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14. November 2022

2022. 11. 14. Ennstal – Trattenbach/Schoberstein 1285m

Zum ersten Mal war ich am 2. März 2002 in Trattenbach und am Schoberstein. Ich hab in irgend einem Wanderführer davon gelesen, hab mir dieses Trattenbach, daß ich nicht kannte, auf der Karte gesucht und bin dann zum Gasthof Klausriegler hoch gefahren, um mir die Örtlichkeiten anzuschauen. Durch das Interesse am Schoberstein, von dem aus man einen wunderschönen Ausblick hat, hab ich auch vom Tal der Feitlmacher erfahren, das mir vorher unbekannt war. Ich war im Laufe der Jahre öfters dort, im Sommer wie im Winter und hab auch einige der umliegenden Mugel erwandert. Am 10. Jänner 2005 war ich zum letzten Mal am Schoberstein. Immer bin ich vom Gasthof Klausriegler aus hinauf gewandert, hab mir dort auch öfters nach der Wanderung eine Kaffee gekauft, in der Hütte am Schoberstein war ich allerdings kein einziges Mal.

November 2022. Das Wetter ist in letzter Zeit wechselhaft bis mau,  nichts desto Trotz finden wir immer wieder Ziele für schöne Wanderungen. Je bescheidener das Wetter wird, desto tiefer liegen unsere Gipfel. Wobei es ehrlich gesagt keinen Grund zur Klage gibt. Es ist kaum drei Wochen her, daß wir zweieinhalb wunderschöne Tage in Eisenerz verbracht haben, dem Hochdruckeinfluß aus Afrika sei Dank. Dieser neigt sich dem Ende zu und es wird, der Jahreszeit entsprechend, kalt. Winter is coming!

Unser Ziel wird heute der Schoberstein bei Trattenbach im Ennstal werden. Sonja hatte diese Idee, ohne zu wissen, daß ich den Schoberstein kenne. Wir haben dann ausgemacht, bis zur Bahnstation in Trattenbach zu fahren, dort das Auto abzustellen und dann von dort aus, also von so weit unten wie möglich, zum Gipfel zu wandern. Ob die gleiche Strecke zurück oder irgendwie anders, daß würden wir vor Ort entscheiden.

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Google Earth Überblick

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9:00 Uhr beim Parkplatz der Haltestelle Trattenbach. Die Enns knapp unter uns liegt auf 335m Seehöhe, der Schoberstein ist 1285m hoch. Temperatur 4°C und nur mäßig bewölkt. Es verspricht, ein schöner Tag zu werden. Rucksäcke am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen.

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Was mir sofort auffällt, als ich das Auto abstelle, ist dieser riesengroße Taschenfeitl auf der andere Seite des Trattenbach, der hier in die Enns fließt.

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Infos zum Tal der Feitlmacher gibt es hier genug.

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Die Beschilderung lässt nichts zu wünschen übrig.

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Selbst ein Informationszentrum gibt es hier, nur leider ist das jetzt (verständlicherweise) geschlossen und nur in der Hauptsaison geöffnet.

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Selbst jetzt, Mitte November, stehen noch die Seckelbären (Schafe) auf der Weide.

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Wir wandern ungefähr einen Kilometer auf der Asphaltstraße taleinwärts, bis wir zu dieser Kapelle kommen.

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Hier zweigt, gut beschildert, ein schmaler Steig am linken Hang ab, der sanft ansteigend bergwärts führt.

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Man kürzt auf diesem Steig einige Kurven und Kehren der Straße ab, die (unter anderem) bis zum Gasthof Klausriegler führt und kommt im Verlauf des gesamte Aufstieges nur einmal wieder zu dieser Straße, der man dann etwa dreihundert Meter bis zu einem Wegweiser folgt.

