Gleich vorweg, wir haben weder den Götschenkogel noch den Holzerwaldkogel mit Vorsatz bestiegen. Die sind uns bei unserer Erkundung sozusagen über den Weg gelaufen. Beim Holzerwaldkogel bin ich mir nicht einmal sicher, ob wir auf “dem Gipfel” waren, ich kann mir aber schwer vorstellen, daß wir das nicht gewesen sind, weil es nirgends höher war. Es gibt allerdings einige Bilder von diesem Holzerwaldkogel, die ein kleines Holzkreuz auf einem Baum zeigen und wir haben weder dieses Kreuz noch eine Stelle gefunden, die der gleicht, die auf diesen Bildern zu sehen ist. Wir haben auf gut Deutsch keine Ahnung, wo die dieses Bild, diese Bilder aufgenommen haben. Sollte der Gipfel des Holzerwaldkogel gar am Grenzkamm liegen und nicht am Bergrücken, den wir begangen haben, dann haben wir für heute einfach Pech gehabt. Wäre blöd, aber verschmerzbar.
Der Grund für diese Tour war einfach. Kennenlernen der Gegend um den Schwarzkogel herum, der mit seinen 1426m eine hervorstechende Erhebung am Kamm ist, der den Grenzverlauf Niederösterreich/Steiermark bildet und sich vom Großen Zellerhut über den Schwarzkogel zum Grenzkogel 1271m und über die Rotmauer 1262m zu einem unbenannten Kogel mit 1196m zieht, wo die Grenzlinie dann in einem scharfen Bogen nach Süden abknickt. Diese Waldmugel zwischen Großer Zellerhut und dem unbenannten Kogel 1196m wollen wir gerne besteigen.
Leute, die mich ein wenig kennen, können sich vorstellen, warum wir das möchten. Ich sammle keine Tausender. Ich sammle nicht einmal sonstige Gipfel. Ich sammle Erlebnisse und Erfahrungen und ich will diese Mugel besteigen, weil sie da sind und weil ich auf Grenzwanderungen steh. Besonders auf Grenzsteine und wenn möglich, auf ihre Geschichte. Warum wir nicht einfach drauflos stiefeln und alle diese Mugel in einem Aufwischen einsammeln, wie das auch andere schon getan haben, ist recht einfach. 1. bin ich im Grunde in meiner Freizeit eigentlich recht faul und 2. haben wir kein Navi. Ja, ja, kann man sich kaufen. Mach ich vielleicht sogar noch. Wir wollen das aber ohne Navi machen und dazu braucht es ein wenig mehr Zeit. Die haben wir im großen und ganzen und wir haben auch die Lust dazu, dies alles auf diese vielleicht umständliche Art zu machen. Wir haben Zeit, wir haben Lust und wir haben auch den Willen, das Stück für Stück zu erkunden und zu machen. Und darüber schreib ich halt auch, ob das jemanden interessiert oder nicht, weil ich das schon alleine deshalb schreibe, damit ich später nachlesen kann, was wir da alles so getrieben haben, wie wir das gemacht haben und was wir dabei alles erlebt haben. Es sind Erinnerungen, die ich, noch eine Weile zumindest, bewahren will. Vielleicht helfen diese Infos ja sogar dem Einen oder Anderen, zumindest vielleicht insofern, als man dann weiß, wie es nicht geht. Das ist ja schon was. Und jetzt zu unserer Erkundungstour, die uns sogar zwei Gipfel geschert hat.
8:57 Uhr in Neuhaus an der B71, die über den Zellerain nach Mariazell führt. Kurz vor der Kirche stellen wir das Auto am kleinen Parkplatz ab und machen uns abmarschbereit. Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wetter: Stark bewölkt, Regen nicht unwahrscheinlich, 8°C.
