Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

27. September 2022

2022. 09. 27. Prochenberg 1123m/Haselsteinwand 904m – Hausberg von Ybbsitz

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:40

“Was mach ma den? Geh ma Schwammerl suchen und kochen wir was gutes oder geh ma aufn Prochenberg? Vielleicht find ma ja auch dort Schwammerl, dann hama glei was zum Essen”. So ungefähr entstand die Idee für unsere erste Besteigung des Ybbsitzer Hausberges. Ich war im Frühling 1979 zum ersten Mal mit einem Motorrad (mit meiner Honda CB750Four) bei der Motorradausstellung der Fa. Lietz in Ybbsitz. Damals gab es weit und breit keinen anderen Kawasaki Händler als Lietz in Ybbsitz. Klar gab es noch den Schwandl in Amstetten oder den Grell in Grein an der Donau, aber das waren Honda Händler. Kawasaki war damals mit der Z650 und Z1000 der große Renner. Natürlich fährt man bei der An- wie bei der Abreise am Prochenberg vorbei. Seit damals bin ich, also in den letzten 43 Jahren, hunderte Male am Prochenberg vorbei gefahren oder ich hab ihn aus der Nähe oder Ferne gesehen. Der Aussichtsturm ist sein Wahrzeichen, weithin sichtbar. Nur oben war ich noch nie. Und das nervt mit der Zeit. Ging mir damals, vor x- Jahren mit dem Lugauer und anderen Bergen genau so. Du fährst ständig dran vorbei, warst aber nie oben. Das kann nicht sein und darum sind wir am Dienstag, dem 27. September 2022 zum ersten Mal dem Prochenberg in Ybbsitz auf’s Dach gestiegen. Fast hätte ich ja gesagt, ich bin seit 62 Jahren am Prochenberg vorbei gefahren, aber das weiß ich nicht mit Sicherheit, weil meine Mama nie erzählt hat, ob sie auch während der Schwangerschaft mit dem Papa am Motorrad mitgefahren ist. Die sind damals ja auch überall herum gedüst und waren sicher auch einmal in Ybbsitz. Obwohl sie eigentlich aus dem Waldviertel stammen. Aber wie waren am Ötscher, wieso nicht auch in Ybbsitz?

20220927_103709
10:37 Uhr. Parkplatz beim Hof Haselsteiner. Ich hab ja schon bei den letzten beiden Touren gesagt, daß wir grade eine Schlechtwetterperiode haben mit niedrigen Temperaturen und viel Regen. Die 2000er Bergl sind alle weiß. Dieses Kackwetter hält noch immer an, was uns nicht hindert, unterwegs zu sein. Volle Regenmontur, Rucksack regendicht verpackt am Rücken, Eddie an der Leine. Es kann los gehen.

20220927_104001
Der Haselsteiner Hof ist ein sehr schöner Hof. Wie große das hier wirklich ist, sieht man später am besten von oben.

20220927_104007

20220927_104225
Wirklich dreckig ist es trotz dieses Wetters nur ganz am Anfang für ein paar Meter auf diesem Kuhsteig, der dann in einen schönen Feldweg übergeht. Der schlimmste Dreck wird durch ein paar Holzbretter gemildert.

20220927_104229

20220927_104232
Gleich hinterm Haselsteiner Hof sehen wir die Haselsteinwand (904m), auf der das Heimkehrerkreuz steht.

20220927_104336
Wunderschön weich geht es sich in dieser Wiese. Es nieselt ganz leicht.

20220927_104542

20220927_105411
Der Feldweg geht in eine alte Forststraße über, von der nur mehr ein Steig übrig ist. Der Rest ist verwachsen oder im verwachsen begriffen.

20220927_110121
Hier zweigt, gut beschildert, der nasse, steinige Steig ab, dem wir folgen wollen.

20220927_110238

20220927_110910

20220927_111607
Erste schöne Ausblicke tun sich auf.

20220927_112332

20220927_112542
11:25 Uhr. Wir sind (fast) beim Heimkehrerkreuz auf der Haselsteinwand.

20220927_112612
Waldorf & Statler

20220927_112714
Links der Prochenberg, rechts die Rückseite der Haselsteinwand.

20220927_112718
Glei hamas. Eddie ist schon wieder ganz nervös.

20220927_112821
Das Heimkehrerkreuz.

20220927_112832
Haufenweise gibt es in Österreich, praktisch in jeder größeren Ortschaft, solche Gedenkstätten an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Vielleicht sollte man unsere Politiker, wenn nötig mit Gewalt, zu diesen Gedenkstätten schleppen, bevor die Kriegsgeilheit wieder um sich greift?

20220927_112935
Unter uns der Haselsteiner Hof, der der Wand ihren Namen gibt. Links ist Ybbsitz zu sehen. Angeblich, wir haben nicht nachgeschaut (warum eigentlich nicht? Ach ja, wegen dem Wetter), gibt es genau unter dieser Wand einen Festplatz, auf dem tatsächlich jedes Jahr ein Fest veranstaltet wird. Ach ja, es hat schon aufgehört zu regnen.

20220927_112951
Recht viel Platz ist hier nicht, wie man sieht.

20220927_113030

20220927_113125

20220927_114137
Weiter geht es vom Waldrand da unten über die Weide (Kühe, Kälber und Stiere! Ich trag Eddie sicherheitshalber, man weiß ja nie) zum Wald und über einen steinigen, nassen Steig weiter aufwärts.