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Beim gelben Schild zweigt der Steig rechts in den Wald ab und führt bis zum Gasthof Klausriegler durch einen Graben, der heute im oberen Teil durch Regenfälle der letzten Tage recht morastig ist. Das ist nix für schwache Nerven.

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9:58 Uhr, Gasthof Klausriegler in Sicht.

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Wir umkreisen den Gasthof im Uhrzeigersinn, bis wir den Weg und die Schilder sehen.

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Hier beginnt ein steiniger, steiler Weg…..

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…. mit schönem Blick zur Kreuzmauer 853m, die sich recht einfach besteigen lässt…..

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… der immer höher führt…..

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Blick zurück zum Klausriegler

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Waldorf & Statler

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Da haben wir noch ein Stück Arbeit vor uns, bis wir da oben sind.

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Wir kommen zu einer kleinen Almwiese, die wir bergauf überqueren.

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Oberhalb der Almwiese führt ein eigentlich recht schöner, sogar breiter Steig weiter, dem wir bis zu einer scharfen Linkskehre folgen. Dort zeigt ein Schild ganz klar die Gehrichtung an, der man folgen soll. LINKS! Gradeaus führen aber Wegspuren in einen Winkel und dann recht steil und dreckig nach oben. Genau diesen Wegspuren folgen wir.

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Der Steig führt sehr direkt und steil nach oben, ist aber trotz der Feuchte tadellos zu begehen.

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Gleich sind wir da oben und dann schauen wir einmal, wo wir da überhaupt sind.

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Wir befinden uns hier in einer Einsattelung zwischen Pfaffenmauer 1218m und Schoberstein 1285m und aus Richtung Pfaffenmauer kommen auf einem schönen Steig einige Wanderer des Weges. Das müssen die sein, die wir bei der Weggabelung (Schild nach links, wir erinnern uns!) gehört, aber nicht gesehen haben. Durch den Aufstieg im steilen Graben haben wir diese Gruppe überholt, ohne das wir uns gesehen haben und jetzt scheinen die überrascht zu sein, wo wir daher kommen.

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Weil hier die Sonne so angenehm warm scheint, rasten wir eine Weile und setzen dann unsere Wanderung gen Westen fort.

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Rückblick nach Osten zu unserem Rastplatz am Sattel und zur Pfaffenmauer.

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Ab jetzt entwickelt sich unsere Wanderung zu einer prachtvollen Schau ins Land.

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Das Schobersteinhaus auf 1260m

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Wir gehen am Schobersteinhaus in westlicher Richtung vorbei und besteigen den ersten Mugel (von drei, soweit ich mich erinnern konnte) über den Westgrat (Schwierigkeitsgrat +/- 0 oder so)

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Ich hab in meinen Büchern gelesen, daß der Lhotse (8516m und Nachbar des Everest) genau wie der Schoberstein mehrere Zacken besitzt, die man jeden einzelnen bei suboptimaler Sicht für den höchsten Gipfel halten könnte (und es soll auch schon passiert sein, aber nur einer davon ist der höchste Punkt des vierthöchsten Berges der Erde). Auch hier am Schoberstein könnte man dieser Täuschung zum Opfer fallen und den falschen Gipfel besteigen. Wir haben uns grade über den “Westgrat” nach oben gekämpft (ehrlich, fragt Eddie, der kann das bestätigen!), Eddie wie immer im Vorstieg, und mit Schrecken bemerken, daß wir den falschen Gipfel erreicht haben. Neben uns scheint es eindeutig einen noch höheren zu geben! Zumindest steht östlich von uns noch ein Gipfelzeichen, das wie ein Mast ausschaut, was aber für sich alleine nicht viel sagen muß. Erstens könnte es tatsächlich das sein, wonach es ausschaut. Ein Mast. Und zweitens, es könnte hier am Schoberstein ja genau so sein wie am Pfaffenstein in Eisenerz, wo jeder Verein seinen eigenen Gipfel besitzt und sein eigenes Gipfelkreuz aufgestellt hat. Auf jeden Fall haben wir hier den Naturfreundegipfel erreicht und nicht den Hauptgipfel, der bestimmt um, pffff, na zumindest (geschätzt) um eineinhalb Meter, wenn nicht zwei, höher ist.

