufkommen lässt.

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Waldorf & Statler

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Es ist kaum zu glauben, wie schnell und mühelos wir hier an Höhe gewinnen.

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Als wäre mein Vater hier gewesen, hängt hier ein altes, windschiefes Eisentor in der Gegend herum und erfüllt keine Aufgabe mehr.

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In moderater Steigung mäandert unser Steiglein durch den steilen Bergwald.

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Die ganze Zeit schon begleitet uns ein regelrecht ohrenbetäubendes Rauschen, daß von diesem riesigen Wasserfall her rührt, der durch die gegenüber liegende Wand zu Tal stürzt.

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Hier machten wir erstmals Bekanntschaft mit dem Mauerwerk. Dieser Weg, auf dem wir uns bewegten, war nicht nur ideal in die Landschaft gebettet und erleichterte so den Aufstieg, sondern er war teilweise befestigt wir eine alte Römerstraße. An diese Befestigungen konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber als ich sie sah, war mir klar, warum ich für diesen Weg auch die Bezeichnung “Reitsteig” gelesen hatte. Ja, das war in der Tat einmal eine befestigte Reiterstraße und die, die hier ritten, müssen äußerst hochgestellte Persönlichkeiten gewesen sein, sonst hätte sich niemand die Mühe gemacht, von den Kosten einmal ganz abgesehen, durch dieses Gelände solche Reitwege anzulegen.

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Da ist so eine handwerklich gefertigte Befestigung, die steiniges, steiles Gelände reitbar machten. Jetzt wurde ich direkt fiebrig vor Neugierde, was da noch kommen könnte. An solchen Bauwerken aus vergangenen Tagen hab ich einen Narren gefressen.

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Da, sorgfältig mit Steinen eingefasst, mit Erde aufgefüllt und verdichtet, wurde eine Mulde eingeebnet. Und das in dieser Abgeschiedenheit. Was für ein Aufwand!

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Das Auge wird schnell geübt im Auffinden dieser Wegeinfassungen

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Und darum ist dieser Steig weitgehend so topfeben wie eine moderne Straße.

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Dieser Reitsteig endet bei der Forststraße oberhalb des Obersee an der sogenannten Kreuzfichte, einem Gedenkkreuz, mit dem an Balthasar Schweiger erinnert wird, der hier am 28. 10. 1930 in einem Schneesturm verunglückte.

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Während man am Wegkreuz an die Schattenseiten des Lebens erinnert wird, wird man angesichts von Himbeeren eher an die Sonnenseiten des Lebens erinnert. Das rechts ist eine Tollkirsche. Vom Verzehr wird dringend abgeraten, das Zeug ist giftig!

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Wir folgen der kurvenreichen Forststraße in Richtung Seekopfalm

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Nachdem wir hier schon einige Meter über dem auf 1113m gelegenen Obersee (der da vorne im Kessel verborgen liegt) aufgestiegen sind, wird auch die Aussicht immer besser.

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Wie wir so auf der Forststraße dahin stiefeln, sagt Sonja “Schau, schon wieder so eine gemauerte Straße!” Sofort folgten wir diesem Weg, egal, wo er hinführt.

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Wieder geschickt und topfeben wie eine Straße angelegt, führt uns der Steig in den Wald

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Solche aufwendig gefertigten Steige führen nicht irgendwo oder gar nirgendwo hin. Die erfüllten einen Zweck, und der Zweck dieses Steiges war, die Herrschaft zu dieser Jagdhütte zu bringen.

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Jagdhütte Luckenbrunn

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Luckenbrunn deshalb, weil da unweit der Hütte eine große Lucken (eigentlich eine große Mulde) ist, in der eine Quelle entspringt. Wie groß das Loch ist, sieht man, wenn man sich anschaut, wie klein Sonja (im Bild rechts oben neben dem Baumstamm) ist.

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Ich geh jetzt zum Brunnen, Wasser auffüllen. Wird noch ein warmer Tag.