20220927_120253
Hier muß man bei Nässe aufpassen, wo man hin steigt, weil das ist rutschig.

Resized_20220927_111747

20220927_120437

20220927_120802

20220927_121101
Nachdem wir noch nie hier waren, wissen wir nicht, wie weit es noch bis hinauf ist. Ab hier ist das nur mehr ein Stück und man könnte auch ganz einfach auf dieser Schotterstraße bis zur Prochenberghütte gehen. Wir nehmen aber einen unbezeichneten Steig durch den Wald. So lange es bergauf geht, kann nicht viel falsch sein.

20220927_121601
Hier zeichnet sich schon ab, daß nicht mehr viel Berg über uns sein kann.

20220927_121833

20220927_121847
12:18 Uhr. Der Aussichtsturm am Prochenberg 1123m.

20220927_122005
Diese Inschrift war für mich sehr erhellend. Die Welser Werke in Gresten und Ybbsitz sind mir ein Begriff, aber ich dachte, irgendwo gelesen zu haben, daß die Familie Welser aus Deutschland stammt. Dabei sind das waschechte Waidhofner! Solche Familien wie die Familie Welser brauchst du, um ein Land groß und wohlhabend zu machen. Und Politiker, wie wir sie grade jetzt haben, brauchst du, um dann alles wieder zu ruinieren und die Bevölkerung arm zu machen. Politiker bauen nicht, weil sie es nicht können. Aber sie zerstören, weil das können sie! Das ist das Einzige überhaupt, was sie können!

20220927_122053
Die Prochenberghütte ist die älteste Alpenvereinshütte von Niederösterreich und wurde am 16. 7. 1888 eröffnet.

20220927_122708

20220927_122720
Wir legen die Rucksäcke im Winterraum ab, ziehen uns trockene Sachen an und dann geh ich mit den Kindern spielen.

20220927_123201
Nachdem sich der große Fratz ausgetobt hat, gehen wir zum Kreuzkogel, wo das Gipfelkreuz steht. Dieser Kreuzkogel war noch vor einigen Jahren total verwachsen ohne Ausblick, hab ich gelesen. Heute steht hier kein Baum mehr und man hat einen tollen Ausblick.

20220927_123157
Rückblick zum echten Gipfel, wo der Aussichtsturm steht.

20220927_123252

20220927_123313
Rawuzel was here. Es folgt eine 360° Schau.

20220927_123334
Blickrichtung NNO

20220927_123338
Norden

20220927_123341
Nordwesten

20220927_123344
Westen

20220927_123354
Südwesten

20220927_123402
Südosten

20220927_123406
Der Kreis schließt sich.

20220927_123504

20220927_124246
Und dann schreiten wir zur Krönung des Tages.

20220927_124937
Wir sind wieder zurück bei der Hütte. Im Winterraum (unversperrt) liegt noch unser Zeugs, daß wir jetzt wieder holen. Jetzt steigen wir noch auf den Aussichtsturm.

20220927_125951
Jeder, der was auf sich hält, zeigt genau dieses Bild vom Prochenberg als Beweis, daß er am Turm war. Also, ja, wenn das so ist, dann hier mein Beweisfoto.

20220927_130007
Das ist etwas, was man vom Kreuzkogel aus nicht sehen kann, weil der bewaldete Prochenberg dazwischen ist. Genau gegenüber von uns in Bildmitte ist das westliche Ende des Schwarzenberg bei Gresten, den wir am 20. September umrundet und überschritten haben.

20220927_132258
Wir sind schon wieder nach unten unterwegs und finden diesen Pilz. Wie der heißt, hab ich vergessen, aber angeblich ist er ungenießbar und schmeckt wie eine Schuhsohle. Oder so irgendwie. Wobei ich mich frag, woher jemand weiß, wie eine Schuhsohle schmeckt?

Resized_20220927_111257

20220927_133504
Auf dieser Felskanzel waren wir im Aufstieg nicht oben. Ergo müssen wir das nachholen. Ich: “Müssen wir auch da oben gewesen sein?” Sonja: “Ja!” Recht hat sie. Wir würden uns nur ärgern, wenn nicht.

Resized_20220927_111643

20220927_133700
Blick an der nördlichen Flanke des Prochenberg vorbei nach Ybbsitz

20220927_133706
Haselsteinwand und Haselsteiner Hof auf einen Blick. Auf die Haselsteinwand werden wir beim Abstieg nicht noch einmal steigen, weil es schon wieder nach Regen ausschaut und wir eh schon naß genug sind.

20220927_133734
Waldorf & Statler

20220927_133904

Resized_20220927_134243
Wir sind wieder bei der Almwiese, wo die Kühe, Kälber und Stiere stehen. Die schwarze Madam da schaut zwar böse, rührt sich aber nicht von der Stelle. Ich hab Eddie hochgenommen und trag ihn unterm linken Arm.

Resized_20220927_134236     
Zwei Kühe und ein riesiger Stier, weiter am Rand (nicht im Bild) Kälber. Und genau hier, neben dem Stier, rutsch ich aus und mich hauts auf den Arsch, daß der Dreck nur so spritzt. Ich weiß ja nicht, ob es wahr ist, weil ich war ja damit beschäftigt, mich aufzurappeln und dabei Eddie nicht zu verlieren, den ich noch immer am Arm hielt (und der nicht den leisesten Muxer machte!), aber Sonja hat gesagt, der Stier hat geschmunzelt, als hätte er sich gedacht “So a Dotsch!” Jedenfalls haben die sich nicht bewegt, als ich hingefallen bin. Das wäre wohl unter ihrer Würde gewesen.

