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30. Juni 2021

2021. 06. 30. Almkogel 1513m–Burgspitz 1429m Überschreitung

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 20:41

Abmarsch beim Parkplatz neben dem Viadukt in Küpfern.
Strecke: Forststraße Hammergraben bis Abzweig zur Stallburgalm, dann grade (links) weiter, den nächsten Abzweig links nicht nehmen (!) sondern der Schlucht aufwärts folgen bis zum Ende der Forststraße, die in einen schmalen Weg übergeht, der zum “Übergang” führt. Nicht von der Beschilderung in die Irre führen lassen, die nur den Weg zum Hühnerkogel anzeigt. Der Weg führt zum Sattel zwischen Hühnerkogel und Almkogel. Dort der Beschilderung rechts zum Almkogel folgen. Vom Gipfel des Almkogel immer am Kamm über Brunnbacheck 1472m, Kleiner Almkogel 1461 immer auf und ab zum Burgspitz 1429m wandern und dann dem Zaun entlang zur Stallburgalm absteigen, um am Aufstiegsweg zum Parkplatz zurück zu wandern. Alternativ kann man auch dem Weg links vom Burgspitz nach Küpfern folgen und dann auf der Straße zum Parkplatz zurückkehren.
Anmerkung: Der Weg vom Übergang zum Almkogel ist teilweise recht steil, aber nie gefährlich. Die Aussicht ist auf diesem Wegstück bei gutem Wetter toll. Bei Nässe würde ich den Aufstieg dort nur erfahrenen Wanderern empfehlen.
Abmarschzeit: 5:15 Uhr
Dauer der Tour mit allen Pausen: 8 Stunden

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Earthview Übersicht

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Die Enns um 5 Uhr morgens bei der Brücke in Kastenreith

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Vor dem Abmarsch blicken wir nochmals über die Enns zu den Rotmäuern, die ebenfalls ein schönes Ausflugsziel sind.

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Am Eingang des Tales, das uns zum Almkogel führen wird, verschaffen wir uns auf einer großen Kartentafel nochmals einen Überblick über unser Vorhaben……..

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…….dann schauen wir, ob wir alles mit haben? Rucksäcke sind umgehängt und hoffentlich alles drinnen, Eddie ist an der Leine, also kann`s losgehen.

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Am Ende der Asphaltstraße gibt`s etwas Verwirrung. Der Pfad teilt sich bald und man könnte links sowie gradeaus weiter, wenn man könnte. Gradeaus verstellt ein (niedergetretener) Drahtzaun den Weg und man könnte auf die Idee kommen, links wäre der richtige Weg. Was ein Irrtum wäre. Es geht grade über den Maschendrahtzaun weiter. Also Hund drüber heben und auf geht`s.

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Auch dieser “Sperre” muß man keine Beachtung schenken. Aushängen, durchgehen und wieder einhängen.

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Man wandert an diesem aufgelassenen Hof vorbei, der mich ans Haus meiner Oma im Waldviertel erinnert.

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Wie lange hat wohl hier niemand mehr aus diesem Fenster rausgeschaut? Wie lange ist hier niemand mehr durch diese Tür gegangen?

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Die einzigen Geräusche sind das Rauschen des Baches.

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Hier, an diesem Schild, endet die anfängliche Idylle für einige Kilometer und man folgt einer geschotterten Forststraße mehr oder weniger steil aufwärts durch ein sehr felsiges Tal.

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In der Hauptsache wird man links von den steilen, felsigen Abbrüchen des Ennsberges begleitet.

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Für längere Zeit das vorletzte…………..

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…………und das letzte Zeichen menschlicher Ansiedlung.

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Für ganz unsichere oder Schlafmützen gibt`s nochmals eine Bestätigung, daß man sich am richtigen Weg befindet…………

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………dann, je nach Veranlagung, entweder in den Hirn aus Modus schalten, unterm gehen schlafen oder den Blumen am Wegesrand seine Aufmerksamkeit widmen. Ansonsten gibt`s jetzt für einige Kilometer nichts zu tun.

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6:05 Uhr. Irgendwann, nach mehreren Stunden (in Wirklichkeit sind grade einmal 45 Minuten vergangen) des Dahinlatschens dreht man sich einmal um und schaut, ob man da irgendwie Fortschritte im Aufstieg sehen kann, und oh Wunder, man ist tatsächlich höher als am Anfang. Aber noch ist so viel Berg links und rechts des Weges zu sehen, daß man irgendwie an keinen rechten Fortschritt glauben kann.

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Na ja, wenigstens keine Graffiti.

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Eine Brücke markiert den ersten Orientierungspunkt am Weg nach oben. Der erste, lange Teil der Schotterstraße ist geschafft. Jetzt diese Schleife und der nächste Teil bis zur Linkskehre. Ich teil mir, wenn möglich, den Aufstieg auf solchen Schotterstraßen immer in Teilstücke ein, um zu wissen, wie viel ich von dem nervtötendem Zeug schon hinter mir hab, sonst wird das Hirn sauer. Ich mag diese Schotterstraßen nicht, aber sie sind halt ein notwendiges Übel.

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Hier kann man sich, wie sehr oft entlang der Forststraße, am Lukas Bründl mit Wasser versorgen. Zumindest bis zum Abzweig zur Stallburgalm herrscht kein Wassermangel. Wer auf urige Sprüche steht, kommt auch hier nicht zu kurz.

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Ein Blick durch den Wald aus dem Tal raus bestätigt, es geht was weiter.

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Abschnitt zwei der Forststraße ist geschafft. Wir sind bei der Linkskehre, auf deren Innenseite dieses Forsthaus steht. Da dürfte es auch länger auszuhalten sein.

