Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

9. Oktober 2017

2017 – Wenn’s dich auf die Fresse haut ………..

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“Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was (v)erzählen”, so beginnt das Gedicht “Urians Reise um die Welt” von Mattias Claudius.
Diese, meine Geschichte beginnt mit der etwas abgewandelten Form “Wenn’s dich auf die Fresse haut, dann kannst du was erzählen”. Ich bin ja ein Motorradfahrer. Was nicht heißen soll, man habe nur was zu erzählen, wenn man sich auf die Fresse packt. Es gibt ja noch einen Spruch, einen etwas geistreicheren, und den sollte man sich grade als Motorradfahrer zu herzen nehmen. “Ein Sturz ist eine Schande” sagte Ernst Leverkus, der alte Journalist und Motorradtester aus Deutschland, einer der ersten Journalisten der Nachkriegszeit, der sich zu testende Motorräder auf der langen Nürburgring-Nordschleife zur Brust nahm. Er hatte Recht. Ein Sturz ist keine Heldentat. In den meisten Fällen hat man sich schlicht und einfach saublöd angestellt, wenn man stürzt. Meinem Sturz, von dem ich hier erzählen will, ging, so meine ich, kein Blödsinn voraus. Es war kein Fahrfehler und er beruhte auch nicht auf einem technischen Gebrechen. Er war, wenn man so will, schlicht und einfach Pech. Das soll keine Ausrede sein. Ich selber bin mein größter Kritiker, wenn’s um Fehler geht. Ich wusste nur nicht, dass meine Moto Guzzi V7 Racer III etwas kann, was ich ihr nie zugetraut hätte. Lenkerschlagen, auch als Kickback bekannt. Dieses Lenkerschlagen hat mich genau so überrascht wie die Bodenwellen, die es auslösten. Aber ich hatte Glück. Mir ist nichts gravierendes passiert und auch die Guzzi hat nicht viel abbekommen. Was bleibt, sind eine Schleifspur am linken Auspuff und ein ungutes Gefühl, dass das wieder passieren kann. Ohne Ankündigung.

20170830_hochschwab_sturzguzzi_001_2 Letzte Donnerstag, dem 5. September läutete gegen 9 Uhr das Telefon. “Servus, Schnöll. Deine Teile sind alle da”. “Schön”, meinte ich, “wann kann ich kommen?” “Hmmm”, meinte er, “wie wäre es mit 15 Uhr?” “Gut, ich komme”. Um 15 Uhr war ich beim Guzzi Händler, um 17 Uhr war ich wieder am Heimweg. Die Guzzi schaute wieder fast wie neu aus. Fast, weil ihr der Kratzer am linken Auspuff noch erhalten blieb. Auch der Schalthebel ist ganz leicht nach innen gebogen, aber komischerweise schaltet sich das Ding jetzt angenehmer als vorher, weil die Position des Hebels jetzt besser passt. Der linke Spiegel mit der Halterung für den Kupplungshebel ist genau so neu wie der Kupplungshebel, der abgebrochen war. Auch der Ventildeckel, auf dem die Guzzi am Asphalt rutschte, ist neu. Dieser Deckel hat seine Arbeit gut verrichtet und das Motorrad vor größerem Schaden bewahrt. Und das linke Lenkerende, das Gewicht, das an Lenkerenden von Motorrädern befestigt ist, um Vibrationen zu dämpfen, ist neu. Das war am schwierigsten zu wechseln, weil die Inbusschraube komplett plan geschliffen war. 265.- Euro hat mir der Spaß gekostet. Eine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, was passieren hätte können.

Gar nicht auszudenken, wenn ich in die Felswand oder in die Leitschiene geflogen wäre. Bin ich aber gottlob nicht. Bei der Fahrt zum Händler wie bei der Heimfahrt hatte ich aber doch ein etwas seltsames Gefühl im Bauch. “Du fährst hier mit einem Motorrad, dass dich jederzeit ohne Vorwarnung wieder abwerfen kann”, dachte ich. Irgend etwas muß ich mir einfallen lassen, um zu verhindern, dass sowas wieder passiert. Ein anderes Gabelöl vielleicht, dass die Gabel etwas sensibler macht und einen Lenkungsdämpfer, sofern ich austüfteln kann, wie sich so ein Ding befestigen lässt. Ist bei dieser Guzzi scheinbar nicht ganz so einfach wie bei anderen Motorrädern. Und vorsichtiger fahren vielleicht, wenn der Straßenbelag uneben ist. Ob das was nützt, weiß ich noch nicht, weil die Bodenwellen, die diesen Sturz auslösten, die hab ich nicht gesehen, sondern nur gespürt. Da war es zu spät. 20170830_hochschwab_sturzguzzi_002

Meine erste Erfahrung mit Lenkerschlagen (Nicht zu verwechseln mit Shimmy! Das kann sich zwar auch bis zum Anschlag aufschaukeln und zum Sturz führen, beginnt aber gemütlicher und ist mit etwas Glück und Erfahrung beherrschbar(er)) machte ich an einem wunderschönen Sommerabend Anfang der 90er Jahre mit Marichen, meiner schwarzen FZR1000 3LE EXUP. Es wurde schon dunkel, die Straßen durchs Ennstal waren leer, weit und breit keine Ortschaft, keine Menschen, und so ließ ich es krachen. Ich ließ es ziemlich krachen. Nach einer 140km/h Rechtskurve beschleunigte ich volle Kanne durch die folgende Linkskurve. Rechts eine mehrere hundert Meter lange, steile Felswand, links Leitschienen und die Enns. Geschwindigkeit zwischen 170 und 180. Das ist heute weit über 20 Jahre her und darum hoffentlich verjährt. Die Schräglage war noch immer ziemlich heftig, als es mir fast den Lenker aus den Händen riss. Zuerst traf mich ein mächtiger Schlag am rechten Handgelenk, dann knallte der Lenker voll (ich weiß nicht, ob es den Lenkanschlag getroffen hat) nach links, dann war wieder Ruhe. Der Blutdruck dürfte in diesem Augenblick jedenfalls ziemlich auf Anschlag gewesen sein.

20170830_hochschwab_sturzguzzi_003 Ich hatte riesiges Glück, dass es mir nicht den Lenker aus der Hand riss, weil ich dann wohl, obwohl sich die Kiste schon wieder beruhigt hatte, in die Felswand neben der Straße gedonnert wäre. Die Kurve war ja noch nicht fertig. Die Schmerzen waren auch nicht von schlechten Eltern. Ich dachte, die Kiste hat mir das rechte Handgelenk gebrochen. Ich hatte aber Glück. Mir war nichts passiert. Ich hab mir die Stelle später angeschaut und weiß, was der Auslöser war. Dort stießen zwei Straßenbeläge aufeinander. Es war der Stoß zwischen einem alten und einem neuen Belag, der nicht ganz eben war. Ich war sehr oft auf dieser Strecke unterwegs, fuhr genau diesen Abschnitt aber normal mit  geringerer Geschwindigkeiten, weil die nächsten Kilometer sowieso fad sind, und dann bemerkt man davon nichts. Erst bei weit höherer Geschwindigkeit, größerer Schräglage und dem deutlich mehr entlastetem Vorderrad durch den vollen Leistungseinsatz bewirkte diese Unebenheit ein heftiges Lenkerschlagen, das sich gottlob sofort und ohne Folgen wieder beruhigte.

