Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

21. Februar 2023

2023. 02. 20. Erste Ausfahrt des Jahres

Filed under: Touren und Ausflüge in Österreich — Benzin @ 19:32

Strecke: Tankstelle – Waidhofen an der Ybbs – Patertalstraße – Türkenweg – Waldstraße – Rabenbergstraße – Höhenstraße – Redtenbachstraße – FF Moosgraben – Neustiftgraben bis Kreuzung bei Großraming –> Pechgraben – Windpark Plattenberg – Laussa Ortsanfang – Koglerstraße – Schildlthal – Klettergebiet und Zustieg Sauzahn – Eichmühlgraben – Stiedlbach – Losenstein – B115 – Ternberg – Mühlbachstraße – Oberdambachstraße – B115 bis erster Kreisverkehr vor Steyr –> erste Ausfahrt Kleinbergstraße – Kleinbergstraße –> Ulrichstraße – Kleinraming –> Ramingtalstraße – Sulzbach links – Ramingtal – Hochreit – Urltal Monument – Feuerwehr Hochstraß – Holz – Ertl – Neustifterstraße – Ertlstraße – Seitenstettnerstraße – St. Georgenstraße – St. Georgen an der Klaus – Faßbergstraße – Engelsberg – Großgassen – Kleingassen – Hinterberg – Haindl – Adersdorf – Maaberg – L6204 – Höfing – Meiselhueb – Aschbach und Heim
Streckenlänge: 168km
Wetter: Bewölkt und für die Jahreszeit angenehm warm bei ungefähr 12°C

Unglaublich. Vor einer Woche hätten wir diese Runde nur mit einem Auto mit guter Winterausrüstung fahren können, aber nicht mit einem normal straßenbereiften Motorrad. Vor einer Woche, am Montag, hab ich mir bei einer Wanderung in Gaming ganz leicht das Knie verletzt, weil wir in rund 850m Höhe bis zur Hüfte im Schnee gesteckt sind. Dann ist es plötzlich warm geworden und statt -5°C bis -10°C waren es plötzlich +5°C und tagsüber sogar bis zu 10°C und mehr. Das ging von einem Tag auf den anderen. Noch vor ein paar Tagen hat sich die Heizung trotz Nachtschaltung (Absenken der Temperatur um 5°C) eingeschaltet, weil die Räume so ausgekühlt waren, daß sie unter die eingestellte Mindesttemperatur sanken und plötzlich war es nach 12 Stunden ohne Heizung noch fast so warm wie am Abend. Aber ans Motorradfahren war am Anfang nicht zu denken. Die Straßen waren dermaßen voll mit Salz, daß es gestaubt hat, wenn ein Auto vorbei gefahren ist. Das tu ich meinen Motorrädern nicht an. Aber dann, als es so warm wurde, hat es geregnet und das Salz war von der Straße geschwemmt. Das ist das, was ein Motorradfahrer- Herz höher schlagen lässt. Am Sonntag bin ich mit der Guzzi ein paar Kilometer gefahren und am Montag, also heute, war die XJR dran. Am Vormittag nochmals die Kette geschmiert und kontrolliert, ob alles passt, weil die Blaue Elise ja jetzt doch schon eine Weile gestanden ist. Am 31. Dezember, also zu Sylvester, war die letzte Ausfahrt. Sonja konnte es auch nicht mehr erwarten. “Fahren wir eine Runde am Montag?” “Na klar, wenn es nicht regnet!” Es hat nicht geregnet. Ungefähr um 12 Uhr sind wir abgefahren und nach einer Kaffeepause beim Fred waren wir gegen halb sechs am Abend wieder daheim.

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Wir hatten eigentlich nichts geplant und fuhren einfach in Richtung Süden, also Waidhofen an der Ybbs. Bei der Zufahrt zur IFE (Bagger und Kipper) fiel mir ein, ich war da schon einmal in dieser Gegend da drinnen (vor 30 oder mehr Jahren) und wir bogen über die Eisenbahn zur Patertalstraße ab. Dort hab ich zwar irgendwie den Plan verloren, weil ich dachte, da führt ein Weg nach Ertl, aber dann haben wir dieses Platzerl mit dem Kreuz gefunden und den umwerfend schönen Ausblick auf die Stadt genossen. Sonja sagt, sie habe dieses Kreuz schon öfters von unten gesehen. Na bum. Ist mir noch nie aufgefallen.