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Im Gegenlicht oberhalb der Kehre schaut das ganze noch romantischer aus.

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Damit dem Wanderer beim Aufstieg nicht so fad ist, hat man diese Feldtrümmer als Teufelskirche bezeichnet. Sicher gibt es irgendwo auch, wie in den Ötscher-Tormäuern, eine passende Geschichte dazu nachzulesen.

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Und weil wir grade wirklich nichts besseres zu tun haben, schauen wir uns dieses Teulische Zeuch halt auch an.

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Und dann kommt etwas ins Blickfeld, was meine Aufmerksamkeit erregt. Das sind Wegpunkte, die ich schon immer mochte. Fragt mich nicht, warum. Ich habs sicher nicht mit der Kirche und bin dort genau so wenig Mitglied wie bei der Kommunistischen Partei. Wobei das heute Dank des Genossen Jorge Mario Bergoglio eh fast das selbe sein dürfte. Aber so kleine Marterl oder Kapellen gefallen mir.

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Na, wenn das kein nettes Rastplatzerl ist, was dann?

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Der Blick aus dem Tal sagt, wir haben schon einiges an Höhe gewonnen.

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Der Blick nach links zu Ennsberg und Hühnerkogel (beide kleiner als der Almkogel) sagt uns, daß wir noch eine Menge Aufstieg vor uns haben, bis wir auf diese Höhen runter schauen können.

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7:12 Uhr. Nach zwei Stunden Marsch (und Pausen) haben wir den Abzweig zur Stallburgalm erreicht. Wir gehen da aber jetzt nicht rauf (man wäre von hier in ein paar Minuten auf der Alm), sondern folgen der Straße gradeaus weiter zum Sattel.

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Alles hat irgendwann ein Ende, auch eine Schotterstraße. Wir befinden uns jetzt auf einem Weg, der laut Wegtafel zum Hühnerkogel führt. In Wahrheit führt er zum Sattel (Übergang) zwischen Hühnerkogel 1474m und Almkogel 1513m.

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Hier zu wandern ist gleich ganz etwas anderes. Da kommt Freude auf und die abgetöteten Nerven werden neu belebt.

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Schöner Rückblick. Was wir hier noch nicht wissen – wir sind ja neu hier -  ist, daß wir diesen Spitz da etwas links von der Bildmitte heute bei unserer Wanderung noch besteigen und beim Abstieg genau dem Abbrüchen rechts folgen werden, um dann weiter unten runter zur Stallburgalm zu queren. Das ist nämlich der Burgspitz mit seinem 1429m hohem Gipfel.

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Vor allem für Eddie ist dieser Untergrund jetzt wesentlich angenehmer. Er hat ja keine Bergschuhe an.

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Und wie wir so gemütlich durch den schönen Wald wandern, sind wir am Sattel angekommen.

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Links geht`s zu Hühnerkogel und Ennsberg, rechts zum Almkogel und all den anderen Zielen auf dieser Seite und gradeaus könnte man in zweieinhalb Stunden nach Kleinreifling wandern. Wir machen uns, zuerst über einen umgefallenen Baum steigend, auf den Weg zum ersten Ziel des Tages, dem Almkogel. Und der Weg ist ungefähr so steil und schön, wie ich mir das auf der Karte vorgestellt hatte.

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Zum ersten Mal sehen wir den Kamm, den wir begehen wollen, der die ganze Zeit neben uns war, den wir aber nie sehen konnten. Hier (von links nach rechts) der Kleine Almkogel und der Burgspitz. Rechts die steilen Wände des nun gegenüber von uns liegenden Hühnerkogel.

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Jetzt befinden wir uns auch erstmals in einer Position, um den Gipfelbereich des Hühnerkogel (der jetzt gegenüber von uns ist) zu sehen.

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Landschaftlich ist der Aufstieg hier herrlich, wobei der steile, mit Latschen durchwachsene Anstieg vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Aber hier kann man wenigstens links und rechts runter schauen und sieht schön, wie man an Höhe gewinnt. Ich bin an diesem Tag leider etwas matt beisammen und hab einige Mühe da rauf. Zu wenig geschlafen und zu wenig gegessen, scheint mir. So ein Tier, daß nach nächtelangem Kartenspielen und Zechen schnell zwischendurch den Glockner besteigt war ich (leider) nie. Ich brauch viel Ruhe und immer gutes Futter, um zu funktionieren. So gesehen hatte ich heute eher das Gefühl, nur auf zwei statt auf vier Zylindern zu laufen. Aber na ja, da muß man durch.

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Ah, ist das schön. Ein Blick auf die andere Seite des Sattels. Rechts kann man den Verlauf des Dürrensteigkamm sehen (falls ich mich nicht komplett irre).

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Da geht`s schon schön aufwärts.

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Auch Eddie genießt den Aufstieg und dann den Ausblick. Links der Burgspitz, unser letztes Ziel für heute. Jetzt sehen wir auch erstmals die Stallburgalm unterm Burgspitz. Schön kann man den Verlauf des späteres Abstieges sehen. Wusste ich aber erst hinterher, um ehrlich zu sein. In dem Moment der Aufnahme wusste ich nicht, daß wir dort drüben genau am Abbruch absteigen werden.

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Je mehr wir an Höhe gewinnen, desto gewaltiger wird der Ausblick. Das ist eines der schönsten Dinge beim Wandern in den Bergen.

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Und als wir aus dem schrofigen, latschenverwachsenen Gelände heraus kommen, Licht über uns sehen und denken, wir sind oben, steilt sich da nochmals ein Gupf auf. Aber jetzt können wir das Gipfelkreuz sehen. Das Ziel klar vor Augen latschen wir los in den latschenverwachsenen Endaufstieg.