ÖK25V 72 Mariazell Neuauflage 1980, Kartenfortführung 1995. Auf diesen alten Karten sind noch Steige eingezeichnet, die man auf neueren Karten oder gar Digitalen Karten im Internet nicht mehr findet. In der Realität gibt es diese Steige oft sogar noch, manchmal aber auch nicht mehr, weil sie entweder mangels Begehungen verwachsen sind, oder sind sind über die Jahrzehnte der Witterung zum Opfer gefallen, oder, was nicht selten der Fall ist, diesen Steigen folgend wurden Forststraßen errichtet. Wenn man alleine solch alte Karten nutzt, ist man oft überrascht, wie viele Forststraßen es heutzutage gibt, die auf diesen Karten nicht eingezeichnet sind. Ich hab hier ein paar, die wir in der Realität genützt haben, eingezeichnet. Diese Einzeichnungen sind keineswegs genau oder maßstäblich, aber so genau, daß man weiß, worum es sich handelt, wenn man vor Ort ist. Auf dieser Karte ist nach der Faltlhöhe bei der Weißen Ois ein Waldweg (oder eine alte Forststraße) eingezeichnet, von der aus ein Steig zu einem Sattel und einem Bildbaum führen sollte. Dieser Bildbaum sollte unser erstes Ziel sein. Wir fragten uns, “Gibt es diesen Steig noch? Gibt es den Bildbaum noch? Werden wir dort hin finden?”
Das ist ein Ausschnitt aus der opentopomap.org, die man online findet. Hier sind Forststraßen eingezeichnet, die man auf den älteren Karten des BEV nicht findet. Aber auch hier sind einige Straßen, die es in der Realität gibt, nicht eingezeichnet. Was mir in den letzten beiden Jahren aber besonders auffällt ist, daß der Verlauf mancher Straßen vollkommen falsch eingezeichnet ist und auch, daß einige Geländeformationen in der digitalisierten Version völlig falsch dargestellt oder am falschen Ort sind. Besonders unangenehm ist uns das bei unserer Grenzwanderung im Bereich der Niederscheibenbergalm am Gamsstein aufgefallen, wo der Grenzverlauf (in der Realität durch Grenzsteine und großen Grenzpyramiden gekennzeichnet!) falsch eingezeichnet war und sich sogar der Scheibenbergkogel an einer falschen Stelle befand! Man kann diese Karten als grobe Orientierungshilfe verwenden, die man zur Sicherheit ständig mit der Realität abgleicht, oder man vertraut ihnen überhaupt nicht und benützt sie nur als ungefähre Darstellung des Wegverlaufes, wie ich das hier mache. In diesem Zusammenhang stelle ich mir wirklich die Frage, wie genau, wie realistisch den die Darstellung der Karten der Navigationsgeräte wirklich ist?
Bei der ersten Kreuzung folgen wir dem linken Ast. Gradeaus den Berg hoch kommt man, wenn man nirgends abbiegt, zur Jägertalhöhe, über die wir hierher zurückkehren werden.
Zwei Minuten später erreicht man diese Wegteilung. Hier gehen wir gradeaus bzw. leicht rechts weiter. Links könnte man der Straße dem Höllertalbach entlang folgen und so den hintersten Winkel an der Weißen Ois erreichen, dem Ursprung der Ybbs.
Weitere fünf Minuten später erreichen wir neuerlich eine Kreuzung. In diesem Fall wird die Wegfindung einacher. Wir gehen links, …
… diesem Pfeil folgend, der zum Z-Hut führt. Man muß kein Sherlock Holmes sein, um herauszufinden, was Z bedeutet. Ab hier ist der Weg über die Faltlhöhe bis zur Ois mit diesen Pfeilen markiert.
Nachdem man sich von Neuhaus auf die Faltlhöhe gekämpft hat (Höhenunterschied 111m), verliert man bis zur Weißen Ois diese Höhe wieder und folgt der Forststraße ein kleines Stück nach links (Osten), bis man zu dieser Verzeigung kommt, die genau nach Süden führt. Der rechte Ast ist in meiner Karte nicht eingezeichnet, führt aber, vielleicht für Tausender Sammler interessant, zum Engkogel 1170m und zum Langeck, das nordöstlich vom Schwarzkogelgraben liegt. Wir folgen dem linken Ast, der in meiner alten Karte als Waldweg eingezeichnet ist.
