Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

25. Oktober 2021

2021. 10. 25. Kleine Herbstrunde Admont–Pyhrnpaß und Hengstpaß

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 20:00

Damit ich es im höheren Alter nicht vergesse.
Strecke: Amstetten – Gleiß – St.Georgen in der Klaus – Wieserhöhe – Konradsheim – Großgschneidt – Lohnsitz – Weyer Markt – B115 Altenmarkt – B117 Buchauersattel – Admont – Liezen – B138 Pyhrnpaß – Spital am Pyhrn – Oberweng – Rosenau am Hengstpaß – Hengstpaß Altenmarkt – B115 – Hornbachgraben – Großgschneidt – Konradsheim – Böhlerwerk – B121 Amstetten
Streckenlänge: rund 220km

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Ich kann hier nur schwer vorbeifahren, ohne stehen zu bleiben und ein Foto zu schießen. Im Verlauf der Jahrzehnte sind es sicher (fast) zahllose Bilder, von immer der gleichen Stelle aus aufgenommen, die den Gesäuseeingang aus Weng gesehen zu allen Jahreszeiten, zu allen erdenklichen Tageszeiten und bei allen vorstellbaren Witterungen zeigen. Und immer wieder fasziniert mich dieser Anblick aufs neue.

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Und wenn an sich an der Stelle, an der ich immer fotografiere, umdreht, dann hat man die Berge der Haller Mauer vor sich. Hier sehen wir (hinter den Hausern aufragend)  von links nach rechts den Großen Pyhrgas 2244m und Scheiblingstein 2197m nebeneinander.

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In Spital am Pyhrn kann man, nachdem man den eher kleinen Pyhrnpaß überwunden hat, das Museum einer Frau bewundern, die die 14 höchsten Berge der Welt ohne Flaschensauerstoff (und, sofern möglich, ohne Fixseile) bezwungen hat. Cinderella Caterpillar ist der nicht grundlose Name der Dame, die im zivilen Leben Gerlinde Kaltenbrunner heißt.

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Wir geben uns im allgemeinen mit wesentlich kleineren Bergln zufrieden und düsen gerne mit den Motorrädern durch die Gegend. Hier ein Blick von unserer Geheimroute, die Spital mit Rosenau verbindet.

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Nachdem wir in der ersten Hälfte der Tour die Haller Mauer von Süden aus gesehen haben (aus Admont), stehen wir hier etwas abseits der Hengstpaßstraße und schauen uns die Haller Mauer aus dem Norden an.
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In diesen Wänden kann man herumklettern oder auf einem verborgenen (unbezeichneten) Weg den höchsten Punkt ersteigen.

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Der da ist offenbar der Namensgeber des Passes und darum hat man ihm hier ein Denkmal gesetzt. So wird man wahrscheinlich den Kindern erzählen, stell ich mir vor.

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Diese Aufnahme entstand bei langsam untergehender Sonne in der Nähe von Konradsheim.

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Hier rasten wir ein wenig, dann erlebt der Fred noch eine Heimsuchung und anschließend fahren wir Heim.

Was ich noch sagen wollte, weil es mir grade einfällt: “Let’s go Brandon!”

21. Oktober 2021

2021. 10. 19. Tonion 1699m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 12:41

Anreise: Amstetten – Hochkogel – Randegg – Gresten – Gaming – Grubberg – Zellerain – Gußwerk – Parkplatz Gasthof Eder Fallenstein
Wetter: Leichter Bodennebel, Temperatur um 0°C, windstill.
Dauer: 7:30 Uhr bis 13:20 Uhr mit allen Pausen