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Spätestens bei diesem Ausblick weißt du, warum du dir das angetan hast und immer wieder antun wirst.

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Ein Stück noch, dann sind wir oben.

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Der Gipfel des Hühnerkogel ist jetzt unter uns.

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Ein paar Meter noch. Auch wenn ich jetzt schnaufe wie ein altes Postross, und ich weiß gar nicht, warum, ich muß da rauf. Auffi wül i zum Güpfel, sonst werd i narrisch!

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8:46 Uhr. Nach dreieinhalb Stunden stehen wir zum ersten Mal am Gipfel des Almkogel. Und die Götter sind uns (noch) wohlgesonnen. Nur der Wind ist recht heftig. Im ersten Moment möchte ich kein Gruppenfoto mit dem Selbstauslöser machen, weil ich denke, das Fotografiertelefondings fliegt sonst mit dem Wind davon. Es war ein recht scharfer und kalter Ostwind, der hier wehte. Sobald man sich nur einem Meter unterm Kamm im Westen hinsetzte, war es windstill. Bis hier her waren wir im Leibchen gestiegen, nun zogen wir uns die warmen Jacken an.

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Der südliche Verlauf des Dürrensteigkammes mit Wieser, Langlackenmauer und Ochsenkogel

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Blick nach Westen. Einer dieser Mugel sollte der Brunnbacher Gamsstein sein, auf dem ich auch vor 20 Jahren irgendwann einmal war.

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Der spitze Zinken in Bildmitte ist der Kühberg, der uns heuer schon von allen möglichen Gipfeln entgegen schaut. Dem müssen wir demnächst einmal aufs Dach steigen. Ganz rechts die Ausläufer der Bodenwies, die ein Teil des Dürrensteigkammes ist.

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Wie anders das Tal, in dem wir aufstiegen und der Nachbarberg, der Hühnerkogel, von hier jetzt ausschauen. Und die aussichtsreichen Rotmäuer (links neben dem obersten Busch) hoch über der Enns sind jetzt kaum mehr wahrzunehmen.

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Blick über den Dürrensteigkamm in nördlicher Richtung, dem weiteren Verlauf unserer Wanderung.

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Gipfelpause

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Dann flaut plötzlich der heftige Wind ab und es bietet sich die Gelegenheit für ein Bild mit uns drei zusammen. Der Rucksack muß herhalten, um das Telefonfotodingsda anzulehnen. Funzt gar nicht so übel.

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Wir müssen weiter. Beim Weg in den nächsten Sattel bietet sich uns dieser Anblick vom weiteren Verlauf unserer Wanderung. Hier kommen uns auch erstmals drei andere Wanderer entgegen, was für den Rest der Tour auch die einzigen Begegnungen mit anderen Menschen sein werden.

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Es eröffnen sich uns ganz neue Perspektiven. Hier unser unmittelbarer Nachbar, Hühnerkogel und Ennsberg, von der Seite.

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Vom Gefühl ist es hier jetzt fast so wie auf den Zeller Hüten.

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Rückblick auf den Almkogel

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Brunnbacheck, kleiner Almkogel und Burgspitz in einer Reihe aufgefädelt. Man kann beim Anblick dieser Aufnahme kaum glauben, wie sehr sich hier alles in sehr kurzer Zeit verändern sollte. Noch ist alles toll und übersichtlich und es ist auch gar nicht mehr so windig und kalt wie noch am Almkogel.

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Kurz vorm Brunnbacheck hat man die Möglichkeit, zur Stallburgalm oder zur Ennser Hütte abzusteigen.

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Rückblick auf Almkogel und Hühnerkogel, in der Mitte schaut der spitze Kühberg hervor. Aber hier beginnen sich die Verhältnisse zu ändern. Es wird duster.

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Der Almkogel mit seinen Kumpanen ist, wie die Bodenwies oder der Gamsstein, ein unglaublicher Blumenberg. Das sind Paradiese für Blumenliebhaber. Selbst Eddie fühlt sich hier wie im Paradies. Hier kann man überall ungestört ein Bein heben, so oft man will.

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9:31 Uhr. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Was für eine Pracht!

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9:40 Uhr. Noch immer die selbe Stelle, aber es tut sich plötzlich was. Von links, also vom Westen, steigt schwarzer Dunst auf und beginnt, alles vor uns in Nebel zu hüllen. Das geht sehr schnell.

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Das Zeug kommt aus dem Tal gekrochen und packt in kürzester Zeit alles blickdicht in Nebel. Aus ist es mit der schönen Aussicht. Für uns ändert sich nicht viel. Die Sicht wird zu keiner Zeit so gering, daß es gefährlich wäre, nur unsere Nachbarschaft ist nicht mehr zu sehen und wir müssen uns mit den Dingen in unserer unmittelbaren Umgebung begnügen. Das fällt allerdings nicht schwer.

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Auch Eddie macht sich nichts draus. So lange wir dabei sind, ist ihm egal, ob die Sonne scheint, es regnet oder Nebel alles verhüllt. Hauptsache, wir sind unterwegs.

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Erstmals sehen wir, wie es bei der Stallburgalm ausschaut. Wir sind offenbar genau oberhalb.

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Durch den Nebel, der in der Hauptsache links von uns alles einhüllt, ist der Weiterweg nicht von weitem vorhersehbar und wir müssen uns immer wieder einfach überraschen lassen, was kommt.

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Rückblick auf Hühner- und Almkogel, oder dem, was davon noch zu sehen ist. Alles in Nebel gehüllt. Wie eine bleierne Decke liegt der Nebel über den Bergen.