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Nach einer kurzen Pause stiefeln wir weiter. Kurz hatte ich überlegt, ob wir nicht gleich hinter der Hütte durch einen Graben zum Stanzenkogel abkürzen könnten, aber nachdem sich dieser Graben sehr verwachsen herausstellte, ließen wir das bleiben und kehrten reumütig zur Forststraße zurück. Hier noch ein Blick zurück zur Hütte.

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Die Karlhöhe 1470m, die in Original ganz anders ausschaut als auf der Karte. Die ist sicher auch einen Besuch Wert.

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Und schon wieder haben wir einen kunstvoll angelegten Steig entdeckt, dem wir folgen. Egal, wohin der führt!

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Das ist aber diesmal recht einfach. Zuerst führt uns der Steig, sich stetig von der Forststraße entfernend, durch Waldgelände und dann zu einer großen, sanft ansteigenden Wiese. Und weil wir ohnehin einmal wissen wollen, wo wir wirklich sind, steigen wir da hoch, um einen Rundblick zu nehmen.

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Ich sag, “wir müssten jetzt Daumen x Pi beim Stanzenkogel sein” und wir steigen da zum Hochstand hoch. Das ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Vor Jahren muß es hier riesige Sturmschäden gegeben haben und die Reste der Aufarbeitung liegen noch (sprichwörtlich) haufenweise herum. Diese Äste und all das Zeug haben auf Wanderer die selbe Wirkung wie Panzersperren auf Panzer. Durch diese Haufen kann man nicht durch, man muß sie umgehen.

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Wunderschöner Ausblick zum Großen Hetzkogel (links) und zum Scheiblingstein (rechts). Wir sehen aber rasch, daß wir hier zwar am Stanzenkogel sind, aber nicht am höchsten Punkt. Den erreicht man mittels einer kleinen, nur ein paar Minuten dauernden Wanderung gegen den Uhrzeigersinn in südöstlicher Richtung.

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Sechs Minuten Gehzeit und eine Kuhhöhe trennen uns nun am Stanzenkogel 1509m vom Hochstand.

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Wäre vor 18 Jahren die Sicht auch so toll gewesen, wäre mir die Besteigung leichter gefallen. Der Große Hetzkogel und die Hütte sind von hier aus schön zu sehen. Was hier so einfach und selbstverständlich erscheint, ist dort drüben im Gelände aber nicht mehr ganz so einfach.

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Waldorf & Statler

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Eddie

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Sehr vergängliches Zeichen meiner Anwesenheit.

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Ich hab den Scheiblingstein noch nie aus dieser Perspektive gesehen. Damals, vor 18 Jahren, war ja der Nebel so dicht, daß ich nicht einmal den Gipfel des Gr. Hetzkogel, auf dem ich war, zweifelsfrei identifizieren konnte. Zum ersten Mal seh ich die Durchlaßalm, weil wenn ich da drüben herumgestiegen bin, hat mich die nie interessiert. War ja verfallen. Die Straße dahin gab es früher nicht und der Rest war im Verfall begriffen.

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Wir sind wieder am Hochstand vorbei und bewegen uns Richtung Senke und Jagdhütte Gamseck. Hier im Rückblick sieht man deutlich, daß der Weg von der Hütte zum Hochstand sogar gemäht ist! “Da weißt du, wer der Herr ist” sag ich zu Sonja, als wir über den gemähten Weg zur Hütte gehen.

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Jagdhütte Gamseck. Wir gehen ohne Aufenthalt vorbei, weil die im Moment bewohnt wird und wir nicht stören wollen.

