Übersicht mapy.cz mit Track (Planungssaftware). Start- und Zielpunkt ist die Winterhöh bei Wildalpen. Von hier aus hab ich auch am 24. Mai 2001 den Ebenstein bestiegen.
Karte 2. Karte BEV 1:25 000V Blatt 101 Eisenerz Neuaufnahme 1965, Fortführung 1991
10. September, Campingplatz Wildalpen auf 644m Seehöhe. Wir übernachten hier und ersparen uns am nächsten Tag die lange Anreise. Der Campingplatz liegt direkt in der Ortschaft Wildalpen gleich neben der Salza, ist sehr preiswert und bietet saubere Sanitäranlagen und vieles mehr, was zu diesen Preisen absolut nicht selbstverständlich ist. Im Hintergrund der Säusenstein mit 1282m.
11. September 6:47 Uhr am Parkplatz Winterhöh auf 668m Seehöhe. Temperatur etwa 15°C bei fast wolkenlosem Himmel. Leichter Morgennebel. Wir sind startbereit. Vor uns liegen rein rechnerisch 1455 Höhenmeter und (lt.Komoot) 24km an horizontaler Entfernung und deshalb sind wir auf einen sehr langen Tag eingestellt. Unser Tempo ist gemütlich. Wir haben keinen Termin da oben.
Da geht’s lang. Unser erstes Etappenziel ist das Antonikreuz und dazu gehen wir zuerst einmal der Asphaltstraße entlang gemächlich aufwärts.
6:54 Uhr am Abzweig zum Hartlsee. Wer Asphaltstraßen nicht mag und sowieso am Hartelsee vorbeischauen will, kann auf diesen Steig abbiegen. Wir gehen auf der Straße weiter.
Der erste Blick zu den Bergen.
Wir nähern uns dem Ende der Asphaltstraße. Hier gab es einiges an Diskussion, was wir hier sehen. Kleiner und Großer Griesstein waren sicher, der Brandstein vermutet (und falsch). Ob das in der Mitte nun die Schaufelwand oder der Ebenstein ist, das war fraglich. Tatsache ist, links sind die Griessteine, in der Mitte schaut der Ebenstein hervor und rechts der Gupf ist die Schaufelwand. der Brandstein ist wesentlich weiter rechts.
Die Angaben sagen, wir befinden uns hier auf einer Seehöhe von 890m, das heißt, wir haben bis hierher grade einmal 220 Höhenmeter geschafft.
Weiter geht es auf schönen Waldsteigen aufwärts zum Kreuzpfäder.
Wir queren eine Forststraße. Da sind wir grade herauf gekommen.
Und hier geht es auf der anderen Straßenseite weiter
Langsam kommt ein wenig Berggefühl auf.
8:37 Uhr Kreuzpfäder. Jetzt wird wohl klar, warum das hier so heißt.
Unser nächstes Etappenziel ist der Schafhalssattel.
Wir bewegen uns zwar noch immer, oder schon wieder auf einer Straße, das Gelände rund um uns herum ändert sich ab Kreuzpfäder allerdings dramatisch. Jetzt wir einem in jeder weiteren Minute der Wanderung klar gemacht, daß wir uns hier im Gebirge befinden.
Links neben uns die riesige Griesstein Westwand, der westlichste Ausläufer des Ebenstein und die Schaufelwand. Da müssen wir hinüber queren bis unter die Schaufelwand und weiter zum Schafhalssattel.
Jetzt geht’s wieder einmal ein Stück abwärts. Kann man dann am Schluß zu den errechneten Höhenmetern addieren.
Wir haben an einem Waldweg einen Abzweig erreicht. Grade aus kommt man nach wenigen Metern zu einer Jagdhütte, links zweigt der Sommerweg zum Schafhalssattel ab.
Rechts der nicht markierte Winterweg, der nur vom 15. Oktober bis 14. Mai gestattet ist.
Der Brandstein. Links vom Brandstein muß der Schafhalssattel liegen. So weit müssen wir jetzt da hinüber queren.
So schaut das Gelände links von uns aus. Kein Zweifel mehr, wir sind im Gebirge.
An diese Stelle konnte ich mich auch nach 22 Jahren noch sehr gut erinnern.
So schaut das im Rückblick aus.
Wir sind bei dieser Wasserauffangstation und dem Wasserschlauch, von dem ich schon vor 22 Jahren geschrieben hatte.
Dieser Sammelkasten, von dem links (runter) und rechts (von oben) ein Schlauch mündet. Das Wasser rinnt über den Fels und das Moos in den Auffangkasten.
