Ausgangspunkt: Parkplatz bei der ehemaligen Polzbergmühle an der Schleierfallstrasse
Tiefster Punkt: rund 530m
Höchster Punkt: 1296m
Höhenunterschied gesamt: rund 800m
Streckenlänge: 11.5km
Zeit alles in allem: 4 Stunden 30 Minuten (3 Std. 30 Min. in Bewegung sagt Garmin Basecamp)
Wetter: Leicht bewölkt, -4°C beim Abmarsch.
Charakteristik: Weitgehend einfache Wanderung auf Forststraßen und gekennzeichneten Steigen. Im oberen Bereich bezaubernde Ausblicke. Die Tour ist für die ganze Familie bei jedem Wetter geeignet.
Opentopomap mit GPS-Track und Höhenprofil
Geländeübersicht mit GPS-Track auf mapy.cz
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Etwas Kartengeschichte und wie sich Namen ändern oder ihre Lage wechseln.
Karte von 1880. Der heutige Rainstock war damals die Gfällneralpe mit 1294m, ein etwas abseits gelegener Vermessungspunkt trug den Namen Reinstock 1269m. Der Neudeck mit 982m gab dem Bach seinen Namen und die Gföhler Almspitze hieß noch Gfällneralmspitz
Karte von 1910. Aus der Gfällneralpe wurde die Gfölleralpe 1294m, der Gfällneralmspitz wird zum Gfölleralpen Spitz, der Reinstock bleibt an seinem Platz.
Karte von 1930. Der Vermessungspunkt Reinstock wird zum Rainstock.
Karte von 1960. Aus dem höchsten Punkt, der Gfölleralpe mit 1294m, wird der Rainstock mit 1296m. Die Grafik der Karte wird wesentlich lesbarer und ist in vielerlei Hinsicht detaillierter als die alten, selbst detaillierter als die neuesten Karten. Ab den folgenden Kartenausgaben trägt der Neudeck keine Höhenangabe mehr.
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8:50 Uhr. Parkplatz an der ehemaligen Polzbergmühle am Eingang in den Neudeckgraben. Wir machen uns abmarschbereit.
Navi einschalten, Rücksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann losgehen.
Drei Minuten vor neun Uhr stiefeln wir los. Im Schatten ist es recht kalt, aber der blaue Himmel und die Tour, die vor uns liegt, wärmen das Gemüt.
Die paar Häuser, die hier entlang der Straße stehen, sind nicht das ganze Jahr bewohnt.
Mit zunehmender Höhe wird im Rückblick wie im Vorausblick die Aussicht immer besser.
Wir nähern uns einer Forststraßenkreuzung, die uns gut bekannt ist. Wir müssen links weiter, rechts sind wir am 4. April 2023 vom Polzberg in einer Rundwanderung zum Parkplatz zurückgekehrt.
Da hängt ein Wegweiser am Baum
Dieser Wegweiser lag vor knapp zwei Jahren hier neben dem Baum. Ich hab den damals mit dem grünen Paracord, daß ich immer im Rucksack mitführe, wieder richtig am Baum befestigt. Jetzt war ein Knoten aufgegangen und ich hab ihn wieder festgezogen. Nun passt alles wieder. Man beachte das eingewachsene Schild oben.
Zehn Minuten später kommen wir zur nächsten Kreuzung. Auch hier müssen wir scharf links weiter.
Das ist die Kreuzung mit einem etwas wirren Wegweiser.
Dieser folgende, aber nur kurze Abschnitt des Forststraßenhatscher ist mit Abstand der steilste.
Rund 3.8km nach dem Start und auf gut 950m Seehöhe erreichen wir nach einer Rechtskehre dieses Bankerl, daß uns anzeigt, wir haben gleich den Anfang des Brunnweg erreicht.
Ein paar Meter nach der Bank zeigen Schilder den Weiterweg an. Scharf links über den Brunnweg steil, aber schön, direkt zur Alm oder auf der Straße weiter und durch den Bärengraben hinauf.
In mehr oder weniger langen Querungen bewältigt man den geländemäßig recht steilen Hang bequem und mühelos. Der harte Firn ist sehr griffig.
Wenn wir uns umdrehen, haben wir rechts einen Teil des Polzberg vor uns.
Oben wird es in Marschrichtung auch schon hell. Es sind ja nur 160 Höhenmeter bis zur Almhütte.
Jetzt ist der Polzberg schon recht gut zu erkennen.
Da schauen tatsächlich Blumen durch den Schnee.
Falls jemand einen Nachttopf brauchen sollte…..
Da waren in den letzten Tagen einige unterwegs, frische Spuren von heute sind nicht zu erkennen.
Hier heroben brennt die Sonne, daß auch Sonja ihren Pullover auszieht und wie ich mit aufgestreckten Ärmeln weitergeht.
