Eigentlich wollten wir letzte Woche die Motorräder über den Winter stilllegen. Zum ersten Mal in meiner Laufbahn als Motorradfahrer wollte ich meine drei Alltagsmotorräder (Guzzi, YZF1000R und JXR1300) stilllegen. Diese unsägliche Regierung, deren einziges Interesse offenbar ist, uns zu schikanieren, wie das noch keine andere Regierung der 2. Republik getan hat, plant ja, ab nächstem Jahr eine Zwangsgebühr für den ORF einzuführen, die man auch bezahlt, wenn man den ORF ohne Internet gar nicht empfangen kann (so wie ich, der den Kabelvertrag 2020 kündigte und keine SAT-Schüssel hat). Natürlich ist es für den ORF nicht möglich, im Gegensatz zu jedem Privatsender, der das so handhaben möchte, nur denen Zutritt zu den Sendungen zu erlauben, die eine Gebühr bezahlen. Technisch ist das sogar sehr einfach machbar, aber der politische Wille fehlt. Man will ausnahmslos alle abzocken, egal ob sie konsumieren oder nicht. Der Traum jedes (unseriösen) Geschäftsmannes.
Das empfinde ich ungefähr so, als müsste ich Kraftfahrzeugsteuer bezahlen, obwohl ich kein Kraftfahrzeug besitze und auch nicht gewillt bin, eines zu kaufen. Aber ich könnte. Und darum vermeide ich ab jetzt, so gut ich nur kann, auf legalem Weg und auch unter Umständen auf etwas weniger legalen Wegen, an diesen Staat Steuer zu bezahlen. Dies ist die erste Regierung in meiner Lebenszeit, die ich als persönlichen Feind empfinde. Da KFZ-Steuer und Versicherung aber heutzutage auch tagweise abgerechnet werden, haben wir beschlossen, unsere Geräte noch ein paar Tage angemeldet zu lassen, weil das Wetter grade unheimlich schön ist. Anfang Oktober und Tageshöchsttemperaturen noch immer um 20°C ist traumhaft für Wandern, Motorradfahrern und auch für die Heizkosten. Dank dieser Regierung bezahle ich ja jetzt Gaspreise, von denen ich vorher nicht einmal geträumt hatte. Statt €188.- im Quartal jetzt €777.- Für die selbe Abnahmemenge, versteht sich. Ich bezahle jetzt im Quartal mehr wie vorher im Jahr! Danke, liebe Regierung, daß ihr uns, das Volk, schädigt, wo immer ihr nur könnt, denn es ist eure, und nur eure Schuld, daß es so gekommen ist.
Strecke: Amstetten-B121-Waidhofen a.d.Ybbs-Weyer-B115-Altenmarkt-B117-Buchauersattel 861m-Admont-B146-Liezen-B320-Espang-L734-Öblarn-L712-Stein an der Enns (Tanken und Pause)-L704 Kleinsölkerstrasse-Sölkpaß 1788m-L501-Baiersdorf-St.Peter am Kammersberg-L512-Oberwölz Stadt-L514-Oberzeiring-B114-Möderbrugg-Hohentauern 1274m-Trieben-A9 Tauernautobahn wegen Sperre der Kaiserau bis Abfahrt Admont-Admont-Buchauersattel-Altenmarkt-Weyer-Waidhofen a.d.Ybbs-Amstetten
Streckenlänge: rund 360km
Treibstoffverbrauch: 16 Liter Super95
Treibstoffkosten: INTIME Tankstelle in Stein an der Enns 5.95L/€10.70 = €1.799/Liter
Pink Tankstelle Kematen an der Ybbs 9.88L/€16,49 = €1.669/Liter
Die Tankstelle in Stein weist auf der Rechnung (wie viele andere Tankstellen auch) den gesamten Steueranteil vom Preis aus. 5.95 Liter Treibstoff kosteten €10.70, davon entfallen €4.65 auf Steuern. Nur mal zum Nachdenken.
