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17. Oktober 2023

2023. 10. 16. Hochschwab Teil 1 / Hinterwildalpen / Hochklemm 1306m

Der Wetterbericht sagt bis am Montag herrliches Herbstwetter mit anschließendem dramatischen Wetterumschwung vorher. Ein Temperatursturz um 10°C soll folgen. Wir wollen diese Tage noch nützen und fahren am Sonntag Nachmittag mit voll bepacktem Opel Corsa nach Wildalpen. Ab Waidhofen an der Ybbs beginnt es zu regnen, ab Opponitz zu schütten. Bis zum Abzweig auf die Hochschwabbundesstraße schüttet es wie aus Kübeln, dann lässt der Regen  nach und in Wildalpen am Campingplatz fallen nur mehr ein paar Tropfen. Unser Kugelzelt stellen wir im Schutz des Vordaches der Platzadministration auf, dann tragen wir es auf unseren Standplatz gleich in der Nähe der Aufenthaltshütte und richten uns ein. Es ist nicht nur der Berg, der uns ruft, sondern auch die Gelegenheit, einige Sachen bei Schlechtwetter auszuprobieren. Nur wenn du unter widrigen Umständen ordentlich fluchst, weißt du, was du falsch gemacht hast oder was nix taugt. Also schau ma einmal, wie das wird. Ausgerüstet sind wir nach unserem Dafürhalten sehr gut. Das haben wir allerdings beim letzten Mal auch gedacht und dabei hatte ich die Isomatten vergessen, was uns eine schmerzvolle Nacht (man glaubt gar nicht, wie hart so eine Wiese sein kann und wie lange so eine Nacht dauert) bereitete.

Sonntag, 15. Oktober 2023

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14:20 Uhr vor der Abfahrt. Wir nützen allen Platz, den der kleine Opel uns bietet, für unsere Ausrüstung. Für Eddie, meinem kleinen Spatz, bleibt nur mehr die linke Hälfte der Rücksitzbank.

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16:37 Uhr Campingplatz Wildalpen. Im Hintergrund der Säusenstein 1282m. Wir sind voll eingerichtet und genießen noch den Rest des Tages.

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Ich hab ein Thermometer mittels eines Spagat an einer der Abspannleinen des Zeltes befestigt. So können wir die Temperaturentwicklung verfolgen. Jetzt, um 16:39 Uhr messen wir 7°C.

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Blick aus dem Aufenthaltsraum zum Zeltplatz. Wir sind die einzigen Camper an diesem Tag. Eine Gruppe Tschechen und Ungarn, Wassersportler, ist bei unserer Ankunft grade abgereist. Der ganze Platz gehört uns alleine.

Montag, 16. Oktober 2023
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8:35 Uhr. In der Nacht hat es zuerst zu regnen begonnen und später (sagt Sonja, ich hab geschlafen wie im Paradies) zu schütten, als ginge die Welt unter. Unsere Kugel hat das locker und unbeschadet ausgehalten. Wir schwimmen auch nicht im Regenwasser. Schon alleine deshalb nicht, weil es zu kalt ist. Am Zelt hat sich etwas Eis gebildet, in der Wiese ist Reif.

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Wir messen gemütliche -2°C.

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Terrasse mit Sitzgruppen neben dem Aufenthaltsraum (Geschirrspüle, Kochgeschirr und Elektroofen sowie Sitzgelegenheiten reichlich vorhanden), dahinter die Sanitäranlagen (blitzsauber und beheizt).

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9:06 Uhr. Abfahrt nach Hinterwildalpen.

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9:22 Uhr. Wir parken bei einer Rastbank vor dem Feuerwehrdepot in Hinterwildalpen, machen uns fertig und nehmen Eddie an die Leine. Abmarsch 9:30 Uhr.

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Karte zur Tour

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Überblick Google Earth

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Zuerst einmal an der Feuerwehr und am Gasthaus Krug vorbei zur T-Kreuzung.

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Hier sind wir bei unserer Wanderung über die Eisenerzer Höhe zum Großen Geiger 1723m nach links abgebogen und beim Marsch über die Goß zum Großen Buchberg 1563m nach rechts. Beim Marsch zum Hochklemm verwendet man bis zum Steiganfang die selbe Strecke wie zur Goß, ergo kann man den Tafeln dorthin eine Weile folgen. Der Weg zum Hochklemm ist NICHT markiert!

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Wir stiefeln jetzt einmal fürs Erste auf dem Güterweg entlang des Lurgbach ins Tal hinein…

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… und kommen dabei an dieser windschiefen Hütte vorbei.

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Bevor die Straße einen Linksknick macht, sieht man hier den Höhenzug mit der Ameishöhe im Hintergrund. Es gäbe eine schöne Variante unserer heutigen Tour, wenn man vom Hochklemm zur Eichmayralm (957m) hinüber geht, dann über den Torsattel 1081m und bei der Haschthütte den Steig wählt, der über die Ameismauer 1115m wieder hier herüber führt. Das haben wir uns vorgenommen, wenn die Tag wieder länger sind. Einige Teile dieser Strecke werden wir heute bewandern oder von weitem sehen.

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Holländische Hühner. Man erkennt sie am Wohnwagen.

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Wir sind an einer deutlich sichtbaren Markierung vorbei gewandert, wo man mittels Tafeln auf den Steig (rechts abzweigend) hingewiesen wird, der zur Goß führt. Bei unserer Wanderung über die Goß zum Buchberg hatten wir diesen Steig genommen und geflucht. Im oberen Teil lag massenhaft Abfall von Holzarbeiten herum und wir mussten über diesen ganzen Krempel drüber kraxeln. Das wollten wir uns heute ersparen und sind auf der Asphaltstraße ein paar hundert Meter weiter gewandert, bis vor einem Weiler eine Forststraße nach rechts aufwärts abzweigt.