20220927_134309
Das war dann schon nach meinem “Umfall” und Eddie lief wieder aus eigener Kraft. Um uns hat sich keiner gekümmert.

20220927_135522

20220927_140133

20220927_141231
Fast wieder am Ausgangspunkt.

20220927_142455
14:25 Uhr. Nach nicht einmal vier Stunden sind wir zurück am Ausgangspunkt. Hinterm Haselsteiner Hof türmt sich die Haselsteinwand auf und es regnet wieder, wie am Anfang der Tour.

20220927_144024
Am Ausgang von Ybbsitz fällt mir noch diese Skulptur auf, die auf der alten Bahntrasse der Schmalspurbahn Waidhofen – Ybbsitz steht, die es, wie die Schmalspurbahn nach Lunz, ebenfalls nicht mehr gibt.

20220927_144030
Zum Schluß dieser Tour muß ich noch ein Fazit ziehen. Als wir beim Auto zurück waren, waren wir beide an den Oberschenkeln, an den Unterschenkeln und am Gesäß naß. Und das, trotzdem wir beide Regenhosen angezogen hatten, die man auch zum Motorradfahren trägt. Ironischerweise haben beide Hosen mir gehört, weil Sonja die ihre daheim vergessen hatte. Ich hab ja mehrere. Gehabt. Gehabt deshalb, weil ich nach der Heimkehr gleich beide Hosen in der Mülltonne entsorgt hab. Eine Regenhose, bei der man im Regen pitschnass wird ist genau so sinnvoll wie eine Brille, mit der man nichts sieht! Ich hab ja noch eine dreilagige aus GoreTex, die taugt auch was. Allerdings haut es einen damit bei Plustemperaturen schnell aus den Socken. Die sind eigentlich für den massiven Wintereinsatz gedacht. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

26. September 2022

2022. 09. 26. Lunz am See – Maißzinken 1075m Südgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:32

Regen, Regen, Regen. Jeden Tag Regen. War ja eh egal, weil am Wochenende wieder MotoGP in Spanien war. Superbike wäre auch gewesen, hatte ich aber übersehen. Dank ServusTV konnte ich mir das im Nachhinein anschauen. “Und was machen wir am Montag und Dienstag?” war die Frage. “Schau ma einmal. Vielleicht eine kleine Runde gehen?” Und so kamen wir auf die Idee, nach Lunz zum See zu fahren und den zu umwandern, egal, wie’s Wetter ist. Was daraus wurde, werde ich jetzt erzählen.

20220926_085750
So hat es um 9 Uhr am Hochkogel in Neuhofen ausgeschaut. Blickrichtung Süden. Kein Regen, nur schwer bewölkt. Ich hab schnell mit Eddie eine kleine Runde gedreht, bevor Sonja kam und wir nach Lunz fuhren.

karte_umgebung_001
Karte Umgebung Lunz am See.

20220926_102618
Um 10:15 Uhr gingen wir vom Parkplatz beim Seebad weg, um den See (Seehöhe 603m) gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Die Temperatur war recht angenehm und mit Ausnahme der kräftigen Bewölkung waren keine Besonderheiten zu vermerken. Ich hatte weder Rucksack noch Berg- oder Wanderschuhe mit sondern nur recht gehtaugliche, gut profilierte und knöchelhohe Alltagsschuhe für schlechtes Wetter. Und natürlich eine GoreTex Jacke. Also Eddie an die Leine und los geht’s. Hier sind wir beim Bootsverleih und beginnen unsere Umrundung.

20220926_110126
Hier nähern wir uns schon wieder der Biologischen Station am westlichen Ende des Sees und ich überleg, was wir dann noch machen könnten. Wir sind zwar gemütlich unterwegs, aber irgendwie viel zu schnell. Wenn ich eine Karte mit hätte, könnten wir uns jetzt auf die Suche nach dem Einstieg zum Stiegensteig  in der Seewand machen. Ich hab aber keine Karte dabei.

20220926_113409
“Geh ma noch a bissl spazieren?” hab ich gesagt und Sonja nickt. Als gehen wir noch ein bissl und plötzlich sind wir am Durchlaßsattel zwischen Scheibe und Maißzinken. Scheiblingstein und Scheibe waren dick in Dunst eingepackt und daher uninteressant, sonst wären wir vielleicht auf der Forststraße bis zum “Balkon” hoch gestiegen. Aber so hatte das keinen Sinn. “Geh ma da auffi?” frag ich und meine den Maißzinken. Da waren wir am 30. Dezember 2020 zum ersten Mal gemeinsam oben und das war der Beginn meiner neuen, alten Wanderleidenschaft. “Geh ma auffi!” sagt Sonja. Wir hätten nur diesen Weg da, auf dem Sonja steht, folgen müssen und wären nach einer nicht ganz halben Umkreisung bei einer Lifttrasse rausgekommen, von der aus mehrere Möglichkeiten gibt, dem Maißzinken aufs Dach zu steigen. Aber genau dort, wo Sonja steht, führt eine Steigspur in den Wald hoch. “Was ist das wohl? Wo führt der hin?” frag ich und Sonja sagt, “Den hab ich schon beim letzten Mal gesehen”. Wir sind inzwischen schon öfters hier am Sattel gewesen, unter anderem bei unserer tollen Besteigung der Scheibe mit anschließenden Überschreitung bis hinüber zum Lehardi inklusive Abstieg durch den Seegraben am 15. Juni. “Aha” sag ich. “An den kann ich mich nicht erinnern. Geh ma schaun, wo der hinführt?” “Sicher!” Und wir stapfen los.