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Um kurz vor halb acht Uhr kamen wir am Parkplatz des Gasthaus Eder in Fallenstein an und die Tour begann mit einem Paukenschlag. Zuerst bemerkte ich, daß ich statt den Bergschuhen meine Einsatzstiefel mitgenommen hatte. Na ja, dachte ich, ist nicht so schlimm. Ich kann damit stundenlang gut gehen und sie haben ein gutes Profil. Andererseits sind die weniger für lange Abstiege geeignet, noch dazu, wo mir eh erst vor gar nicht so langer Zeit der Nagel des großen Zeh am linken Fuß abgegangen ist. Das war, weil ich mit den alten Bergschuhen aus mir unerfindlichen Gründen plötzlich vorne angestanden bin. Aber nur links. Rechts passten die alten Schuhe perfekt. Nur links waren die mir plötzlich zu klein. Also gut, ohne Bergschuhe, damit kann ich diesmal leben. Was noch dazu kam war, daß ich auch die Karte daheim liegengelassen hatte. War alles perfekt vorbereitet und griffbereit, nur sollte man halt hingreifen. Aber auch damit kann man bei einer Tour auf die Tonion leben, weil der Weg vom Gasthaus bis zum Gipfel sehr gut markiert und beschildert ist. Gottlob hatte ich den Hund nicht daheim vergessen und so konnten wir frohgemut losstapfen. Also Schuhe angezogen, Rucksack umgehängt, Hund an die Leine und los geht’s. Auf zur Tonion.

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7:30 Uhr. Neugierig wird unser Abmarsch beobachtet.

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Nur die ersten paar Meter sind Asphalt, dann beginnt der Schotter

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Was immer das ist, und dahinter guckt ein Berg aus dem Nebel hervor.

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Ab dem Lechnerbauer wird die breite Forststraße von einem schmalen Ziehweg abgelöst, der allerdings recht angenehm zu gehen ist.

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Wir sind über den Nebel hochgestiegen und werden reichlich belohnt.

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Nach den Forststraßenhatschern beginnt im Bereich einer Wegteilung ein schöner Steig.

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Ein großer Teil dieses Steiges verläuft ja im Wald, aber diese Querung ist wunderschön.

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Wir erreichen eine Lichtung. Ab hier wird der Charakter der Wanderung anders.

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8:53 Uhr. Wir erreichen Almgebiet und halten Rast

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Was wie ein wunderschöner Baum aussieht, sind zwei Bäume, die so eng zusammen stehen, daß sie sich wie ein Baum ergänzen.

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Ab und zu muß man sich ein wenig abseits des Weges begeben, um die Schönheit der Landschaft in ihrer vollen Pracht bewundern zu können. Die Tonion besitzt abseits der markierten Wege sehr steile Felswände.

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Dieser Weg führt uns zur Tonionhütte

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Der Ötscher und davor die Gemeindealpe

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Wir nähern uns der Hütte (1429m)……

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und steigen über sie hinweg höher.

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Der Ausblick wird immer grandioser. Jetzt können wir erstmals Mariazell erkennen. Links die Sauwand, Mariazell liegt in Bildmitte und dahinter die Gemeindealpe und der Ötscher. Rechts von Mariazell die Bürgeralpe.

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Hier liegen noch Reste vom letzten Schneefall vor ein paar Tagen.

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Dieser Ausblick ist einer der Gründe, warum man auf Berge geht.

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10:12 Uhr. Erster Blick zum Gipfelkreuz. Hier wechseln wir schnell die verschwitzten Leibchen und ziehen uns warm an, weil es hier recht kalt ist.

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Ein kleines Stück noch……

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Das Gipfelbuch ist hier nicht beim Gipfelkreuz, sondern ein Stück unterhalb hier bei diesem hübschen Wegweiser.

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10:21 Uhr

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Blick zum verschneiten Hochschwab

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Blick auf unseren Anfahrtsweg über Gußwerk und Härtehammer.

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Bildmitte hinten der Dürrenstein

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Während Sonja und Eddie mit der Futteraufnahme beschäftigt sind (besonders Eddie), wandere ich ein Stück zum südwestlichen Ende des Berges und schau nach, was man von hier aus sieht.

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10:54 Uhr. Aber es nützt ja alles nix. Wir müssen wieder runter. Die Latschengasse tut sich vor uns auf…….

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…..ein letzter Blick zum Gipfelkreuz und dann geht es wieder runter.

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In ein paar Minuten sind wir schon wieder so weit weg. Grade noch lugt das Kreuz über die Latschen hinweg.

