Nachdem das Wetter in letzter Zeit geradezu unterirdisch war und wir uns auch noch eine hübsche Verkühlung eingehandelt haben, beschließen wir für den Stefanitag einen Ausflug nach Lunz mit einer kleinen Wanderung auf den Maiszinken. Ich bin schon gespannt, wie ich mich nach meinem Dauerhusten über die 475 Höhenmeter schlagen werde. Unglaublich, wie man von so einer blöden Verkühlung mitgenommen werden kann.
GPS-Track unserer kleinen Wanderung auf Mapi.cz
GPS-Track auf Austria Map AEV
10:40 Uhr. Wir parken den kleinen Opel bei den Parkplätzen am Seebad, ziehen uns Wanderschuhe und Gamaschen an, Sonja nimmt Eddie an die Leine, ich hänge mir eine Tasche mit einer Flasche Mineralwasser um, dann kann es los gehen. Abmarsch auf 600m Seehöhe im Uhrzeigersinn um den See bis zum Abzweig Maiszinken (links vorne). Temperatur 6°C, durchgehend bewölkt, windstill.
Auf der anderes Seite des Lunzersee ragt im Südosten der Scheiblingstein mit der markanten Scheibe in die Höhe.
12 Uhr. Wir sind seit zwanzig Minuten unterwegs und können nun nicht nur zum See hinunter schauen sondern auch weit ins Seetal hinein.
12:14 Uhr. Wir haben die ersten Häuser von Rehberg erreicht. Hier befindet sich auch die Talstation der Maiszinkenlifte (die allerdings wegen Schneemangel nicht in Betrieb sind).
Blick nach Süden zu Großen Hetzkogel 1582m und Kleinen Hetzkogel 1493m
Wir hätten jetzt einfach schnurgrade auf der Schlepplifttrasse aufsteigen können, haben uns aber entschlossen, den längeren Weg zu wählen, weil wir den Panoramaweg ohnehin noch nie gegangen sind. Dieser Weg ist gut beschildert und mit roter Farbe gekennzeichnet.
Heute mussten wir nicht über den Zaun kraxeln, weil Sonja wusste, wie man dieses Tor öffnet.
Im Winter muß man hier nicht aufpassen. Die schlafen alle.
Je höher wir kommen, desto schöner wird das Panorama. Wieder Blick zu den Hetzkogel
Vor eineinhalb Wochen lag hier noch viel Schnee und es sah so aus, als könne man bald Skifahren. Der Warmwettereinbruch hat alles weggeputzt. Wir befinden uns hier allerdings noch immer auf deutlich unter eintausend Meter Seehöhe!
Schwer zu fotografieren aber schön anzuschauen. Der Ötscher im Hintergrund.
Wir kommen in den Höhenbereich, in dem auch hier Schnee liegt und hier verlassen wir auch den markierten Weg. Direkt auf einer Skipiste gehen wir aufwärts und genießen die immer bessere Aussicht.
13:03 Uhr. Wir sind nicht mehr recht weit vom Gipfel des Maiszinken entfernt und der Schnee wird stellenweise immer tiefer. Aber oh Wunder, das Zeug ist schön hart gefroren und gut begehbar. Ich hatte befürchtet, wenn wir auf Schnee stoßen, daß das weicher Matsch sein könnte. Hat sich nicht bewahrheitet.
Waldorf & Statler. Ich glaub, selbst ein Blinder mit dem Krückstock kann noch erkennen, wie ich von der Verkühlung gezeichnet bin, aber insgesamt geht es mir besser als erwartet.
Wir kommen in den Bereich der oberen Liftstation, die sich kurz unterm Gipfel befindet.
Traumhafter Blick zur Scheibe. Die steile Schlucht, in der man zur Scheibe hoch steigt, ist mit Eis und Schnee gefüllt und sicher nicht gut begehbar.
Blick zu Ötscher 1893m und Kleiner Ötscher 1552m
Meine beiden Schlümpfe vor der Scheibe.
Rast in der wunderschönen Bergwelt. Im Hintergrund Großer Hetzkogel 1582m und Dürrenstein 1878m
13:20 Uhr. Es ist noch dusterer geworden und auch kälter. Ich bin ein wenig verschwitzt und mir wird kalt, darum beschließen wir, die Gipfelrast kurz zu halten und wir machen uns auf den Weg nach unten. Zuerst nehmen wir die Skipiste, die vom der Bergstation nach links führt, aber dann entscheiden wir, direkt auf der Lifttrasse schnurgrade nach unten zu steigen.
Die Lifttrasse ist im oberen Teil ziemlich steil, aber die neuen, sehr leichten Bergschuhe, die wir heute anhaben, bewähren sich hervorragend und glänzen mit ausgezeichnetem Grip.
Der steile Abstieg zeigt Wirkung und mir brennen ein wenig die Oberschenkel. Noch vor zwei Wochen wäre ich hier auf einem Bein herunter gehüpft, aber die Erkältung hat mir die Oberschenkel weichgekocht.
Blick über die Lifttrasse zum Maiszinken hinauf. Genau da sind wir schnurgrade herunter gekommen.
Wir folgen der Asphaltstraße nur ein kleines Stück nach unten und nehmen dann den Steig zum Seehof, der links in den Wald abzweigt.
Wir sind ein Stück oberhalb des Parkplatzes bei der Biologischen Station.
Finaler Abstieg zum See, im Hintergrund ein Teil des Steinbauernberg.
Jetzt trennen uns wieder tausend Höhenmeter von Scheibe und Scheiblingstein.
Bei der Biologischen Station biegen wir zum See und zur Seerunde ab.
Eigentlich wäre die Seerunde ja wegen Holzarbeiten gesperrt, aber am Feiertag, wo nicht gearbeitet wird, hat sich keiner dran gehalten. Da liegt viel Holz herum, ab- oder ausgerissene Bäume und all das Zeug, daß den Schneelasten nicht standgehalten hat. Das schaut teilweise noch viel schlimmer aus.
Der Abfluß des Lunzer See. Obersee, Mittersee und Lunzersee fließen unmittelbar bei Lunz am See in die Ois, die genau hier zur Ybbs wird, dem Ybbstal, in dem ich wohne, seinen Namen gibt und bei Ybbs an der Donau in die Donau rinnt.
Parken nur für Oldtimer-Motorräder erlaubt.
Blick über den See zur Scheibe
So, Leutl, nach drei Stunden, zwanzig Minuten und knapp über zehn Kilometer war’s das für heute wieder. I hoffe, mein Schnupfen und die blöde Husterei haben bald ein Ende und ich wieder meine Ruh. Schönen Dank für’s zuschauen und bis zum nächsten Mal.
Ps.: Übrigens war das heute ungefähr die selbe Runde, wie wir sie am 30. Dezember 2020 gegangen sind und mit der unsere gemeinsame Wanderschaft angefangen hat.
Ein kleines Bissl war die Erinnerung an unsere erste gemeinsame Wanderung auch die Motivation für die heutige Runde.