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Herrlicher Blick zur Durchlaßalm unterm Scheiblingstein

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Der Weg rauf in Gipfelnähe ist eigentlich recht einfach zu finden. Wir gehen nicht immer am Abbruchrand, weil dort auch Bäume herumliegen und wir nicht ständig drüber kraxeln wollen. Wir werden oft vom Bewuchs abgedrängt und suchen uns den Weg eher links haltend zwischen den Bäumen hindurch nach oben. Hier ist allerdings Schluß. Gegen den Uhrzeiger den Gipfelschopf auf der Suche nach dem Kreuz zu umrunden geht (für uns zumindest) nicht. Ich komm dann sogar auf die Idee, der höchste Punkt könnte in den Latschen sein und kraxle da wirklich (ich Depp) mitten hinein. Sonja geht mit Eddie gegen den Uhrzeigersinn herum. “Hast du was?” ruf ich, als ich wieder raus kraxle. “Nein” sagt Sonja. “Ja Kruzifix, wo ist den das Gipfelkreuz?” fragen wir uns.

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Grübel, grübel und studier……

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13:08 Uhr. “Ich hab’s!” Nach fast sechs Stunden und zwanzig Minuten sind wir am Gipfel des Großen Hetzkogel angekommen.

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Großer Hetzkogel 1582m

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Wir schauen da zwischen Kleinem Hetzkogel, Lärchenstein (nur ein Zinken am Grat zum See runter) und Scheiblingstein vorbei zum Maißzinken. Der Maiszinken ist der bewaldete, etwa pyramidenförmige Mugel in Bildmitte, der immerhin 1075m misst. Als ich so da runter schaute, gingen mir folgende Gedanken durch den Kopf: “Wahnsinn, in welchem Land wir hier leben! Das da unten ist der Maißzinken mit 1075m. Der Lunzer See liegt auf 608m Seehöhe. Ich hab ein Buch ostdeutscher Bergsteiger, die nach der Wende ihre Erlebnisse aufgeschrieben haben. Ihren Grundlehrgang der Bergsteigerei machten sie quasi im Elbsandsteingebirge. Ich kenn einige Gegenden Deutschlands recht gut und weiß, was das Weserbergland zum Beispiel ist, wie das ausschaut. In österreichischen Dimensionen ist das Hügellandschaft. Wikipedia sagt: “Das Weserbergland ist eine bis 527,8 m ü. NHN[1] hohe Mittelgebirgslandschaft beiderseits der Weser.. “ Weserbergland 527,8m [sic!], Elbsandsteingebirge höchste Erhebung auf deutschem Boden 561m, auf tschechischem Boden 723m. Der Lunzer See liegt auf einer Seehöhe von 608 Meter. Heißt, Weserbergland und Elbsandsteingebirge auf deutschem Boden wäre hier unter Wasser. Und das alles mit dem Hintergedanken, daß der Gipfel, auf dem wir grade stehen, mit seinen 1582 Metern ein KLEINER Gipfel ist. Und jetzt, wenn man schon beim phantasieren ist, stellt man sich dazu noch (vielleicht da hinten in Sichtweite) den Elbrus (höchster Berg Europas mit 5642m) und den Everest (höchster Berg der Welt mit 8850m) vor. Boaaaaa…………

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Ein Blick ins Gipfelbuch macht dann wieder in eine andere Richtung nachdenklich.

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Blick zum Kleinen Hetzkogel.

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Nachdem wir in den letzten sechs Stunden wirklich alle Leibchen durchgeschwitzt haben, breiten wir unsere Wäsche hier zum Trocknen aus und es schaut für kurze Zeit ein wenig aus, wie man sich ein Zigeunerlager vorstellt. Falls jemand, so wie ich, gelesen haben sollte, daß höchsten so um die fünfundzwanzig Besteigungen pro Jahr hierher finden würden, so kann man das vergessen. Das ist offenbar so wie beim Scheiblingstein drüben auf der anderen Seite des Seetales. Als ich da erstmals hoch stieg, stand in einem Führer von Tippelt, “Touristischer Besuch unerwünscht!” Man fand zwar Wegspuren, aber jeder, der da rauf stieg, wählte seinen eigenen Weg. Heute findet man dort einen Trampelpfad, den man selbst im dichten Nebel nicht verfehlen kann. Hier standen vielleicht einmal vor Jahren fünfundzwanzig Bergwanderer pro Jahr im Gipfelbuch, aber heute stehen fünfundzwanzig Namen auf einer einzigen Seite. Der Hetzkogel ist, und mit Recht, ganz offenbar gut besucht!

