Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

12. Oktober 2012

2012. 10. 11. – Fahrt zur Hühnermauer – Ein Kleinod in meiner Heimat

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 15:36
Amstetten – Neuhofen – Randegg – Gresten – Gaming – Grubberg – Zellerain – Gußwerk – Hochschwab-Bundesstraße – Wildalpen – Holzäpfeltal – Hühnermauer – Schneckengraben – Fachwerk – B24 – B25 – Lassing – Mendlingtal – Sandgraben – Hollenstein an der Ybbs – Ybbstalbundesstraße – Waidhofen an der Ybbs – Amstetten
Streckenlänge: Rund 210km Zeit: Rund 6 Stunden
Strecke auf Google Maps

Wie´s oft so ist, man fährt ohne Plan los, und trotzdem wird´s eine schöne Tour. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hinfahren sollte. Bei uns war Nebel, dass man kaum das Nachbarhaus sah. Ein typisches Wetter wo man sich sagen könnte, ich bleib heute im Bett liegen und lese. Andererseits hatte ich schon oft erlebt dass ich von einer traumhaft schönen Tour Heim kam und die hatten keine Ahnung, wie schön das Wetter rundherum war, weil man vor Nebel das Nachbarhaus kaum sah. Na ja, ihr kennt das ja vielleicht selber.

Ich zog mir warme Unterwäsche und Jeans an, ein dickes Wollhemd und die Bellstaff-Jacke drüber, dann schnappte ich mir warme Handschuhe und den offenen Helm und ging zur blauen Elise in die Garage. „Wo soll ich den hinfahren?“ fragte ich mich und fuhr zur nächsten Trafik, um mir eine Motorsportzeitung zu kaufen. Am Abend will man ja auch was lesen. Und weil ich schon diese Richtung eingeschlagen hatte wurde es auch nichts mit einem Kaffee beim Bachlerhof, sondern ich fuhr gleich über den Hochkogel nach Randegg und über Gresten nach Gaming. Weil ich ohnehin tanken mußte, kaufte ich mir auch gleich an der Tankstelle eine Kaffee und überlegte, wo ich nun weiterfahren sollte. Hmmm……….

„Wieso nicht über die Hochschwab-Bundesstraße fahren?“ Gesagt, getan. Rauf auf den Grubberg, rüber zum Zellerain und ohne anzuhalten weiter nach Gußwerk und Richtung Wildalpen. Ohne beim Gasthaus am Zellerain anzuhalten? Ja, diesmal schon, weil es eh schon nach 11 Uhr war. Ich war ja erst gegen 10 losgefahren, wegen dem dichten Nebel daheim. Und als ich grade in Wildalpen für ein Foto hielt, sah ich den Wegweiser in´s Holzäpfeltal. „Heiliger Strohsack, da war ich schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr drinnen“, durchfuhr es mich. „Da ist doch diese Paßstraße drinnen, dieser Kogel oder Hubbel, oder ist es ein Sattel?“ Ich wusste es nicht mehr, so lange war meine letzte Fahrt da drinnen schon her. Aber ich hatte noch in Erinnerung, dass da ein wunderschöner Streckenabschnitt war, der fast an große Pässe erinnert. Ein Mini-Paß sozusagen. Also rein in´s Holzäpfeltal.


Auf der Hochschwab-Bundesstraße an der Bresceny-Klause vorbei nach Wildalpen.

Man darf sich das nicht als schöne, breite Bundesstraße vorstellen. Diese Straßen abseits der Zivilisation sind grade so breit, dass zwei Motorräder aneinander vorbei können. Bei einem Auto muß man schon sehr vorsichtig sein, und wenn sich zwei Autos begegnen, dann muß einer stehenbleiben, sonst kracht´s! Aber unglaublich schön ist es da drinnen in der Einschicht. Man kommt zu ein paar kleinen Ansammlungen von Häusern, die wohl früher Holzfäller-Unterkünfte waren.


Einmal Holzäpfeltal und zurück, weil das eine Sackstraße ist. Zu sehen gibt´s genug.