Der Fels ist hier naß und man könnte leicht ausrutschen (was der Sonja beim Abstieg tatsächlich passiert, aber ohne Folgen)
Hier gibt es riesige Kalkplatten.
Rückblick zur Griesstein Westwand.
Wir nähern uns dem Brandstein und somit auch dem Schafhalssattel
10:20 Uhr am Schafhalssattel 1557m mit Rückblick zur Griesstein Westwand.
Wir queren jetzt südlich der Schaufelwand zur Zumach.
Der Brandstein 2003m schaut von hier ganz anders aus.
Wir sehen unser Ziel vor uns. Oberhalb der Bildmitte der Kleine Ebenstein und links davon der Kasten des Ebenstein 2123m. So direkt, wie man ihn hier sieht, können wir aber nicht rauf. Viel zu steil. Wir müssen noch einiges umgehen, um rauf zu kommen.
Rechts vor unserem Weg liegt der Kleine Ebenstein, links der Klotz der Schaufelwand und dazwischen lugt der Kasten des Ebenstein hervor. Da müssen wir hin.
11:07 Uhr. “Die Zumach” haben wir hier erreicht.
Hier teilt sich gleich der Weg entweder zum Ebenstein oder zur Sonnschienhütte.
Jetzt liegt der Brandstein (Bildrand links) genau hinter uns (im Westen)
11:15 Uhr. Wir gehen jetzt zwar direkt auf den Kleinen Ebenstein zu, könnten da aber niemals rauf und deshalb müssen wir da vorne nochmals nach rechts (Osten) ausweichen.
Die südlichen Abbrüche der Schaufelwand.
Wir haben heute ja unheimliches Glück. Der Weg bis zum Schafhalssattel lag komplett im Schatten und seitdem gibt es immer wieder schattige Deckung für Eddie. Diese Latschen, die nach langer Sonnenbestrahlung selber nur Hitze spenden, sorgen hier noch immer für kühlenden Schatten, damit mein kleiner Spatz keine Probleme hat. Hitze verträgt mein Eddie nämlich nicht gut. Wäre es zu heiß, müssten (und würden!) wir sogar umkehren.
Der Ansteig zum Kleinen Ebenstein ist klar zu erkennen. Es weht ein ganz kleines Lüftche, daß für etwas Abkühlung schafft, wofür Hund, Herr und Sonja dankbar sind.
Die spitzen Zinken links der Bildmitte sind der Griesmauerkogel 2034m, die TAC Spitze 2019m und die Vordernberger Griesmauer 2015m, rechts dahinter sind noch der Pfaffenstein 1871m und der Eisenerzer Reichenstein 2165m zu erkennen, mit scharfem Adlerauge sogar der spitze Hochkogel 2105m am Kaiserschild. Zum Rest halte ich lieber den Mund, obwohl ich sicher einiges davon bestiegen hab.
Mit zunehmenden Höhenmetern wird die Aussicht grandioser.
Blickrichtung Südosten zur Sonnschienhütte.
Blickrichtung schnurgrade bergwärts. Pffff…….
11:51 Uhr. Eine grasige Hochfläche zwischen Kleinem Ebenstein und Ebenstein.
Könnte man als Mostkeller verwenden.
Wir haben noch einiges vor uns, denn der Ebenstein ist um 120m höher als die Schaufelwand, die genau vor uns steht.
Der Schotterweg ist aus und jetzt beginnt der Fels und es wird eine Gaudi. Ich hab dann leider vor Freude keine ordentlichen Bilder mehr gemacht. Da hängt ein Stahlseil im Hang und der einfache Weg würde nach rechts recht direkt zum Gipfelkreuz führen. In Richtung links sind allerdings Markierungen zu sehen, die zu schön griffigen Felsen und Platten führen und die sind eine Gaudi. So nähert man sich dann vom Westen dem Gipfelkreuz und recht direkt dem höchsten Punkt, der nicht beim Gipfelkreuz ist!
Jetzt ist die Schaufelwand schon unter uns.
Dort steht das Gipfelkreuz, da gehen wir später hin.
Der Gipfelbereich besteht aus drei Mugel. Am östlichsten (wenn ich jetzt nicht irre) steht das Gipfelkreuz, mittig diese Messstation und dann noch …
… der höchste Punkt des Ebenstein.
