Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

16. Januar 2024

2024. 01. 16. Mostviertel / Reinsberg / Kraxenberg 857m, Runzelberg 953m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , — Benzin @ 22:47

Start und Ziel: Reinsberg bei Gresten auf 477m Seehöhe.
Wetter: Bewölkt bei -2°C
Streckenlänge: 12.2km
Zeitaufwand: Rund 5 Stunden und 30 Minuten.

20240116_090502
Wir fahren über Gresten nach Reinsberg und finden beim Friedhof einen Parkplatz. Rucksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann losgehen. Die Wettervorhersage war recht durchwachsen, in der Realität schaut die Sache recht vielversprechend aus. Es scheint ein schöner Tag zu werden.

aevkarte_1    
Karte AEV-Map Austria mit GPS-Track

mapy.cz_1_2
GPS-Track und Geländeübersicht auf Mapy.cz

20240116_090506
9:05 Uhr. Wir gehen am Adelheidweg zur Hauptstraße L6155

20240116_091020
Auf der Hauptstraße wenden wir uns in Richtung Osten, dem Ortsausgang entgegen …

20240116_091900
… bis wir zur Brücke am Steinbach kommen. Hier zweigt ein markierter Wanderweg nach links (Osten) ab …

20240116_092007
… der sich später in unterschiedliche Richtungen verzweigt.

20240116_092013    
Jetzt am Güterweg bis zum Bauernhof da vorne …

20240116_092130
… und dann auf einem schneebedeckten Feldweg in einem Tal aufwärts.

20240116_092617
Dieser Feldweg besteht, wie der vor wenigen Tagen am Grestner Hochkogel, aus zwei betonierten Fahrstreifen, die recht gut begehbar sind. Nur der Rest neben diesen Betonbändern wäre aufgrund der Schneelage recht mühsam. Es ist allerdings, gottlob, recht pulvriger Schnee, der sich nicht an Eddie festklebt.

20240116_094556
Wir sind jetzt so weit, daß von Reinsberg nichts mehr zu sehen ist. Der Feldweg scheint zu Ende zu sein, die Spuren der Wanderer vom Wochenende sind vom Wind verweht und daher nicht mehr hilfreich.

20240116_094748_3    
Da oben, an der befestigten Straße, teilen sich die Wanderwege. Rechts der Hof Spoßberg.

20240116_095429
Hinweistafeln am Güterweg Buchberg. Da hinunter geht’s nach Reinsberg.

20240116_095438
Nach dem ersten schattigen Aufstieg tut die Sonne richtig gut.

standort_1

20240116_095631
Wir kommen zum Hof Spoßberg …

20240116_095733
… dessen Geschichte schon fast vierhundert Jahre zurück reicht. Die letzte Rechtschreibreform hat aus dem Hof Spoßberg Spossberg gemacht und in so mancher Politikerrede wird durch den Genderwahn aus Bauern “Liebe Bäuerinnen und Bäuern”.

20240116_095741
Blick nach Nordosten

20240116_095555
Blick zurück

20240116_100034

20240116_100402
Es geht wieder querfeldein und wir haben wirklich Glück. Klebriger Schnee hätte schon hier unsere Tour beenden können. Wenn sich Eddie verausgaben muß, ist Schluß mit lustig. Der Schnee klebt gottlob nicht.

20240116_100756

standort_2_2

20240116_101404
Standort 2: Blickrichtung ungefähr Scheibbs (Nordosten)

20240116_101515
Wir erreichen wieder die L6155 (Landesstraße), die sich über einige lange Kehren von Reinsberg hier herauf windet. Auf der Straße wäre der Weg um gut einen Kilometer länger und nicht so aussichts- und erlebnisreich.

20240116_101850
Standort 3

20240116_101859

20240116_101945
Da drüben, beim Weg nach Distelreith, steht ein schönes Marterl. Sonja und Eddie gehen fotografieren.

20240116_102017

20240116_102038_2
Erinnerung an die blutige Kulturbereicherung der Franzosen im 19. Jahrhundert.

20240116_104201
Kurz vorm Hof Kraxenberg biegen wir scharf rechts auf den Hang zum Gipfel ab. Dieser Hang ist tief verschneit, allerdings hat er eine freudige Überraschung zu bieten. Ich weiß nicht, womit, aber da hat jemand (vermutlich der Bauer vom Kraxenberghof) hier hinauf und auf der anderen Seite wieder runter eine Piste präpariert, auf der man wunderbar mit Ski herumflitzen könnte. Durch die Verdichtung ist hier auch (selbstverklarerweiser am Rand) recht gut zu gehen. Eddie sinkt überhaupt nicht ein!

oetscherblick_kraxenberg_1_2
Unsere Blickrichtung zum Ötscher

20240116_104138
Gipfel in Sicht.

20240116_104648
10:43 Uhr. Kraxenberg 857m

20240116_104513
Waldorf & Statler

20240116_104339

20240116_105500
Wir halten uns allerdings nicht lange auf, weil wir noch ein Stück vor uns haben bis zum Runzelberg.