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Westgipfel am Schoberstein.

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Unter uns die Hütte in prachtvoller Umgebung. Rechts hinten glaube ich die Kremsmauer zu erkennen.

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Wir seilen uns durch die schwindelerregende Südwand ein Stück ab und bezwingen dann den Hautgipfel, der durch diesen Mast gekennzeichnet ist.

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Glei hama den Hauptgipfel

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Schoberstein Mittelgipfel (oder Mastgipfel) 1285m

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An der Nordseite ist der Schoberstein tatsächlich steil.

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Rückblick zum Naturfreundegipfel (Westgipfel)

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Tiefblick nach Steyr, zum Plattenberg (Windpark mit drei Windrädern, zu dem wir manchmal mit den Motorrädern fahren) und zum Sonntagberg! Ganz rechts neben uns ist eine weitere Erhebung zu erkennen und es sollte sich um den Ostgipfel des Schoberstein handeln. Gleich werden wir auch dem einen Besuch abstatten.

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Links im Hintergrund ist der Dürrensteigkamm zu sehen.

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Wir bekommen Besuch und machen uns auf die Socken zum Ostgipfel, auf dem ein Kreuz stehen müsste. Zumindest hab ich das so in Erinnerung.

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Da hamas ja, das Gipfelkreuz. Laut Aufschrift steht das hier seit 1981.

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Auch hier gibt es ein eigenes Gipfelbuch

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Wir sind zwar weder Bauern noch Mitglied des Bauernbundes, ja ich bin nicht einmal im Besitz von Gummistiefel, aber wir haben uns trotzdem hier eingeschrieben. Vielleicht übt man Nachsicht mit uns, wenn ich anführe, daß ich schon einmal was im Lagerhaus eingekauft hab. Ich hab sogar schon öfters die Schwarzen gewählt, aber das passiert mir garantiert nie wieder. Wer die Roten nicht mag und deshalb schwarz wählt, der bekommt jetzt die grüne Khmer!

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Wir stiefeln dann noch bis zum östlichsten Zipfel des Schoberstein und haben damit alle Zinken und Unebenheiten bestiegen. Dort wird uns der weitere Weg zurück in die Einsattelung allerdings von einem Stacheldrahtzaun versperrt und wir steigen zum Normalweg ab. Heute hab ich einfach keinen Bock auf Stacheldrahtklettereien.

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Da unten wäre er, unser Sattel, wo wir wieder hin wollen. Dazwischen zumindest zweimal Stacheldraht. Dafür ist die Pfaffenmauer von hier aus schön zu sehen. Es sollte da in der rechten Flanke ein Steiglein zum höchsten Punkt führen, aber eine Überschreitung dürfte mit Hund kaum möglich sein. Wir kommen bestimmt wieder und werden uns das dann genauer anschauen. Es schaut einfach zu verlockend aus.

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Unter uns der Normalweg, noch ein Stück weiter unten die Jagdhütte, die wir schon beim Aufstieg gesehen haben. Dahinter eine wunderschöne Gegend, die ich aber nicht benennen kann. Hier rasten wir ein wenig, weil es so schön ist.

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Waldorf & Statler

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Gleich sind wir wieder beim Sattel unten. Diesmal gehen wir gradeaus am markierten Weg weiter und lernen so auch die Teile kennen, die wir im Aufstieg abgekürzt haben.

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Der markierte Weg quert angenehm zu begehen und nur mäßig steil durch den Wald bis zur markanten Kehre, wo wir im Aufstieg den rechten Ast ins steile Eck gewählt hatten.

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Wir sind schon wieder bei der kleinen Wiese mit dem trockenen Brunnen.

