20. September 2023 am Campingplatz in Wildalpen.
Wir haben unser Zelt aufgebaut und eingerichtet, dann gehen wir eine kleine Abendrunde.
Neben der Salza verläuft ein Steiglein, dem wir folgen, bis der Verwuchs zu arg wird. Wir steigen über die Böschung zu einer höher gelegenen Schotterstraße und kommen nach ein paar Metern zu diesem Schild, daß zur Salza runter zeigt und zu einer Talkapelle, von der wir nichts wissen. “Die schauen wir uns an”.
Diese Kapelle ist restauriert, ihre Gründungszeit geht ins 17. Jahrhundert zurück, womit sie älter ist als die Ortschaft Wildalpen.
Ganz in der Nähe ein Tiefblick auf Wildalpen.
Wir folgen dem Steiglein, daß aufwärts und vermutlich zum Gipfel des Mitterberg führt, ein Stück und können zum Wilden Jäger und in die Straße Richtung Hinterwildalpen rein schauen.
Am kleinen Friedhof vorbei kehren wir zum Campingplatz zurück und freuen uns auf den nächsten Tag.
21. September 2023 um 7:40 Uhr.
Hinterwildalpen auf 782m Seehöhe.
Kleiner Parkplatz bei einer Bank etwa 100m vom Feuerwehrdepot entfernt. Blick zum Großen Geiger, unserem heutigen Ziel. Temperatur 8°C, leicht bewölkt. Wir sind abmarschbereit.
Vorbei am Gasthof “Zum Krug”, das den Wirtshausbetrieb eingestellt hat, aber Zimmer vermietet. Hier war ich früher oft mit dem Motorrad, um einen Kaffee zu trinken.
Hier teilt sich der Weg. Rechts kann man zur “Goß” und zum Buchberg gehen, den wir heuer am 23. Mai im Zuge einer Rundwanderung bestiegen haben, links geht’s zur Eisenerzer Höhe und zum Großen Geiger, auf den ich am 26. Mai 2002 gestiegen bin.
Der Weg zur Eisenerzer Höhe ist gut beschildert und markiert.
Gleich am Ende der Ortschaft beginnt die sehr grobe Schotterstraße, der wir bis zum Haus Lichtenegg folgen.
Schon nach wenigen hundert Metern unserer Wanderung hat sich die Zeit bis zur Eisenerzer Höhe um eine halbe Stunde verringert. Da waren wir aber schnell heute.
8:16 Uhr. Der Hof Lichtenegg auf 946m Seehöhe.
Die Straße führt noch ein Stück über den Hof hinaus aufwärts und endet dann…
… dort, wo dieser Steig beginnt. Ab hier für den Rest des Tages keine Straßen mehr, bis wir hierher zurück kommen.
Überbleibsel eines Felssturz vom 26. April 1977, sagt eine Inschrift.
Teilweise ist der Weg richtig steinig. Dieser Steig war früher ein Teil des Saumweges, der von Eisenerz über die Eisenerzer Höhe nach Wildalpen führte. Ein historischer Handelsweg sozusagen, über den man HIER mehr erfahren kann.
Hier ein Blick auf den Gipfelbereich des Großen Geiger. Dieser Blick gibt (gottlob) keinen Hinweis auf die noch zu wandernde Entfernung bis zum Ziel.
Wir sind in einer Höhe, in der man auch schon ab und zu etwas sieht.
Wir sind da grade irgendwo in einer Zwischenetage…
… und nützen die Gelegenheit für eine kleine Pause. Futter für Eddie, Wasser für uns.
Weit können wir von der Eisenerzer Höhe nicht mehr entfernt sein.
10:03 Uhr. Eisenerzer Höhe 1549m
Früher war hier ein Steinhaufen, auf dem ein Holztaferl mit der Aufschrift “Geiger” lag, heute stehen hier Wegweiser. Ab hier folgt man Steinmännern und roten Punkten bis zum Großen Geiger. Das Gelände ist unglaublich unübersichtlich und kugelmugel. Eine wahre Märchenwelt.