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Auf Wegen, die nur Gott kennt, sind wir dann auf die Straße gekommen, die nach Neustift führt und dann bis zur Kreuzung, wo es links nach Großraming rauf geht und rechts in den Pechgraben nach Laussa. Da waren wir genau richtig. Eigentlich wollte ich die Straße beim Höllleitenbach suchen, weil dort die Wolkenmauer steht, die ich gerne wieder besuchen möchte. Werden ja schon bald 22 Jahre, daß ich da oben war. Ich hab gesagt, ich zeig der Sonja, wo das ist und wie die ausschaut, aber natürlich sind wir an dem Abzweig vorbei gefahren. Na, auch gut, dann fahren wir halt zu den Windrädern am Plattenberg. Dort hätten wir uns fast in die Scheiße geritten. Oben im Bild die Anfahrt zum Bauernhof unterm Plattenberg. Von dort führt eine Schotterstraße bis zu den Windrädern rauf. Normal zumindest.

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Da stehen wir am Plattenberg bei den Windrädern und haben (noch) keine Ahnung, wie wir da wieder hinunter kommen. Normal fährst du unter dem Bauernhof vorbei und dann beginnt die Schotterstraße. Die ist zwar grob, aber nicht schlecht. Gibt schlechtere. Man fährt in einer Schrägfahrt auf das erste Windrad zu und dann durch eine Rechtskehre und fast schnurgrade rauf zum obersten Windrad. Mit etwas Geschick kein Problem. Normal. Als ich zum ersten Windrad fahre, fällt mir ein Spezialfahrzeug der Forstwirtschaft auf, das so steht, daß ich mich frage, ob das etwa gar quer über die Fahrbahn steht und man da gar nicht vorbei kommt? Ich nähere mich langsam und schau, seh’ aber nichts besonderes. Ich fahr um die Kehre, wobei dort die Straße durch eine Böschung verdeckt ist, und erkenne, das Fahrzeug, ein recht langes Kettenfahrzeug, steht nicht auf der Fahrbahn. Nein, es stehe rechts neben der Fahrbahn. Dann erkenne ich, und es ist zu spät, die Fahrbahn, die Schotterstraße, ist auf Fetzten kaputt. Die Ketten dieses Fahrzeuges haben die Schotterstraße total ruiniert. Alles nur mehr eine einzige, schlammige Sauerei und ich steh da mitten drinnen mit der XJR. Mir blieb nix anderes übrig, als langsam und vorsichtig vorwärts zu fahren. Umdrehen, wäre niemals geglückt, Ich wäre im Dreck versumpft. Also vorwärts und rauf da! Nach ungefähr 100 oder 150m wurde der Schotterweg wieder normal fahrbar und ich fuhr ohne weitere Probleme rauf bis zum obersten Windrad. Sonja war mir blind gefolgt und als sie die Sauerei sah, war es auch für sie zu spät. Etwas verdutzt haben wir uns da heroben angeschaut. Eines war klar. Am selben Weg kommen wir da niemals mit heiler Haut runter. Irgendwie müssen wir diese Sauerei und das Kettenfahrzeug umfahren. Problem dabei: Das ist alles mehr oder weniger steile Wiese und die ist auch noch nass.

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Der da hat uns auch besucht.

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Der hat es leicht, der läuft einfach da runter.

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Wir haben es dann auch geschafft. Mit hängen und würgen. Gottlob haben beide Motorräder sehr, sehr gut dosierbare Vorderbremsen und sind auch unter solchen schwierigen Umständen recht gut manövrierfähig. Zentimeter um Zentimeter durch die nasse Wiese am Kettenfahrzeug vorbei auf die Schotterstraße runter. Nur nicht die Nerven wegschmeißen! Mit einer Kati mit Geländereifen wäre ich gradeaus über die Wiese zum Bauernhof runter gefahren, aber mit diesen Straßenreifen ist das keine Gaudi! Das kaum vorhandene Profil verpappt sofort und die Fuhre schiebt gnadenlos geradeaus, wenn du die Bremse blockierst. Ich weiß nicht, wie wir die schweren Kisten aus der nassen, schlammigen Wiese, wenn sie gelegen wären, wieder raus bekommen hätten.

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Abfahrt vom Plattenberg und Blick runter nach Laussa.

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Ich bin dann gleich bei der Ortseinfahrt Laussa scharf links in die Koglerstraße eingebogen, weil die in ein Tal führt, wo ich noch nie drinnen war. Dort sind wir dann am Klettergebiet beim Sauzahn (Naturdenkmal) vorbei gekommen.

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Klettern Sauzahn Laussa. Irgendwo hab ich (am Handy) sogar eine Seite gefunden, wo geführt Klettertouren am Sauzahn auch für Blindgänger wie mich durchgeführt werden. Leider finde ich diese Seite im Moment nicht mehr. Muß da einmal schauen.

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Wir befinden uns noch immer in der Gegend zwischen Laussa, Losenstein und dem Schieferstein. Die Nordabbrüche des Schieferstein (mit Steinernem Jäger) sind oft ganz nah.