Die gesamte Gegend um Wildalpen, egal ob nördlich oder südlich, ist unglaublich zerklüftet und verwachsen. Südlich erhebt sich der massige, langgestreckte Höhenzug des Hochschwab-Gebirges, nördlich die abweisenden steilen Flanken der Göstlinger Alpen mit Hochkar und Hochstadl, nur die Salza teilt dieses wilde Durcheinander von Bergen und Schluchten in ein einsames Tal, in dem die ebenso einsame Ortschaft Wildalpen liegt. Und das Kurioseste an dieser Gegend ist, und daran denkt sicher wirklich kaum jemand, dass von hier, genau von hier aus, Wien über die II. Wiener Hochquellenwasserleitung mit Trinkwasser versorgt wird. Hier stehen in einsamen Wiesen steinerne Brücken und durch wilde, abgelegene Berge führen kilometerlange Tunnel, die Wasser und keinen Straßenverkehr transportieren!

Irgendwie konnte ich mich einfach nicht mehr erinnern, wie ich vor Jahren zu dieser schönen Bergstrecke in diesem Tal gelangt war. Ich konnte mich auch nicht mehr an den Namen des Überganges erinnern. Weil grade ein älterer Herr in einer Garteneinfahrt eines kleinen Häuschens stand, hielt ich an und frug nach dem Weg. „Entschuldigen sie die Störung. Ich kann mich nur undeutlich erinnern, dass hier irgendwo eine Art Paßstraße sein muß, aber wo? Können sie mir helfen?“ „Oje, ich kenn mich selber hier nicht aus, aber warten sie, die Frau weiß Bescheid.“


Fahrt über die Hühnermauer

Ja, sie wusste Bescheid. Ich erklärte ihr, was ich suchte und sie meinte „Ach, sie meinen die Hühnermauer!“ Im Ernst, im ersten Augenblick dachte ich, die will mich verarschen! Hühnermauer? Die Schilderungen der Dame deckten sich jedoch so genau mit meiner Erinnerung, dass ich es glauben mußte. Es war die Hühnermauer, die ich suchte! Ich war, und ich bin noch immer, fest davon überzeugt, dass dort einmal ein Schild mit dem Namen eines Sattels stand, der aber mit Garantie nicht Hühnermauer lautete. Aber mein Gott, dann soll´s eben so heißen.


Immer wieder stößt man auf ein Aquadukt der II. Wiener Hochquellenwasserleitung

Ich mußte also wieder zurück, aus dem Holzäpfeltal raus und rüber in den Teil, der sich Hopfgarten nennt. Immer weiter rein ins enger werdende Tal, wo die Krumpen-Straße stetig ansteigend in den Wald führt. Bei einer scharfen Linkskurve hielt ich kurz Rast und überlegte, wie weit es wohl noch bis zu dieser ominösen Hühnermauer sein würde, aber schon nach wenigen hundert Metern bei der Weiterfahrt wusste ich es. Ich war schon da! Wui, war das ein Anblick!

Ich weiß, wie wild diese Gegend ist. Ich war schon am Hochstadt, auf der Riegerin, auf verschiedenen Gipfeln des Hochschwab, aber dort gibt es nirgends Straßen, nur mehr oder weniger mühsame Fußwege. Hier gibt´s dieses schmale Sträßchen, das in nicht einmal 1000m Seehöhe führt, aber es ist so schön hier wie in den schönsten Regionen Europas. Unglaublich wild, steil und unnahbar wirkt hier alles. Man muß es einfach gesehen haben.

Ich glaub, ich bin alleine dort bei diesem kleinen, romantischen Übergang gut eine halbe Stunde gesessen und hab nur geschaut, hab fotografiert und mich grfreut, einfach dort zu sein. Alleine, in herzerfrischender Stille! „Mensch, kann das Leben schön sein!“ dachte ich und war zufrieden.