Wir verlassen die Eisenerzer Höhe in Richtung Großer Geiger
Wunder-Wunderwelt, ich lebe so wie es mir gefällt……
Wir haben einen (lange erscheinenden) Anstieg hinter uns, von dem ich meinte, er führt uns schon zum Gipfel und ich hab mich schon gewundert, warum der Anstieg so verlegt wurde, daß man jetzt den Gipfel praktisch von hinten herum erreicht. Das war ein Irrtum mangels korrekter Erinnerung. Jetzt stehen wir vor diesem Abstieg und da drüben ist erst der Große Geiger! Heilger Bimbam!
Es ist doch genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Wir sind an der Geländekante, wo unser finale Aufstieg zum Gipfel beginnt. Unter uns liegt Hinterwildalpen und über uns der Gipfel des Großen Geiger, den wir jetzt über einen recht steilen, felsigen Hang kraxelnd erreichen wollen.
Der Aufstieg erfolgt recht genau neben dem Abbruch nach Hinterwildalpen hinunter. Manche Aus- und Rückblicke sind unter Umständen für einen gewöhnlichen Flachlandwanderer etwas……äh….. gewöhnungsbedürftig. Blöderweise haben wir vor lauter Begeisterung für die Abwechslung total auf Bilder vergessen. Also nur ganz wenige Bilder von Auf- und Abstieg.
11:36 Uhr. Großer Geiger 1723m
Jeder hat sich einen dieser Steine mitgenommen. Die liegen jetzt daheim am Fensterbrett, wie ihre Brüder (Der Stein! Von einer Steinin hab ich noch nie gehört)
Wir haben vom Gipfel eine prächtige Rundschau
Tiefblick nach Hinterwildalpen
Das ist alles wunderschön, nur das da hinten beunruhigt uns ein wenig. Schaut nach einer dicken, schwarzen Suppe aus, die sich überm Hochschwab zusammenbraut. Der Weg zurück zur Eisenerzer Höhe ist zwar gut sichtbar und mit Punkten markiert, wie gut man das allerdings bei schlechter Sicht erkennen kann, wissen wir nicht und die Gefahr, sich hier bei schlechter Sicht zu verirren ist sicher nicht gering. Daher bleiben wir nicht lange am Gipfel, sondern steigen bald wieder ab und kehren zur Eisenerzer Höhe zurück. Ab dort kann selbst im dichten Nebel nichts mehr passieren.
Der Abstieg ist über den steilen Hang wesentlich einfacher, als das beim Raufkraxeln ausschaut.
Nach dreizehn Minuten haben wir wieder ebenen Boden unter den Füßen und wandern in Richtung Eisenerzer Höhe, wobei wir vorher wieder….
… einige dieser Gegensteigungen zu überwinden haben. Hier wartet gleich nach dem Abstieg vom Geiger Gipfel die Größere auf uns.
Diese Ausblicke sind die Entschädigung dafür
Dieses Ding da drüben ist nicht der Große Geiger, sondern eine Höhe ohne Namen und ohne Höhenangabe, die höher als 1650m sein muß. Ich würde sogar meinen, die ist fast so hoch wie der Große Geiger. Das ist der Mugel, den ich beim Hinmarsch für den Gipfel gehalten hab und den wir im Westen umgingen. Scheint allerdings im Gipfelbereich von Millionen von Latschen bewohnt zu sein.
Um 13 Uhr sind wir zurück bei der Eisenerzer Höhe und rasten hier eine dreiviertel Stunde lang, mit den Schuhen ausgezogen! Ah, das tut gut. Die erste längere Rast am heutigen Tag.
Gleich hinter der Eisenerzer Höhe finden wir etwas, was wir beim Ausstieg nicht gesehen hatten. Auf diesem Baum hängen zwei Sekt- oder Champus Flaschen, eine davon ist kaputt.
Ich rate einmal. Die Felsenberge rechts im Hintergrund: Kleiner und Großer Griesstein, dazwischen Riegerin und rechts der Ebenstein?
Blick zum Gipfel des Großen Geiger
15:35 Uhr. Nach acht Stunden ist unser Ausflug in die Bergwelt des Hochschwab wieder zu ENDE. Es war wunderschön mit meinen beiden Schlümpfen.