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Hier gewinnen wir unbeschwert und rasch an Höhe

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10:06 Uhr. Aufstieg entlang der Forststraße vorbei an einem Rechtsabzweig, der unter die Ameishöhe führt.

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Von genau der selben Stelle Blick zurück.

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Wir sind beim Anfang des Steig, der uns zum Hochklemm führen sollte. Dieser Steig ist ganz einfach zu finden. Ziemlich genau 300m (mit dem Spitzzirkel auf der Karte ÖK25V gemessen) nach dem Rechtsabzweig (man hat auf der Forststraße bisher nur diesen einen Abzweig passiert) steht eine Holztafel, die zur Goß weist.

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Das ist diese Tafel. Ja, ich weiß. Da steht Goss drauf. Aber auf den alten Karten steht Goß und so bleibt das auch. Daneben liegt ein markierter Stein und wenige Meter davor zweigt rechts der Steig zum Hochklemm ab.

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Zuerst ist das nur ein unscheinbares Steiglein, das mit wenig Steigung in den Wald hinein führt. Links ein Steinmann auf einem Baumstumpf.

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Nach einer Rechtskurve steht dieser Baum mit der Aufschrift “Eibl”. Ich dachte zuerst, dies wäre ein Hinweis auf einen Steig zum Eibl, der mit 1335m etwas höher wäre als der Hochklemm. Wie sich später heraus stellt, ist es eher ein Hinweis auf die Eibl Jagdhütte und die (verfallene) Eibl Alm, zu denen man am Weg zum Hochklemm kommt.

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10:22 Uhr. Wir queren einen recht offenen Hang, die Sonne wärmt uns. Bei der nächsten Linkskehre drehen wir uns um und …

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… mein Gott, wie schön das ist!

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Uriger Steinmann

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Der Wald wird felsdurchwachsen und ..

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… über uns steilt sich der Fels in senkrechten Wänden auf.

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Rückblick

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Das Gelände wird zunehmend steiler, aber immer schön gehbar. Es gefällt uns hier ausgesprochen gut.

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Es wird immer abwechslungsreicher.

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Wir kommen sogar zu ein paar Seilversicherungen.

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Herbstliche Farben und Schnee passen gut zusammen. Hier tut sich eine Märchenwelt auf.

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Wir schauen kurz bei der Jagdhütte vorbei, die etwas abseits des Weges steht.

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Kurz darauf erreichen wir die (verfallene) Eiblalm.

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11:29 Uhr. Wir nähern uns den Gipfelfelsen des Hochklemm.

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Hier wird es etwas steiler.

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Wenn du dich hier beim Aufstieg umdrehst, haut es dir den Vogel raus. Boa, ist das eine Aussicht!

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Weitwinkelaufnahme von den letzten Metern. Ganz im Hintergrund die Kaltmauer.

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11:36 Uhr. Hochklemm 1306m

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Blick zu Torsattel und Torstein 1330m

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Im Hintergrund die Kräuterin mit dem Hochstadl 1919m, der Hochtürnach und die Riegerin 1939m.

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Rechts der Bildmitte Blick ins Hochschwabgebirge. Neben uns ist ein Mugel ohne Namen, der genau (oder fast genau) so hoch ist wie unserer. Der Betreuer des Campingplatz in Wildalpen, der in Hinterwildalpen wohnt, sagt mir, es heißt eigentlich nicht “Der Hochklemm” sondern “Die Hochklemmen”. Ich kann dazu aber nichts näheres finden.

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Im Hintergrund der Tamischbachturm, Großer Buchstein, Kleiner Buchstein und die Haller Mauer

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Rechts hinten die Kalte Mauer 1929m

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Man kann sich hier ja kaum satt sehen.

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Waldorf & Statler

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Als wir absteigen wollen, finden wir einen Steig, der in etwa in Richtung Eibl hinüber zu führen scheint. Leider haben wir nicht mehr die Zeit, diesem Steig zu folgen, aber wir kommen mit Sicherheit wieder hierher zurück. Dann schauen wir, wo dieser Steig hin führt und wenn wir nochmals kommen, gehen wir die Runde über Eichmayralm, Torsattel und Ameismauer. Es ist einfach so schön hier in dieser Gegend.

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Ja, uns gefällt es hier. Und jetzt gehen wir wieder runter.

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Das ist der Abzweig, der (im Aufstieg von Hinterwildalpen) rechts zum Hochklemm führt und links zur Eichmayralm.

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Bei der Eiblalm

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Rast auf der Sonnenseite der Jagdhütte.

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Das da drüben könnte der Große Geiger sein. (?)

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Wir sind wieder bei diesem wunderschönen Platzerl mit der schönen Aussicht und hier rasten wir eine Weile. Hier ist es nicht nur schön, sondern auch warm.

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Dann geht es, es muß ja sein, dem Tal entgegen.

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Die große Wunderwelt …

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… und die Wunderwelt in Miniatur.

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13:18 Uhr. Wir sind wieder bei der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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14 Uhr. Wir sind am Ausgangspunkt zurück. Jetzt wäre meine Geschichte von der Besteigung des Hochklemm eigentlich zu Ende, wenn da nicht noch der Mitterberg in Wildalpen wäre, dem Hausberg des Campingplatz sozusagen. Wir haben uns schon vor längerem vorgenommen, diesem Mitterberg aufs Dach zu steigen, aber heute, nach dieser Tour, war es soweit. Also, wer noch Interesse hat, wie es am Mitterberg 978m in Wildalpen ausschaut, bitte HIER geht’s weiter.

Hochschwab Teil 2. Der Mitterberg 978m in Wildalpen

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