Vom Hörensagen wusste ich, dass die FZR das kann, aus eigener Erfahrung kannte ich das ab diesem Moment. Seitdem weiß ich auch den Unterschied zwischen Shimmy und Lenkerschlagen. Es ist ein brutaler Unterschied. Seitdem bemühte ich mich stets, in kritischen Situationen so viel Gewicht wie möglich am Vorderrad zu haben und hatte offenbar Erfolg damit. Es ist mit diesem Motorrad nie wieder passiert, egal, wie schlecht die Straße war, egal, in welchem Winkel nach schnellen Richtungswechseln das Vorderrad wieder landete. Offenbar hab ich das jetzt ganz gut unter Kontrolle und die FZR sind relativ harmlos. Im Renneinsatz würde ich allerdings einen Lenkungsdämpfer montieren. Mit der XJR bin ich bis jetzt 127 000km gefahren. hab keine Gelegenheit ausgelassen, sie auch über schlechtesten Asphalt zu prügeln wie Sau. Lenkerschlagen ist diesem Motorrad fremd. Selbst, wenn sie nach heftigen Richtungswechseln, wie bei der Südauffahrt zum Zellerain, das Vorderrad unter starker Beschleunigung lupft und etwas schief landet, schüttelt sie sich höchstens ein wenig, aber schlagen tut da nichts. Dafür ist sie auf Reifen (besonders Vorderreifen) empfindlich und kann sich Shimmy einhandeln. Die Guzzi hat nicht die Kraft, das Vorderrad zu lupfen, die Schräglage wird durch den Auspuff begrenzt, Richtungswechsel gehen mit ihr nicht so schnell, dass sie das Vorderrad lupfen könnte, aber Lenkerschlagen, das kann sie. Brauchen nur ein paar ungünstige Faktoren zusammen kommen, so wie an diesem vorletzten Tag im August, dann ist das Malheur fertig.

Der 30. August war ein wunderschöner Tag. Ich war am frühen Morgen mit meinem Kuschelmonster (Eddie, mein Yorkshire Terrier) unterwegs, hatte beim Bachlerhof einen Kaffee getrunken und überlegte bei der Heimfahrt, mit welchem Motorrad ich eine Runde drehen würde. Ich hatte nichts besonderes vor. Einfach eine Runde drehen. “Ich könnte eine FZR nehmen”, überlegte ich. “Oder vielleicht doch lieber die XJR? Dann muß ich kein Motorrad aus der Garage räumen, weil die dicke Lisl gleich beim Tor steht. Dann könnte ich aber auch gleich die Guzzi nehmen”, dachte ich, als ich daheim war. Ich schob die Guzzi aus der Garage und ging umziehen. “Jeans?”20170830_hochschwab_sturzguzzi_004 Jeans! “Lederjacke oder Belstaff?” Belstaff! Ich trag diese Jacke einfach gerne, wenn’s recht warm ist, und an diesem Tag war es recht warm. Ich überlegte noch, “Jet Helm mit Sonnenbrille oder Vollvisier?” und entschied mich für Zweiteres. Dann noch schnell das rote Halstuch, dass eigentlich ein Kopftuch meiner Mutter war und dass ich sicher seit mehr als 25 Jahren bei fast jeder Tour trage, um den Hals gebunden und die Turnschuhe angezogen. “Ach was”, dachte ich dann, “ich zieh die Stiefel an”. Ich zog die Turnschuhe wieder aus und die Daytona an, die ich erst im Mai extra für die Guzzi gekauft hatte. Meine Sidi sind alle durch geschliffen und die schweren Daytona Tourenstiefel passen nicht zur zierlichen Guzzi. Nachdem ich mir die Schlüssel eingesteckt hatte und noch bevor ich die Treppe runter ging, krallte ich mir noch die Handschuhe aus dem Kleiderschrank. Eigentlich wolle ich die gar nicht anziehen, weil es so warm war, aber dann dachte ich, es könnte im Schatten der Hochschwabbundesstraße doch etwas kühler sein. Dann ging ich zur Guzzi, startete den Motor, stülpte mir den Helm über die Rüber und zog die Handschuhe an. Es konnte los gehen. Ich hatte noch keine Ahnung, dass es mich bei dieser Tour auf die Fresse hauen wird und Valentino Rossi hatte keine Ahnung, dass er sich am nächsten Tag bei einem Unfall das Bein brechen wird. Das Schicksal nahm seinen Lauf, wenn man so will.

Ich fuhr nach Kematen, tankte, trank einen Becher Kaffee und fuhr weiter Richtung Süden. In Gleis überquerte ich wieder die Ybbs und fuhr den Hügel nach Adersdorf hoch, wo ich der Höhenstraße bis St. Georgen in der Klaus und zur Wieserhöhe folgte. Von dort weiter, noch höher hinauf, an einem Abzweig nach Ertl runter und über weitere Hügel und durch Täler weiter, bis ich kurz vor Großraming die Ennstal Bundesstraße erreichte. Ich hielt an, steckte mir eine Zigarette an, dann fuhr ich weiter. Ich folgte der B115 bis Großreifling und bog dort vor der Ennsbrücke nach Palfau ab. Bis dahin war ich mir noch gar nicht so sicher, wo ich überhaupt hinfahren wollte. Ich dachte mir, einfach der Nase nach wäre das Beste. Irgendwo im Hinterkopf hatte ich aber die Hochschwab Bundesstraße, und dahin führen viele Wege. Ich war sie erst zwei oder drei Wochen vorher mit einem anderen Motorrad gefahren, mit der Guzzi ist das aber ganz was anderes. Mit der XJR kann man, wenn man will, diese über 50km lange Strecke, die nur durch eine einzige Ortschaft unterbrochen wird, ziemlich flott fahren. Wenn man will. Mit einer FZR kann man diese Strecke noch viel schneller fahren, wenn man will. Und wenn’s geht. Dort ist in der Ferienzeit teilweise viel Verkehr, teilweise ist es, vor allem nach Gewittern, feucht und dreckig. Kommt immer drauf an. Aber wie auch immer, wirklich schnell geht’s dort nur, wenn man die Strecke gut kennt. Man muss sie aber wirklich gut kennen, sonst ist man schneller tot als in Mariazell. Das ist ungefähr wie auf der Isle of Man. Auslaufzonen gibt’s keine und die Geschwindigkeiten können trotz des buckligen Belages so hoch sein, dass Fehler katastrophal wären. Obwohl diese Strecke, die ich einst so liebte, zum größten Teil neu asphaltiert ist, und ich sie deshalb inzwischen für mehr oder weniger uninteressant finde, fahrerisch gesehen, ist dort mit der Guzzi ein eher beschauliches Tempo angesagt. Über die zahllosen Kuppen und Wellen kommt die Guzzi immer wieder ein wenig ins Schlingern. Es ist besser, so ruhig und so rund wie möglich zu fahren, dann ist es auch mit der Guzzi ein Vergnügen. Zum Gas geben sitzt man bei der Guzzi am falschen Motorrad. Ich mag auch gar nicht mehr. Ich bin jetzt 57 und möchte gerne noch eine Weile Motorrad fahren, ohne mir dabei weh zu tun . Heute sind eh so viele Blödmänner auf der Straße, da geht das nicht mehr, was vor Jahren noch ging. Mir macht’s heute auch gemütlich Spaß.