Es handelte sich (Vergangenheitsform) bei dieser Waldstraße um eine recht steile und schmale Straße, die allerdings, ich vermute durch Schmelzwasser, über die Jahre und Jahrzehnte recht nachhaltig zerstört wurde und nur mehr mit guten Geländefahrzeugen befahrbar ist. Die Ausspülungen sind teilweise einen halben Meter tief, der Weg ähnelt teilweise eher einer Schlucht als einer Straße.
Rückblick nach unten zur Weißen Ois. Hier ist dieser Weg noch gar nicht so schlecht. Je weiter wir rauf kommen, desto schlechter wird er Zustand.
Wir sind noch nicht einmal zum Ende dieses Weges gekommen und schon beginnt es (das geht ganz schnell) zu regnen. Eilig ziehen wir die GTX-Jacken an (die Hosen ersparen wir uns), dann geht’s weiter.
10:03 Uhr. Da oben scheint es flach zu werden.
Hier sind wir grade herauf gekommen. Einmal sind wir an einem Abzweig (nach rechts in Gehrichtung) vorbei gekommen, haben auch ein Stück hinein geschaut, die Straße war aber für uns uninteressant. Der Abzweig und die Straße sind offenbar in keiner Karte eingezeichnet.
Wieder gab es rechts einen Fahrweg, dem wir ein Stück gefolgt sind. Der dreht sich allerdings in einer langen Rechtskurve nach unten. Wir folgen dem (verwachsendem) Weg in einem leichten Linksknick weiter nach oben. So ist das auch noch in meiner Karte dargestellt. Ergo müssten wir dann langsam auf einen Steig stoßen, der zum Bildbaum am Sattel führen sollte. Rein schätzometrisch handelt es sich bei diesem Ausblick (Weitwinkelaufnahme) um einen Blick in Richtung Zwieselberg im Nordwesten.
Und das ist, von der gleichen Stelle, unser erster Blick zum nahen Schwarzkogel. So nahe waren wir dem noch nie.
10:15 Uhr. Wir finden etwas, was wie der Anfang eines Steig ausschaut. Am rechten Rand des Anfangs liegen ein paar größere Steine, was wir als Markierung interpretieren, weil diese Steine so sicher nicht aus natürlichen Gründen hier liegen könnten. Wir folgen dem Steig, der sehr verwachsen ist und stoßen dann auf rote Punkte und sogar rote Pfeile, die an Bäume gepinselt sind.
Wir können hier nicht mehr weit vom Sattel und vom Bildbaum entfernt gewesen sein, aber das Wetter wir schlechter und wir drehen um. Eine trübe Suppe ist im Anmarsch und wir wollen nicht in die Verlegenheit kommen, daß sich die Sicht drastisch verschlechtert, weil wir sonst, wenn es blöd her geht, nicht (so einfach) zurück finden. Wir hätten zwar den nächsten Tag auch noch zur Verfügung und einen Biwaksack haben wir dabei, aber irgendwie haben wir keine Lust auf ein Biwak bei Schlechtwetter am Schwarzkogel.
10:41 Uhr. Wir sind wieder bei diesem Draht zurück, der hier aus dem Boden schaut und eine Schlinge bildet. Ab hier wäre es wieder einfach, selbst bei schlechter Sicht weiter zu finden.
Die losen Steine, die wir als Wegmarkierung gefunden haben, schlichten wir zu einem deutlicheren Steinmann auf und schauen uns weiter um, dann drehen wir um und steigen abwärts.
Bevor wir wieder zur Weißen Ois absteigen, wollen wir noch wissen, wo die Spuren hin führen, die vom Waldweg nach rechts in den Wald abzweigen (nicht im Bild). Die führen offenbar zu einem Kogel rauf. Sehr schöner Ausblick zum nahen Schwarzkogel.