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Auch hier wählen wir beim weiteren Abstieg, sofern es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, immer die Variante, die wir beim Aufstieg nicht gegangen sind. Diese hier führt recht steinig und direkt nach unten.

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“Hast du Zeit? Ich weiß da eine Abkürzung….. “

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13:28 Uhr. Wir sind schon wieder oberhalb vom Klausriegler. Rechts vor uns wieder die Kreuzmauer, der wir bestimmt auch wieder einmal einen Besuch abstatten werden. Am 3. April 2002 war ich da letztmals oben.

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Rückblick. Hinter uns rechts oben die östlichen Ausläufer des Schoberstein.

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Wir haben den Gasthof wieder umrundet und steigen dahinter in die teilweise steile, recht feuchte und rutschige Wiese ab. Der Abstieg geht hier aber wesentlich besser als befürchtet. Keinen hat es hingehaut, keiner wurde über Gebühr dreckig.

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Kiennauerbach, der in den Klausbach fließt, der in den Trattenbach fließt, der in die Enns fließt. Und das alles in den nächsten paar Kilometern.

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Grrrr, immer dieses Herumtrödeln.

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Wir sind wieder auf der Straße und müssen jetzt etwa 300m hier runter, bevor wir rechts in den nächsten Steig einbiegen. Gradeaus rechts der Klettergarten Trattenbach, wo zwei Kletterer in den Felsen herumkraxeln. Wir schauen eine Weile zu, dann gehen wir weiter.

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Wie gesagt, nach rund 300m der Abzweig

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Zum Bahnhof sind es von hier laut Beschilderung noch 35 Minuten.

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Die Schatten werden schon wieder länger und es wird kalt.

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Diese beiden Schönheiten finden wir noch, bevor wir zum Bahnhof in Trattenbach zurück kommen.

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14:40 Uhr. Nach fünf Stunden und vierzig Minuten sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Die Sonne verschwindet hier schon bald hinter den Bergen und es wird recht kühl. Wieder einmal haben wir einen Tag in der Natur verbracht und wunderschöne Stunden erlebt.

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Karte zur Tour.

10. November 2022

2022. 11. 10. Erlauftal – Reit-Ahorn 1178m

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Schlechtes Wetter muß eine genußvolle Wanderung nicht zwangsweise ausschließen. Wir waren ja jetzt seit Ende Oktober, Anfang November Profiteure einer Hochdruckströmung, die aus Afrika zu uns gedrückt wurde. Angenehm herbstliche Temperaturen waren die Folge. Diese Strömung findet offenbar jetzt ihr Ende und wir haben wieder Temperaturen, wie wir sie von Novembern vergangener Tage gewöhnt waren. Am Tag steigt das Thermometer bis zu 10°C, nachts fällt es auf knapp über 0°C oder, je nach Lage, sogar drunter. Und der Sonne ist Regen gewichen.

Was mach ma am Donnerstag? Wandern. Bei jedem Wetter! Und weil Regen angesagt war, hab ich mir überlegt, welches Ziel sinnvoll sein könnte. Dabei kam mir wieder einmal das Reit-Ahorn bei Gaming in den Sinn. Der Name Reit-Ahorn ist eigentlich ein wenig irreführend, suggeriert das Wort Horn doch einen spitz zulaufenden Berg wie das Matterhorn oder das Wiesbachhorn, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das Reit-Ahorn ist dagegen der Prototyp eines Nicht-Hornes! Reit-Ahwiese wäre wesentlich angebrachter und Heimatforscher hätten eine wunderbare Tätigkeit zu ergründen, warum die Reit-Ahwiese eigentlich Reit-Ahorn genannt wird. Genau genommen ist das Reit-Ahorn gar kein eigenständiger Gipfel, sondern eine vorgelagerte, kleine Almwiese des Stierhaltkogels, der sich ein Stück weiter nordöstlich auf 1254m Höhe erstreckt. Vielleicht bezieht sich das “Horn” ja auch auf die Kuhhörner, die man in den Sommermonaten zuhauf vorfindet.