karte_maißzinken_001_2
Unsere Route am Maißzinken. Dieser Aufstieg ist meines Wissens in keinen Karten eingezeichnet, die Strecke ist aber 1. durch Steinmännchen gut gekennzeichnet und im oberen Teil einmal mit zwei Seilen versichert. Aussicht gibt’s erst am Gipfel, aber die Streckenführung entschädigt für alles. Wer Wälder und Waldkämme mag, der ist hier richtig.

20220926_114117
Der Steig beginnt recht unspektakulär und ich erwarte eigentlich, daß sich die Spuren im Wald bald verlieren. Dem ist aber nicht so. Hier gibt es noch keine Steinmänner, aber der Steig ist immer gut zu erkennen.

20220926_114900
Man quert eine Forststraße, an der es eine nette Aussicht gibt. Sofern nicht alles in Dunst gepackt ist. Hier müsste man eigentlich zur Scheibe hinüber sehen.

20220926_114904
Die Forststraße

20220926_114923
Fortsetzung des Steig. Hier steht auch das erste Steinmandl und zeigt den Einstieg.

20220926_115045
Zur Not könnte man auch diesen kleinen Einheimischen nach dem Weg fragen.

20220926_115132
Hier gibt es weder technische noch sonstige Schwierigkeiten zu meistern. Gutes Schuhwerk mit sehr griffigen Sohlen sollte man (besonders bei Regenwetter) schon haben, besonders im Hinblick auf den oberen Abschnitt.

20220926_120053
Madam strahlt.

20220926_120412

20220926_121047
Wir stiefeln die ganze Zeit entlang dieses schönen Steiges aufwärts, eingewiesen von zahlreichen Steinmännern, die mich auf den Gedanken bringen, diesen Steig den Steinmann Steig zu nennen. Weit oben wird das Gelände allerdings felsig und ich frag mich schon, wie das wohl weiter gehen wird? Mir kommt sogar der Gedanke, dieser Steig könnte einigen einheimischen Jungs dazu dienen, eine uns unbekannte Kletterwand zu erreichen, wie wir das in anderen Gegenden schon öfters gesehen hatten. Du gehst einem schönen Steig entlang und stehst plötzlich vor einer Wand, die nur mit Klettern zu überwinden ist. Sofern das schwieriger als ein Einser ist, ist dann Schluß für mich. “Aber na ja, dann gehen wir eben wieder runter!” denk ich mir. Dann kommt diese Rampe, die mir sofort sehr gefällt.

20220926_121218
Das schaut am Bild viel wilder aus, als es wirklich ist. Über diese Rampe kommt man mit ein wenig Kraxeln recht einfach hoch. Wem die Dose zu sehr geht, der dreht hier allerdings um. Umgehen kann man das nicht.

20220926_121222
Grade wie der steile, nasse Fels in nasse Erde übergeht und ich mir “Kacke” denke, hängen zwei Seile herunter. Ich zieh einmal fest an jedem und sie halten. Nicht, daß es mich da mit dem Seil in der Hand hintenüber runterhaut. Das fehlt grade noch. Ich greif das Ding vorerst einmal nicht an, leg es mir aber so zurecht, daß es im Notfall eines Ausrutschers schnell zur Hand wäre. Für Eddie ist das hier jetzt auch blöd, weil er so weit vorgekraxelt ist, daß die Leine spannt. Noch ein Hupfer, und ich reiß ihn unabsichtlich runter. Ich sag “Eddie, bleib da stehen!” und er bleibt brav genau so und hier stehen. Braver Hund! Der erkennt inzwischen an der Stimme, wann es brenzlich wird.

20220926_121333
Sonja kommt nach und greift natürlich das Seil keine Sekunde an. Das ist die einzige Stelle bei diesem Aufstieg, wo eine gute Schuhsohle unerlässlich ist.

20220926_121709
Recht weit kann’s nicht mehr sein, weil da oben wird es hell.

20220926_121815
Waldorf & Statler

20220926_121913
12:19 Uhr. Ich glaub, wir sind gleich oben.

20220926_122035
Juchuuuu, wir sind oben.

20220926_122123
Maißzinken 1075m

20220926_122039
Bevor ich mit der Sonja am 30. Dezember 2020 hier heroben war, bin ich nur einmal auf den Maißzinken gestiegen. Das war am 30. März 2002. Damals bin ich mit der Rudolfsbahn nach Waidhofen gefahren und dann mit der Schmalspurbahn bis Lunz am See. Damals schon war vom großen Stilllegen von Nebenlinien der Eisenbahnen die Rede und ich dachte mir, bevor auch diese Linie stillgelegt wird, möchte ich wenigstens einmal damit fahren. Ich hab damals so wie heute den See gegen den Uhrzeigersinn umrundet, bin auf den Durchlaßsattel gegangen, hab dann über den normalen, markierten Wanderweg den Maißzinken bestiegen. Dann bin ich über die Skipisten abgestiegen, zum Bahnhof gewandert und mit der Schmalspurbahn über Waidhofen wieder zurück nach Hause gefahren. Ich hab das alles in meinem schlauen Buch recht gut dokumentiert und bin recht froh, daß ich das damals so gemacht hab, denn diese “Nostalgiewanderung”, wie ich es nannte, mit der Bahn zum Berg und wieder Heim, die wäre so heute nicht mehr möglich. Die Schmalspurbahn nach Lunz gibt es heute nicht mehr. Auf ihrer Trasse führt heute ein Radweg von Lunz nach Waidhofen. Die Bahnhöfe entlang der Strecke gibt es allerdings noch. Ich glaub, die stehen sogar unter Denkmalschutz.