Hochschwab-Bundesstraße mit (rechts) Blick zum Gamsstein

Ich ersparte mir für dieses mal die Weiterfahrt tief hinein in den Schneckengraben bis Klaus und weiter bis zum Rotwald. Es war einfach schon zu spät, und ohne genügend Zeit für diese Fahrt macht das keinen Spaß. Wer keine Zeit und innere Ruhe mitbringt, der fährt am besten auf der Hochschwab-Bundesstraße weiter und biegt nicht ab. Für´s hudeln ist es da drinnen zu schön, und zu gefährlich! Es stehen nicht nur Bäume direkt neben der Straße, es gibt auch keinerlei Randschutz. Kommt man von der Strecke ab, fällt man meistens irgendwo hinunter. Entweder in den Bach, dann hat man Glück gehabt, oder in einen tiefen Abgrund. Dann lernt man höchstwahrscheinlich seinen Schöpfer kennen und wird, je nachdem, ob man Spuren hinterlassen hat oder nicht, irgendwann einmal gefunden. Im nächsten Frühjahr oder so.


Durch den Sandgraben in´s Ybbstal

Nachdem man bei der Rückfahrt den Lassingbach erreicht hat, folgt man diesem bis Fachwerk, rastet noch an einer lieblichen Raststätte unmittelbar beim Bach und kommt dann wieder auf die Bundesstraße, der ich bis zur B25 und in der Folge bis Lassing folgte. Dort konnte ich mir selbstverständlich nicht verkneifen, in den Sandgraben abzubiegen, der nach Hollenstein führt. Es ist die einzige, ebenso schmale Straße, die durch das wunderschöne, romantische und abgelegene Gebiet des Naturpark Eisenwurzen führt. Immer wieder (außerhalb der Ferienzeit!) zieht es mich in diese Gegend, weil es so schön ruhig dort ist.


Links: Von Promau Blick zur Stumpfmauer – Rechts: Ybbstal zwischen Hollenstein und Opponitz

Ab Hollenstein befindet man sich dann wieder in der Zivilisation. Der Verkehr wird dichter, ab Waidhofen an der Ybbs gibt´s wieder Stau, und alles ist wieder beim Alten. Bis zur nächsten Motorradtour, die mich vielleicht wieder zu einen schönen Kleinod meiner Heimat führt. Die Hühnermauer wird mich ab jetzt wieder öfter sehen, das weiß ich.

6. Oktober 2012

2012 – Oldtimer Grand Prix Schwanenstadt

 