Was mich am Reit-Ahorn eigentlich fasziniert, was mich seit 27. November 2003 nun schon zum vierten Mal da hinauf treibt, das ist erstens die schöne Wanderstrecke, zweitens die schöne Aussicht und drittens das schöne, alte Gipfelkreuz im letzten Eck der Gipfelwiese. Dieses alte Gipfelkreuz hatte ich damals, vor 20 Jahren noch suchen müssen, weil seine Lage zwar in der Karte recht genau verzeichnet ist, in der Realität aber nicht gar so einfach zu finden war, weil es damals da oben noch ein wenig wilder ausgeschaut hat als heutzutage. Das war wesentlich verwachsener, unkultivierter als heute. Damals, am 27. November 2003 hab ich einen Narren an diesem Gipfelkreuz gefressen und seitdem hat es einen stillen Platz in meinem Herz. Das und der Umstand, daß man dort selbst bei schlechtestem Wetter nirgends hinunter fallen kann, haben den Ausschlag gegeben, am Donnerstag, dem 10. November 2022 bei einigermaßen miserablen Wetterbedingungen wieder zum Reit-Ahorn zu wandern.

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Gebietsübersicht Google Earthview. Anreise nach Gaming und in die Gamingrotte bis zur Brücke am Fallbach in Unterleiten auf 539m Seehöhe.

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Zwanzig Minuten nach acht: Blick vom Neuhofner Hochkogel in den Süden zum Gebiet um Ötscher und Gaming.

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Wir sind bei der Brücke am Fallbach, haben die Rucksäcke am Rücken und Eddie an der Leine. Die Temperatur beträgt rund 6°C, es fühlt sich aber wesentlich wärmer an. Es kann los gehen. Datum und Uhrzeit sind im Bild eingeblendet. Diese Tour war nicht nur eine genüssliche Schlechtwetter Wanderung, sondern auch sowas wie ein Praxistest eines alten Fotoapparates im Vergleich zum knipsenden Mobiltelefon. Diese Canon PowerShot SX200 IS hab ich mir erst vor ein paar Jahren (ich glaub, 2018 oder so) neuwertig gekauft, obwohl das Model schon 2009 auf den Markt kam und somit eine etwas angestaubte Konstruktion ist. Der Grund dafür war: Ich hatte genau so eine Kamera für meine Motorradtouren und war recht zufrieden damit. Jedoch hat die Optik unter den Einsatzbedingungen gelitten, weil ich damit auch während der Fahrt mit einer Hand fotografiert hab und dadurch auch einmal eine Fliege oder gar dickere Brummer in der Optik eingeschlagen haben. Am Schluß war es nur mehr schwer möglich, normale Aufnahmen damit zu machen, weil die kaputte Linse keine ordentliche Belichtung und Fokussierung mehr zu ließ. Ich war aber so angetan von dieser kleinen, kompakten Kamera, daß ich sie mir nochmals gekauft hab und heute war der Tag, wo ich sie einmal auf Wanderung ausprobieren wollte. Natürlich hatte ich auch das “Handy” dabei, daß ja bisher recht ordentliche Aufnahmen produzierte. Ich war einfach gespannt, was das Ding zu leisten vermag.

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Vor der Brücke, seitlich des Fallbaches ist eine Art Umkehrplatz und Parkgelegenheit und gleich anschließend führt eine Forststraße bergauf in den Wald. Die Beschilderung leitet zum Schleierfall und zur Polzberg Kapelle. Ferner kann man über diesen Weg, gut markiert sogar, bis Lackenhof wandern. Wir stapfen da jetzt einmal einfach nach oben bis zur Kapelle.

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Die Nässe gibt den herbstlichen Farben noch mehr Glanz und wir wandern hier in einer Art Wunderland.