20220926_122634
Heute schaut es hier heroben zwar anders aus als vor zwanzig Jahren, aber an diesen wunderschönen Tiefblick zum Lunzer See kann ich mich noch gut erinnern.

20220926_123253
Durst leiden muß man hier nicht.

20220926_122858

20220926_123040
Wir teilen uns eine Frucade und werfen dafür €2.50 in die Kasse. Für hungrige gibt’s Bier.

20220926_123313
Ein Edelweiß. Sonja glaubt mir das nicht.

20220926_124112
Die Bergstation des Skilift. Wenn genug Schnee liegt, ist das hier ein richtig schönes Familiengebiet.

20220926_125049
Da rauschen wir über die Wiese (ohne Ski) runter zur Talstation Rehberg

20220926_125703

20220926_125715
Die Ausblicke zum See sind hier immer besonders schön.

20220926_130227
Rückblick zum bewaldeten Teil des Maißzinken, dahinter ist alles in eine dicke, dunstige Suppe gepackt.

20220926_130631
Feuerholz oder Isolierung?

20220926_130717

20220926_130731
Lieber Wanderer
nimm da kurz Rast
Bergauf fehlt oft die volle Kraft
Blick auf zu Gott, er wünscht dir Glück
Kehr g’sund und froh is Tal zurück.

20220926_131158
Durchblick zwischen Hetzkogel und Seekopf

20220926_131510

20220926_131740
Links der Höhenzug des Scheiblingstein, rechts der Hetzkogel, dazwischen das Seetal und ganz hinten die nördlichen Ausläufer des Dürrenstein.

20220926_131847
Eddie!

20220926_134358
Wir sind fast beim Auto zurück und drehen uns nochmals um. Der Dunst hat sich inzwischen so weit gehoben, daß wir rechts den oberen Bereich des Scheiblingstein schon deutlich erkennen können. Links davon der fast 600m niedrigere Maißzinken.

20220926_135411

20220926_135248
Um 13:54 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt unseres Spazierganges zurück. Scheeee woas!

20. September 2022

2022. 09. 20. Mostviertel – Schwarzenberg 958m Überschreitung

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:23

Eigentlich nennen wir in Österreich Erhebungen erst dann einen Berg, wenn sie höher sind als eintausend Meter, selbst dann, wenn im Namen das Wort Berg enthalten ist. Wie zum Beispiel beim Sonntagberg. Dessen höchster Punkt liegt auf 712m. Das sind Höhenzüge, Mugel oder was auch immer, aber keine Berge. So gesehen ist der Schwarzenberg grade noch kein Berg. Er hat aber etwas, was in, zumindest in meinem Herz, zu einem Berg macht.  Er hat einen wunderschönen, felsigen Waldgrat mit einer bezaubernden Aussicht. Und er lässt sich herrlich umwandern wie auch überschreiten. Das alles ist für mich weder von der Anfahrt her noch vom Zeitbedarf ein riesen Aufwand, weil ich selber aus Amstetten und damit aus dem Mostviertel bin. Zwanzig Minuten und ich bin beim Schwarzenberg. Darum war ich auch schon öfters hier unterwegs, im Sommer wie im Winter, bei Sonne, Eis und Schnee, ja sogar bei Dunkelheit. Nur bei richtigem Dreckswetter, bei Regen und Nebel, war ich dort noch nie unterwegs. Weil grade eine länger Schlechtwetterphase unsere schöne Heimat heimsucht und weil wir uns eine Umrundung und Überschreitung des Schwarzenberges schon lange vorgenommen hatten, und weil wir an diesem Mugel ständig mit den Motorrädern vorbei fahren, haben wir beschlossen, wir überschreiten jetzt den Schwarzenberg, egal, wie’s Wetter ist. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, das sich so ein kleiner “Berg” ganz schön groß machen kann.

karte_region_002_2
Karte zur Tour.

20220920_103028
Startpunkt unsere Tour ist die Umgebung eines ehemaligen Gasthofes, heute Biketempel, in Ybbsbachamt etwas südlich von Gresten beim Eingang in den Schmidtgraben. Wir stellen das Auto so ab, daß wir möglichst nicht stören (ich frag im Geschäft, ob das passt, wo das Auto steht), ziehen uns die Schuhe um, Rücksack auf den Rücken, Eddie an die Leine und los geht’s.

20220920_103620
10:35 Uhr. Wir stapfen in den Schmidtgraben und wollen so den Schwarzenberg in seiner nördlichen Flanke bis zu seinem westlichsten Ende umwandern.

20220920_104001
Schon nach wenigen Metern wird’s urig und Geißlein beobachten uns neugierig.

20220920_104257
Ein Mantel hängt am Baum, als wäre er ein Überbleibsel aus der russischen Besatzungszeit.