20170830_hochschwab_sturzguzzi_005 20170830_hochschwab_sturzguzzi_006 20170830_hochschwab_sturzguzzi_007 20170830_hochschwab_sturzguzzi_008

Also bog ich hinter Palfau nach rechts Richtung Wildalpen und Mariazell ab. Über 50km kurvenreiche Strecke, über 50km, die über weite Teile zu beiden Seiten von einem Gebirgszug begrenzt werden. Zur Linken, also im Norden, ziehen sich die Höhenzüge des Hochkar bis zum Hochtürrnach und bis Mariazell, zur Rechten bildet der Hochschwab mit seinen Ausläufern die Begrenzung. Man sieht nie sonderlich weit, hat aber immer Berge im Blickfeld. Das besonders Schöne ist für mich, dass ich auch einige der Gipfel dort kenne. Ich war nicht nur mit den Motorrädern immer gerne in dieser Gegend unterwegs, sondern auch mit Rucksack und Wanderschuhen. Es ist einfach eine märchenhafte Gegend.

Beschwingt und fröhlich rollte ich mit höchstens 100 Sachen der Wasserlochklamm entgegen, erreichte Wildalpen, hielt beim Eingang zum Brunntal Rast, erfreute mich der steilen Wände der Riegerin, die ich schon einmal bestiegen hab, und fuhr dann weiter zu den zahlreichen Tunnel zwischen der Prescenyklause und Weichselboden. Hier hielt ich nochmals, rauchte eine Zigarette und ließ mich von der Sonne wärmen. Ja, komisch. So richtig warm ist auf auf dieser Straße selten. Zu viele Berge, zu viel Schatten. Dafür ein traumhafter Anblick nach dem anderen. Zumindest für Naturfreunde. Nach dieser Rast ging’s weiter durch die Lawinenverbauten nach Weichselboden und an Rotmoos vorbei zum kurzen Bergaufstück, dass den unteren, schnellen Teil der Hochschwabbundesstraßen vom oberen, langsameren und sehr kurvenreichen Teil trennt.

20171005_reparatur_guzzi_schnoell_001 Auf nahezu perfekter Linie, genau so, als wäre ich 40, 60 oder 100km/h schneller unterwegs, schlängelte ich mich mit der Guzzi durch die Kurven, wunderte mich immer wieder belustigt, wie schnell einem das mit diesem Motorrad vorkommt, wo ich doch genau weiß, wie schnell man das mit einer FZR fahren kann, und überholte nach einer 50er Beschränkung, bei der ich mich seit vielen Jahren frag, wozu sie gut sein soll, einen Kleinbus. Dann ließ ich die Guzzi durch eine Linkskurve rollen und beschleunigte in einen kurzen Rechtsbogen, den man mit jedem anderen Motorrad absolut voll beschleunigend problemlos durchfahren kann.

Am Eingang dieses Rechtsbogens wurde die Gabel von einem harten Schlag getroffen. Die Gabel schlug nicht durch, sie schluckte diesen Schlag. Bei diesem ersten Schlag hatte ich noch gedacht, “das kann die Guzzi”. Ich wusste aus Erfahrung, dass sie solche Schläge schlucken kann, weil mich genau so ein Ding bei der Anfahrt zu einer Rechtskurve ein paar Kilometer weiter vorne schon einmal erwischt hatte. Es waren damals drei harte Schläge, und als ich die ohne Probleme überstanden hatte, freute ich mich, weil sie das geschafft hatte. “Das kann sie also!” dachte ich damals.

Vorher war ich mir nicht so sicher, ob sie sowas kann, weil die Gabel ist bei diesem Motorrad nicht unbedingt was besonderes. Sie ist nicht unbedingt besonders schlecht. Zu den Guten gehört sie allerdings auch nicht. Sie ist relativ unsensibel und unterdämpft. Das hat mich bisher nicht gestört. Diese Guzzi darf vieles, was ein anderes Motorrad nicht dürfte. Sie ist für mich ein bissl wie ein Oldtimer mit zwei Jahren Garantie und sie bringt mich, wenn ich mit ihr fahr, immer wieder in die 70er Jahre zurück, in die Zeit von Charles Bronson und Deep Purple, von spitzen Schuhen und Glockenhosen. In die Zeit meiner Jugend. Ich seh das so, und deshalb will ich ihr auch nicht zu viel zumuten. Die Motorräder von damals waren auch nicht perfekt.

Diese drei Bodenwellen trafen mich damals aber auf der Bremse und nicht in Schräglage. 20171005_reparatur_guzzi_schnoell_002Dieses Mal war ich am Gas und in Schräglage, und bei der zweiten Bodenwelle hatte sie nicht nur den Bodenkontakt verloren, sondern der Lenker stand quer. Mächtig quer! “Das ist nicht gut!” schoß es mir durch den Kopf. “Das ist gar nicht gut!” Als das Vorderrad wieder den Boden berührte, begann ein Veitstanz, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Der Lenker schlug brutal von einer Seite auf die andere, die Kiste war innerhalb einer Sekunde vollkommen außer Kontrolle. Kraut und Rüben schienen total durcheinander zu sein und dann krachte es. Das war der Augenblick, als die Guzzi am Asphalt aufschlug. Erst nach diesem Krachen bemerkte ich, dass ich am Boden lag und die Guzzi mit der linken Hand noch immer fest hielt. Ich ließ sie aus, und sie suchte, sich langsam drehend, zu meiner linken das Weite. Als ich sah, dass sich das Motorrad nicht überschlug, dass ich selber nicht in der Böschung oder an der Leitschiene zerschellen würde, kam kurz Erleichterung auf. Aber nur kurz.

Als sich meine eigene Geschwindigkeit so weit reduziert hatte, dass ich schon dachte, “Alter, da hast du nochmals Glück gehabt”, begann entweder die Hose, die Jacke oder beides so viel Gripp zu fassen, dass ich mich mehrmals überschlug. Nicht Beine, Kopf, Beine sondern seitlich. Der erste Überschlag hat sich zwar brutal angefühlt, aber weh getan hat erst der Zweite, bei dem ich voll auf der rechten Schulter und dann auch noch mit dem Helm am Asphalt aufschlug. Der Aufprall auf die Schulter war mörderisch! Ich dachte, jetzt ist dort alles kaputt. Leider kamen dann noch zwei Überschläge. Zumindest zwei. Genau weiß ich das nicht mehr, weil die Schulter vom zweiten Überschlag so schmerzte. Ich weiß nur, dass ich dachte “Um Himmels Willen, wann hört diese Scheiße endlich wieder auf!” Dann lag ich still und atmete erst einmal kräftig durch.