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Links an dieser Bank vorbei kommt man in wenigen Minuten zum wunderschönen Schleierfall, den wir später beim Abstieg besuchen werden. Vorerst gehen wir hier einmal vorbei und steigen weiter bergauf.

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Der kleine Kerl hier hat mir die Aufnahme nicht gerade einfach gemacht.

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Mit gutem Regenschutz ist auch Schlechtwetter kein Problem.

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Langsam kommen wir ein den Bereich, wo es auch eine Aussicht gibt.

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Diese Starkstromleitung führt in die Gamingrotte hinunter und gegenüber über die westliche Schulter des Dreieckberg (Bildmitte).

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Polzberg Kapelle auf rund 840m Seehöhe. Wir folgen dem Weitwanderweg in südöstlicher Richtung nach Lackenhof.

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Unsere Schotterstraße macht hier einen scharfen Knick nach links zuerst etwas bergab und später wieder bergauf. Genau hier werden wir beim Abstieg wieder auf den Aufstiegsweg treffen. Wir folgen hier den Wegspuren gradeaus in der Wiese.

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Bildbaum mit Dach. Im Frühling und Spätherbst schaut es hier ein wenig trist aus, aber im Sommer blühen hier wunderschöne Rosen.

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Gleich nach dem Bildbaum befindet man sich in offenem Gelände und sieht hier nach Dachsbach. Bei gutem Wetter hat man hier den Scheiblingstein und den Hetzkogel vor sich, bei schlechtem Wetter muß man sich punkto Aussicht ein wenig bescheidener geben.

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Wir folgen der Schotterstraße nur ein kleines Stück nach unten und biegen dann in den linken Ast ab, der uns bergauf führt. Immer höher steigen wir und können an manchen Stellen wie hier zurück auf unseren Aufstiegsweg blicken.

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Trotzdem mein kleiner Spatz pitschnaß ist, verliert er seine Freude am Wandern keineswegs und zieht vom Start bis ins Ziel an der Leine. Naß und kalt ist wesentlich besser als heiß.

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Eine Schlüsselstelle beim Aufstieg zum Reit-Ahorn ist diese Jagdhütte. Wenige Meter oberhalb dieser Jagdhütte zweigt eine Forststraße rechts ab, der man laut Karte eigentlich folgen könnte, bis man ins Eck eines Grabens kommt, in dem ein Bächlein zu Tale fließt und eventuell könnte man dort über die Böschung zu einer Forststraße queren, die direkt zum Gipfelbereich führt. DEM IST NICHT SO! Wir haben das im vorigen Jahr probiert und sind im Kraut stecken geblieben. Das Gelände ist dort total verwachsen und es gibt kein vorwärts kommen! Wir lassen die Jagdhütte einfach rechts liegen und wandern entlang unserer Forststraße eine Etage höher. Erst DORT zweigen wir rechts ab und folgen später der Spur eines Harvester (nicht rechts nach unten!) Wenn die Spur endet, sieht man (bei guter Sicht) schon auf der anderen Seite des Hanges die Kehre der anderen Forststraße und nach einem kurzen Ausflug ins Gemüse wird man auch auf einen verwachsenen Überrest einer alten Straße aufmerksam, dem man gemütlich bis direkt zur Forststraßenkehre folgt. Auf meiner Karte ist dieser alte Teil der Forststraße noch strichliert eingezeichnet, in der Natur ist dieser Teil teilweise schon verwachsen, aber gut zu sehen und zu begehen.

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Wir folgen nun dieser Forststraße bergauf, lassen einen Rechtsabzweig einfach rechts liegen und nehmen dafür den nächsten Abzweig, der uns hierher zum Sattel zwischen Gipfelwiese und Jagdhütte bringt.

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Glei sama oben beim alten Gipfelkreuz

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Das da vorne ist der höchste Punkt am Reit-Ahorn, aber dieses Gipfelkreuz interessiert uns nicht. Das steht hier erst seit 2020.

