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Unglaublich. Viereinhalb Jahre sind schon wieder vergangen. Dieses Gahberg Rennen war nach 25 Jahren Pause die erste Oldtimer Veranstaltung, die ich besuchte. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, wo der Gahberg zu suchen ist, als ich die Ankündigung im Internet, durch Zufall, fand. Weyregg am Attersee kannte ich allerdings, und so war es auch nicht schwer, den Veranstaltungsort zu finden. Zur Erinnerung daran sollen nun Bilder und ein paar Daten und Fakten sprechen.
Klasseneinteilung:
Motorräder getriebelos oder Riemenantrieb oder bis Baujahr 1921
1Zylinder Motorräder bis einschließlich Baujahr 1930
2Zylinder Motorräder bis einschließlich Baujahr 1930
Motorräder bis 350cm³ und über 350cm³ bis einschließlich Bj. 1945
Renn- und Sportmaschinen bis einschließlich Bj. 1930 und bis einschließlich Bj. 1949
Renn- und Sportmotorräder der Marken Rudge und Scott bis Bj. 1949
Renngespanne bis einschließlich 1979 (inklusive Ausnahmen) und Klassen für Automobile bis Bj. 45, Clubmitglieder und Sponsoren
Austragungsmodus: Das Motorrad wird beim Startplatz mit stehendem Motor abgestellt, auf das Zeichen des Starters der Motor gestartet, und ab ging die Post. Wenn es sein musste, was relativ selten vorkam, auch mit Hilfe von Funktionären und Helfern. Hilflos stehengelassen wird niemand, alle am Start stehenden fuhren auch los – früher oder später. Und das ist das schöne an solchen Veranstaltungen. Es wird nicht ganz so Bierernst genommen. Der Spaß der Fahrer und Zuschauer steht im Vordergrund. Ach ja. Es ging um Gleichmäßigkeit, nicht um die schnellste Zeit. War auch hier nicht immer klar zu erkennen, wenn der Enthusiasmus durchging. Sämtliche folgenden Angaben entstammen dem offiziellen Rennprogramm. Die Veranstaltung findet alle 2 Jahre statt!
Moto Guzzi C2V Sport 1926 <<<<<>>>>> Puch S4 1938
BMW R35 1938 <<<<<>>>>> Puch S4 1939
BSA Empire Star 1937 <<<<<>>>>> Matchless G3 1944
Puch 250T 1929 <<<<<>>>>> Puch JAP 1928
Indian Scout 1924 <<<<<>>>>> BMW R12 Gespann 1937
Zehnder 250 1928 <<<<<>>>>> DKW Ore 1927
AJS R8S 1930 <<<<<>>>>> Motosaccoche D50 1930
Standard JAP 1929
Douglas DT5 1929 <<<<<>>>>> AJS K10 1928
Indian Daytona 1928 <<<<<>>>>> BMW M61 1930
Condor D50 1939 <<<<<>>>>> Motosaccoche C35A 1929
Matchless V2 502B 1929 <<<<<>>>>> Moto Guzzi Gambalunghino-R 1949
Norton Inter 1935 <<<<<>>>>> Motosaccoche F50 OHC 1934
Harley-Davidson WR750 1941 <<<<<>>>>> Norton Manx 1947
Vorbereitungen zum Start wie bei der Tourist Trophy
BMW R51RS 1938 <<<<<>>>>> Norton
Scott TT Replica 1930 <<<<<>>>>> Rudge Ulster 1934
Scott Power Plus 1930 <<<<<>>>>> Rudge Ulster 1932
Horex Imperator RS 1954 <<<<<>>>>> Triumph Kneeler 1962
BMW R69S 1960 <<<<<>>>>> BMW Kayser 1960 von Hubert Klaffenböck, dem Papa des Weltmeisters Klaus
Honda LCR CB500 1974 <<<<<>>>>> Triumph Kneeler 1964 mit Seitenwagen Weltmeister Kenny Williams im Boot
Puch 250SG 1955 <<<<<>>>>> Puch SVS 1955
Achtung – auf gehts – Puch 125 SV 1957
Aermacchi 1960 <<<<<>>>>> BMW R50S 1961
Die Triumph Thunderbird 1956 von Hemetsberger Manfred war 2005 das letzte Motorrad, das ich auf Bild bannte, dann war, nein, nicht die Veranstaltung zu Ende, sondern der Strom im Akku aus. Leider.
Weitere Infos zum Gahberg Victory gibts beim „Motorrad Veteranenclub Attnang Puchheim“
Dies ist mein ganz persönlicher fotografischer Rückblick auf das Motorradmuseum Eggenburg, das 1980 von Friedrich Ehn gegründet wurde und am 31. Oktober 2009 für immer die Tore schloss. Bei meinen Besuchen hatte ich stehts eine Kamera dabei und fotografierte im Laufe der Zeit sehr viele Modelle. Mich trieb eine innerliche Unruhe, als könnte ich etwas versäumen. Es war so, als hätte ich geahnt, dass es diese wunderbare Sammlung nicht ewig gibt.