2012_oldtimerschwanenstadt_0000001 Zum 8. Mal fand heuer vom 15. bis 16. September der traditionelle Oldtimer Grand Prix auf dem Hausruckring in Aich bei Schwanenstadt statt. Am Samstag gab´s bei sehr durchwachsenem Wetter die Trainingsläufe zu sehen, ab Sonntag bei wesentlich besserer Witterung die scharfen Wertungsläufe. Gleich vorweg, sämtliche Bilder aus allen Klassen stammen vom Samstag.
Kurz zum Austragungsmodus: Offiziell geht´s um Gleichmäßigkeit. Inoffiziell gibt´s wohl eine Klientel, die nicht all zu viel von Gleichmäßigkeit hält und Gas gibt, was das Zeug hält. Allerdings hab ich grade bei diesen hier startenden Klassen und Fahrern wenig Sorge, dass sich jemand wegen Hirnrissigkeit auf die Pfeife haut. Modernes Pseudo-Renngerät ist hier nicht am Start, die Fahrzeuge meist (oder immer) den Besitzern zu kostbar (finanziell oder ideell, spielt keine Rolle) für Unfug. Aus reiner Idiotie oder Geltungssucht trägt hier keiner seine Haut zu Markte. Quelle Bild
Klasseneinteilungen:
Gestartet wurde in folgenden 10 Klassen
Klasse 1: Baujahr 1920 – 1930
Klasse 2: Baujahr 1931 – 1948
Klasse 3: Baujahr 1949 – 1968 bis 350cm³
Klasse 4: Baujahr 1949 – 1968 über 350cm³
Klasse 5: Baujahr ab 1969 bis 250cm³
Klasse 6: Baujahr ab 1969 bis 350cm³
Klasse 7: Baujahr ab 1969 über 350cm³
Klasse 8: Beiwagen Sitzer + Kneeler bis Baujahr 1968
Klasse 9: Beiwagen Kneeler ab Baujahr 1969
Klasse 10: Beiwagen F2
Ich hab versucht, so viele Teilnehmer wie möglich in allen möglichen Situationen abzulichten, ohne dabei den Spaß am dabei sein und am selber zuschauen auf der Strecke zu lassen. Ich glaub, trotzdem die Fotos alle vom Samstag stammen und trotzdem das Wetter teilweise wirklich nicht als ideal anzusehen war, kam die „Äktschn“ wahrlich nicht zu kurz. Die Meisten sind solche Idealisten, dass ihnen das Wetter sowieso mehr oder weniger komplett wurscht ist. Und für die Wenigen, die bei Regen mit ihren Schätzchen prinzipiell nicht fahren, hatte der Wettergott immer wieder ein Sonnenfenster geöffnet. Bis zum nächsten Schütter, der zumindest Vormittag nie lange auf sich warten ließ. Der Nachmittag war, zur Freude aller, ohnehin trocken.
Es gibt für jede Klasse eine eigene Seite, nur die Klassen 1 + 2 sowie die Beiwagenklassen 8 – 10 hab ich auf jeweils einer Seite zusammengefaßt. Für eine einzige Seite mit allen Klassen ist die Anzahl der Bilder viel zu groß. Irgendwie müssen da mit mir die Pferde durchgegangen sein. Oder nein, halt. Quatsch. Die Anzahl der Teilnehmer war so hoch, das war´s! Im Rennprogramm steht was von über 250 Teilnehmer! Es sind immer ein paar dabei, die aus verschiedensten Gründen nicht kommen, ergo rechnen wir der Einfachheit halber mit 200 alles in allem. Das sind bei 3 Bilder/Teilnehmer …….Mann oh Mann, 600 Fotos. Und da ich die Bilder nicht nur einfach schnell als Thumbnails reinpappe und euch raten lasse, wer den nun wer oder was ist, kommt noch die Beschriftung jedes einzelnen Bildes dazu. Ihr versteht jetzt? Gut, dann kann´s ja losgehen. Ich wünsch´ euch viel Spaß.
Zugunsten schneller Ladezeiten hab ich die Bilder verkleinert oder stark verkleinert eingestellt, so dass es in vielen Fällen notwendig sein wird, sie zum Vergrößern anzuklicken. Bitte beachtet, dass bei stark verkleinerten Bildern (Thumbnails) diese erst bei voller Größe (Ha, was heißt volle Größe? Das wären ungefähr 5200×3500, also zu groß für jeden Bildschirm! Das sind selbstverständlich ALLES beträchtliche Verkleinerungen!) zur Gänze und auch scharf sichtbar werden.

Oldtimer Grand Prix – Ein paar Eindrücke rund um die Veranstaltung



Klasse 1 & 2 Motorräder Baujahr 1920 – 30 und Baujahr 1931 – 49

In den echten „Alteisenklassen“ bis Baujahr 1948 waren sage und schreibe 35 Gefährte genannt. Ich hab´s selber im Programmheft nachgezählt. Ich meine, ich hab ja selber ein Moped, das 36 Jahre auf dem Buckel hat, aber diese Geräte sind zumindest 64 Jahre alt! In der Klasse 1 zählt das jüngste Mitglied (ich meine aber hier Motorräder, nicht Fahrer) der Gemeinde satte 82 Jahre! Meine Güte, da kann wirklich nur mehr Helmut Hafner mithalten……öh, was wollte ich grade sagen? Ach ja. Unglaublich, mit welch seltenen Gerätschaften da teilgenommen wurde. Man kann sich wirklich nur bedanken, dass man diese Fahrzeuge noch fahren sehen darf. Herzlichen Dank hiermit für diesen Augen- und Ohrenschmaus!