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Wieder so ein dussliges Foto, wie einer fotografiert, wie jemand fotografiert……….

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Dann taucht plötzlich der Gipfel des Burgspitz aus dem Nebel auf. Unser letzter Gipfel des Tages, dann geht`s wieder runter.

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Gipfelfoto

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Von hier kann man entweder, wie wir das gemacht haben, scharf am Abbruch und dem Zaun entlang zur Stallburgalm absteigen oder über die Hügel nach Küpfern. Diesen Weg kenn ich allerdings nicht.

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Hier am Abbruch entlang zur Alm abzusteigen wäre eigentlich sehr interessant. Wenn der Nebel nicht wäre. Und mit dem Zaun darf man sich auch nicht spielen. Wehe, man rutscht aus und greift reflexartig auf den Stacheldrahtzaun. Das gibt sehr aua. Diesem Zaun ist man aber leider für eine lange Strecke immer sehr nah.

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Tiefblick zur Stallburgalm. Vom Burgspitz zur Alm sind es knapp 400 Höhenmeter, also nicht die Welt.

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Immer hart am Abbruch entlang und immer den Stacheldrahtzaun in Griffweite.

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Rast mit Blick auf das Ennstal mit Falkenstein und Rotmäuer.

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Blick zurück zum Sattel zwischen Hühnerkogel und Almkogel. Von dort drüben hab ich am Anfang des Aufstieges zum Burgspitz herüber fotografiert und nicht gewusst, daß wir in ein paar Stunden genau hier sitzen würden.

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Die lange Querung zur Alm runter ist recht lustig. Das Gelände ist im Grunde recht steil, aber der querende Weg ist schön und (zumindest bei Trockenheit) unproblematisch zu begehen.

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Das hier ist die, äh, wie soll ich es sagen? Die blödeste (problematisch wäre stark übertrieben) Stelle des Abstieges. Ja, es ist hier relativ steil und es ist hier erdig und lockerer Untergrund. Und es ist sogar ein Griff in Form einer schönen, steifen Wurzel vorhanden, die man fassen und sich halten kann. Richtig blöd ist die aufgestellte Wurzel, die quer vor einem liegt und die wohl noch niemand (wir auch nicht) aus dem Weg räumen wollte. Wenn man hier mit dem Schuh (bei einer kleinen Unsachtsamkeit) einhackt, haut es einem ordentlich auf die Fresse. Na ja, wir sind jedenfalls unbeschadet drüber ge……..äh……….stiegen, wie man sieht.

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Markierung für Blinde oder Hoamatkult?

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Ja, das ist der Burgspitz. Da waren wir noch vor kurzem oben. Und der Nebel ist auch wieder weg.

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Was für ein Hundeleben!

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Genau da am Abbruch entlang sind wir runter gekommen.

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Und jetzt sitzen wir hier und rasten. Und in Anbetracht der elendig langen Schotterstraße, wie wir dann wieder vor uns hab, ist das auch gut so. Wir haben ja Zeit.

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Hühnerkogel 1474m (links), Übergang Sattel 1216m und Almkogel 1513m von der Stallburgalm aus aufgenommen. Vor ein paar Stunden war diese Alm, von der anderen Seite aus gesehen, noch ein kleiner, grüner Fleck in der Landschaft.

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Ein sehr kurzer, hübscher Steig kürzt den Weg zur Schotterstraße ab, dann gehts wieder wie beim Aufstieg ins Tal zurück.

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Das Finale naht.

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Wir sind wieder zurück. Vor uns die Enns und die hoch aufragenden Rotmäuer, auf die wir vorhin noch herunter geschaut haben.

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Unglaublich, was man mit einem Grashalm alles machen kann. Da wird auch Eddie neugierig.

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Karte zur Tour

Einen schönen Tag noch………….

27. Juni 2021

2021. 06. 23. Seewirtgraben – Großer Zeller Hut 1639m – Überschreitung – Rehgraben

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 19:29

Strecke: Grünau 838m  – Seewirtgraben – Sattel beim Hüttenkogel – Mittlerer Zeller Hut 1586m – Großer Zeller Hut 1639m – Mittlerer Zeller Hut 1586m – Hüttenkogel 1473m – Vorderer Zeller Hut 1629m – Oischingkogel 1606m – Feldhütl 1434m – Rehgraben zum Ausgangspunkt
Dauer: Rund 10 Stunden
Wetter: Am Morgen bedeckt, kühl und nebelig, ab Mittag größtenteils bedeckt, aber schöne Aussicht und warm. Keine Hitze.

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Um 4:55 Uhr sind wir vom Auto, das ich in der Gegend bei den Überresten (die Front steht noch) des alten Hotels abgestellt hatte, Richtung Marienfall losmarschiert und kamen bald darauf bei dieser Sitzgruppe vorbei, die zum Rasten einlud. Allerdings wäre die erste Rast nach fünf Minuten Marsch etwas zu viel verlangt gewesen, und so gingen wir weiter und folgten bald einem Steiglein, daß uns flach, aber schön, durch einen Wald dem Berg näher brachte.

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Der Weg ist im unteren Teil so gut beschildert und markiert, daß man sich kaum verlaufen kann.

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Hier folgt man lange einer mehr oder weniger aktiven alten Schotterstraße, die zum Berg führt und trifft dort erstmals auf Einheimische, die in dieser Gegend in ungeheuren Mengen herumkriechen.

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Hier ist so ein Exemplar eines Einheimischen, der dir am Zellerhut in schier endloser Zahl begegnet. Diese Dinger sind riesig! Und süß!