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Das hier, im letzten Winkel heroben, das ist unser Gipfelkreuz am Reit-Ahorn auf 1178m.

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Waldorf & Statler am Reit-Ahorn

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Bei guten Witterungsverhältnissen sind die Wiesen am Reit-Ahorn ein kleines Paradies mit wunderschöner Aussicht zum Ötscher und zu den Bergen um Lunz. Heute ist es hier recht unwirtlich, windig und kalt. Unsere Leibchen sind feucht und der kalte Wind macht die Sache noch unangenehmer. Ergo halten wir uns nicht all zu lange auf und schauen, daß wir schnell zur Jagdhütte gleich in der Nähe kommen. Am Eingang ist eine kleine Veranda und damit ein Windschutz, den wir nützen, um uns trockene Leibchen anzuziehen und ein wenig windgeschützt zu rasten.

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Eddie bekommt Futter, auch wir essen und trinken eine Kleinigkeit, dann ein herzliches vergelt’s Gott fürs unterstellen und wir wandern weiter.

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Wir wandern zuerst einmal zurück zur Forststraße, auf der wir herauf kamen. Dort folgen wir dem Weg grade aus (nicht links, wo wir her kamen!) und wandern so weit, bis wir wieder auf eine Forststraße treffen, wie von rechts oben kommt und nach links unten führt. Einmal könnte man unterm Poltzberg (wäre bei guter Sicht einen Abstecher Wert) in Versuchung kommen, gradeaus in den Wald zu gehen wo sich dann die Wegspuren verlieren, dabei ist die Sache ganz einfach. Genau dort, wo man glauben könnte, es ginge gerade aus in den Wald, hängt etwas windschief ein Weidetor aus Holz in den Überresten der Halterungen. Genau durch dieses Tor schreitet man und folgt verwachsenen Spuren, die immer breiter und deutlicher werden und bald hat man die Forststraße erreicht, der man nun, ohne einmal irgendwo abzubiegen, einfach nach unten folgt.

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Je tiefer wir kommen, desto freundlicher werden zumindest wieder die Temperaturen und wir wandern so hurtig dahin, daß die Zeit wie im Fluge vergeht. Einmal kommen wir an dieser kleinen, geradezu lieblichen Jagdhütte vorbei und wären fast versucht, einzutreten und zu rasten.

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Nur wenig später sind wir hier und blicken zurück. Wir sind grade von links unten (ist nur eine kleine Senke) gekommen. Beim Aufstieg sind wir genau hier in Blickrichtung gegangen und folgten da vorne den Wegspuren in der Wiese nach rechts.

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Bald darauf kommen wir wieder an diesem Anwesen vorbei….

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… und beim nebenan stehendem Marterl am Steinhaufen

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Was isn das für ein Mugel da vorne?

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Das ist aber blöd. Genau dieser Mugel da vorne ist auf unserer Karte nicht mehr drauf.

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Waldorf & Statler

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Grad noch hat heut zum ersten Mal für ein paar Sekunden die Sonne durch ein Loch in den Wolken geleuchtet. So schnell konnte ich in meiner dicken Verpackung gar nicht zur Kamera greifen, und schwup, schon war sie wieder weg.

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Wegweiser bei der Polzbergkapelle. In einer Dreiviertelstunde wäre man von hier am Grubberg! Das wäre dann allerdings verdammt weit bis zurück zum Auto, das am Ende der Gamingrotte unterhalb von Happelreith steht. Wir gehen nicht entlang der Forststraße weiter, sondern steigen am schönen Steig rechts im Wald ab.

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Da geht’s lang.