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13:37 Uhr. Ein letzter Blick zurück, dann brechen wir zum Kleinen Hetzkogel auf. Ich hab nix gutes über diesen Abschnitt gelesen, aber die Sturmschäden, die geschildert wurden, scheinen zumindest zum größten Teil beseitigt zu sein.

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Tiefblick zum Eingang des Seetales

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Es war nicht so schlimm wie beschrieben, aber ganz einfach war es teilweise auch nicht. Ungefähr ab Mitte zwischen großem und kleinem Hetzkogel wird es aufgrund der Überreste eines Sturmschadens doch einigermaßen mühsam.

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Am Weg zum Kleinen Hetzkogel kommt man links (westlich) der Forststraße, die um den Hetzkogel herumführt, recht nahe. Bei aufziehendem Schlechtwetter könnte man hier überall relativ problemlos zur Straße absteigen.

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Hier sieht man auch schön, wie steil und unwegbar die westlichen Hänge des Scheiblingstein wirklich sind.

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Kurze Rast vor dem Gipfelsturm

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14:33 Uhr. Gipfel Kleiner Hetzkogel 1493m

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Der Kleine Hetzkogel ist, wie man sieht, ein etwas rustikaler Gipfel. Der Tiefblick zum See ist jedoch grandios.

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Ab jetzt geht’s nur mehr nach unten. Rückblick zum Großen Hetzkogel.

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Die Tristesse des Schotterstraßenhatschers beim Abstieg wird nur durch wunderschöne Ausblicke und ein paar Naschereien unterbrochen.

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Blick ins Bodingbachtal. Da drüben führt die Straße über Pfaffenschlag nach Gaming

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Zu unserem Leidwesen quert die Straße so weit nach Westen, daß wir uns schon weit außerhalb des Sees befinden. Unser Auto steht hinten am rechten Ende des See! Mann, das zieht sich!

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Wer jetzt trübsinnig wird, der findet Eisenhut am Wegrand. Ist sehr, sehr giftig!

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Das ist ein schöner Ausblick. Unter uns das Ybbstal und die Straße nach Göstling.

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Pinocchio

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Wir hatschen und hatschen und kommen dem See nicht näher.

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Pffff………… Wir sind ja schon fast unten.

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Dieser herrliche Mercedes Benz 230 S aus den 60er Jahren steht am Ende der Forststraße, auf der wir herunter kommen.

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Wir müssen jetzt noch über die Wiese da runter, wenn wir uns einen großen Umweg ersparen wollen.

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Geschafft. Jetzt nur mehr eine Steigung.

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Rechts von uns Scheibe, Scheiblingstein und der ganze Höhenzug zum Dürrenstein, der während unserer Tour ständig östlich von uns war.

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So, gleich ist die letzte Steigung geschafft.

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10 Stunden und 20 Minuten nach dem Abmarsch sind wir wieder da. Im Gegensatz zum Morgen wissen wir jetzt genau, was wir sehen, wenn wir hier rauf schauen. Da waren wir noch vor kurzem oben und haben herunter geschaut. Wir packen unser Zeug ins Auto und fahren über den Grubberg nach Gaming, wo wir uns wieder an der Tankstelle, wie es der Brauch verlangt, einen Kaffee kaufen. Anschließend fahren wir Heim.

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Karte zur Tour.