Wir folgen nicht den zahlreichen Spuren, sondern queren nach links zum Wald, wo wir entlang eines Zaun auf einem felsigen Steig weiter nach oben steigen. Von der Almhütte zum Gipfel sind es nur 180 Höhenmeter und 1.5 Kilometer. Die Aussicht ist hier teilweise wunderschön.
Wir kommen aus dem Wald auf eine Hochweide. Die riesige Gipfelwiese des Rainstock ist Weideland. Gegenüber sehen wir die Scheibe, den Scheiblingstein, den großen und kleinen Hetzkogel, alles schon bestiegen.
Nur mehr ein kurzes Stück, dann hamas. Da hinten ist schon das Gipfelkreuz zu erkennen.
Meine Schlümpfe beim Gendarmeriekreuz.
Wir lassen jetzt die Rucksäcke liegen und gehen zum richtigen, zum alten (teilweise alt) Gipfelkreuz am Baum.
Das Kreuz selbst wurde sicher schon öfters gewechselt. Meine Bilder von vor über 20 Jahren zeigen eindeutig ein anderes Kreuz, aber (offenbar) den selben Herrgott und auch das Schild darunter scheint alt zu sein. Irgendwie hab ich einen Narren an dem Kreuz am Baum gefressen.
Krachend harter, teils eisiger, griffiger Firn, auf dem wunderschön zu gehen ist.
Blick zu den Brandmäuern (rechts) und zum Hochbäreneck mit dem Turmkogel (links der Bildmitte)
Alles nur eine Frage der Perspektive.
Im Südosten ragt der Ötscher empor.
In der prallen Sonne ist es warm und wunderschön. Wir sind bis jetzt komplett alleine.
Wir essen was, Eddie bekommt Futter und ich trag uns ins Gipfelbuch ein.
Alles hat einmal ein Ende und wir sind wieder am Weg nach unten. Hat grade gepasst, weil einige andere Wanderer beim Gipfelkreuz ankamen. Wir hatten die Landschaft für uns alleine, jetzt sollen die Anderen die Landschaft für sich alleine haben.
Sonja ist ganz begeistert und sagt “Ich fahr voraus, du kommst nach!. “Warum rutscht das nicht?” schreit sie. “Du hast die Ski vergessen!” schrei ich zurück. Also gehen wir halt einfach wie immer zu Fuß nach unten.
Beim Abstieg zur Alm nehmen wir eine etwas weiter südlich gelegene Möglichkeit wahr, die bessere Aussicht bietet und in der prallen Sonne liegt. Blick zum Kleinen Ötscher.
Blick von der Scheibe über den Hetzkogel bis zum Buchstein.
Teilweise im Laufschritt geht’s im Schnee nach unten. Macht unheimlich Spaß.
Der bewaldete Gupf da vorne ist die Gföhler Almspitze. Am 6. Juli 2022 sind wir vom Rainstock über den Nordwestgrat dieser Gföhler Almspitze zum Gföhlsattel abgestiegen. Es ist ein bewaldeter, teils recht steiler, aber unschwierig (Na ja, er ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Mit Wandern hat dieser Abstieg eher nix zu tun) zu gehender Grat, an dem wir sogar uralte Markierungen eines längst aufgelassenen Steig gefunden haben.
Blick zu Polzberg und Hetzkogel
Wir kommen mit Kurs Nordosten vom Gipfel herunter und müssen vorm Wegkreuz im rechten Winkel auf Kurs Südwesten eindrehen. Da vorne rechts kann man zum Gföhlsattel und durchs Ebertal nach Gaming absteigen.
Blick zu den Almhütten. Der Schnee ist inzwischen etwas weicher und sulziger geworden.
Wir halten uns nicht lange auf und steigen gleich weiter ab. Ja, es ist hier in der Sonne wunderschön, aber es nützt ja nix. Wir müssen runter.
An dieser Stelle ist es im Abstieg noch viel schmieriger als im Aufstieg.
Die letzten Schritte, dann sind wir wieder bei der Forststraße.
12:36 Uhr. Auf der Forststraße gemütlich zurück zum Ausgangspunkt.
12:39 Uhr. Das ist die erste Kehre nach dem Ausstieg vom Brunnweg. Die ist komplett schneefrei, die Blätter und Baumstämme leuchten in rostigem Rot. Das Bild kann gar nicht zeigen, wie zauberhaft das ausgeschaut hat.
12:45 Uhr. Wir gehen da jetzt rechts hinunter. Gradeaus könnte man zum Polzberg hinauf gehen. Das ist die Kreuzung, an der ich das Taferl repariert habe.
Was kommt den da für ein Pfau daher?
Jetzt schau ich mir das genauer an.
Ich habs nicht so mit Kirche und Glaube, aber das ist wunderschön.
13:22 Uhr. Nochmals ein Rückblick
13:24 Uhr. Zurück am Ausgangspunkt. Es war eine schöne Tour, es hat uns sehr gefallen, wir kommen garantiert wieder. Bis dahin ….