Diese Bewerbe sind wie Feste. Hier wird nicht nur gefahren, hier werden auch Bekanntschaften aufgefrischt und Neuigkeiten ausgetauscht. Selbst das schlimmste Pisswetter wie ganz rechts kann den Spaß kaum trüben. Motorradfahren findet eben im Freien statt. Das ist seit ewigen Zeiten (und ein paar Tagen) so.

Startnummer 1 zeigt die Sarolea C Bj. 1930 mit Ing. Gernot Gruber, der grade eine Ariel Red Hunter überholt. Oder war´s umgekehrt? –  Johann Föttinger fuhr eine fast unverkennbare Scott, Typ Power Plus mit 500cm³ 2Zylinder 2Takt Motor Bj.1930 – Die Nr.5 ist eine BMW R57 von Paul Schwab. Man beachte die Handschaltung!

Rechts neben der gewaltig schrägen BMW R 57 sehen wir ein D´-Rad R10 Bj.1929 mit einem Zylinder und 500cm³, gefahren von Jürgen Thiem aus Deutschland – Nr.:8 ist eine Rudge Ulster Bj.1930 von Gerhard Pradler – Der Motor ganz rechts gehört zur Ariel 500F von Stefan Kroiß und ist 83 Jahre alt, also 31 Jahre älter als ich. Mann, oh Mann.

Zur Nr.:10 gehört der Motor von vorhin. In der Mitte sehen wir Johann Unterleitner mit seiner UT Blackburne DP Supersport, einer britischen 1Zylinder von 1928 mit 20Ps – Nr.:14 (Klassensieg) ist eine Ariel Special Bj.29 von Helmut Vertetics und Nr.:16 eine Ariel bj.28 von Dieter Resch

Werner Kienesberger – AJS K7 Bj. 1928

Herbert Kienbauer – D-Rad R06 Bj. 1928 Ich möchte nur wissen, was Kienbauer dem Rennleiter Peter Aicher bei der Vorbeifahrt zugerufen hat?

Den Abschluß der Klasse 1 bildeten (was die Startnummern betraf) Willi Linzer mit seiner AJS R10 OHC Bj.1930 und der Deutsche Manfred Schweiger (Frauchen strickt, der Mann fährt Rennen. So war das schon immer und wird immer so sein!) mit der Scott Power Plus mit 600cm³ 2Takter von 1930. Ja, ein paar Starter fehlen mir. Die sind mir durch die Lappen gegangen oder sie sind bei diesem Sauwetter nicht gefahren, ich weiß es nicht. Aber für das Loch zwischen der Nummer 18 und 46 kann ich nix! Da waren keine Nummern vergeben.

Wie man sieht, da lief schon was! Klasse 1 + 2 kamen sich nicht unangenehm in´s Gehege, Film und Fotoleute hatten genug zu tun.

Den Reigen der Klasse 2, Baujahr 1931 – 48 eröffnet mit Startnummer 50 der Schweizer Christian Gobeli mit einer Rudge Ulster 1932 – DI Sepp Heft (Klassensieger) vergnügte sich mit seiner BMW R51 RS Bj.1939 – Nicht einmal vom strömenden Regen ließ sich Thomas Fritsch die Laune versauen und fuhr seine Norton M30 mit sichtlicher Freude.

Hier nochmals Thomas Fritsch in voller Fahrt bei Start und Ziel

Der Brite Peter Blight brachte seine Velocette KTT Mk IV von 1933 mit – Aus der Schweiz kam Hansueli Wyssen mit der Rudge Ulster Bj.1935

Ganz links Andreas Ulm mit der Cotton Plython Special Bj.1932 – Nr.:57 Hartmut Geyer auf BMW R51 Bj. 1938 – Mit der Nr.:58 läßt Ludwig Eiglmeier seine BMW R51 SS Bj.1939 fliegen und die Nummer 59 gehört zur Puch S4 „R“ Bj.34 von Siebenhühner Matthias

Links außen nochmals der gleiche Fahrer mit dem gleichen Motorrad am gleichen Tag wie vorhin, nur bei anderem Wetter. Das war am Samstag ganz normal. Zwei Ariel Red Hunter brachten Thomas und Walter Malzner an den Start.