Mein brutalster, aber nicht der schnellste, Sturz war bis zu diesem Zeitpunkt ein sogenannter Highsider mit kalten Michelin Pilot Race auf der FZR. Das war ein Aufmerksamkeitsfehler. Dabei schmiert das Heck unter Beschleunigung (zu heftiger für die Reifentemperatur) ab, du denkst, du hast die Kiste wieder unter Kontrolle und im nächsten Augenblick siehst du dein Motorrad von oben. Gedanken kannst du bei sowas keinen fassen, weil das alles so schnell geht, dass du erst unterm Rutschen bemerkst, dass du verloren hast und liegt. Vielleicht war das bei Kevin Schwantz anders, weil dem ist das damals mit der 500er Suzuki ja ständig passiert. Damals kam das Motorrad auf meinem linken Bein zu liegen und hätte mir fast durch eine Drehbewegung das Knie in die falsche Richtung gebrochen. Ich habs mit gedehnten Bändern, aber ohne Knochenbrüche überstanden. Auch diese Überschläge nach dem Sturz mit der Guzzi hab ich ohne Knochenbrüche überstanden. Die Schmerzen waren in diesem Fall allerdings von einer ganz anderen Qualität.

20171005_reparatur_guzzi_schnoell_004 Ich sprang, sobald ich still lag und durchgeatmet hatte, wieder auf, weil ich Angst hatte, von einem Fahrzeug überfahren zu werden. Hinter mir kam nichts, vor mir war nicht, also ging ich zum Motorrad und wollte es aufheben. So lange ich noch krabbeln kann, gilt der erste Gedanke dem Motorrad. Ich hatte aber keine Kraft im rechten Arm. Meine Schulter tat so furchtbar weh. Irgendwie schaffte ich es, die Guzzi mit der Linken und mithilfe der Beine aufzurichten und zum Straßenrand zu schieben. Dort stellte ich sie am Seitenständer ab und schüttelte benommen den Kopf. “Himmel, Arsch und Zwirn, was war den da passiert?” fragte ich mich. “So eine Kacke!” Mir war direkt schwindlig, so schmerzte die Schulter. Dann blieb der Kleinbus stehen, den ich vorher überholt hatte. “Was ist den passiert?” frage der Fahrer. “Auf den Bodenwellen da hinten hab ich die Kiste aus der Kontrolle verloren und bin gestürzt” sagte ich. Er schaute mich an und sagte “Ich weiß”. Ist ihnen etwas passiert?” “Nein”, sagte ich, “ich glaub nicht”. Kann ich weiter fahren?” Ja. Klar. Wird schon wieder”. Erst zwei Tage später, als ich in der Garage den Schaden genauer begutachtete, fielen mir seine Worte “Ich weiß” wieder ein. Die Trümmer, die dort lagen (das waren Teile von Blinker, Rückleuchten oder Reflektoren) und die ich meinem Unfall zuordnete, die waren nicht von meinem Motorrad. Da hatte es vorher schon jemanden zerlegt.

Ich war mir gar nicht sicher, ob das wirklich wieder wird. Vor allem ob das gleich wieder wird. Ich war über 100km von daheim entfernt. Ich wusste nicht, was die Guzzi abbekommen hatte. Ich wusste nicht einmal, was ich selber abbekommen hatte. Aber was hätte ich sagen sollen? Ich musste erst herausfinden, was mir oder dem Motorrad passiert war. Dazu musste der nicht warten. Also fuhr dieser Herr weiter und ich nahm einmal den Helm ab, den ich noch am Kopf hatte. Das war leichter gedacht, als getan, weil die Schulter so schmerzte. Dann probierte ich einmal, wie weit ich den rechten Arm überhaupt bewegen konnte. Nicht weit und vor allem, gar nicht ohne große Schmerzen. Dann setzte ich mich ins Gras neben der Straße und steckte mir eine Zigarette an. “Was nun?” fragte ich mich. Ich musste jetzt erst einmal kräftig durchatmen und mich beruhigen. War die Situation schlimm? Das wusste ich noch nicht. War die Situation aussichtslos? Nein. Davon konnte keine Rede sein. Also was aufregen? Ein Schritt nach dem anderen!

Ich rauchte die Zigarette fertig, dann ging ich zur Guzzi und versuchte, sie zu starten. Die Kontrolllichter leuchteten, der Motor sprang nicht an. Verdammte Scheiße! “Immer mir der Ruhe”, dachte ich. Viel kann da nicht kaputt sein. So schwer war der Aufschlag nicht. Die Guzzi kann nicht schlechter sein im Nehmen als ein japanisches Motorrad, und die halten doch ganz schön was aus. Das wusste ich aus Erfahrung. Ich schaute mir alle Schalter an und bemerkte, dass der Killschalter auf “Aus” stand. “Aha, da haben wir’s ja schon”, dachte ich, schaltete den Schalter auf “Ein” und drückte den Starter. Brummmmmm, und die Guzzi lief, als wäre nichts geschehen. “Pffff, der Motor läuft!” dachte ich zufrieden. “Jetzt muss ich nur mehr schauen, ob ich überhaupt fahren kann”. Ich stellte den Motor wieder ab und zündete mir noch eine Zigarette an. Noch über 100km, bis ich wieder daheim bin”, dachte ich. “Du wirst das schaffen! Du wirst dich jetzt auf die Guzzi setzen und langsam, wenn es sein muss gaaaaanz langsam nach hause fahren. Egal, wie lange ich brauche, egal, wie groß die Schmerzen sind, ich werde jetzt nach hause fahren, und wenn ich daheim bin, ist alles gut. Notfalls kann ich dann noch immer ins Krankenhaus fahren. Aber zuerst bringst du jetzt die Guzzi Heim in die Garage”. Knochen waren nicht verschoben, es krachte nichts beim Bewegen, es tat nur höllisch weh. Also setzte ich mir den Helm auf, zog die Handschuhe an und fuhr Heim. 20171005_reparatur_guzzi_schnoell_005

Die ersten paar Kilometer waren äußerst unangenehm. Ich hatte heftige Schmerzen, die Hose war zerrissen, ich blutete aus Abschürfungen und ich wusste nicht, ob das Motorrad beim Sturz nicht einen Schaden davon getragen hatte, der, wenn es dumm her geht, wieder zu einem Sturz führen könnte. Ich testete die Bremsen. Alles in Ordnung. Ich achtete auf die geringste Bewegung des Motorrades, ob da etwas falsch lief, aber nichts passierte. Ich schaute mir schon vor der Fahrt alles genau an und ich schaute mir während der ersten Kilometer alle, was ich sehen konnte, nochmals genau an. Das Vorderrad, die Bremsschläuche, die Gabelbrücke oben und unten, die Radachse, die Hebel. Alles, was mir gefährlich werden konnte, checkte ich wieder und wieder. Erst dann erhöhte ich mein Tempo, wenn man das so nennen kann, von 30 oder 40 auf 60km/h, und selbst das kam mir schnell vor. “Jetzt nur nicht nochmals auf die Fresse fliegen” war mein einziger Gedanke. Die Rechte Hand hatte ich bei der Abfahrt mit Hilfe der Linken auf den Gasgriff gelegt. Aus eigener Kraft war das mit der Rechten nicht zu schaffen. Bremsen ging. Dazu braucht man nur zwei Finger. Den Körper beim Bremsen abzustützen war schon etwas ganz anderes. Mit der linken Schulter war das kein Problem, mit der Rechten recht schmerzvoll, aber nicht unmöglich. Ich konnte fahren.