20220920_104535

20220920_104925

20220920_105010

20220920_105154

20220920_110635
Wir gewinnen an Höhe und haben hinter uns einen immer schöner werdenden Ausblick. Nach diesem wunderschönen Holzhaus führt uns die Straße in einen Wald, den wir durchschreiten.

20220920_111037
Hier kommen wir grade wieder aus dem Wald heraus. Ich schieß diese Aufnahme, dann beginnt es zu regnen und Sekunden später zu schütten! Und dann prasselt es wie verrückt. Graupel! Wir reißen uns die Rucksäcke vom Rücken und kämpfen fieberhaft, ja fast verbissen gegen die Witterung. GoreTex Jacke übergezogen, Regenhose raus und so schnell wie möglich anziehen, dabei die Leine vom Hund nicht auslassen. Während meines verbissenen Kampfes gegen das Unwetter sehe ich aus den Augenwinkeln, daß Sonja eigentlich schon pitschnaß ist, obwohl sie sich grade die Regenhose anzieht und ich spüre, daß es bei mir nicht besser ist. Jeans naß, Leibchen naß, Haare naß, praktisch alles naß. Und der Wind pfeift wie in einem Vogelhaus. Dann stehen wir da, schauen mehr oder weniger aus wie Sau, die Sonja, der Eddie und ich, und lachen. Mann, das ist aber schnell gegangen! Da aus den Graupeln kein Eis wird, gehen wir halt weiter. Mehr als noch nasser werden kann uns ja nicht passieren.

20220920_114705
Da haut es jetzt den Regen herunter, daß wir selbst die nächste Umgebung nur mehr schemenhaft sehen.

20220920_114814

20220920_115719

20220920_123410
Es dauert aber gar nicht lange und die Sonne kommt wieder raus. Blöd ist nur, daß die Forststraße zweimal auf dem Weg zum westlichsten Ende des Schwarzenberg abgesperrt ist. Die erste Sperre ignorieren wir und steigen über den Zaun, die zweite Sperre ist aber kaum zu ignorieren, weil man sich sehr Mühe gegeben hat, den Weg mit Drahtzaun und Gitter zu verbarrikadieren. “Betreten der Alm verboten!” steht auf einem Schild. Eigentlich wollten wir die Alm auch gar nicht betreten, sondern nur auf der Forststraße das westlichste Ende des Schwarzenberg erreichen. Aber so ergibt es sich da halt ganz anders, und zwar positiv. Gleich bei der dichten Sperre steigen wir links entlang eines Grabens mäßig steil in einer Waldzunge hoch und erreichen die oberen Wiesen der Alm, die man nicht betreten darf. Dort steigen wir bis zum Waldrand hoch und erreichen so auf einem verwachsenen Feldweg das westlichste Ende des Schwarzenberg.

20220920_124102

20220920_124113
Der verwachsene Feldweg führt uns zu diesem Sendemast am westlichsten Ende des Schwarzenberg. Hinter dem Sender steigen wir weiter hoch und folgen dem Kamm, so gut es geht in Richtung Osten.

earthview_west_001_2
So schaut das Gelände, in dem wir uns jetzt befinden, auf Google Earth aus. Die roten Punkte zeigen ungefähr die Strecke, die wir durchwandern. Wobei man ab dem Sender nicht mehr von wandern sprechen kann. Der Wald ist zum Teil mit steilen, verwachsenen Felsen durchsetzt. Sämtliche Felsen, die wir nicht erkraxeln können, weil zu steil oder zu verwachsen, umgehen wir rechts (südlich). Teilweise kriechen wir auf allen Vieren durch den Busch und ich bin froh, daß ich mich schon so auf Eddie verlassen kann, für den ich meistens einfach keine Zeit hab, weil ich selber schauen muß, wo wir weiter müssen oder können, wie wir das schaffen. Ich hab Eddie immer, egal, was passiert, an der Leine, weil diese nicht nur eine Sicherung gegen abhauen ist sondern auch eine Sicherung gegen das Abstürzen. Bei dieser dreieckförmigen Wiese oberhalb der Bildmitte kommen wir ein bissl dreckig, aber unbeschadet (vorerst) wieder raus und folgen dem Waldrand bis zum oberen Ende.

20220920_125806
Das ist der nördliche Rand der Wiese, an der wir aus dem Wald rauskommen. Wir folgen hier jetzt dem Waldrand bis rauf und müssen dort einen Stacheldraht übersteigen, um weiter in den Wald vorzudringen. Hinter uns braut sich wieder was zusammen. Es wird nicht nur duster, sondern auch kalt und windig. Kurz überlegen wir sogar, ob wir nicht über die Wiese nach unten abhauen sollten, aber nach kurzer Überlegung und Beobachtung des Wetters stelle ich fest, “So schlimm wird das nicht. Gehen wir weiter!” In diesem Wald da vorne wird es dann wirklich lustig.

20220920_125815
Der Zaun lässt sich an einer Stelle ganz einfach zu übersteigen.