1. August 2022

2022. 08. 01. Lugerbach Graben–Sulzhöhe–Sulzkogel 868m–Weißes Kreuz 969m–Glashüttenberg 868m–Waidhofen

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:56

Der Wetterbericht sagte sehr unbeständig an und ich hatte keine Lust, irgendwohin eine lange Anfahrt in Kauf zu nehmen, um dann schlechtes Wetter vor zu finden, ergo dachte ich mir, machen wir etwas in der Nähe unserer Heimat. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für den Sonnberg in einer für uns neuen Variante, und es war gut so.

Strecke: Waidhofen an der Ybbs Parkplatz Weißenbachgraben 420m – Lugbach Graben – Lugerreith – Sulzhöhe – Sulzkogel 868m – Weißes Kreuz 969m – Glashüttenberg 868m – Weißenbachgraben
Wetter: Warm, trocken und sehr beständig.
Dauer: 5 Stunden und 50 Minuten mit allen Pausen

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Earthview Übersicht

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Das Auto unter der Eisenbahnbrücke des Weißenbachgraben stehen zu lassen war kein Vorsatz, sondern Notwenigkeit. Wir waren noch nie zuvor im Lugergraben und hatten daher keine Ahnung, wie es um Parkgelegenheiten bestellt war. Bei der Ankunft am Morgen stellten wir gleich einmal fest, “Da kann man praktisch nirgends parken, ohne auf Privatgrund zu stehen” und deshalb verließen wir das enge Tal wieder und stellten das Auto am Parkplatz unter der Eisenbahnbrücke im Weißenbachgraben gegenüber ab, wo wir parken, wenn wir uns am wunderschönen, bewaldeten Grat des Hütterkogel vergnügen. Es war 8:20 Uhr als wir losgingen, um etwas neues am Sonnberg zu erleben.

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Karte zur Tour (opentopomap.org), die in diesem Fall sehr gut mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Meine Karte war die Karte des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen Nr. 70 Waidhofen an der Ybbs im Maßstab 1:25 000 von 1989, deren topographische Karte sicher zum Besten gehört, was man finden kann, deren Aktualität allerdings zu wünschen übrig lässt. Da braucht man etwas Phantasie (Fantasie lässt mich immer an Fanta denken) beim Wandern.

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Das sorgt gleich am frühen Morgen für gute Stimmung. Alles Gute zum Geburtstag.

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Eingang zum Lugergraben

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Hier begleitet uns für eine Weile der Lugerbach, der dem Tal seinen Namen gibt und der in den Hängen des Schnabelberg entspringt. Luger Bach, Weißenbach, Schwarzbach und wie sie alle heißen, die Bächlein, die in den Hängen der Waidhofner Berge entspringen, sie alle haben nur ein recht kurzes Eigenleben, weil sie alle noch im Stadtgebiet von Waidhofen in die Ybbs fließen.

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Diese Wolken haben nichts zu bedeuten. Im Verlauf des Tages wird das Wetter immer besser anstatt, wie angesagt, schlechter. Wettervorhersage, Kartenlegen und Wahrsagerei ……….

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Abgesehen von der schmalen Asphaltstraße ist der Lugergraben eine recht urige Gegend.

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Ein Sattel im Talabschluß da hinten ist unser erstes Ziel.

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Die Geschichte des Steyr Traktor in Bildern.

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In Hinterlug ist dann der Asphalt zu Ende und es geht auf Schotter weiter.

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Rückblick. Genau bei dieser Brücke beginnt der Schotter.

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Wir nähern uns dem letzten Hof in Hinterlug….

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und prüfen kurz die Qualität der Baumfrüchte. Hervorragend!

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Auf meiner Karte existiert hier nur eine Straße, in der Realität sind es deren drei, also was nun? Mein Gefühl sagt mir, die Mitte ist die richtige Entscheidung (und es stellt sich als richtig heraus).

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Diese jagdliche Sperre betrifft uns nicht, da wir nicht rechts abbiegen.