Als ich Rasing vor Mariazell erreichte und zum Zellerain abbog, wurden die Schmerzen in der Schulter etwas erträglicher. Ich konnte schon wieder einigermaßen flott (na ja) den Berg hoch fahren. Beim Gasthaus oben am Zellerain blieb ich lieber nicht stehen, obwohl ich ziemlich durstig war. “Wer weiß, ob ich dann wieder weiter fahren kann” dachte ich. Außerdem muss ich mit meiner zerschliffenen Guzzi, der linke Spiegel fehlte, der Rechte drehte sich wie ein Fähnchen im Wind, die Jeans zerfetzt und die Jacke zerschrammt, wie ein Lumpensammler ausgesehen haben. Also fuhr ich weiter. In Neuhaus, einer kleinen, aufgelassenen Holzfäller Siedlung an der Nordrampe des Zellerains blieb ich allerdings stehen und setzte mich auf die Hausbank eines der verlassenen Häuser neben der Straße. Dort machte ich erstmals eine Bestandsaufnahme (und ein paar Fotos) von mir selber. Hose löchrig, Beine zerschrammt und blutig, Jacke zerschrammt, Helm nur eine ganz leichte Schramme am Visier an der Seite, sonst nichts. Guzzi zwar etwas zerschrammt, aber KEINE Delle, KEIN Kratzer im Lack! Lässt sich alles reparieren. Nur den abgerissenen rechten Lenkanschlag an der unteren Gabelbrücke hab ich übersehen. Den fanden wir erst am Donnerstag letzter Woche in der Werkstatt. Das war wahrscheinlich der Kick, mit dem der Veitstanz erst richtig begann und alles außer Kontrolle geriet.

Bei der Abfahrt vom Grubberg konnte ich schon wieder lachen. Zum ersten Mal (vermutlich) in meinem Leben flog ich ohne Eigenverschulden auf die Fresse. Am 14. Juni 2011 hatte es mich zum letzten Mal zerlegt. Ich vermute noch heute, dass mir damals am Eingang der Links bei der Abfahrt vom Tonale die Fußraste gebrochen ist. Anders konnte ich mir und kann ich  mir nicht erklären, wieso ich diese Fußraste beim Umlegen in die darauffolgende Rechts (ich war in der Links entweder von der Raste gerutscht oder sie ist gebrochen) nicht spürte und am Bremshebel stand, was die Kiste zum Abschmieren brachte. Damals ist weder mir noch dem Motorrad etwas passiert. Ich mußte nur die hintere Fußraste nach vorne montieren, dann konnte ich wieder genau so fahren wie vorher. Ich selber hatte keine einzigen Kratzer.

Beim Sturz mit der Guzzi am 30. August 2017 bin ich mir absolut keiner Schuld bewusst. Ich wüsste nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Mit einem anderen Motorrad wäre ich genau die gleiche Stelle viel schneller gefahren, bin sie ein paar Wochen auch mit einem anderen Motorrad schneller gefahren, und vermutlich wäre mir dabei genau so wenig passiert wie den Motorradfahrern, die bei mir an der Unfallstelle vorbei fuhren, ohne das geringste Problem zu haben. Die dachten sicher, ich sitz dort nur, um eine zu rauchen. Auch wenn die Stelle zum Rauchen nicht sonderlich einladend aussah. Das war das, was mich richtig ärgerte. Nein, nicht, dass die einfach vorbei fuhren. Die konnten nicht wissen, dass ich gestürzt war. Mich ärgerte, dass keiner dieser Fahrer dort ein Problem hatte, diese Bodenwellen offenbar kaum wahrnahmen, während es mich mit der Guzzi so zerlegt hat. Das ärgerte mich. Das nahm ich der Guzzi am Anfang etwas übel. Das hat sich aber wieder gelegt.

5700km bin ich vom Kauf bis zum Sturz gefahren. Jetzt, nach der Reparatur hat sie knapp über 5900km an Tacho. Meine Guzzi ist wieder repariert, man sieht ihr kaum mehr was an. Die Schramme, die am Auspuff sichtbar ist, die soll so bleiben. Als Mahnung, dass dieses Motorrad, selbst wenn es nicht stark ist, nicht ganz ungefährlich ist. Jetzt werd ich mich ein wenig mit der Guzzi spielen und ein paar Dinge ausprobieren. Viel Möglichkeiten hat man nicht, ohne gleich sehr drastische Maßnahmen zu ergreifen. Langsamer fahren könnte man auch noch. Noch langsamer. Das ist halt schwer, weil man mit diesem Motorrad eh nirgends schnell ist. Irgendwas werd ich mir aber wohl einfallen lassen. Nur verkaufen werd ich sie nicht. Dazu gefällt sie mir zu gut und dazu mag ich mein Rumpelchen zu gerne. Wenn ich mit ihr fahr, dann hab ich immer das Gefühl, die ist aus einer ganz anderen Zeit. Obwohl sie Baujahr 2017 ist. Ihre manchmal komisch anmutenden Eigenheiten machen sie mir noch sympathischer, als sie ohnehin ist. Ich kann einfach nicht anders.

Ps.: Am 23. September hab ich erstmals wieder eine Runde gedreht. Mit der XJR 75km über Hügel und zwischen Felder. Die kleinen Abschürfungen waren weitgehend verheilt, die Schultet tat noch weh, aber schön war’s. Am gleichen Tag ist Valentino Rossi nach seinem Beinbruch beim Qualifikationstraining in Aragon zweitschnellste Zeit gefahren und hat sich damit für die erste Startreihe qualifiziert. Vale und ich waren wieder fahrtauglich. Komischer Zufall. Ich hab ihm dafür beim Rennen die Daumen gedrückt. “Vale, nicht wieder auf die Fresse fliegen!” hab ich mir dabei gedacht. “Das tut weh!”

 

Einen schönen Tag noch………………….

1. November 2015

2015. 11. 01. Nur eine Stunden Motorrad fahren

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 12:18

20151101_rundfahrt_foxi_01 Heute ist der 1. November. Spätherbst. Allerheiligen. Zu Allerheiligen wird an alle gedacht, die heilig gesprochen wurden, oder auch nicht. Oder an die, von deren Heiligkeit nur Gott etwas weiß. So stehts bei Wikipedia. Für mich ein Tag wie jeder Andere. Nicht, weil ich nicht heilig bin oder mit der Kirche an sich nichts am Hut hab, sondern weil es ein Tag, in diesem Fall ein Sonntag ist wie jeder Andere. Ich muß heute Nachmittag zur Arbeit, egal ob ein Feiertag ist, ein Sonntag oder beides zusammen. Heute ist aber nicht nur Sonntag, sondern ein sonniger Tag. Sogar ein warmer Tag. Ganz im Gegensatz zu den vorhergehenden Tagen. Der Wetterbericht hatte ja irgend etwas von einem Hoch geschwafelt, dass durch Österreich ziehen solle. Hoch stimmte sogar. Der Nebel reichte täglich bis hoch hinauf. Unten blieb es den ganzen Tag duster. Ich wohne unten. Nur heute war das anders. Es war auch unten nicht duster.