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Schlumpfhund wird heute gar nicht gefordert. Nix zu kraxeln, dafür Schnee. Eddie mag Kälte.

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Nochmals ein Blick über Mariazell zum Ötscher, weil es so schön ist.

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Der Hochschwab wird bald wieder aus dem Blickfeld verschwunden sein.

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Wir sind schon fast wieder bei der Hütte.

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Da ist dieses komische Hüttl wieder.

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Bei der Bank, an der wir beim Aufstieg vorbeigegangen sind, setzen wir uns und rasten ein wenig. Jetzt ist es nicht mehr weit.

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13:21 Uhr. Die Tour ist beendet. Jetzt fahren wir wieder über den Grubberg und Gaming zurück, wo wir bei der Tankstelle eine Kaffeepause einlegen. Ich kauf mir beim Flohmarkt, bei dem wir nie vorbeigehen können, ein kleines, blaues, altes emailliertes Eierspeisreindl mit Deckel der Rieswerke und bin einfach nur glücklich. Und so geht ein wunderschöner Tag zu Ende.

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Karte zur Tour

Einen schönen Tag noch……….

20. Oktober 2021

Suzuki GSX 1400–Kribbeln im Bauch

Filed under: Geschichten um´s Motorradfahren — Benzin @ 18:06

Vor zwei Wochen waren wir wieder einmal mit dem Motorrad wandern. Fred hat uns mit seiner Tracer 700 (ich hoffe, das stimmt, ich kenne diese Dinger nicht wirklich) begleitet. Sonja mit ihrer Virago 535 und ich, weil grade Zeit war, mit der Moto Guzzi V7 Racer III. Wir sind hauptsächlich unter den Bergen, die wir in letzter Zeit bestiegen haben (oder die wir vorhatten zu besteigen) herum gedüst und hatten recht viel Spaß. Bei der Rückfahrt aus dem Radmertal ist dann beim Tschobber das Benzin ausgegangen und Fred hat hilfreicherweise geholfen, welches zu besorgen, weil ich gar keinen Platz hätte für eine zweite Person. Aber dadurch kam wieder einmal die Diskussion über die Reichweite des Tschobber auf den Tisch. Es brodelt ja schon länger. Der Tschobber muß weg. Meiner Meinung nach, egal, wie sehr einem dieses Gefährt gefällt, nicht nur wegen der geringen Reichweite – mit einem 11 Liter Tank und einem Verbrauch von rund 7 Litern hüpft man nicht weit – so ein Ding fährt sich Kacke. Ja! Das Ding fährt sich Kacke. Tschobber sind zum Anschauen gebaut und nicht zum Fahren. Schaut gut aus, fährt sich Scheiße. Tschobber.

Was die Nachfolge antreten sollte, stand in den Sternen. War ja Zeit in Hülle und Fülle. Jetzt kommt eh der Winder und der Tschobber ist angemeldet und fährt. Ergo kein Grund zum Hudeln. Am besten kauft man ein Motorrad mit Bedacht und nimmt sich Zeit. Man überlegt, was man will und vor allem, was man nicht will. Und man überlegt, wie man sich die Kiste vorstellt. Ich meine, rein optisch. Man muß sich da nicht nur draufsetzen wollen, man soll die Kiste auch anschauen wollen. Oder, wenn das Traumbike, meistens passiert das überraschend, vor dir steht, sofort und ohne zu zögern kaufen! Du spürst, wenn das richtige Moped vor dir steht. Jeder spürt es auf seine Weise, aber man spürt es.

Und dann hab ich bei einer kleinen Rundfahrt die Sonja mit der XJR fahren lassen. Ich wollte einfach wissen, wie sie damit zurecht kommt, wie sie sich damit fühlt. Das Gesicht hat alles gesagt. Strahl! Also, so stand fest, könnte eine XJR in den Kalibern 1200 oder 1300 ohne weiteres die Nachfolge der kleinen Virago antreten. Aber wie gesagt, nicht hudeln. Es wird sich das richtige Gerät finden. Alles wird gut. Am Wochenende dann das Inserat bei Willhaben, einige Telefonate und am Montag stand Fred hilfreich mit dem Auto, das eine Anhängerkupplung hat, vor dem Haus und auf gings zum Motorradhänder ums Eck. Der Anhänger war schon bereit, die Formalitäten schnell erledigt und kurz vor 14 Uhr standen wir in Graz vor dem Nachfolger des Tschobber.