Jetzt, da es tatsächlich so weit ist, das Museum zumindest in dieser Form nun der Vergangenheit angehört, bin ich froh, wenigstens noch die Bilder zu besitzen und will hier denjenigen einen Teil der Bilder zeigen, denen es nicht mehr vergönnt ist, die Motorräder in Original zu bewundern.
Das Motorrad ist nun schon über 100 Jahre alt. Die ersten Vehikel, Dampfbetrieben und einem Motorrad nur entfernt ähnlich, gabs bereits im 19. Jahrhundert. Heute erinnern diese Dinger mehr an Fred Feuerstein als an ein Motorrad. Richtige und einigermaßen funktionierende Motorräder gab es erst am Anfang des 20. Jahrhunderts. Wobei auch damals noch vieles nicht so funktionierte, wie wir es heute gewöhnt sind. Aber man konnte damit schon fahren.
Mit diesen ersten Motorrädern war man zwar schneller als zu Fuß, allerdings nicht unbedingt viel schneller als ein gut trainierter Radfahrer. Pannen waren an der Tagesordnung. Damals war eben alles noch ganz anders. Vieles kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Beispielsweise hatten die ersten Motorräder kein Getriebe. Wegen der damals auch aufkommenden ersten Automobile gab es jedoch schon Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Städten. Mit den getriebelosen Fahrzeugen war es aber unmöglich, diese Beschränkungen einzuhalten. Man konnte gar nicht so langsam fahren, wie vorgeschrieben! Einen Plattfuß reparieren wegen eines eingefahrenen Hufnagels, das Pferd regierte ja noch auf den Strassen, war ebenso das tägliche Brot des Motorradfahrers wie den Antriebsriemen aus Leder nachstellen und kürzen oder das mitschleppen von Werkzeug samt Treibstoff, falls es eine längere Fahrt werden sollte. Werkstätten und Tankstellen gab es nicht.
Die Technik wurde mit der Zeit ausgereifter, die Müh und Plag beim Fahren ebenso weniger wie die Nägel auf den Straßen. Die technische Entwicklung machte auch vor dem Motorrad nicht Halt. Aber wer könnte sich heute noch an die Anfänge, an die Fortschritte und allem drum herum erinnern, wenn es die Enthusiasten nicht gäbe, die Bücher über diese Zeit schreiben oder die Fahrzeuge dieser Zeit sammeln, erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Erstmals besuchte ich das Museum Eggenburg am 7. Mai 2004. Ich weiß das deswegen noch so genau, weil dieses Datum von der digitalen Kamera festgehalten wurde. Bis dahin wusste ich zwar von der Existenz dieser Sammlung, zu einem Besuch hatte es ganz offensichtlich nie gereicht. Den Umfang konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen und war äußerst überrascht, keine kleine Sammlung, wie erwartet, sondern ein Fabriksgebäude voll Motorräder vorzufinden. Ich wähnte mich fast im Motorradparadies.
Dieses Motorradmuseum war das erste Museum dieser Art in Österreich. Es hatte bis zu seiner Gründung im Jahr 1980 nichts vergleichbares gegeben. Es schuf der Kultur des Motorrades eine würdige Heimstätte. Das Museumsgebäude ist ein historisches Fabriksgebäude, das Mitte des vorigen Jahrhunderts als „Feigenkaffeefabrik des Jacob Degen“ gegründet wurde.
Das Motorrad wird in seiner zeitgeschichtlichen Bedeutung dargestellt, von der Technik bis zum gesellschaftlichen und sozialen Umfeld. Die Ausstellung zeichnet den Weg des Motorrades als Freund und Weggefährte des Menschen von Anbeginn bis zur Jetztzeit nach.
Das Museum bietet
Öffnungszeiten:
Das Museum ist ganzjährig täglich vom 6. Jänner bis 20. Dezember geöffnet.
Mo-Fr 8-16 Uhr, Sa So Feiertag 10-17 Uhr. (Quelle kursiver Text)
Mit Zündapp wären wir am Ende des Rundganges angelangt. Zahlreiche Motorräder hab ich in diesen Beitrag nicht aufgenommen, weil die Bilder nicht gut genug waren. In Museen herrschen ja selten ideale Fotobedingungen. Nicht aufgenommen hab ich auch alle neueren Rennmaschinen und Sonderanfertigungen für den Rennsport. Auch auf die Vorstellung der meisten „Youngtimer“ hab ich bewusst verzichtet. Ihre Zeit ist ja noch gar nicht so lange her, darum sind sie zahlreichen Motorradfreunden noch aus dem Straßenverkehr bekannt.
Ich hoffe, der kleine Streifzug durch das ehemalige Motorradmuseum Eggenburg hat euch virtuell genau so viel Freude bereitet, wie mir das Erstellen dieses Beitrages. Einen richtigen Rundgang durch die ehrwürdigen Hallen können Bilder aber nicht ersetzen. Nachholen kann man diesen Rundgang in Eggenburg allerdings nie wieder. Das ist ein für alle Mal vorbei. Leider.
Ich danke recht herzlich für den Besuch hier und würde mich freuen, euch wieder einmal zu einem Rundgang in der Vergangenheit begrüßen zu dürfen.
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