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Der breite Weg wird zu einem Pfad, der sich durch den Wald schlängelt. Die weitere Umgebung können wir alleine schon wegen dem Nebel nicht sehen und so wissen wir auch nicht, wie weit wir vom Berg entfernt sind.

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5:48 Uhr. Wir sind nicht ganz eine Stunde unterwegs. Hier können wir erstmals auch optisch erkennen, daß wir an Höhe gewonnen haben. Der Nebel stört uns nicht im geringsten, im Gegenteil, er macht einige Teile recht gespenstisch.

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Noch einmal weist uns ein Schild den Weg zum Großen Zellerhut. Die unterschiedliche Schreibweise, Zellerhut und Zeller Hut kommt daher, daß auf meiner Karte des Amtes für Eich- und Vermessungswesen die Worte auseinander geschrieben sind und auf den Schildern am Berg zusammen. Zeller Hut und Zellerhut. Ich weiß nicht so recht, wofür ich mich entscheiden soll. Auseinander gefällt mir eigentlich besser.

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Eddie zieht schon wieder an der Leine. Diese ständigen Fotostopp gehen ihm richtig auf die Nerven. Typisch Terrier.

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6:04 Uhr. Der Nebel scheint sich etwas zu lichten und wir kommen höher.

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Die Gegend um die Zeller Hüte entpuppt sich als Blumenparadies.

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Die Felswende vor uns wirken im Nebel abweisend und gespenstisch.

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Die Luftfeuchtigkeit ist ungefähr so hoch wie in einer Sauna, wir schwitzen kräftig.

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An einem dieser Felsen ist eine Gedenktafel montiert. “Adolf Murg jun. 1933 – 1954”. Wir wissen nicht, was da passiert ist.

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7:02 Uhr. Der Nebel bleibt uns auch nach zwei Stunden Wanderung treu. Teilweise wird er sogar stärker, weil er von unten jetzt hoch steigt und uns folgt bzw. einholt.

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Wenn man aufmerksam durch die Gegend geht, findet man immer etwas interessantes.

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7:10 Uhr: Zum ersten Mal erreichen wir eine freie Fläche, aber mangels Aussicht wissen wir nicht, was die uns sagen oder zeigen könnte. Sind wir schon hoch? Oder eher nicht? Wir wissen es nicht genau und noch dazu waren wir schon einmal auf so einer freien Fläche, die wie ein Kamm ausgeschaut hat, der uns dann aber gleich wieder in den Wald und weiter hoch führte. Der Zeit nach und dem relativ steilem Gelände nach, daß wir vorhin durchwanderten, sollten wir am Kamm beim Hüttenkogel sein.

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Und tatsächlich, links unten, neben der hohen Lärche, schaut die Hütte durch den Nebel hervor. Wir sind am Kamm angekommen und müssen jetzt nach rechts weiter zum ersten Zeller Hut des Tage.

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Aber vorher machen wir zuerst einmal eine ordentliche Rast. Die haben wir uns verdient und außerdem haben wir nichts gestohlen. Wir haben außerdem den ganzen Tag nichts besseres zu tun, als durch diese Bergwelt zu wandern. Eddie freut sich auf eine Cabanossi und ich mich auf ein frisches Leibchen. Den nassen Fetzen pack ich ins Schmutzfach des Rucksack.

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Die Blumenpracht auf den Zeller Hüten ist ein Wahnsinn.

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Auf geht’s zum Großen Zeller Hut.

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Wo wir genau sind, haben wir keine Ahnung. Irgendwo am Kamm zum Mittleren und dann zum Großen Zellerhut. An einigen Stellen sehen wir gut nach unten, aber in die Richtung, in die wir wandern, sehen wir nicht weit. Den nächsten Zeller Hut können wir nicht sehen.

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Meinen beiden Begleitern, Sonja und Eddie, ist egal, ob Nebel oder nicht, Hauptsache, wir sind unterwegs. Und genau so geht`s mir.

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Der Weg am Kamm ist teilweise atemberaubend schön, die Fernsicht weniger, aber wir freuen uns auf jeden Meter, den wir vorwärts kommen. Nach dem Mittleren Zeller Hut, den wir vorerst einmal gar nicht beachten, müssen wir eine kleine Senke runter wandern und dann in einem mäßig steilem Aufstieg durch eine enge Latschengasse steigen. Wir wissen nicht, wo wir genau sind, nur bei mir steigt eine Erinnerung hoch. Ich war hier nämlich schon einmal. Am 16. Mai 2001 hab ich diese Tour, wie wir sie heute gehen, schon einmal gemacht, allerdings alleine. Nach zwanzig Jahren kann ich mich genau an diese Gasse durch die Latschen erinnern und weil grad Zeit ist, denk ich mir etwas aus. Jedes Mal, wenn wir zu einer Biegung kommen, schau ich vorsichtig ums Eck, um zu sehen, ob wir schon zum Gipfelkreuz kommen. Normal sieht man es von weitem und weiß, wie weit es noch dorthin ist, aber durch den Nebel konnten wir es eben nicht sehen. Und dann, als ich wieder um eine Ecke luge, seh ich das Kreuz stehen, und dann bleib auch ich stehen und sag, wir sollten jetzt eine Rast einlegen, weil wir  noch rund eineinhalb Kilometer bis zum Gipfel haben und ich schon müde bin. Sonja sagt ok, dem Hund ist es egal und so bereiten wir uns auf eine Rast vor. Dann denk ich mir aber, daß kann ich nicht machen, und deute mit dem Finger um die Latschenecke. Sonja weiß nicht gleich, was ich will, und so deute ich energischer ums Eck……………

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…………und als sie dann endlich ums Eck schaute, sah sie das!