Gegen viertel nach acht packte ich den Hund ins Auto und fuhr zum Bachlerhof. Dort stellte ich in der Nähe, wie fast immer, das Auto ab und ging zu Fuß mit dem Hund einen Kaffee trinken. Es war kühl. Im Schatten sogar ziemlich kühl. Eine knappe halbe Stunden später, beim Zurückgehen, war es allerdings schon wesentlich wärmer und in mir stieg dieser unheimliche Drang wieder auf. “Ich will Motorrad fahren!” “Ich will heuer noch einmal eine kleine Runde mit Mariechen drehen”, dachte ich. Mariechen ist meine schwarze FZR1000 Exup.

Daheim angekomen steckte ich meinen kleinen Wauzi unter die Bettdecke und zog mich um, dann ging ich in die Garage und schob Mariechen raus. Sie sprang auch sofort an, nur stank sie kräftig nach Benzin und lief nur unwilig, und auch nur auf drei Zylinder. “Verdammte Kacke, geht das schon wieder los?”, dachte ich. Am Ende der letzten Ausfahrt musste ich mehr oder weniger zwangsweise Super 95 Oktan tanken, weils keinen Super Plus gab. Der normale Super ist aber mit dem verdammten Bio Zeugs versetzt und verpappt mir regelmäßig die Vergaserdüsen. Mit Super Plus passiert das nie! Vielleicht lags auch daran, dass ich bei einer Tankstelle tankte, wo ich normal nie tanke. Wer weiß, wie sauber deren Tanks sind? Jedenfalls war nach einer kurzen Probefahrt an keiner längere Runde zu denken, weil das Ding erbärmlich nach Benzin stank und nur ruckelte.

Also zurück zur Garage, Marichen wieder eingestellt und die Foxi raus geschoben. Dann schnell nochmals ins Haus, die Zündschlüssel gewechselt, und ab gings zum Bachler, einen Kaffee trinken. Foxi lief wie eine Turbine. Nach dem Kaffee gings über Kemanten und Rosenau zum Sonntagberg hoch, wo ich mir ein wenig die Gegend anschaute und eine rauchte, dann weiter der Höhenstraße entlang nach St.Leonhard am Wald. Dann  an der Südseite runter nach Schindau und von dort über den Hochkogel und Neuhofen an der Ybbs wieder zurück nach Hause. Inklusive Rauchpausen war das nicht mehr als eine Stunde Motorrad fahren. Aber es war schön. Wenn ich am Nachmittag in der Firma bin und mir wieder, ich hoffe nicht, einige Dinge schwer auf die Nerven gehen, dann denk ich an den schönen Vormittag, als ich mit Schlumpfhundi spazieren ging und dann mit Foxi eine kleine, aber schöne Runde drehte. Ich brauch nur ein wenig mit dem Motorrad fahren, und das Leben kann so schön sein.

30. Dezember 2012

2012. 12. 30. – Murphy´s Law – Eine etwas verrückte Silvestergeschichte

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 20:19

„Whatever can go wrong, will go wrong.“
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_001Gleich vorweg, diese Geschichte passierte weder am Silvestertag, sondern einen Tag davor, noch hat sie etwas mit Motorradfahren zu tun. Zumindest nicht im engeren Sinne. Im weiteren schon, da sie einem Motorradfahrer passierte, nämlich mir, und zwar ziemlich genau auf der gleichen Strecke, die ich am 11. Oktober im Zuge einer relativ kurzen, aber nichts desto trotz wunderschönen Motorradtour fuhr. Wer sich die jahreszeitlichen Unterschiede in Wort und Bild anschauen möchte, klickt einfach auf „Fahrt zur Hühnermauer – ein Kleinod in meiner Heimat„. Auch den Streckenplan findet ihr dort, falls es jemanden interessiert. Die Strecken sind zu ungefähr 85% identisch. Das war allerdings genau so reiner Zufall wie die Tour damals. Auch die heutige Tour mit dem Auto hatte es in sich. Aber auf ganz andere Art, als damals, und vor allem ganz anders, als man sich das jetzt vorstellen könnte. Ich erzähl einfach einmal, was passierte.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_002

Ich glaub, ich hab schon einmal gesagt, dass ich sehr gerne fotografiere, oder? Genau genommen fotografiere ich jetzt seit mehr als 40 Jahren. 1972 bekam ich zur Firmung meinen ersten Fotoapparat. Seitdem betreibe ich diese Leidenschaft (Als Hobby will ich das nicht bezeichnen. Hobbys sind Beschäftigungen denen man nachgeht, weil einem sonst langweilig wäre. Also einmal dies und einmal das) einmal mehr und einmal weniger intensiv. Ganz ohne Knipse findet man mich allerdings nur in der Firma. Ich bin kein Fotograf.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_003_2Gestern hatte es sich so ergeben, dass ich am Nachmittag zum Gipfel des Schwarzenberg bei Gresten aufstieg. Nicht ganz zufällig hatte ich meine kleine Digital-Knipse eingesteckt, und noch weniger zufällig hatte ich die Canon AE1 Programm mit zwei Objektiven dabei. Mit Fotografieren und Rasten brauchte ich für die kleine Tour doch fast drei Stunden, denn speziell am Abend wurde das Licht dermaßen toll, ja direkt könnte man sagen romantisch, dass ich mich nicht davon losreißen konnte. Neben einer Rolle a 24 Bilder analogen Farbfilm hatte ich noch fast 100 Aufnahmen digital geschossen. Ich fotografiere halt gerne, aber das sagte ich ja schon.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_004

Heute packte ich nach kurzem nachdenken eine Canon FT mit FL35/2.5 und die dicke Berta ein. Dies sollte der erste Einsatz dieses mächtigen Objektives werden. Es stammt ebenso wie die Kamera aus den 60er Jahren, ist in nahezu neuwertigem Zustand, kommt durch eine Charity Auktion aus England nach Österreich, ist einer meiner stolzesten Besitze und trägt den Namen Canon FL 85-300 f5, ist also ein Zoom-Objektiv. Eines von nur drei gefertigten Typen aus der FL Baureihe überhaupt. Ich besitze alle drei und hab eine riesige Freude damit. Dieses Objektiv und die Canon FT spielen in der heutigen Geschichte die Hauptrollen. Und ich war der Depp des Tages.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_005„Wohin soll ich fahren?“, fragte ich mich nach der übers ganze Jahr übliche Kaffee-Pause beim Bachlerhof. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich mich wenden sollte. Ich hatte auch keine Ahnung, dass ich mich am 11. Oktober genau das gleiche fragte und damals anschließend (fast) genau die gleiche Runde drehte wie heute. Alles reiner Zufall. Kein Zufall war, dass ich heute mit dem Auto fuhr und nicht mit dem Motorrad. Wir haben nicht nur dem Kalender nach Winter, es ist Winter! Sicher, vor wenigen Tagen, am 24. Dezember, war ich erst mit der XJR über 160km gefahren. Niemand hätte nach den massiven Schneefällen der Tage davor damit gerechnet, dass so ein föniges Tauwetter einziehen würde. Es war kalt wie in Sibirien, der Schnee ließ dir die Straßen nur mehr erahnen. Dann brannte die Sonne vom Himmel und der Schnee füllte die Bäche.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_008