Nicht sonderlich verwachsen geht’s da zu einem Mugel rauf.
Das ist der höchste Punkt dieses Mugel. Wir bestimmen mit Karte, Kompass und vergleichen mit der Umgebung (also mit der Realität) unsere Position und stellen fest, es handelt sich hier um den Götschenkogel, der auf der digitalen Karte mit 1198m ausgewiesen ist.
Umgetauft haben wir den Götschenkogel auf Eddie Kogel am 4. 10. 2023. Das ist nur Filzstift und wird in Kürze nicht mehr zu sehen sein.
11:13 Uhr. Wir sind wieder am Weg nach unten.
Zurück bei der Weißen Ois kehren wir zur Kreuzung zurück, wo wir von der Faltlhöhe herunter kamen und gehen dann bei diesem Holzmann (Markierung) einem Steig folgend immer der Ois entlang weiter in Richtung Westen
Am Weg nach Westen müssen wir einige Male die Ois queren. Sehr zur Freude von Eddie. Der mag dieses Durchfurten eigentlich gar nicht.
Wir folgen der Ois in einem Tal nach Westen, das einmal breiter ist und dann wieder schmäler wird. Einmal ist es sehr stark verwachsen und dann wird die Vegetation wieder spärlicher.
11:52 Uhr. Wir haben die Forststraße erreicht, zu der wir wollten. Diese Forststraße, in meiner alten Karte nicht eingezeichnet, in den digitalen Karten aber schon, wollte uns nun in die Nähe des Grenzkogel bringen, von wo aus wir, so die Götter das wollen und erlauben, den Holzerwaldkogel besteigen könnten. Schau ma einmal.
Wir folgen der Forststraße, auf die wir grade gestoßen sind, nur ein paar Meter lang nach links, dann biegen wir scharf nach rechts ab. Der links Ast endet wenige Meter später sowieso. Genau hier passiert mir ein Lapsus, den wir etwas später nur mit Mühe auflösen. Auf meiner Karte ist diese Straße nicht eingezeichnet, die verwende ich aber als Orientierungshilfe. Diese Forststraße quert ein Stück weiter südlich einen Wassergraben und folgt dann dem Holzerwaldgraben aufwärts. Später, als ich auch auf die digitale Karte schau, weiß ich, was ich falsch verstanden hatte. Ich bin anfangs der Meinung, der Kogel, der hier rechts dieser Forststraße beginnt und an dessen teils felsigen Hängen man durchaus hochsteigen könnte, ist der Holzerwaldkogel!
Die Straße nach oben, rechts von uns, so glaube ich, der Holzerwaldkogel.
Der Holzerwaldgraben und damit auch der Holzerwaldkogel (so glaub ich wenigstens) entfernen sich, je höher wir steigen, immer weiter nach rechts (Westen)
Wir folgen der Straße immer weiter aufwärts und der Holzerwaldgraben wie der Kogel entfernen sich immer weiter nach rechts, um dann plötzlich wieder an uns heran zu kommen. Heißt, das Ding müsste im Süden einen großen Bogen machen, was auch eine entsprechend große Entfernung wäre. Mein Denkfehler war, daß der Bergausläufer am Anfang gar nicht der Holzerwaldkogel war. Es handelt sich dabei vielmehr um die Ausläufer des Hundstalkogel 1141m, der mit dem Holzerkogel nichts zu tun hat. Der Holzerkogel ist wesentlich weniger lang, als ich angenommen hatte, sein Ende ist dann beim Abstieg auch ganz klar zu erkennen. Und ich konnte mir nicht vorstellen, warum dieser Holzerwaldkogel einmal so nah an der Forststraße ist und einmal so weit entfernt.
12:16 Uhr. Der Hang, der sich jetzt rechts von uns befindet, der gehört wirklich zum Holzerwaldkogel.
Man sieht von hier, daß da oben der Mugel aus sein muß und ich halte Ausschau nach einer Aufstiegsmöglichkeit. Hier ein markantes Zeichen, ein H, durch Holzarbeiten entstanden.