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Um 8:15 Uhr sitzen wir drei glücklich am Gipfel des Großen Zeller Hut.

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Und nachdem wir unser Hauptziel erreicht hatten, begannen wir langsam und genüsslich, alle Zeller Hüte bis rüber zum Feldhütl zu überqueren. Immer wieder mußten wir einige Höhenmeter, oder einige hundert Höhenmeter, wieder absteigen, um dann auf den anderen Seite die verlorene Höhe wieder aufzusteigen. Aber wir hatten alle Zeit der Welt und wir hatten große Freude, hier zu wandern.

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Der Weg zurück zum Mittleren Zeller Hut

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Manchmal wurde das Gelände neben dem Weg recht steil, aber Eddie ist das schon gewöhnt. Unglaublich, was der kleine Mann im letzten halben Jahr alles gelernt hat. Er liebt die Berge wie sein Herr.

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Da muß es einmal einen Zaun gegeben haben. Immer wieder findet man Draht oder Eisentrümmer, die auf einen Zaun hinweisen.

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Hier können ordentliche Stürme wüten.

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Für Schlumpfhund ist das alles ein Paradies

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Und für uns ebenso. Einfach märchenhaft diese Landschaft, diese Blumen, einfach alles.

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Mittlerer Zeller Hut

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9:13 Uhr, langsam beginnt sich der Nebel überall zu lichten.

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Und dann sehen wir schon aus größerer Entfernung die Hütte beim Hüttenkogel, die wir beim Aufstieg am Sattel selbst aus 50m kaum gesehen haben. Jetzt sieht man erst, wie märchenhaft schön sie gelegen ist.

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Märchenhaft sind auch die Pflanzen oder der Tau auf den Nadeln der Lärchen. Mir ist ja nach der langen Wanderung doch recht warm, und als wir diese mit Morgentau bedeckten Nadeln der Lärchen finden, streife ich mit der Hand vorsichtig den Tau ab und reib mir dieses Naß ins Gesicht. Unglaublich, wie das angenehm kühlend ist.

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Bei der Hütte treffen wir dann ein Paar (ganz altmodisch Mann und Frau), daß schon ein paar Tage unterwegs war und grade Pause hält. Wir steigen nochmals zum Hüttenkogel hoch, um zu sehen, ob man da jetzt runterschauen kann, aber leider steckt auf der anderen Seite noch immer der Nebel. So steigen wir wieder zur Hütte, tratschen ein wenig mit den Wanderern, binden unsere Schuhe neu und gehen zur Quelle nah der Hütte, um unsere Wasservorräte aufzufüllen.

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Von diesem Kamm da oben sind wir grade runter gekommen. Beim Aufstieg haben wir das alles wegen dem Nebel gar nicht gesehen.

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Das ist unser nächstes Ziel, vom Hüttenkogel aus gesehen. Wir müssen da einige Meter absteigen und drüben geschätzte 250 oder 300 Höhenmeter wieder rauf. Dieses Auf und Ab begleitet dich während der gesamten Überschreitung. Aber der Wettergott hat Einsehen mit uns und bedeckt immer wieder den Himmel mit einer Wolke, damit die Sonne nicht zu gnadenlos auf uns runter brennt. Die Temperatur ist eigentlich immer recht angenehm. Das war vor 20 Jahren, wie in meinem Tourenbuch steht, ganz anders. Damals war ich wegen der Hitze zum Vorderen Zeller Hut rauf einem Kollaps nahe, so heiß war mir. Ich hatte damals allerdings eine gewaltige Kondition und war sehr schnell unterwegs.

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Die Quelle nahe der Hütte.

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Die kleine Quelle ist eine recht gut besuchte Labstelle für durstige Gesellen.

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10:10 Uhr, Aufstieg auf den Vorderen Zeller Hut. Rückblick auf den Hüttenkogel und auf die scharfe Schneid des Mittleren Zeller Hut.

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Pffffff………., wenn man nicht wüsste, daß es wilder ausschaut, als es ist. Optisch schaut das weit aus.

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10:18 Uhr. Dem abziehendem Nebel sei Dank sehen wir jetzt allerdings unseren Fortschritt beim Aufstieg. Wir sind schon fast wieder so hoch oben, wie wir vorhin einmal waren. Jetzt sehen wir auch seitlich am Mittleren Zeller Hut vorbei zum Großen Zeller Hut, dem Hauptgipfel der Gruppe, und jetzt sieht man auch, wie weit wir schon gewandert sind.

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10:27 Uhr. Wir nähern uns dem höchsten Punkt des Vorderen Zeller Hut und schauen auf die Hüte zurück, die wir schon überschritten haben. Wir sind jetzt fast wieder auf gleicher Höhe mit dem Großen Zeller Hut, der mit 1639m nur um 10m höher ist als unser Vorderer Zeller Hut hier.

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Wir haben die gröbere Schinderei hinter uns und nähern uns dem höchsten Punkt des Vorderen Zeller Hut. Rechts sehen wir dann den Sattel, der zwischen Vorderem Zeller Hut und Oischingkogel liegt. Also wieder runder und dann wieder rauf. Diesmal aber nicht mehr so weit.

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10:46 Uhr. Sieg über den Vorderen Zeller Hut. Eddie schnüffelt am Vermessungsstein des Gipfels. Wer weiß, ob da nicht vorher schon ein Hund da war? Müssen wir gleich um markieren!

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Blick nach Westen zum Mittleren und Großen Zeller Hut.

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Blick ziemlich genau nach Norden zur Gemeindealpe, von der wir am 26. April hier herüber geschaut haben.

