Der Ybbskogel ist sicher kein weithin bekanntes Ausflugsziel. Dazu ist er zu klein und unbedeutend. Daß er ganz offenbar seine Liebhaber hat, sahen wir anhand der Steigspuren. Wie man dazu kommt, den Ybbskogel besteigen zu wollen, die Motivation dazu, wird unterschiedlicher Natur sein. Bei uns war es so, daß wir ihn bei der Überschreitung des Brenntenberg (vom Holzer Kogel zum Hirschkogel) gesehen haben. Es gibt vom Brenntenberg aus nur eine Stelle, von wo aus man den Ybbskogel sehen kann, und die ist bei der Breitenauer Spitze. Eigentlich fällt der Ybbskogel unter den zahlreichen höheren Mugeln in seiner Umgebung gar nicht auf. Er ist da, mehr nicht. Trotzdem fragten wir uns, was dieser kleine Berg mit seinem langen (lang im Verhältnis zu seiner niedrigen Höhe) sein soll, wie er heißt. Die Karte sagte “Ybbskogel” und damit war er für später gespeichert. Das sind so kleine Ziele, für die kein großer Zeitaufwand notwendig ist, die man unter Umständen auch an einem Nachmittag machen kann. Genau das war der Grund, warum wir am Sonntag, dem 27. August zum Saurüssel bei Hollenstein gefahren sind.
14:02 Uhr. Ausgangspunkt ist die kleine Kapelle in der Linkskehre an der Saurüsselstraße zwischen Hollenstein/Walcherbauer und Weyer. Der Himmel ist bewölkt, die Temperatur beträgt ungefähr 20°C. Länge der Tour mit allen Pausen 2 Stunden 20 Minuten.
Zuerst schauen wir uns diese kleine Kapelle an. Gebaut um 1750 sagt eine Aufschrift.
Wir folgen der breiten Forststraße, die unter anderem zu den Gehöften Poisberg und Geyersbichl führt. Meine Karte ist als, somit sind neue Forststraßen nicht eingezeichnet und darum hab ich den Ausdruck einer digitalen Karte mitgenommen. Laut dieser Karte sollten wir bald rechts auf eine aufwärts führende Straße treffen, der wir folgen wollten. Diese Straße war auch leicht zu finden, jedoch war dort ein Schild “Privatstraße” angebracht und eine Schranke. Wir wollten nicht stören, waren sogar bereit, die kleine Tour abzubrechen, wollten aber vorher noch nachschauen gehen, ob es nicht weiter hinten noch eine weitere Gelegenheit gäbe, nach rechts zum Ybbskogel abzubiegen. Hier kommen wir an einem Holzsteg vorbei, der ein Bächlein ohne Namen überbrückt.
Die Tafeln weisen darauf hin, daß hier gewandert wird. Was auch kein Wunder ist. Von hier aus könnte man in die südlichen Flanken des Gaflenzer Kaibling hoch steigen.
Wir folgen der Schotterstraße so weit zurück, bis wir auf eine (offene) Schranke treffen. Kurz dahinter zweigt nach rechts hinten dieser Waldweg ab, der sich aber bald im Kraut verliert. Nur ein schmales, mit einiger Aufmerksamkeit jedoch deutlich sichtbares Steiglein führt dann weiter in einer langen Querung durch die Hänge des Ybbskogel bis zu einer Forststraße. Diese querend, folgen wir dem Steiglein auf der anderen Straßenseite weiter, bis wir über uns eine weitere Forststraße sehen und steigen dort schnurgrade durch den Wald nach oben.
Blick zu den westlichen Ausläufern des gegenüber liegenden Brenntenberg.
Genau in der Kehre da unten sind wir aus dem Wald heraus gekommen.
Hier wurde zu Ehren einer Frau ein kleiner Aussichtspavillon aufgestellt…..
…. der tatsächlich eine recht nette Aussicht bietet.
Eine Bank, auf der (alleine schon mangels Sitzfläche) schon lange niemand mehr gesessen ist.
Da der Ybbskogel auch ausdähnungsmäßig ein recht kleiner Kogel ist, haben wir schon lange die (richtige) Vermutung, wo wir uns befinden. Wir befinden uns auf der Forststraße, die recht nahe am Gipfel des Kogel endet.
Kurz vor dem Ende dieser Straße sehen wir den “Gipfelhang” des Ybbskogel und steigen über die Wiese aufwärts.
Das ist der eigentlich recht unspektakuläre Gipfelbereich des Ybbskogel.
15:07 Uhr. Wir erwählen diese Stange als Gipfelzeichen und haben somit den Ybbskogel 781m bestiegen. Es gibt, wie könnte es auch anders sein (überall, wo es einen begehbaren Kamm gibt, gibt es auch Steigspuren), auch hier Steigspuren, die in beide Richtungen des Gipfelkamm führen. Ich würde ja gerne den Spuren nach Nordosten folgen, wir haben leider wenig Zeit, ergo folgen wir den Spuren ein Stück gen Südwesten, als in die Richtung, aus der wir hierher gekommen sind.
Blick nach Hollenstein an der Ybbs.
Entlang des Gipfelkamm sind rot lackierte Eisenrohre eingeschlagen und die führen uns zu dieser “Tanzbühne”. Oder was immer das sein soll.
Und links zwo drei, links zwo drei….. oder so ähnlich. In meiner (sehr frühen) Jugend war ich einmal Mitglied bei einem Trachtenverein. Da sind wir in Krems vor wasweißich wie vielen Leuten aufgetreten. Viel ist davon nicht übrig geblieben.
Wir gehen wieder abwärts zur Kehre mit der kleinen Aussichtsplattform und wollen dort wieder auf dem bekannten Steiglein durch den Wald queren, aber es kommt anders. Wir finden ein paar Grenzsteine und schauen uns ein wenig um, finden dann einen Waldweg, den wir zuvor nicht gesehen hatten und folgen diesem zur untersten Forststraße.
Dort hinten sind wir aus dem Wald heraus gekommen. Jetzt müssen wir nur mehr die Stelle finden, wo das kleine Steiglein den Wald quert.
Die Stelle zu finden ist nicht schwer, weil wir vorausschauend und zur Sicherheit ein kleines Plastiksackerl an einen Zweig gehängt hatten. Hier erfüllt es einen besseren Zweck, als wenn wir es, wie wir es sonst machen, ins südchinesische Meer geschmissen hätten und damit die Umwelt belasten. Die Weltmeere sind ja, laut den Grünen, voll mit Plastiksackerl vom Billa und so, weil wir Österreicher solche Drecksäue sind.
Hier mündet das Steiglein in den Waldweg.
Hier finden wir diese Grenzsteine, die in grader Linie durch den Wald aufgestellt sind. Am liebsten würden wir ihnen ja folgen……..
Pilze und andere Schwämme gäbe es hier haufenweise, aber wir lassen alle stehen.
Nach zwei Stunden und zwanzig Minuten sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Jetzt haben wir auch den Ybbskogel bestiegen.