20220920_132201
Hier haben wir das schlimmste (und das unterhaltsamste) schon überstanden. Steile, mehrere Meter hohe Felsen sind hier genau am Grat im Wald versteckt. Der Grat besteht teilweise nur aus Fels, der mehr oder weniger stark verwachsen und gangbar ist. Einmal müssen wir diese Felsengruppen rechts (nördlich) auf einer Rampe direkt an der Wand umgehen, weil wir sie nicht ersteigen können, aber sobald wir rauf können, was genau im dichten Dickicht der Fall ist, kraxeln wir rauf und bewegen uns vorsichtig gen Osten. Ich hab da leider weder Zeit noch Lust für Fotos und außerdem bin ich drecksnaß und möchte mir das Telefon nicht ruinieren, darum gibt es von diesen Stellen keine Bilder. Leider. Aber auch der Rest dieses uns unbekannten Abschnittes ist recht interessant und schön anzuschauen. Zumindest für die, die solche Waldkämme mögen. Das Gelände ist im Norden immer verdammt steil und kaum begehbar, im Süden könnte man teilweise auch unterhalb der Felsen ausweichen, was aber immer mit großer Aufmerksamkeit verbunden sein sollte. Ich schätze, daß das bei Trockenheit alles wesentlich harmloser ist als bei diesem Sauwetter, das wir vorfinden.

20220920_132328
Wir lassen die Felsriegel hinter uns und der Kamm wird breiter und runder. Hier haben offenbar Stürme und Motorsägen gewütet. Da liegt alles kreuz und quer durcheinander. Man ist offenbar bei der Arbeit, dieses Durcheinander aufzuarbeiten, denn………

20220920_132439
…… genau hier, wo es weder Straße noch Weg gibt, steht eine Verbotstafel. “Forstliches Sperrgebiet. Betreten verboten von Montag 00:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr”. Na, erstens ist so eine Sperre unzulässig, weil sie kein Datum von/bis enthält und zweitens ist mir das bei dem Wetter hier mitten in der Einschicht sowieso komplett wurscht. Aber witzig ist das schon, daß da jemand so eine Tafel mitten in den Wald hereingeschleppt hat. Was die damit bezwecken wollen? Der Beweggrund wird wahrscheinlich Haftungsausschluss sein, falls sich doch jemand hier her verirren sollte und der dann auch noch zu dieser idiotischen Spezies gehört, die grundsätzlich anderen die Schuld gibt, wenn was passiert.

20220920_133850
Genau auf diesem Grat finden wir auch den einen oder anderen Grenzstein. Ohne Aufschrift, soweit wir das erkennen können. Aber wer weiß, was sich unterm Moos verbirgt?

20220920_133900
Hier auf diesem spitzen Mugel mitten im Wald dürfte es sich um den Punkt 858 etwas westlich vom Hof Angelsberg handeln. Dieser Mugel ist eine recht auffällige Erhebung im Verlauf des Waldkammes.

20220920_134019

20220920_134158

20220920_134210
Wieder einer dieser Grenzsteine genau am Kammverlauf.

20220920_134258
Hier steht ein riesiger Hinkelstein, für uns unersteigbar, am Kamm. Man kann den aber rechts ganz leicht umgehen.

20220920_134343
In seiner südlichen Flanke befindet sich dieser mannsgroße Riss. Ob das diese Angelsberghöhle sein soll, die es hier irgendwo gibt?

karte_detail_west_01_2
Karte, wo wir uns grade befinden und was wir bisher durchstiegen haben.

20220920_134641
Wir treten aus dem Wald auf eine Weide und wissen, wo wir sind. Unter uns schauen die Kühe etwas fragend zu uns rauf und denken sich wohl, “Da, wo die grade rausgekommen sind, da kommt aber normal keiner aus dem Wald!” Vom Sender bis hierher haben wir fast genau eine Stunde gebraucht, was dem Umstand geschuldet war, daß wir diesen Abschnitt überhaupt nicht kannten und wir uns in diesem unübersichtlichen, verwachsenen und teilweise steilen Gelände erst vortasten mussten. Aber lustig war’s.

20220920_134645
Unter uns liegt der Hof Angelsberg. Dort drüben bei den Bäumen führt ein markierter Weg über die Wiese zum Waldrand und zum Kamm hoch. In weiterer Folge ist der Weg ab hier bis hinunter nach Gresten rot markiert und auch (bei schönem Wetter) gut begangen. Wir haben hiermit den uns unbekannten Teil gemeistert und folgen dem bekannten Weg, großteils genau am Kamm, bis zur TVN Spitze und zum höchsten Punkt des Schwarzenberg. Nicht ganz ohne Komplikationen allerdings.

20220920_135638
Hier am Waldrand geht es wieder aufwärts. Die restliche Strecke ist hier aber von jedermann zu meistern, denn verwachsen ist hier nichts mehr. Mit Fels hat man hier nur mehr selten Kontakt (von der TVN Spitze einmal abgesehen) und wenn, dann in reinem Gehgelände.

20220920_135648
Waldorf & Statler

20220920_140022

20220920_140246

20220920_140856
Wir besteigen den nächsten steileren, auffälligen Mugel am Kamm, den Angelsberg, mit 952m die zweithöchste Erhebung am Schwarzenberg. Man kann den auch unten herum umgehen, aber warum sollte man das tun, wenn man schon da ist?

20220920_141117
Die Aussicht, normal recht schön, lässt heute leider generell zu wünschen übrig, weil alles dunstig und wolkenverhangen ist. Nichts desto trotz ist die Wanderung wunderschön. Unterwegs sein ist das Ziel. Hier beginnt es aber auch wieder leicht zu regnen.

20220920_141129
Aus dem leichten Regen wird in kurzer Zeit starker Regen…..