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Blick über einen Seitensporen der Zeller Hüte nach Süden

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Pause: Schlumpf und Schlumpfinchen.

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Und runter geht’s in den nächsten Sattel

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Eddie liegt das Mariazeller Land zu Füßen

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Rückblick auf den Vorderen Zeller Hut, von dem wir grade absteigen.

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Da geht’s runter und drüben wieder rauf auf 1606m zum Oischingkogel.

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Spürhund bei der Arbeit.

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Na, wir sind ja schon wieder im Sattel angekommen. Das schaut immer so weit aus.

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Und so schaut der Rückblick vom Oischingkogel auf den Vorderen-, den Mittleren- und den Großen Zeller Hut aus. Der Hüttenkogel verschwindet da irgendwo dazwischen.

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11:40 Uhr. Und das passiert, wenn man nicht auf die Karte schaut, sondern den Taferl vertraut, die einfach irgendwo aufgestellt sind. Den Vorderen Zeller Hut mit dem Oischingkogel verwechselt. Mit einer gscheiten Karte wäre das nicht passiert. Oder mit weniger Enzian im Blut.

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Blick über Mariazell.

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Abstieg zum Feldhütl

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Das Gelände wird für Eddies kurze Beinchen teilweise recht steil, aber nie wirklich unangenehm. Ich muß die Leine nie zum Halten nehmen.

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Der Charakter unserer Wanderung verändert sich wieder mit dem Gelände. Das wird jetzt wieder mehr Alm und Wald.

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12:30  Uhr, der lange Weg nach unten.

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12:45 Uhr Rast beim Ochsenboden unterm Feldhütl

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Der kleine Kerl da rastet auch ganz frech.

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Eddie, mein kleiner Riese

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Auch die Kühe unter uns rasten.

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Wegweiser zum Köckensattel und nach Grünau

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14:37 Uhr. Wir sind praktisch wieder unten angekommen und haben nicht mehr weit zum Auto. Bei einer Brücke rasten wir noch eine Weile und strecken die heißen Füße in einen kalten Bach. Das tut gut. Eddie liegt faul daneben.

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Bei der Heimfahrt an der Südrampe zum Zellerain fotografiert. Rückblick auf die Zeller Hüte. Rechts der große Zeller Hut, links daneben der Mittlere Zeller Hut, der Hüttenkogel, wo wir erstmals rauf kamen, dann links leicht vom Baum verdeckt der Vordere Zeller Hut und dann der Oischingkogel. Das Feldhütl ist hier nicht zu sehen. Eine wunderschöne Wanderung hat sein freudiges Ende gefunden.

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Einen schönen Tag noch………………..

24. Juni 2021

2021. 06. 24. Neuhaus/Weiße Ois Ursprung – Dort, wo die Ybbs entspringt

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 23:13

Als Weiße Ois entspringt die Ybbs in den nordöstlichen Hängen des Großen Zellerhut in der Gegend um die sogenannte “Melkstatt”. Nach dem Zusammenfluß der Weißen Ois mit dem Neuhauser Bach bei Holzhüttenboden geht’s dann bis ungefähr Lunz am See als Ois weiter, um dann als Ybbs den Rest der insgesamt 135km seines Verlaufes in Ybbs an der Donau in die Donau zu münden. Soweit kann man das in Wiki nachlesen und soweit kann man das auch auf alten wie neuen guten Landkarten herausfinden. Ich wohne an der Ybbs und kenne diesen Fluß seit meiner Kindheit. Wir haben als kleine Kinder am Ufer der Ybbs gespielt (und unseren Eltern das eine oder andere graue Haar beschert), sind als Jugendliche in Höhlen an der Ybbs gekrochen oder über die Eisentraversen unter der Fahrbahn der alten Ybbsbrücke geklettert, wir haben in den 60er Jahren noch Schaumkronen schwimmen gesehen, die man für Schlagobers halten konnte. Wir kannten die Ybbs als zugefrorene Eiswüste in strengen Wintern und als Rinnsal in manch heißem Sommer. In der Ybbs ist 1967 der Leopold, ein Schulkamerad aus meiner Klasse (zweite Klasse Volksschule) ertrunken. Bei der Ybbsbrücke in Kröllendorf hat mich die letzte Hecke aufgehalten, bevor ich mit hoher Geschwindigkeit mit dem Alfa 2000 GTV ins Wasser abgeflogen wäre. Ich hab gesehen, wie die Ybbs fast gestorben wäre und ich hab gesehen, wie die Ybbs wieder sauber wurde und wieder zu leben begann als fischreiches Gewässer und wie Badestrände wie Pilze aus dem Boden der Ufer schossen. Mein Leben hatte und hat viel mit der Ybbs zu tun, aber wo sie entspringt, das wusste ich nie. Ja, ja, die geographische Lage ihres Ursprunges kannte ich. Ich kannte die Zeller Hüte. Der Ursprung der Ybbs, die Weiße Ois und wie das dort ausschaut, das war mir allerdings unbekannt und das musste sich ändern.

Am 22. September 2003 bin ich nach Neuhaus gefahren und hab mir angeschaut, wo die Ybbs entspringt. Nicht genau die Quelle. Die ist schwer zugänglich. Aber die Gegend, wo die Ybbs noch ein kleines Rinnsal ist und Weiße Ois heißt, die hab ich mir damals angeschaut. Und ganz nebenbei, ohne ging das damals nicht, hab ich auch den Hinteren Brennkogel 1265m bestiegen. Lag ja gleich am Wegrand. “Weißt du, wo die Ybbs entspringt?” frug ich Sonja zwanzig Jahre später. “Nein. Wo?” “Kommst du mit? Ich zeig’s dir”.

