Wie in Teil 1 beschrieben, waren wir ja grade in Hinterwildalpen und am Hochklemm 1306m. Jetzt ist es 14:44 Uhr, wir haben uns umgezogen und sind grade beim Mittagessen. Ich, Chef de Cuisine, koche grade was am Gaskocher.
Wir haben, wie in einem Hauben Restaurant, ein dreigängiges Menü. Soupe de boulettes de foie, Festin fermier, Lentilles aux lardons (Leberknödelsuppe, Bauernschmaus und Linsen mit Speck). Alles aus Le village d’Inzer, vulgo Inzersdorf. Dazu knuspriges Gebäck vom Kirchdorfer daheim.
Nach dem Essen machen wir einen kleinen Spaziergang. Ausrüstung: Camohosen, Leibchen und Hoodie drüber und dazu Turnschuhe oder Schlapfen (ich).
Die Kräuterhalsrunde mit 8.8km wäre vielleicht ganz interessant, aber mit 15:56 Uhr ist es schon ein wenig spät dafür. Außerdem hab ich nur Hausschlapfen an.
Wir kommen ein Stück oberhalb des Campingplatz hier vorbei. Da rechts geht’s zum Hausberg des Campingplatz, dem Mitterberg rauf. Wir sind hier auf 607m Seehöhe, der Gipfel liegt auf 978m, ergo rechnerisch 371 Höhenmeter. Ich schau nochmals auf die Uhr und sag zu Sonja, “Gehen wir ein Stück da rauf?” “Klar”, sagt sie. “Gut”, sag ich, “dann zieh ich mir die Laufschuhe an”. Ich geh runter zum Campingplatz, zieh meine Trailrunner an und komm wieder. Los geht das Unternehmen Mitterberg. Ich beschreib das eigentlich deshalb, weil sich viele Wildalpenbesucher vielleicht fragen oder gefragt haben, “Wie ist der Weg da hinauf? Ist das lang? Weit? Steil? Schön?” Und weil zumindest ich keine Infos zum Mitterberg in Wildalpen finde, will ich hier unseren kleinen Ausflug da hinauf beschreiben.
Karte zum Mitterberg. Es gibt da noch einige Steige, die in dieser Karte (auch in der ÖK25V nicht) nicht eingezeichnet sind. Der Anstieg zum Gipfel des Mitterberg ist hingegen hier und auf anderen Karten verzeichnet.
Übersicht auf Google Earth. Start ist bei Camping Wildalpen.
Mitterberg 1 1/2 Stunden steht hier. Sind 90 Minuten. Scheint mir etwas viel für unter 400 Höhenmeter, aber was weiß ich schon. Jetzt ist es genau 16:08 Uhr, um 18 Uhr wird es zumindest dunkel. Das einzige, was wir mitgenommen haben, ist Eddie. Schau ma einmal, wie weit wir kommen. Los geht’s.
16:25 Uhr. Die Aussicht wird schön. Unter uns der Campingplatz, vor uns (im Süden) der Säusenstein.
Der Steig ist sehr schön, aber teilweise, vor allem im oberen Teil, steil. Ungefähr ist er mit dem Seidlsteig am Dreieckberg in Gaming vergleichbar, nur daß dieser Steig hier phasenweise steiler ist.
Da geht’s recht direkt zur Sache.
16:33 Uhr. Schöner Tiefblick ins Holzapfeltal
16:35 Uhr. Wir haben einen relativ flachen Grat erreicht, dem wir nun folgen. Das Gelände wird aber gleich wieder …
16:42 Uhr … erheblich steiler. In Gipfelnähe ist es recht steil, der Weg führt über Wurzeln treppenartig nach oben, es macht viel Spaß.
Der Kapuzenpulli hängt schon lange um die Hüfte, das Leibchen ist mehr als genug. Madam schaut hier ein wenig mitgenommen aus. Ich selber hab sicherheitshalber von mir kein Bild geschossen. Ich bin schon froh, wenn ich regelmäßig Luft bekomme.
16:47 Uhr. Mitterberg 978m. 39 Minuten sind kein Grund für eine geschwellte Brust. Der Rekord (von einem einheimischen Bergläufer) soll laut Betreuer des Campingplatz bei 15 Minuten liegen, der weibliche Rekord bei 17 Minuten. Diese Zeiten wussten wir nicht, sonst wären wir schneller gegangen. Waren ja nur spazieren.
Die Riegerin 1939m rechts hinten.
Blick zur Kräuterin (Hochstadl)
Wir sind wieder am Weg nach unten.
17:26 Uhr. Wir sind wieder unten und es ist noch nicht dunkel. Wenn wir wieder kommen, gehen wir da wieder rauf. Vielleicht in der Abenddämmerung und im Dunkeln mit Stirnlampe wieder runter. Der Weg ist leicht zu finden. Hinterm Gipfelkreuz führt ein Steig weiter in Richtung Osten. Da müssen wir auch nachschauen, wo der hin führt. Und von der Waldkapelle gibt es auch noch einen Steig, der uns interessiert. Wildalpen, wir kommen wieder!
17:55 Uhr. Die Dämmerung bricht herein und wir verziehen uns ins Zelt. Gottlob haben wir gute, warme Schlafsäcke und gute Isomatten, sonst wäre diese Nacht keine Gaudi geworden. Um 0:35 Uhr muß ich einmal aufs Pipi-Haus und schau beim Thermometer nach, wieviel Grad wir haben. -5°C zeigt das Ding.
Dienstag, 17. Oktober 7:31 Uhr. Die Wiese voll Reif, das Auto zugefroren.
-3°C. Wir packen zusammen und fahren Heim. Es waren schöne Stunden hier in Wildalpen, aber unsere Zeit in der Natur hier hat leider ein ENDE gefunden. Bis zum nächsten Mal.