20220920_141215
… und der Salamander nützt die Verwirrung, um abzuhauen. Auch wir hauen im Laufschritt ab in Richtung Schutzhütte unter der TVN Spitze.

20220920_142511
Geschafft. Ein Dach über’m Kopf und Wände, die uns vorm starken Wind schützen, was willst du mehr?

20220920_142525
Hier wechseln wir einmal die pitschnassen Fetzen und fühlen uns danach wieder pudelwohl. Eddie bekommt Futter, wir teilen uns einen kärglichen Riegel, den Sonja mehr oder weniger zufällig von der letzten Tour noch eingesteckt hat, dann gehen wir weiter.

20220920_143104

20220920_143055

20220920_143045
Die TVN Spitze bleibt heute (erstmals, seit ich auf den Schwarzenberg gehe) unbestiegen, weil sie mit ihren 948m ohnehin nicht die höchste Erhebung ist (und weil uns einfach nicht danach ist bei dem Sauwetter momentan). Wir (besonders ich) waren da eh schon mehrmals oben. Dieser steile Felszahn ist auf der Nordseite über einen mit Griffbügel versicherten Teil recht einfach zu besteigen. Selbst Eddie kommt inzwischen ohne meine Hilfe (aber mit der Leine gesichert) hinauf.

20220920_143911
Man glaubt es ja nicht, aber schwupp di wupp, und wir wandern schon wieder unter blauem Himmel.

earthview_east_001
So schaut der östliche Teil des Schwarzenberg auf Google Earth aus. Wir wandern noch bis ganz nach vorne an den östlichsten Abhang hinaus.

20220920_144121
Hier gibt es nur wenige Stellen, wo man nicht genau am Kamm gehen kann, obwohl es manchmal etwas Geschick dazu braucht. Wer nicht so geschickt ist, kann die Felsstufen aber meist leicht umgehen.

20220920_144312
Im Gegensatz zu vor 15 Jahren gibt es am Kamm jetzt großteils tolle Ausblicke, weil die nördlichen Hänge geschlägert wurden. Früher war der Kamm recht stark mit Wald verwachsen. Was seiner Schönheit aber keine Abbruch tat. Heute sieht man halt mehr.

20220920_144324
Wunderschöner Ausblick über den Schmidtgraben nach Gresten

20220920_144441
Dem kleinen Kerl da sind diese Ausblicke herzlich egal.

20220920_144520

20220920_144526

20220920_144554
Brrrr. Warm ist was anderes.

20220920_144902
Eddie und der Vermessungsstein am Schwarzenberg 958m

20220920_144912

20220920_145025

20220920_145409
Der östlichste Punkt am Schwarzenberg. Hier konnte man früher sogar noch weiter am Grat über die Wiesen hinunter steigen bis zum Holzbauern, aber diesen Weg, der auf alten Karten noch eingezeichnet ist, gibt es nicht mehr. Heroben ist alles verwachsen und weiter unten bei den Wiesen ist alles eingezäunt. Ab hier folgt man einfach der Markierung über die Wiesen und durch die Wälder der Sündflanke bis zur Güterstraße, über die man dann bis Ybbsbachamt hinunter steigt.

earthview_east_002
So schaut das auf Google Earth aus. Der Güterweg, dem wir dann kehrenreich nach unten folgen, ist schön zu erkennen.

20220920_145727
Bald erreicht man diese Wiese mit schönem Ausblick und Bank.

20220920_150046

20220920_150054
Der Weg über die Wiesen runter ist oft erstaunlich steil.

20220920_150300
Ein Festschmaus für Schnecken. Für Menschen weniger.

20220920_150847
Genau hier mündet unser Steig in eine Forststraße, der wir jetzt bis zu einer kleinen Almwiese folgen.

20220920_150849

20220920_151055
Ein Stück nach dieser Kuhtränke steigen wir rechts über eine nasse Wiese (mit Kühen) zum asphaltierten Güterweg ab.

20220920_151323
Diese wunderschöne Kuh lässt sich in ihrem Müßiggang weder von uns noch von Eddie stören und ich überlege, wie groß die Pfanne wohl sein müsste? Ich mag Kühe!

20220920_151552 
Sie schenken uns eigentlich keine besondere Beachtung.

20220920_151714
Nur diese da ist von der neugierigen Sorte. Eine ist immer dabei, die neugierig ist. Mein saublöder Gesichtsausdruck wird sie dann wohl verscheucht haben.

20220920_151821
Ab jetzt nur mehr Asphalt bis runter

20220920_154931
Wir sind aber heute wieder recht gut im vernichten von Höhenmetern. Das ist auch notwendig, weil es vor uns (aus dem Norden) schon wieder kohlrabenschwarz wird, inklusive Donnern.

20220920_155016
Nordwestlich von uns kohlschwarz, südöstlich von uns blau und wir dazwischen. Werde wir nochmals naß?

20220920_155717
Die Beleuchtung der Wiesen und Wälder ist dafür jetzt umso gewaltiger.

20220920_160859
Es wird immer kälter, windiger und dunkler und es grollt. Den letzten halben Kilometer legen wir im Eil- und Laufschritt zurück, dann sind wir nach ziemlich genau fünfeinhalb Stunden zurück beim Auto und in Sicherheit. Kurz, nachdem wir Gresten verlassen, geht ein Wolkenbruch nieder, der alles heute dagewesene in den Schatten stellt. Da ist es uns allerdings schon egal.

Older Posts »

Powered by WordPress