Heute war es nicht unbedingt warm. Noch gegen 10 Uhr war es leicht neblig und saukalt, wenn man es genau nimmt. Es war so kalt, dass in jedem schattigen Straßenstück der Abflug lauerte, wenn man nicht vorsichtig war. Jedoch ist Eis auf der Straße mit dem Auto wesentlich harmloser als mit einem Motorrad. Drum dachte ich mir auch nichts und fuhr drauf los. Zuerst nach Waidhofen, dann über Ybbsitz nach Gresten und weiter nach Gaming. Irgendwo würde ich etwas finden, was sich schön fotografieren lässt, dachte ich mir. Das war mein einziges Tagesziel. Irgendwo etwas schönes fotografieren. Und die dicke Berta ausprobieren natürlich. Ich war schon unheimlich gespannt, wie sich das Ding verhält, wie es sich im Feldeinsatz einstellen und handhaben läßt, vor allem, wie die Bilder damit werden.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_006Irgendwie zog es mich dann zum Zellerain hinein. Klar, dass ich bei der Gabi im Gasthof rastete, wo ich auch mit dem Motorrad immer hielt. Ebenfalls klar, dass ich dann zum Erlaufsee fuhr, denn inzwischen hatten wir Kaiserwetter. Blauer Himmel, mit leichten weißen Wölkchen durchsetzt, ein Traum für Fotos. Also beim Erlaufsee die ersten Bilder geschossen, abwechselnd mit der Canon FT und mit der kleinen digitalen Taschenknipse. Ich wollte einfach einen Vergleich haben, denn diese Canon FT hatte ich ebenso noch nie im Einsatz wie das große Zoom. Sogar der Belichtungsmesser, ein Gossen Profisix, erlebte seine Feuertaufe. Nein, das hat nichts damit zu tun dass ich wenig fotografiere. Das hat damit zu tun, dass ich mehr als eine Kamera hab, ich aber die alten Schätzchen nur zu besonderen Tagen einsetze, nämlich wenn mir das Wetter zusagt und ich grad Lust auf einen bestimmten Apparat hab. Bei mir sind sie nicht nur Werkzeug. So dauert die Premiere oft etwas länger, aber dran kommt jeder! Mit Fotoapparaten fotografiert man und mit Motorrädern fährt man, nicht wahr? Nur Bilder hängen einfach in der Gegend herum.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_009

Der zweite Einsatz meines Schätzchens kam beim Bahnhof in Mariazell. Zu meiner Freude standen dort gleich zwei einsatzbereite alte Garnituren der Mariazellerbahn. Zwei auf einmal, das ist selten und eine Augenweide. Was könnte passender sein, als alte Eisenbahnzüge mit einem alten Fotoapparat zu fotografieren? Ein Traum. Also gleich zu den Zügen gestapft, das Licht gemessen, zwei Bilder geschossen und mich dann, bei einer zusätzlichen Kontrolle gefragt „ob ich sicher weiß, was ich da tu“? Ich hatte etwas bemerkt, was mir nicht ganz gefallen wollte.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_010„Verdammt!“ Ich wusste, in dieser Kamera war ein Film, als ich sie aus dem Koffer nahm. Es waren nur zwei Bilder verbraucht, aber sie war geladen. Die Frage war jetzt, womit? Die FT hat an der Rückseite keinen Filmmerker. Ein Filmmerker ist eine kleine Vorrichtung, wo man den abgerissenen Deckel der Schachtel rein steckt, in der der Film drinnen war. Somit weiß man, welcher Film in der Kamera geladen ist. Wenn die Kamera keinen Filmmerker hat, steck ich den Deckel der Filmschachtel normal immer in die leere Aufbewahrungsdose, die ich zur jeweiligen Kamera leg und so ein zusätzliches Zeichen setze „Vorsicht! Diese Kamera ist geladen!“ Und noch dazu probier ich immer an der Rückspulkurbel, ob da ein Widerstand ist, denn auch bei leeren Kameras hatte ich schon eine Filmdose liegen, und mit einer leeren Kamera zu fotografieren kommt spätestens bei Bild Nr. 38 besonders gut an. Ist mir erst einmal passiert, vergesse ich aber nie wieder. Also wenn ihr bis jetzt dachtet, ich hatte keinen Film in der Kamera – Pech gehabt. Das ist schon einige Jahre her.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_011

Nun zurück zur Frage, welcher Film den nun in dieser Kamera sei.
Ich war beim Einstellen der Verschlußzeit etwas unachtsam und hatte die Empfindlichkeit irrtümlich verstellt. Das passiert schnell, wenn man nicht ständig mit solchen Kameras arbeitet. Statt nur zu drehen, hebt man dabei das Rädchen etwas an, und schon ist es passiert. An sich kaum ein Problem. Sind 200 ASA eingestellt, also DIN24, dann kann man höchstens eine Stufe auf oder ab verdreht haben. Man merkt ja sofort, da tut man was, was man nicht tun sollte. Ich zumindest bemerke das, oder ich dachte, ich bemerke das immer. Als ich einen Kontrollblick auf die Einstellung warf sah ich aber, da war 1600  eingestellt! Was den nun? Genau jetzt erinnerte ich mich auch, ich konnte mich nicht erinnern, was da drinnen war! „Müsste ein 200er Film sein“, dachte ich. Könnte aber auch ein 100er oder 400er sein. Verdammt! Sechs Bilder hatte ich nun verbraucht, aber ich hatte keine Ahnung, welchen Film ich in der Kamera hatte. Sowas blödes kommt auch selten vor. Aber es geht noch viel blöder.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_012Sicher, ich konnte jetzt den ganzen Film mit irgend einer Einstellung belichten und dies dann bei der Ausarbeitung so angeben. Die heutigen Filme verzeihen fast alles. Nur wusste ich beim besten Willen nicht einmal, ob da nun ein Farb- oder gar ein Schwarzweiß-Film drinnen war! Jetzt hatte ich genug von der Ungewissheit, drückte den Rückspulknopf und kurbelte den Film zurück. Eigentlich wollte ich ihn nur von der Aufwickelspule kurbeln, dann die Rückwand öffnen, nachsehen, was da drinnen ist und den Film wieder einlegen. Würde ich ihn bis zu Bild Nr. 8 vorwärts transportieren, könnte ich ab dann mit der Gewissheit weiter fotografieren, was da eingelegt ist und ich würde allerhöchstens zwei Bilder verlieren. Meine Güte, das wäre kein Beinbruch.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_013

Ich drehte aber etwas zu ungestüm, keine Ahnung, wieso, und flutsch, war das Filmende in der Dose verschwunden. Das spürte ich sofort, da war es aber auch schon zu spät. „Schei………!!“ Na, egal. Film ganz raus, neuen Film reingelegt und Deckel wieder zu. Das geht Dank QL (Quick Load), also der Schnellladeeinrichtung von Canon, ungemein schnell und sicher. Schnell geht´s immer, und normal auch sicher. Mir ist noch nie etwas passiert. Bisher war der Film immer, bei jeder Kamera mit dieser Einrichtung absolut zuverlässig eingelegt.