10:39 Uhr kurz vor Admont. Blick zum Gesäuseeingang. Je nach Jahreszeit, Tageszeit und Witterung schaut das immer anders aus. Hunderte Bilder von der gleichen Stelle und nie das selbe.
Hinter uns im Norden schaut’s auch nicht uninteressant aus. Die Haller Mauer türmt sich auf. Links der Phyrgaß 2244m und rechts daneben der Scheiblingstein 2197m
11:39 Uhr. Rast bei der Tankstelle in Stein an der Enns. Das Restaurant hat seit einiger Zeit zugesperrt, die Tankstelle, die ebenfalls geschlossen war, ist wieder geöffnet. Ein Kaffee im kleinen Becher vom Automat für €1.90
Die Tankstelle ist offenbar keine Tankstellenkette, sondern eine Eigenmarke in Stein an der Enns. Ich bin hier sicher zwanzig Jahre lang stehengeblieben, wenn ich den Sölkpaß gefahren bin. Heute war es nach langer Zeit wieder zum ersten Mal, weil das hier immer gesperrt war.
Anfahrt zum Sölkpaß, Blick talauswärts.
Blick von der selben Stelle taleinwärts.
Weitwinkelaufnahme aus der letzten Kehre vor der Paßhöhe. Rechts das Deneck 2433m
Auf der Paßhöhe steht eine neue Tafel und die Höhe ist gewachsen.
So hat die alte Tafel noch am 29. Juni ausgeschaut. Die war auf beiden Seiten komplett mit Aufkleber zugeklebt.
Bei der Abfahrt auf der Südrampe beiben wir auch immer bei dieser Kehre stehen, wo ein kleiner Parkplatz eine wunderschöne Aussicht bietet.
Mit meiner FZR bin ich fast zwanzig Jahre lang einmal im Jahr zum Sölkpaß gefahren und dabei blieb ich gerne hier beim Dorfermoos stehen. Das Schild gab es, glaub ich wenigstens, damals noch nicht, dafür stand hier meistens ein Haflinger, wegen dem ich stehen blieb. Ich meine damit nicht den kleinen Puch Geländewagen, sondern ein Pferd.
12:48 Uhr. Rast bei der Rastbank oberhalb von St.Peter am Kammersberg.
Kurz vor Pölau am Greim Blick zum Greim 2474m
14:16 Uhr. Rast in Admont mit Blick zur Haller Mauer
Diesmal gibt’s statt Kaffee einen Eistee und eine warme Läberkäsesemmel.
Jetzt geht’s wieder heimwärts. Meine YZF1000R Thunderace hat jetzt rund 80 000km am Tacho und funktioniert immer noch wie neu. Leicht, handlich, schnell und gemütlich zu fahren verbraucht sie bei moderatem Tempo wenig Treibstoff und bietet auch bei kühlem Wetter guten Wind- und Wetterschutz. Sie ist Baujahr 1997 und seit 9. Februar 2011 in meinem Besitz und hatte damals 45105km am Tacho. Ich bin mit ihr durch die Schweiz und Südtirol gefahren, war am Mittelmeer und hab sie durch die Österreichische Bergwelt getrieben. Einmal bin ich mit ihr gelegen (Fußraste am Tonale gebrochen, dadurch Fuß auf der Bremse, was zum Sturz führte. Nix passiert), sonst bis heute nur Freude. Ich glaub, so ein Motorrad, daß seit 26 Jahren über 80 000km bewegt wurde, hat eine wesentlich bessere Umweltbilanz als ein Elektroauto. Eigentlich müsste man solche Fahrzeuge, egal, ob Auto oder Motorrad, die über so viele Jahre gehegt und gepflegt werden und somit Materialverschwendung durch Neuproduktion, Stichwort Nachhaltigkeit, vermeidet, von der KfZ-Steuer befreien! Aber für sowas sind unsere Politiker viel zu blöd.
15:43 Uhr. Nach sechseinhalb Stunden und 360km sind wir wieder daheim.
Dann bis zum nächsten Mal irgendwann und irgendwo in der österreichischen Bergwelt, mit dem Motorrad oder zu Fuß.