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Der Weg wird ein wenig steiler

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Hier dachten wir zuerst, daß Tor ist versperrt. Da die Seiten auch noch mit Stacheldraht gesichert waren, hätten wir umgedreht. In so gesichertes Privateigentum würde ich nicht eindringen. Es stellte sich aber heraus, daß das Tor mit einem gefederten Schnappverschluß geschlossen war und nur dazu diente, dem weiter oben stehendem Vieh den Weg zu versperren.

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Wir sind bei der kleinen Weide in Lugereith angekommen. Bevor wir auf Vieh treffen, rasten wir ein wenig und genießen den ersten schönen Ausblick des Tages.

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Blick durch den Lugergraben zum Buchenberg 790m, nach Unter- und Obergrasberg und zu den nordwestlichen Hängen des Glatzberg

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Lugereith ist eine kleine Weide und daher ist auch der Viehbestand klein. Zwei Kälbchen bringen sich mit ein paar lustigen Bocksprüngen vorm “großen Hund” in Sicherheit, ich nehm Eddie sicherheitshalber zu mir hoch aber die alten Kühe kümmern sich nicht im geringsten um ihn. Die haben offenbar noch nie mit durchgeknallten Hunden schlechte Erfahrung gemacht. Das Talende hier scheint auch eine recht einsame Gegend zu sein. Das Bild ist ein wenig schief, weil ich nur die linke Hand frei hatte. Mit der Rechten hab ich Eddie getragen. Sicher ist sicher.

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Das alte Bauernhaus dient heute als Lager für Viehfutter. Im Hintergrund sieht man den wunderschönen Kamm, auf dem wir später zum Weißen Kreuz wandern werden.

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Eigentlich sollte hier laut meiner Karte ein Steiglein zur Sulzhöhe führen, in der Realität ist es eine nicht unbedingt sehr einladende Forststraße, die teilweise recht steil wird. Aber ja gut, wir haben ja Glück und es hat nicht geregnet. Nach Regen stell ich mir das hier recht unlustig vor.

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Wir haben nicht vor, hier zwischen dem 31. März und dem 23. April zu wandern und gehen daher unbekümmert weiter.

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Da schau her, eine Hütte, die es auf meiner Karte nicht gibt. Auf der digitalen Version von opentopomaps.org hingegen ist sie eingezeichnet.

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“Sulz Höh” steht da am Schild und das Thermometer zeigt um 9:46 Uhr knapp 20°C an.

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Wir kommen an der nördlichen Seite des Sulzkogel zur Sulzhöhe, wo man schön zum Redtenberg und nach Sulz schauen kann. “Wie jetzt weiter?” fragen wir uns. Wir folgen einem Ziehweg oder was immer das einmal war ein Stück um den Sulzkogel herum und ich überleg, ob wir da nicht hochsteigen sollten? Aber während wir so gehen, wird das Gelände zum Kogel immer felsiger und es schaut so aus, als wäre eine Besteigung von hier eine recht unangenehme Sache, aber je weiter wir den Kogel umwandern, desto freundlicher schaut das Gelände auch wieder aus und an dieser Stelle schau ich hoch und sag zu Sonja “Was ist? Gehen wir schauen, wie es da oben ausschaut?” Ein Blick genügt, und wir sind unterwegs nach oben. Es stellt sich von hier aus als eine recht einfache Sacher heraus. Im unteren Bereich kommt uns sogar ein Herr mit einem geflochtenen Korb entgegen, der bedauert, daß er keine Pilze gefunden hat. Er fragt, wohin wir wollen und versucht uns dann zu erklären, wie wir  am besten auf einem markierten Weg zum Weißen Kreuz kommen. Wir bedanken uns artig, wollen aber eigentlich von einem Abstieg zu einem Haus und zu einer Markierung nix wissen. Wir steigen weiter hoch.

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Die paar Felsblöcke, die uns den Weg versperren wollen, umgehen wir einfach.