12:19 Uhr. Wir nähern und der scharfen Linkskurve westlich unterm Grenzkogel
Wir befinden uns jetzt hier beim roten Kreis. Deutlich liegt die scharfe, lange Linkskurve vor uns. In der Realität finden wir genau hier (von mir in der Karte händisch eingezeichnet) eine Straße, die in Richtung Holzerwaldkogel nach oben führt. Hier ist auch schön zu erkennen, wie kurz der Holzerwaldkogel ist und daß das untere Ende zum Hundstalkogel gehört.
12:26 Uhr. Nach dem, was wir sehen, nähern wir und den Ausläufern des Holzerwaldkogel. Wo genau wir im Verlauf des Holzerwaldkogel sind, wissen wir noch nicht, aber wir steigen dort vorne rechts auf den Ausläufer des Kogel und bewegen uns dann am Kamm in Richtung Norden.
Wunderschöner Blick zur Gemeindealpe.
Unser Standort (ungefähr) am Holzerwaldkogel und die Gemeindealpe
Blick zu Zwieselberg und Elferkogel.
Wir folgen dem immer schmaler werdendem Kamm des Holzerwaldkogel nach Norden. Es gibt hier deutliche Steigspuren, die ich nicht für Wildspuren halte. Ich bin mir sogar sicher, daß ich weiß, wo dieser Steig hin führt. Er führt ans nördliche Ende des Kogel und runter zur Verflachung neben der Forststraße. Ich weiß hier auch, daß ich mich unten am Anfang der Forststraße geirrt hatte und daß das nicht der Auslauf des Holzerwaldkogel war.
Hier am Kamm hat man ein Stück weit immer eine tolle Aussicht zur Gemeindealpe.
Hier muß man einmal etwas in die westliche Flanke ausweichen, aber das Gelände ist immer schön begehbar. Wir gehen so lange vorwärts, bis klar zu erkennen ist, daß es nur mehr abwärts geht. Klar würden wir gerne auf diesem Steiglein nach unten absteigen, aber wir haben noch was vor. Wir wollen wieder zur Straße zurück und weiter hinauf zum Anfang des Holzerwaldkogel. Dort muß irgendwo seine höchste Stelle sein.
Trotzdem es recht verwachsen ausschaut, kann man sich hier recht gut fortbewegen. Ja, und dann gibt es ja auch noch das Steiglein. Wie ich immer sage. Wo es einen begehbaren Kamm gibt, dort gibt es auch einen Steig. Menschen sind so. Was begehbar ist, wird begangen.
Ganz in der Nähe von uns befindet sich der Grenzkogel und die Rotmäuer. Einer davon ist da hinter uns zu erkennen, nur was weiß ich nicht mehr.
Blick zum großen Zellerhut. Dort ist es momentan ganz schön duster. Schön sieht man auch die Forststraße, die unterm Grenzkogel herum zum Schwarzkogel rüber führt.
Rechts der Bildmitte die westliche Flanke (in nördlicher Ausrichtung) des Holzerwaldkogel und links davon die nördlichen Ausläufer des Hundstalkogel.
Wir stiefeln jetzt am Waldweg westlich des Kammes zum Anfang des Holzerwaldkogel.
Blick zum Dürrenstein nordwestlich von uns.
Wir bewegen uns in der westlichen Flanke aufwärts.
Wir sind jetzt in der Nähe vom Ende dieses Waldweges. Das da hinten ist der Kamm, der vom Großen Zellerhut bis zur Rotmauer den Grenzverlauf zwischen Niederösterreich und der Steiermark bildet, links von uns der Anfang des Holzerwaldkogel. Leider machen wir hier einen Fehler. Wir schauen nicht nach, ob wir am Haußtkamm irgend welche Grenzsteine finden. Spielt aber keine große Rolle, weil wir sowieso hierher zurück kommen, wenn wir den Holzerwaldkogel bis zu seinem nördlichen Ende begehen wollen. Vom Schwarzkogel bis hierher werden wir ebenfalls gehen, ergo, wir kommen mit Garantie wieder. Aber hinterher sag ich, es wäre schon schön gewesen, wenn wir nachgeschaut hätten.