20240116_105747
Eigentlich hatte ich ja geplant, quer über den kahlen Hang hinüber zum Kreuzungspunkt abzusteigen, wo wir dann direkt zum Runzelberg gehen könnten. Planung im warmen Wohnzimmer und Ausführung in winterlicher Natur sind allerdings zwei Paar Schuhe. Ich hab mich entschlossen, daß wir gleich hinterm Hof Kraxenberg wieder zur Straße absteigen. Der Schnee ist hier doch sehr tief und für Eddie schon recht anstrengend.

20240116_110442
Unter Straße muß man sich hier jedoch etwas anderes vorstellen als unten im Tal. Hier fährt kein Schneeräumdienst. Was nicht benötigt wird, wird auch nicht geräumt. Dies hier scheint eine Forststraße zu sein, auf der in den letzten Tagen einmal eine schwere Maschine gefahren ist. Die Spur ist teils verweht, teils offen und gut gehbar, weil beinhart gefroren. Das da vor uns ist der Runzelberg. Wir müssen ihn irgendwie im Uhrzeigersinn, also da vorne links, umrunden, bis wir aufsteigen können. Hoffentlich spielen uns Schneelage und/oder Zustand keinen Streich.

20240116_110553

20240116_110600

20240116_111145
Ich biege um einen Weg zu früh nach links ab, komm aber schnell drauf, daß wir uns dadurch den Marsch um eine längere Linksbiegung ersparen und stapfen weiter. Irgendwo müssen wir aber höher hinauf zur Originalroute und …

20240116_111910
… steigen daher bei passender Gelegenheit (und mit einer Skispur als Hilfe) querfeldein auf. Die Verhältnisse sind recht gut.

20240116_112317
Wieder erreichen wir eine verschneite Forststraße und auch zwei kleine Hütten stehen hier.

20240116_112508

20240116_112738

20240116_112742

standort_3_2

20240116_113158
Fotostandort4: Das scheint Almgelände zu sein, ist aber im Winter mit Schneedecke schwer zu sagen.

20240116_113315

20240116_113821

20240116_113749

20240116_113825

20240116_114102
Fotostandort5: Eine Hütte, die eventuell zur Kapler Alm gehören könnte. Die liegt allerdings ein Stück tiefer.

20240116_114218
Was für ein schönes Land!

20240116_114157

20240116_114245
Eddie nützt (wieder einmal) die Gelegenheit und wälzt sich im Schnee.

20240116_114303
Damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

20240116_114223
Da oben irgendwo muß der Gipfel des Runzelberg sein. Hier ist jetzt das Navi hilfreich, weil den Weg, den es geben sollte, den sehen wir durch die Schneedecke natürlich nicht. Ich hätte auch den Kompass mit und vielleicht sollte ich ihn wieder einmal benützen. Zur Übung.

20240116_115304_4
Der Schnee ist relativ tief, es gibt keine verfestigte Spur, ergo ist das ein wenig mühsam. Dafür entschädigt die Aussicht umso mehr. So ein Rückblick erklärt mehr als tausend Worte, warum man sich auf Wanderschaft und in die Berge aufmacht.

20240116_115231

oetscherblick_runzelberg_1_2
Blick vom Runzelberg zum Ötscher

20240116_120040
Blick zum Ötscher, Hausberg und höchste Erhebung des Mostviertel.

20240116_120052

20240116_120632
12:06 Uhr. Runzelberg 953m

20240116_120738

20240116_121037
Der hat jetzt eine neue Heimat gefunden.

20240116_120603

20240116_120715

20240116_121407
Eddie ist ein wenig vereist

20240116_122219
Dafür gibt es jetzt kräftiges Futter.

20240116_121015
-2°C zeigt meine Wetterstation an.

20240116_121301_4   
Scheibe, Dürrenstein, Hetzkogel, Zürner, alles zwischen uns und dem Dürrenstein breitet sich vor uns aus.

20240116_123316
Es nützt aber alles nichts. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns, den wir nicht kennen. Zuerst dem gut ausgetretenem Normalweg entlang bis zur Wanderrast Hochschlag.

20240116_123815

20240116_124310
Der Hof da drüben ist die Wanderrast Hochschlag

20240116_124527

20240116_124647

20240116_124650
Wir müssen da direkt zum Hof Hochschlag und dahinter …

20240116_125026
… einigen Schneeschuhspuren folgend weiter in Richtung Diensbergsattel (Mostbrunnen)

20240116_125222
Rückblick. Links Hof Hochschlag, rechts der Bildmitte der Hang, auf dem wir vom Runzelberg herunter kamen.

20240116_125748

20240116_125919
Blick zum Zürner, unserem Nachbar im Süden.

20240116_130251
Ein schöner, und Dank den Schneeschuhspuren auch für uns gut begehbarer Weg führt zum Diensbergsattel.

20240116_130926
Waldorf & Statler

20240116_131200
Vor uns der Mostbrunnen am Diensbergsattel. Wir steigen allerdings sofort scharf nach rechts unten zu einem Waldweg ab.