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Ein Blick ins Gesicht von Sonja sagt mehr als tausend Worte

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Wir sind im Gipfelbereich des Sulzkogel 868m. Genau über diesen Kogel soll sich laut Karte die Grenze zwischen Niederösterreich und Oberösterreich ziehen, aber von den sonst üblichen Grenzsteinen sehen wir leider nichts.

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Oder wir können sie als solche nicht erkennen? Hier schien einmal eine Zahl draufgestanden zu sein. Oder ist es nur die Phantasie?

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Eine rote Markierung an einem abgerissenen Baum

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Ja, schön, daß wir hier waren, aber jetzt müssen wir wieder runter. Eigentlich wollte ich den Grenzsteinen in den Sattel zwischen Sulzkogel und Weißes Kreuz folgen, aber erstens finden wir keine Grenzsteine und zweitens ist der Hang zum Sattel runder auf der direkten Route verdammt steil. Wir entschließen uns, dem Aufstiegsweg zu folgen und dann in angemessener Höhe am Hang um den Kogel bis zum Sattel zu wandern.

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Im oberen Bereich des Kogels fanden wir tiefes, weiches Gras und so konnten wir leicht unseren Aufstiegsspuren folgend wieder am markanten Hochstand vorbei nach unten steigen, ohne die Richtung zu verlieren.

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Im Gegensatz zum einsamen Sattel auf meiner Karte befindet sich hier in der Realität ein Gewirr aus Forststraßen. Das eingezeichnete Wegkreuz ist wohl dem Straßenbau zum Opfer gefallen. Oder stand etwa das Wegkreuz vom Sattel an der Sulzhöhe einmal hier und wurde versetzt? Ich weiß es nicht. Wir folgen dieser Straße bis da vorne zur Kreuzung und steigen dann ohne Herumgetue schnurgrade in den Wald…..

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… wo wir auch sofort diese Wegspuren finden. Das ist der unmarkierte Weg, der in meiner Karte eingezeichnet ist.

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Dieser unmarkierte Weg trifft am Kamm mit diesem markierten Weg zusammen, der von Sulz zum Weißen Kreuz hoch führt und diesem Weg folgen wir jetzt.

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Im Verlauf dieses wunderschönen Kammes finden wir einen recht spitzen Grasmugel, den wir zu Ehren unseres kleinen Helden “Eddie Kogel” taufen, und weil hier für ein Gruppenfoto wirklich kein Platz ist, scharen wir uns um unseren kleinen Schlupf und halten eine ausgiebige Rast.

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Waldorf & Statler am Eddie Kogel

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Wer gerne auf verschlungenen Wegen durch schöne Wälder wandert, ist hier genau richtig.

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Blick durch das Tal des Luger Baches (nach Nordosten) zum Buchenberg

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Hinter (nördlich) uns ist der Redtenberg und der Schnabelberg zu erkennen.

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Tiefblick zur Weide der Lugerreith

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11:39 Uhr. Gipfelkreuz in Sicht. Nach drei Stunden und zwanzig Minuten haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht.

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Weißes Kreuz 969m

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Hier zieht sich der Kamm des Sonnberg bis zum Sonnbergspitzl und wenn man es wirklich drauf anlegt, bis nach Lohnsitz hinter Gaflenz runter. Dahinter im Dunst der Schrabachauerkogel und die Ennser Berge.

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Ich hab schon geglaubt, da hat jemand den alten Rechen als Souvenir mitgenommen, dabei hängt er ja eh hier am Ast.

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Laut meiner Eintragung hier im Gipfelbuch waren wir am 7. Dezember 2021 hier, aber meine digitalen Daten der Bilder sagen, es war der 8. Dezember 2021. Jedenfalls war es eine märchenhafte Wintertour am Kamm des Sonnberg.

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Wegweiser nach Oberland (Türkenschanze), zum Glashüttenberg und nach Sulz. Jetzt kennen wir alle diese Wege.