Siegfried Cmyral auf Grindlay Peerless Tigercup mit 250cm³/18Ps von 1932

Rechts wieder Cmyral, dann Lukas Ortner auf Norton 18 Racer Bj.38 und der Schweizer Paul Härri mit der Moto Guzzi Gambalunghino Bj.1949

Paul Härri aus der Schweiz

Den Abschluß der Klasse 2 bilden Kurt Schmidtchen mit der Norton Inter GP Bj.38 und Tadeusz Wallach, ebenfalls mit einer Norton, allerdings mit der Manx von nach dem Krieg Bj.1947
Weiter zu:
Klasse 3 Baujahr 1949 – 1968 bis 350cm³
Klasse 4 Baujahr 1949 – 1968 über 350cm³
Klasse 5 Baujahr ab 1969 bis 250cm³
Klasse 6 Baujahr ab 1969 251 bis 350cm³
Klasse 7 Baujahr ab 1969 über 350cm³
Klasse 8 – 10 Beiwagen Sitzer, Kneeler und F2

3. Oktober 2012

2012- Oldtimer Grand Prix Beiwagen Klassen Sitzer, Kneeler und F2

Klasse 8 – 10  Beiwagen Sitzer, Kneeler und F2


Gespanne faszinieren die Zuschauer, sei es aufgrund ihrer futuristischen Formen, sei es wegen der akrobatischen und waghalsig erscheinenden „Turnübungen“ der Beifahrer, vulgo Schmiermaxe.
Beginnen wir mit der Klasse 8 – Beiwagen Sitzer + Beiwagen Kneeler bis Bj.1968

Links die Schweizer Uschi und Lüzza Cadonau mit einem Gilera Saturno Gespann Bj.1950 – Rechts die ungeheuer wuchtig wirkende NSU Bullus 600 Bj.1932 von Robert Schwab und Sigrid Klinkhardt aus Deuschland

Links Nr.42 Benno Deifel/Hans Peter Lenz auf BMW 500 Bj.63 – Rechts Helmut und Carina Müller auf BMW R75/5 Bj.1969

Wolfgang und Valentin Aumüller aus Deutschland zeigten ein Triumph Tiger 100 Gespann von 1939 – Mit der Nr.45 schieben sich Kajetan Rangger/Elmar Auer an der BMW von Pfister/Hartmann vorbei – Nr.46 sind Martin Laimer/Andreas Lichtenauer mit einem Triumph 750 Kneeler von 1963

Das lieben die Zuschauer. Da bekommt man direkt Gänsehaut.

Christian Hemetsberger/Heinz Neuwirth jun. auf einem Yamaha 350 Eigenbau von 1974

Links zum Vergleich der „moderne“ Kneeler von Hemetsberger aus den 70er Jahren, davor die Triumph aus den späten 30er Jahren des letzten Jahrtausend. Nr.48 sind Franz Laimer/Anneliese Pamminger aus Österreich mit einer Horex Imperator RS500 Bj.1955 – Die Startnummer 50 stammt ebenfalls genau aus der Mitte der 50er Jahre, ist ein BMW Ücker Nkeeler und wurde von Kaspar Pfister und Josef Hartmann um den Kurs gescheucht.

Etwas gemütlicher schien mir die Fahrt von Josef und Monika Saller mit ihrer Ducati 900 Darmah von 1975. Recht hatten sie! Man muß nicht immer so schnell fahren. Ein heute seltsam anmutendes Gefährt brachten Peter and Susan Clews from Great Britain mit. Der Morgan F-Super leistet aus 1172cm³ 60Ps und wurde 1935 gebaut. Die Gespanne mit den Startnummern 61 & 62 beschließen diese KLasse und gehören der Zwergenklasse oder Junior Sidecar an, haben 125cm³, leisten 35Ps, sind Bj. 2009 und 2010 und gehen für ihre Winzigkeit wie die Sau. Gefahren wurden sie von Markus Kirchgatterer/Ernst Federer und Markus Reiter/Lara Brandt aus Österreich.
Klasse 9 – Beiwagen Kneeler ab Bj.1969

In dieser Klasse startet vergleichsweise schweres Gerät. Zumindest, was Hubräume und Leistungen betrifft. Auch hier war ein Exote (rechts) mit dabei.