Jetzt machen wir uns auf die Suche nach diesem ominösen Kreuz, daß an einem Baum hängen soll. So schaut das Gelände hier heroben aus, wenn man dem Holzerwaldkogel von der Landesgrenze zu seinem nordlichen Ende folgt. Hier ist es immer schön zu gehen. Auch für Eddie kein Problem.
Hier finden wir auch schwarz/weiße Markierungen auf Bäumen.
Wir sollen uns langsam dem höchsten Punkt des Holzerwaldkogel nähern.
Wieder Farbmarkierung, Stange und Stein.
13:03 Uhr. Das ist meiner Einschätzung nach der höchste Punkt des Holzerwaldkogel. Stein mit Markierung KK79 und Eisenstange. Rundherum ist alles tiefer. Sollte der Gipfel aber am Grenzkamm (oder vielleicht hängt ja auch nur das Holzkreuz dort und das ist gar nicht der höchste Punkt, wo das hängt?) liegen (von dem wir ein paar Meter entfernt waren), dann haben wir heute halt Pech gehabt. Werden wir bei Gelegenheit herausfinden.
Da unten ist der Waldweg zu sehen, dem wir vorhin bis zum Grenzkamm gefolgt sind.
Wir bewegen uns weiter in Richtung Norden bis zu der Stelle, wo der Waldweg den Holzerwaldkogel schneidet.
Wir haben wieder den Waldweg erreicht und steigen zur Forststraße ab. Es ist kalt geworden, aber die Regengefahr scheint gebannt.
13:58 Uhr. Wir sind kurz vor der Rehberghütte und vorm Abzweig in Richtung Jägertalhöhe.
Mein kleiner Spatz hat heute schon gelitten. Regen, Dickicht, Bachquerungen und was sich sonst noch einem kleinen Hund in den Weg stellt bei so einer Wanderung quer durch die Wälder. Aber das ist ihm alles egal. Hauptsache, dabei sein!
Noch einmal ein schöner Blick zum Schwarzkogel
14:31 Uhr. Jägertalhöhe 1157m. Diesen Pfeil als Wegweiser am Boden (die Jägertalhöhe wird kaum mehr befahren, weil die Straße so kaputt ist) gibt es seit vielen Jahren. Wir haben ihn heute ein wenig verbessert, repariert, weil es schon, alters und witterungsbedingt, arg in Mitleidenschaft gezogen war. Wir wissen auch, daß Wanderer, die selten hierher kommen, oft froh sind für solche kleine Hinweise, weil wir selber schon froh waren über so kleine Hinweise, wo es lang geht.
Wir sind bei der Kreuzung, wo wir von links kamen, als wir vom Zwieselberg zurückgekehrt sind. Jetzt gehen wir gradeaus weiter…
15:13 Uhr. Wir sind fast zurück. Jetzt gehen wir noch zum Auto und ziehen uns um, und dann …
… steigen wir über eine kleine Holzbrücke über den Faltlbach …
… und auf der Böschung am Zaun entlang zum höchsten Punkt überm Friedhof von Neuhaus empor.
Tiefblick auf die kleine Siedlung Neuhaus, Gemeinde Gaming, Bezirk Scheibbs. Wir haben heute vielleicht, na ja, wie immer, nichts weltbewegendes bestiegen, aber wir haben über sechs wunderschöne Stunden in der Natur verbracht. Und wir haben einiges, was uns vorher fremd war, kennen gelernt. Wie ich am Anfang schon sagte, ich sammle weder Tausender noch sonstige Gipfel, sondern Erlebnisse und Erfahrungen. Es war sehr schön mit meinen beiden Schlümpfen und wir kommen bestimmt wieder.