20240116_131339

20240116_131420
Genau da müssen wir in den Wald

20240116_132117
An diesem Punkt zweigt ein Weg nach links ab, den wollen wir nehmen.

20240116_132127
Das einzige Mal, daß Eddie mit Eiskugeln verklebt war.

karte_baucherl_01_2
Unser Plan war, hier beim “Baucherl” zu diesem Kogel aufzusteigen und am Kahlschlag runter zu einer Forststraße. Dies ist nicht der gegangene GPS-Track, sondern die Route, wie sie geplant und im GPS gespeichert war. Also ganz einfach. Beim Baucherl nach Nordwesten zum Kogel rauf und dann im Osten runter zum Waldweg oder was immer das ist.

sat_aufnahme_baucherl_01_2
So hat das auf der Satellitenaufnahme ausgeschaut. Ein kahlgeschlagener Kogel, an dem man auf der Ostseite zu einer Forststraße absteigen können sollte. Das Problem ist: Satellitenaufnahmen sind an und für sich flache Bilder, die mittels Computerprogrammen in ein 3D Bild umgewandelt werden können. Oft sind diese Bilder sehr hilfreich, ab und zu haben sie mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun. Das war hier der Fall.

20240116_132351
So schaut die Realität aus. Hier gibt es keinen kahlen Kogel. Die “Kuppe” des “Kogel” ist in Wahrheit eine Senke. Die einzige Erhöhung hier ist dieser bewaldete Mugel da hinten am Rand des Kahlschlages, den wir leider nicht bestiegen haben.

20240116_132353   
Vom Sattel aus in südwestlicher Richtung wäre der Wanderweg, wenn man ihn sehen könnte. Dort steht auch eine Hütte mit Wegweisern.

20240116_132348
Anstatt auf der Kuppe eines kahlen Kogel müssen wir in der Senke eines Sattel in Richtung Nordosten über eine steile Böschung absteigen, auf der ungefähr ein halber Meter Schnee liegt. Dieser Abstieg ist an und für sich nicht schwierig. Schwierig ist es, dann durch einen brutal verwachsenen Staudengürtel auf die deutlich sichtbare Forststraße zu kommen. Es gibt von diesem Abstieg keine Bilder, da waren wir zu sehr beschäftigt. Da drüben am Kogel steht ein sehr schönes Jagdhaus. Ein echter Blickfang.

20240116_133703
Wir haben den Staudenruachler bereits hinter uns und Sonja strahlt. Ihrer Obhut sei Dank hat mein kleiner Spatz dieses Abenteuer gesund überstanden. Mich hat es einmal durch Pech (Ast lag längs an einer blöden Stelle unterm Schnee) ordentlich auf die Fresse gehaut, aber das gehört irgendwie dazu.

20240116_133852
Ausgang aus dem Sperrgürtel, bestehend aus Jungwald und Stauden. Noch dazu ist es stellenweise schön steil. Tolle Kombination.

20240116_133859
Jetzt folgen wir einer verschneiten Forststraße.

20240116_133945
Rückblick zum Sattel und zum Staudenruachler. Die “Kahlfläche” rechts ist eine Illusion. Das ist ein dichter, hüfthoher Jungwald.

20240116_134234

20240116_134829
Eigentlich wollten wir uns die Andacht Frauenstein anschauen. Gefunden haben wir sie nicht. Es wäre mit der Dunkelheit vielleicht ein wenig knapp geworden, wenn wir sie ernsthaft gesucht hätten. Nachdem, was ich gelesen hab, ist diese Andacht in den Grenz- und Mautwanderweg eingebunden. Das hier wäre eine Möglichkeit, diesen Wanderweg in der Gegend um die Andacht zu beschreiten. Wir sind auch bis zum Waldkamm hochgegangen und es war recht schön, ich wollte uns aber nicht unter Zeitdruck setzen. Wir werden diese Andacht einfach in den Sommermonaten suchen.

20240116_140248

20240116_140500
Diese Straßt führt in vielen Routenplanern von Reinsberg zu diesem Haus, aber nicht weiter. Auch die zahlreichen Steige, die die Hänge und Wälder durchziehen und sogar offiziell beschildert sind, sind kaum wo eingezeichnet.

20240116_141228
Bei einem Bauernhof rasten wir noch einmal.

20240116_141223

mine_reinsberg_01_2
Der Platz ist bei Mapy.cz als Mine verzeichnet. Kiesabbau oder was weiß ich.

20240116_142428
Reinsberg hat uns wieder.

20240116_142816
14:28 Uhr. Rund fünfeinhalb Stunden sind vergangen, seit wir diese Tour begonnen haben. Da vorne ist die Kapelle am Friedhof zu sehen, unserem Startpunkt. Nun noch die letzten Meter zurück, dann fahren wir nach Gresten, kaufen uns an der Tankstelle einen Kaffee und dann geht’s Heim. Als Belohnung machen wir uns dann einen ordentlichen Topf Spagetti und fressen alles zusammen. Dann bis zum nächsten Mal, irgendwann und irgendwo. Pfüat euch.

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment

Powered by WordPress