Was hier Sache ist, zeigten unter anderem Peter Schwegler (Fahrer und Mechaniker)/Franz Heini (Schmiermaxe und Besitzer) aus der Schweiz mit ihrem Ex-Weltmeister Gespann von Rolf Biland. Die Schmid-Yamaha 500 stammt von 1979. Wieso sie als Zusatz (zumindest im Rennprogramm) noch die Bezeichnung OW31 trägt, ist mir allerdings ein Rätsel, denn das ist der Werkscode der YZR750 OW31 Werksrennmaschinen aus der ehemaligen 750cm³ Klasse und hat mit einem Gespann genau überhaupt nix zu tun. Wenn mir das jemand erklären könnte, wäre ich sehr dankbar.

Franz und Thomas Barnsteiner brachten den bezaubernden Wendel-BMW-Kneeler Bj.72 mit der Nr.24 an den Start, Georg Hübner/Heiko Neumann eine Windle-Yamaha OW31 (schon wieder!) mit 600cm³ von 1970, Franz Hartl/Dominic Leis einen 1000cm³ BMW Kneeler von 1974 (Leistung nach eigenen Angaben „genug!“) und Manfred Aichlseder/Klaus Steineder (Klassensieger) eine Yamaha XS650 Bj.1970. Ganz rechts sehen wir Barnsteiner/Barnsteiner vor Stippel/Kronlachner, die uns (und wohl auch sich selber) einen riesigen Schreck einjagten.

Thomas Stippel und Sabine Kronlachner, als die Welt noch in Ordnung war.

Dann kam die rote Flagge – Abbruch! Zwei Rettungsautos machen sich auf den Weg. Ratlosigkeit. Ein ungutes Gefühl kommt auf. Da muß es massiv gekracht haben. Dann kommt die Entwarnung, und beide tauchen noch während der Unterbrechung beim Vorstart auf und informieren ihre wartenden Kollegen, was passiert ist. Gottlob, sie sind gesund und wohlauf! Mensch, ihr habt uns einen Schrecken eingejagt!

Da waren alle erleichtert, als beide gesund und munter wieder auftauchten.

Und weiter geht´s. Hier werden Peter Konrad/Katharina Wiedemann auf BMW 1000cm³ Kneeler Bj.60 von den Briten Bill und Maggie Tuer mit ihrem Morgan 8/80 JAP Racing gejagt.

Links Katharina Wiedemann mit Peter Konrad in Aktion. Daneben lupft Leopold Meister das Seitenwagenrad des Schmelzer-Honda 600 Gespannes, so sehr Christian Frühwirth auch dagegen ankämpft. Die Briten fahren nicht nur auf der falschen Straßenseite, sondern auch gerne auf drei Rädern. Hier nochmals Bill und Maggie Tuer mit ihrem Morgan von 1932. Aus Deutschland waren Norbert Krüger und Siegfried Pistner mit ihrem Haller-BMW 1000 Kneeler Bj.75 angereist.
Klasse 10 Beiwagen F2

Hier steht nicht nur Biland/Waltisberg drauf, hier ist auch Biland und Waltisberg drinnen! Der 7fache Weltmeister Rolf Biland und der 6fache Weltmeister Kurt Waltisberg prägten eine ganze Generation von Beiwagenfahrer, aber vor allem die Weltmeisterschaft. Mit seinem Ideenreichtum schaffte es Biland sogar, dass die FIM die Seitenwagenklasse in zwei Kategorien trennte, weil er „Rennautos mit drei Räder“ baute, wie die Konkurrenz sagte. Sogar sein Beifahrer wollte ihm (Oder ist sogar? Kann ich mich nicht mehr so erinnern) davonlaufen, weil er sich im revolutionären BEO Gespann nur mehr als Ballast fühlte. In diesem hier zu sehenden LCR-Swissauto Gespann mit über 200Ps aus 500cm³ wird dieses Gefühl eher weniger aufkommen, denke ich.