Am Weg zum Gipfel ein toller Ausblick zum Hochstadl und zum benachbarten Griesstein
Hinter mir die trichterförmige Gipfelregion des Griesstein 2023m
Man sieht auch noch den Dürrenstein, den Kammweg bis zum Hochkar und vieles mehr, aber es ist doch einigermaßen dunstig und die Auflösung des Handyknipse nicht so toll.
Wie anders die Schaufelwand ausschaut, wenn man von oben drauf schaut!
Blick zu den Eisenerzer Bergen. Trenschling, Reichenstein, die Zacken des Griesmauerkogel, TAC-Spitze und Vordernberger Mauer und alles, was sich aus Eisenerz gut besteigen lässt finden wir hier vor uns. Was für eine Wunderwelt!
An der Höhe wird wohl noch gearbeitet?
Rückblick: Am Weg vom Gipfel zum großen Gipfelkreuz
Von diesem Gipfelkreuz hatte ich bis heute gar kein Foto, weil es mich vor 22 Jahren nicht interessiert hat. Steht nicht am höchsten Punkt.
Blick zum Polster und zum Turm (am linken Bildrand), den man aus dem Brunntal über einen Jagdsteig erreichen kann.
Wir gehen wieder runter. Muß ja sein. Den Weg im oberen Bereich, auf den wir rauf gekommen sind, übersehen wir leider und sind gleich wieder beim Stahlseil und beim Schottersteig. Schade. Auf den Platten kann man (bei Trockenheit!) gehen wie auf einem Gehsteig, obwohl das Gelände steil ist.
Vom großen Gipfelkreuz bis zur Hochfläche zum Kleinen Ebenstein, …
… also bis hierher, brauchen wir zehn Minuten. Ist einfach eine Gaudi.
Der Gupf da vorne ist der Kleine Ebenstein. Den “besteigen” wir nicht. Das ist mir dann zu blöd.
Unterm Kleinen Ebenstein zweigt rechts ein Steiglein ab. Schau ma einmal, wo das hin führt.
Ein Bankerl und eine Gedenktafel an Edi Hindler
13:56 Uhr. Wir nähern uns wieder der Zumach.
14:03 Uhr. Und sind schon wieder herunten am Almboden. Relativ neue Fladen findet man zwar, aber kein Vieh.
Am Weg zum Schafhalssattel. Die Felswand rechts gehört zur Schaufelwand.
Wir bewegen uns aus Südosten auf den Schafhalssattel zu. Gleich hamas.
14:26 Uhr. Schafhalssattel 1557m
Auf der anderen Seite des Sattel bewegen wir uns nur ein paar Meter nach Westen, dann bis zur Jagdhütte unter der Griessteinwand nach Osten.
Der Brandstein ist wieder hoch über uns.
Sieben Stunden und vierzig Minuten sind wir jetzt unterwegs und mein Burzel läuft noch immer wie aufgezogen.
Wir nähern uns wieder der Griesstein Westwand, die Wände rechts von uns gehören zur Schaufelwand
Große Kalkplatten bedecken die Hänge.
Wandern neben der Griesstein Westwand
Faszinierter Blick nach oben zur Wand.
15:27 Uhr. Genau eine Stunde haben wir für die Querung vom Schafhalssattel bis hierher zum Wegteiler Sommer/Winterweg gebraucht. Wir haben jeden Meter genossen. Nächster Stop Kreuzfäder.
Jetzt haben wir wieder für Dinge Zeit, für die wir uns bisher keine Zeit genommen haben, nämlich die schönen Kleinigkeiten am Wegrand.
Gleich nach der Kreuzung geht’s rechts runter zum Antonikreuz.
Vierzig Minuten später kommen wir beim Hartlsee vorbei.
17:56 Uhr. Nur mehr ein paar Meter. Vor 22 Jahren hab ich geschrieben, “Die letzte halbe Stunde wird sehr lang”. Damals hatte ich von hier bis Ebenstein und retour eine Gehzeit (ohne Gipfelrast) von acht Stunden (4.5 Std. rauf, wobei ich beim Aufstieg irrtümlich übers Sonnschienbründl gegangen bin und 3.5 Std. runter). Heute sind wir seit elf Stunden unterwegs und die letzte halbe Stunde war gefühlt die Kürzeste. Damals war ich alleine unterwegs, heute mit meinen beiden Schlümpfen. Das mag der Unterschied gewesen sein.
Während Eddie und Sonja baden waren, hab ich die Küche ausgepackt.
Wir essen und rasten, trinken noch einen Haufen Mineralwasser, tun sonst aber gar nichts mehr. Heim fahren müssen wir heute nicht mehr. Also dann bis zur nächsten Tour.