Nachdem ich den neuen Film eingelegt und die Empfindlichkeit eingestellt hatte, begab ich mich wieder zum Bahnsteig und wiederholte die Aufnahmen von vorhin. Jetzt wusste ich mit Sicherheit, was ich da in der Kamera drinnen hab und konnte beruhigt drauf los fotografieren. Grumpf…………

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_014Nach den Aufnahmen vom Mariazeller Bahnhof in St.Sebastian fuhr ich nach Gußwerk und von dort zur Hochschwab Bundesstrasse. Es wurde etwas duster, dicke Wolken bedeckten den Himmel, aber es war trotzdem so hell, dass diese Wolken bestimmt eine herrliche Dekoration für die Landschaft ergeben würden, dachte ich. Und so kam es auch. Besonders die Presceny Klause hat es mir angetan. Auch bei oben schon erwähnter Motorradtour hatte ich hier, unter anderem, gehalten und einige Bilder aufgenommen. Keine Ahnung, wie viele Jahre und wie viele Bilder ich diese Klause schon fotografiere, aber langweilig werden mir weder die Bilder noch dieser Ort. Es ist einfach schön dort. Auch heute war es dort sehr schön. Die dicken Wolken bildeten irgendwie eine ungemein romantische Stimmung in der felsigen Landschaft. Das Licht gefiel mir gut. „Es müssten sehr schöne Bilder werden“, dachte ich und legte los. Licht messen, Kamera einstellen, Ausschnitt komponieren, Gewissen erforschen, ob das wirklich so passt, dann abdrücken. Butterweich geht das, und das Verschlussgeräusch klingt wie Musik in den Ohren. Die FT geht los wie in Jagdgewehr mit Stecher. Die kann man nicht verreißen.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_015

Der Höhepunkt der Tour war nahe. Die ersten Aufnahmen mit der dicken Berta. Ich nahm das Stativ aus dem Auto und trug es mit der Kamera auf die Holzbrücke, von der aus man frontal gegen die Klause fotografieren kann. Aus einer anderen Entfernung oder aus einem anderen Winkel macht dort das dicke Zoom keinen Sinn, da ist man mit dem Weitwinkel besser dran. Also das Stativ aufgebaut, den Halter an´s Objektiv (nicht an die Kamera!) geschraubt und beides zusammen in den Schnellverschluß geklickt. Fertig. Jetzt noch die Kamera ausgerichtet und den Bildausschnitt festgelegt, dann das Licht gemessen, die Kamera eingestellt, nochmals den Bildausschnitt kontrolliert, den Selbstauslöser aufgezogen und abgedrückt. Und dann nichts mehr anfassen. Ein ganz leises Summen wie bei einer alten, mechanischen Eieruhr – Klick.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_016Nein, reaktionsschnelle Fotografie ist das nicht. Braucht es auch nicht zu sein. Dafür hab ich digitales Gerät, dass in jeder Situation schneller ist, als Lucky Lukes Schatten ziehen kann. Aber es geht nicht immer um Geschwindigkeit. Vor allem, Landschaft bewegt sich nur selten, und wenn, dann sehr langsam. Mir läuft hier nichts davon, ich hab Zeit. Alle Zeit der Welt. Zumindest bis Dienstag, dann muß ich wieder arbeiten. Wenn ich mit meinen Kameras unterwegs bin, dann genieße ich jede Minute. Es spielt keine Rolle, ob ich für ein Bild zwei Sekunden oder zwei Stunden brauche. Ich hab diese Zeit. Wenn ich frei hab, dann hab ich diese Zeit, weil ich sie mir nehme. Zeit und Gesundheit sind das höchste Gut, dass man neben Geld haben kann, sagt ein altes Sprichwort.20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_017

Nach diesen Aufnahmen fuhr ich weiter bis Wildalpen und bog dann zur Hühnermauer ab. Ja, genau! Zur Hühnermauer. Jetzt wusste ich schon, das war bis jetzt nahezu die gleiche Tour, die ich im Oktober mit dem Motorrad gefahren war. Die Fahrt zur Hühnermauer war jetzt nicht Zufall wie damals, das war Absicht. Ich wollte wissen, wie das im Winter bei Schnee ausschaut, und vor allem wollte ich das fotografieren. Ich wollte das mit der über 40 Jahre alten Canon FT auf Film bannen und nicht mit Strom auf einen Chip speichern. Oh, Gottlob hab ich es doch getan. Es war unheimlich schön dort drinnen.

20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_018Als ich wieder daheim war, stellte ich das Stativ auf seinen Platz, verstaute die dicke Berta, schraubte wieder das Normalobjektiv statt des Weitwinkels auf die Kamera und wollte den Film entnehmen. Dazu drückte ich den Rückspulknopf an der Unterseite der Kamera, klappte die Kurbel aus und kurbelte. Klack. Eine kleine Umdrehung, dann war kein Widerstand mehr vorhanden. Kein Widerstand, als wäre da kein Film eingelegt. „Das gibt´s nicht! Das gibt´s einfach nicht!“ durchfuhr es mich. Ich wusste, da war ein Film drinnen. 25 der 36 Bilder müssten belichtet sein, zeigte der Zähler an. Allerdings kurbelt man bei 25 verbrauchten Bildern weiter als eine halbe Umdrehung. Irgendwas stimmte da nicht. Ich hielt den Atem an. Herrgottsakra, was war da los?20121230_canon_ft_dickeberta_huehnermauer_020

Ich weiß nicht sicher, was passiert ist. Ich hatte nach dem einlegen des Filmes ganz normal bis zum ersten Bild vorgespult (Verschluß spannen, auslösen, Verschluß spannen, auslösen mit 1/1000 und aufgesteckter Schutzkappe), dann mit der Kurbel die Filmspannung kontrolliert, und trotzdem muß da was schief gegangen sein, denn trotz Quick Load System, das normal immer, überall und ohne Ausnahme problemlos funktioniert, hatte ich kein einziges Bild belichtet. Ich hatte nur den Verschluß gespannt, aber nie den Film transportiert. Ich hatte aber auch nie die Rückspulkurbel beobachtet, ob die sich mit dreht! Grumpf……..

Gottlob hatte ich auch die digitale Knipse mit. Jetzt hab ich wenigstens die paar Bilder, die als Vergleich gedachte waren, zur Erinnerung an den ersten Einsatz dieser FT mit der dicken Berta. Dieser erste Einsatz wird mir mit Garantie für den Rest meines Lebens als Lehre in Erinnerung bleiben. Wollen wir wetten?

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