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Genau von hier sieht man nochmals wunderschön zum Dreieckberg hinüber. Wir haben jetzt die Regensachen ausgezogen und in den Rucksack gesteckt. Beim Abstieg waren wir froh, die Sachen am Körper zu tragen, weil es nochmals ordentlich zu regnen begonnen hatte und wie schon gesagt, oben im Gipfelbereich war es sehr kalt und windig. Jetzt schaute es allerdings so aus, als wäre das Gröbere vorbei und es bliebe trocken.

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Bergab ist das ein wenig unangenehmer als bergauf, weil die nassen Felsen unterm Laub sehr rutschig sind.

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Zwei Salamander Kumpane sind uns beim Abstieg noch über den Weg gelaufen. Dieser hat mir die Chance gegeben, ein scharfes Bild zu machen, bevor er sich unterm Laub versteckt hat.

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Wir sind wieder beim Abzweig zum Schleierfall und nützen die Gelegenheit. Noch dazu war Regenwetter, da ist so ein Wasserfall noch schöner.

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Schleierfall mit Rastbank

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Waldorf & Statler

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14:50 Uhr. Wir sind wieder zurück am Ausgangspunkt und wie ausgemacht beginnt es gleich wieder zu regnen. Nachdem wir uns umgezogen haben, fahren wir noch zur Tankstelle in Gaming, um einen Automatenkaffee zu trinken, dann fahren wir Heim. Schön war’s! Fazit zum Kamera Test: Zu wenig Weitwinkel, zu schwierig zu fokusieren, zu anfällig für Farbverfälschungen. Insgesamt zu problematisch für schnelle Aufnahmen. Zu viel Ausschuß aus rein qualitativen Gründen. Werde ich auf Wanderschaft nicht mehr verwenden.

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Karte zur Tour

1. November 2022

2001. 06. 15. Eisenerzer Alpen/Böse Mauer 1615m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 23:17

In Radmer an der Stube, beim Brückerl mit Wegtafel um 11:15 Uhr ab nach oben. Gehe alles auf Forststraße nach oben bis zur letzten Möglichkeit, dort Steig und rote Markierungen leicht zu sehen. Sehr schöner Ausblick auf den Lugauer und auf das Radmertal. Sehr schonender Aufstieg! Ha ha! Echt! Auch einen Wasserfall gibt’s. Und zwar dort ungefähr, wo auf der Karte vom Paargraben das “n” ist. Dann schöner Steig rauf zum Gipfelkreuz. Viel ist zum Steig nicht zu sagen, zur Aussicht allerdings schon. WUI!!!!!

Genau vor mir, nach Osten, eine wilde Wand, der Hochkogel 2105m hoch. In dieser Richtung alles Felsen. In die andere Richtung der Lugauer in seiner ganzen Größe, der Gr. Buchstein, Tamischbachturm, Tiflimauer und Kleiner Buchstein usw usw. Will gar nicht mehr gehen, so schön ist die Aussicht. Hab 2 Stunden rauf gebraucht. Nach eineinviertel Stunden, um 14:30 Uhr geh ich wieder. Leider. Bis zur Forststraße 20 Minuten! DAnn finde ich den Steig nach unten. Genau gegenüber auf der anderen Straßenseite steht ein Holzstock. Dort geht’s weiter. Immer genau gegenüber auf der anderen Seite der Forststraße, die man quert. Außer ganz unten, wo die Rechtskehre (Iarte!) nur gestreift wird. Alles abgeholzt, große Baustelle! Gehe nach links in Richtung Hügelkuppe, umgehe so das viele Holz und schneide in großem Bogen nach rechts. So treffe ich wieder auf den wieder einmal am Anfang sehr verwachsenen Pfad. Toll, von oben bis unten alles auf dem teilweise sehr schönem, teilweise sehr schlechtem Pfad gegangen. Rauf würde ich das so aber nicht gehen” Jedoch, beim Abstieg schützt der Wald schön vor der Sonne und fad wird einem durch das viele Suchen auch nicht.
2 Stunden rauf und eineinhalb Stunden wieder runter. 900 Hm.

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