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Genau hier hinterm Gipfelkreuz, das Original wurde 1943 aufgestellt, dieses hier steht seit 26. 10. 1982, steht ein Grenzstein von 1847. Es ist der erste dieser Art, den wir im Grenzverlauf von Sulz bis hier her gesehen haben. Auf anderen Grenzkämmen stolpern wir praktisch ständig über Grenzsteine, aber hier ist das nicht der Fall.

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Hier auf meiner alten Karte ist der Grenzverlauf schön zu sehen.

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Am Gipfelkreuz hat Sonja diese Spinne (Kreuzspinne?) aufgenommen. Ihr Schatten wirkt fast furchterregender als die Spinne selber.

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Am Weg zum Glashüttenkreuz

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Unbenannter Mugel mit einem Steinhaufen

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Genußvolle Kammwanderung

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12:29 Uhr. Glashüttenkreuz 868m

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Tiefblick in einen Steinbruch östlich von uns.

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Die Schnecken waren zuerst da.

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Das ist mir noch nie aufgefallen. Hinweis auf einen deutlich sichtbaren Weg, der offenbar nach Hinter-Lueg runter führt. Müssen wir einmal probieren.

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Auch unser Weg, obwohl in keiner Karte eingezeichnet, ist nicht zu übersehen. Wo ein auch nur einigermaßen begehbarer Kamm ist, da sind auch Wegspuren!

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Blick nach Süden zur Forsteralm (Skigebiet mit Hirschkogel und Wetterkogel)

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Der Kammweg führt genau bis zum Ende dieser Forststraße, wo eine Rastbank steht. Von hier aus könnte man auf der Forststraße in den Lueggraben absteigen. Da wir das Auto im Weißenbachgraben stehen haben, steigen wir rechts hinter der Bank weiter über einen immer breiter und verwachsener werdenden Rücken zu einem toten Ende einer verwachsenen Forststraße ab, um dann durch einen aufgelassenen Steinbruch zur Hauptstraße und zum Weißenbachgraben zu kommen. Ab hier wird es richtig lustig, weil es keinen eindeutig sichtbaren Weg mehr gibt. Je nach Jahreszeit und Verwuchs steigt man halt nach Gefühl dort ab, wo man durchkommt. Im Winter war das recht einfach, aber jetzt im August schaut das anders aus.

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Da muß ein Sturm reingefahren sein. Beim letzten Mal war dieser Ast noch nicht abgerissen.

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Romantisches Platzerl

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Da gibt es noch Steigspuren

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HIer wird es schon unübersichtlicher.

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Da steht das Gemüse schon recht hoch.

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Wir haben Glück (nein, Können!) und kommen ziemlich am Ende des verwachsenen Weges herunter. Zwanzig Meter weiter links, und wir verpassen diesen Weg und steigen wild über den verwachsenen Hang bis runter ab. Ob das lustig wäre, ist eine andere Frage.

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Das wild verwucherte Gelände hinter uns, dahinter die Ausläufer des Redtenberg und des Schnabelberg

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Der verwachsene Weg ist maximal 150m lang und normal kommen wir hier ganz in der Nähe der Kehre herunter. Da hatten wir wirklich ein bissl Glück, daß wir nicht vorbei gerumpelt sind.

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Hier, in den steilen Wänden des ehemaligen Steinbruch beobachten wir eine Gams und die beobachtet uns. Dann schauen wir ihr zu, wie sie geschickt und flink über diese Wände in den Wald rauf steigt und verschwindet. Die hatte und glatt die lange Nase gezeigt.

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Wir sind herunten und haben nicht mehr weit zum Auto.

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14:09 Uhr. Noch ein paar wenige Minuten und unsere schöne Tour am Sonnberg ist beendet. Jetzt fehlt hier noch eine Überschreitung des Kammes vom Neustifter Sattel über Spindeleben und Redtenberg zum Schnabelberg nach Waidhofen, dann sind wir mit der Erkundung unserer Heimat weiter fortgeschritten.

Einen schönen Tag noch…………

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