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Da war der Deal schon perfekt und die Suzi hatte eine neue Besitzerin. Wie man sieht, ist es dann keine Yamaha XJR geworden, sondern eine Suzuki GSX. Und am Montag, dem 18. Oktober 2021 haben wir die erste Runde gedreht. Ich mit meiner Yamaha XJR 1300 und Sonja mit ihrer Suzuki GSX 1400. Man vergönnt sich ja eh sonst nix.

Strecke: Amstetten – Kematen – Sonntagberg – Lueggraben – Windhaag – St. Leonhard am Wald – Urlbachgraben – Hubberg – Ybbsitz – Krumpmühle – Zogelsgraben – Bretttl – Gaming – Neubruck – St.Anton an der Jeßnitz – Wohlfahrtsschlag – Plankenstein – Pielachtal – Kirchberg an der Pielach – RAbenstein an der Pielach – Kettenreith – Mank – St. Leonhard am Forst – Ruprechtshofen – Wieselburg neue Umfahrung – Ybbs an der Donau – B3 Grein – Mauer – Fred Kaffeepause – Heimfahrt.
Streckenlänge: 210km

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Alles bereit zur Abfahrt. Die Reaktor sind angewärmt, der Kernspaltungsprozess eingeleitet, wir setzen die Helme auf und düsen los in die unendlichen Weiten des Weltalls. Scotty, Energie!

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Kaffeepause bei der Donaubrücke in Ybbs. Fiktives Gespräch mit der Konditorin: “Haben sie einen Impfpass dabei?” “Nein, aber die Suzuki hat eine Benzineinspritzung. Genügt das?”  
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Kaffeepause beim Fred und…………
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Blödsinn im Schädl.

Sonja fährt mit der Suzi, als hätte sie nie ein anderes Motorrad gehabt. Wir haben vor ein paar Tagen ein Spielchen gespielt. Raus aus der Garage (Sonja im Dirndlkleid!) und eine Gassenrunde. Bei jeder Kreuzung eine Runde im Kreis fast am Lenkanschlag, einmal links herum und einmal rechts herum. Sonja hat mich beim Kreisen eingeholt, ohne einmal mit dem Fuß auf den Asphalt zu tippen. Mir ist das nicht gelungen. Ok, der Motor war kalt und mit Choke läuft das Ding nicht so geschmeidig wie die Suzi mit der Einspritzung. Aber die Sonja ist vom ersten Moment an mit der Suzi gefahren, als hätte sie nie ein anderes Motorrad gehabt. Wie maßgeschneidert. Und als ich nach der Tour dann fragte, wie das ist, mit der Suzi zu fahren, nachdem sie all ihre Erfahrung mit der Virago gesammelt hatte, war die Antwort ein unglaubliches Leuchten in den Augen und der Satz “Da ist so ein Kribbeln im Bauch. Genau so ein Kribbeln, wie wenn ich mit dir mit der 1000er mitfahre”.

Ich würde mich freuen, wenn diese Beziehung Roß/Reiter genau so schön und unfallfrei wird wie meine mit der XJR 1300. Ich hab meine nun 17 Jahre, bin damit noch nie gelegen (auf Holz klopf) und hatte, außer Verschleißteile wechseln, auch noch nie einen Schaden. Ja, die Suzi und die XJR sind große Motorräder. Aber es sind sehr, sehr schöne Motorräder in klassischem Stil mit moderner Technik. Mit ein wenig Gefühl sind die so einfach zu fahren wie ein Fahrrad, und Kraft haben sie in Hülle und Fülle. Und nun erheben wir unsere Kanister: “Auf viele schöne und unfallfreie Kilometer mit der Suzi”.

Let’s go Brandon!

           

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