Links nochmals Biland/Waltisberg, daneben sehen wir Peter und Helga Gierlinger aus Deutschland auf einem KMS-Suzuki F1 Gespann, also ganz was schwachbrüstigem. 180Ps aus 1000cm³ leistet das Ding. Oioioi…da geht was weiter. Bei der Auslaufrunde war ich etwas verwirrt. Hatten die Beifahrer Helga Gierlinger und Franz Schneider doch glatt das Fahrzeug gewechselt.

Gestatten, Klaus Klaffenböck. Kennen sie nicht? Kein Wunder! Klaffi, wie ihn seine Fans nennen, ist Österreicher, und als solcher wird man als Motorradfahrer selbst als Weltmeister nicht unsterblich, geschweige den berühmt. Oder haben sie je von einem Rupert Hollaus gehört? Auch nicht? Na ja, der war auch Österreicher und Weltmeister! Die Briten haben Klaffi gebührend geehrt, haben ihn für seine drei Siege bei der Tourist Trophy sogar in der Sonderserie „THE GREATEST TT RACES“ auf einer Briefmarke verewigt. Und bei uns?
Klaffi, deine Fans werden dich nie vergessen, auch wenn du auf der Insel wohnst!

Links die Weltmeister Klaus Klaffenböck/Christian Parzer auf LCR Honda F2. Startnummer 5 Karlheinz Huber/ Franz Schneider auf Yamaha Baker F2 Bj.94 Rechts Werner Köhle/Fabian Prössel mit einem Shelbourne F2 Gespann von 1986

Hier nochmals der rasende Arbeitsplatz der Helga Gierlinger. Möchten sie mit ihr tauschen?

Nr.9 Günther Bachmaier/Klinglmayr Walter auf einem LCR F2 Gespann. Nr.10 Christian und Ewald Siegel mit einer LCR Kawasaki F2 und mit der Nr.11 Peter Kimeswenger/Markus Billich, ebenfalls auf einem LCR F2 Gespann.

Sehr unwirtlich wurden die Bedingungen bei Frank Wendler/Andre Krieg, die sich mit ihrem DWR-Honda F2 Gespann den Spaß nicht verderben ließen.

Auch Herbert Vogel/Christian Eder kämpfen sich mit ihrem Windle F2 Gespann durch den strömenden Regen.

Patrick und Thomas Marschner auf einem Windle-Yamaha F2 Gespann sowie Jürgen und David Kollingbaum auf einem Shelbourne F2 Gespann bilden den Abschluß dieser herrlichen und gelungenen Veranstaltung.
Ich hoffe, es war für jeden etwas interessantes dabei und es hat sich jeder zurecht gefunden mit der Anordnung der Klassen. Es ging wie gesagt nicht anders, sonst hätte die Datenmenge den Server in die Knie gezwungen. Aus genau diesem Grund sind auch die Bilder bzw. deren Daten sehr stark verkleinert, also bitte nicht böse sein wegen der nicht grade berauschenden Qualität. Das ist in Original um einiges besser. Ich würde mich freuen, wenn mir der Eine oder Andere seine Meinung geigt. Man lernt ja nie aus und kann sich immer verbessern. Somit wünsche ich allen Motorradfreunden eine schöne Winterpause. Erholt euch alle gut, damit es im nächsten Jahr wieder heißt „Geh´ma Motorradlrennen schauen!“

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Startseite Oldtimer Grand Prix Schwanenstadt 2012 Klasse 1 und 2
Klasse 3 Baujahr 1949 – 1968 bis 350cm³
Klasse 4 Baujahr 1949 – 1968 über 350cm³
Klasse 5 Baujahr ab 1969 bis 250cm³
Klasse 6 Baujahr ab 1969 251 – 350cm³
Klasse 7 Baujahr ab 1969 über 350cm³

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