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9:10 Uhr. Wir gehen von Neuhaus entlang des Faltlbaches bis zum Abzweig der Forststraße nach links, wo es dann dem Höllertalbach entlang geht.

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Hier links halten.

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Zuerst noch auf der Straße neben dem Bach….

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… bis ein Steiglein links der Straße abzweigt und in die Botanik führt.

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Die beste Jahreszeit dürfte Mitte Juni sein, wenn alles blüht und gedeiht.

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So schön und einfach das alles ausschaut, man sollte gutes Schuhwerk tragen, trittsicher sein und keine Höhenangst haben. Dazu später mehr. Man kann sich das auch mit Höhenangst und ohne gutes Schuhwerk anschauen, aber nicht auf dieser Strecke. Dazu müsste man über die Faltlhöhe oder Jägertalhöhe gehen, aber nicht hier!

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Auch für Eddie ist das ein Paradies

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Glasklares Wasser. Das ist aber noch immer der Höllertalbach, der in den Faltlbach fließt der in den Neuhausbach fließt der in die Ois fließt. Ist leicht zu merken.

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Frauenschuh gibt es hier so viel, damit könnte man ein Schuhgeschäft eröffnen.

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Wir sind im hintersten Eck des Pfades angelangt und finden dort, wo die noch kleine Weiße Ois von den Nordhängen des Großen Zeller Hut kommt, einen Steig, der in der Karte nicht eingezeichnet ist. Sofort folgen wir ihm neugierig.

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“Sag einmal, Kleiner, weißt du, wo der Weg da hin führt? Du wohnst doch hier?” “Quak, Quak!” “Aha, verstehe”.

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Der Steig entfernt sich in südwestlicher Richtung immer mehr vom Rinnsal der Weißen Ois und steigt auch rascher aufwärts, sodaß wir uns sehr schnell weit über der Weißen Ois in den Nordhängen des Großen Zeller Hut befinden.

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Es wäre je irgendwie interessant, hier einfach wild über die Hänge zum Zellerhut aufzusteigen. Andererseits………

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Bei diesem Jagdstand endet der Steig. Also nur ein Jagdsteig. Wir kehren um.

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Endlich am Wasser zurück, trinkt Eddie, als hätte er seit Tagen nichts zu trinken bekommen.

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Ja. Braver Hund.

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Ich hab heute einmal was von “Nicht ängstlich, schwindelfrei und gutem Schuhwerk” gesagt? Das ist noch harmlos!

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Man hatte bisher nicht das Gefühl, wir wären auf ungefähr 1000m Seehöhe, aber jetzt wird es erstmals direkt ein bissl alpin.

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Ho ruck!

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Bei Angstzuständen und Schwindelgefühlen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker. Hier ist es lustig, aber für Angsthasen ist da Schluß mit lustig.  Wenn du hier Angst hast und/oder falsche Schuhe und ausrutscht, fliegst du so tief runter, als wenn es dich daheim vom Dach deines Hauses runter haut. Der Fels ist allerdings sehr griffig.

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Pause. Es ist ziemlich warm und Eddie braucht eine Rast im Schatten.

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Wir achten jetzt nicht auf die Karte, sondern wandern am schönen Weglein stetig dahin. Es ergibt sich auch die Möglichkeit, die Seite zu wechseln. Nein, keine Brücke. Entweder einfach durch oder einfach durch. Einmal mit Wasser und einmal ohne, weil die Weiße Ois hier teilweise verschwunden ist. Sie fließt auf einer wasserundurchlässigen Schicht unterhalb des oberflächlichen Geröll. Schaut gut aus, wenn das Wasser plötzlich verschwunden ist und dann ist es genau so plötzlich wieder da. Bei einem dieser Seitenwechsel finden wir einen Steig, der aus dem Tal in die südlichen Hänge führt. Wohin, wissen wir nicht. Wir folgen dem Pfad.

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Wir folgen dem Pfad bis zu einer Schulter und auf der anderen Seite sehen wir zum Dürrenstein. Wir wissen nicht, wo wir sind, wir wissen nur, hier ist es wunderschön! Am 31. August kehren wir hierher zurück und besteigen auf diesem Weg den Großen Zeller Hut 1639m. Wir wären nur mehr eine Stunde vom Gipfel entfernt gewesen! An diesem Tag hat es aber leider in strömen geregnet. Die Tour war wunderschön, aber die Sicht war mau. Am 6. September hab ich die Tour bei Kaiserwetter wiederholt.

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Bei der Rückkehr zur Weißen Ois hinunter erhaschten wir noch diesen wunderschönen Ausblick auf die Gemeindealpe, die nordöstlich von uns liegt.

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Wir sind wieder unten (auf knapp eintausend Meter)

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Einmal die Schuhe lüften.

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Die Ois Klause auf 1009m

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Die Abflussseite

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Wir wandern nordöstlich um den Klaussee herum und steigen dann über die Jägertalhöhe 1157m

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Bei einer großen Forststraßenkreuzung herrscht kurz Unklarheit, doch bevor ich noch auf der Karte nachschauen kann, finden wir diesen Pfeil auf der Straße. Alles klar!

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Jetzt geht es bis Neuhaus nur mehr abwärts.

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16:47 Uhr. Das Wegkreuz am Faltlbach bestätigt, daß wir am richtigen Weg sind. Nur mehr wenige Minuten, dann sind wir zurück in Neuhaus und ein wunderschöner Tag in der Natur hat sein Ende gefunden.

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Karte zur Tour. Das ist die selbe Karte, die mich am 22. September 2003 begleitet hat.

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