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Unter uns ist nahe der Kreuzung Aichmühlgraben/Gschwendtnerberg ein kleiner Stausee.

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Blick in Richtung Gscheid und zum Schieferstein 1206m. Der Felspfeiler des Wilden Jäger 1185m ist hier schön zu sehen.

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Wir haben wieder ein schönes Platzerl gefunden.

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Abfahrt zum Monument

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Immer wieder schön, die beiden Dickschiffe anzuschauen.

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Waldorf & Statler

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Gedenkstein zum Bau der Kaiser Franz Josef Straße von 1897 bis 1901

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Der Höhenzug von Spindeleben 1066m über Redtenberg 1028m bis Schnabelberg, der sich von Waidhofen an der Ybbs bis zur Kreuzgruberhöhe (Feuerwehrdepot Moosgraben) zieht.

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An der Kreuzung in Richtung Konradsheim, wo wir diesen schönen Ausblick haben, findet sich auch diese Karte.

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St. Georgen an der Klaus

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Wir sehen schon fast wieder Heim. Blick ins Ybbstal, rechts der Sonntagberg. Bei klarer Sicht kann man von hier aus fast bis in die Tschechei sehen.

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Jetzt geht’s wieder runter und anschließend zum Fred.

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Nach rund fünfeinhalb Stunden und fast 170km sind wir gegen halb sechs wieder bei der Heimfahrt. Schön war sie, die erste Ausfahrt des Jahres.

9. Februar 2023

2023. 02. 09. Heimatkunde 3: Scheibbs/Jelinekwarte 525m, Greinberg 846m, Holzkogel 882m, Urlingerwarte 843m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:37

Jetzt haben wir grade das richtige Wetter für eine weitere Folge von Heimatkunde. Diesmal erkunden wir die Umgebung von Scheibbs, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirk Scheibbs und im Mostviertel, meiner Heimatregion, gelegen. Scheibbs liegt von mir daheim gesehen im Osten und ist 37km entfernt. Ich fahr dort seit Jahrzehnten mit Fahrzeugen aller Art vorbei, aber wirklich auskennen tu ich mich dort nicht. Was einem bei der Vorbeifahrt an Scheibbs (man muß bzw. kann heute nicht mehr durch Scheibbs fahren, sondern muß zwangsweise die Umfahrung nehmen) auffällt, sofern man nur einigermaßen aufmerksam ist, das ist die Urlingerwarte am Blassenstein, zur Linken der Bundesstraße gleich hinter Scheibbs gelegen. Ich war mir eigentlich ganz sicher, daß ich mit der Sonja schon einmal dort war, aber sie meinte, nein, dort war sie noch nie und außerdem möchte sie sowieso gerne zu Fuß auf den Blassenstein wandern, also haben wir jetzt beschlossen, diese Tour zu gehen. Und außerdem war das die Tour, die wir am Montag vor hatten, aber an meiner Vergesslichkeit scheiterten. Na, egal. Hinterher muß man sagen, so wie es war, so war es genau richtig.

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Übersicht Google Earth

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Wir fahren über Gresten nach Scheibbs, Abfahrt von der Bundesstraße bei Scheibbs Mitte und beim ersten Kreisverkehr gleich die erste Ausfahrt rechts. Dann bis zur Erlauf und dort bei einem der Parkplätze eine freie Stellfläche gesucht. Scheibbs liegt auf einer Seehöhe von 339m.

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Genau um 9 Uhr sind wir abmarschbereit. Wetter schaut gut aus, Temperatur -6°C. Wir folgen der Straße zur Brücke über die Erlauf und dann den Schildern, die den Weg über den Serpentinenweg zu unserem ersten Ziel, der Rudolfshöhe mit der Jelinekwarte, weisen. Etwas rechts der Bildmitte (hinterm blätterlosen Bäumchen) ist der Blassenstein mit der Urlingerwarte zu erkennen.

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Aufmerksam und mit Adleraugen erkennt man hinterm Efeu eine rot/weiß/rote Wandermarkierung am Wegrand.

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Die Straßenbrücke über die Erlauf.

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Unmittelbar links daneben findet man auch eine Fußgängerbrücke, die wir beim Rückweg nehmen.

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Wo die Häuser am Waldrand stehen, weist uns ein Wegweiser in den Wald und wir folgen diesem Weg, der uns über den Serpentinensteig zur Jelinekwarte führt.

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Spätestens hier weiß man, warum das Serpentinensteig heißt. Link, rechts, links, rechts, links………

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Dort, wo das Kurvengewusel aufhört, liegt dann auch schon etwas Schnee und die Warte wird erkennbar.

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Den Namen “Jelinekwarte” hab ich schon öfters gelesen, aber gesehen hab ich sie bisher noch nie.

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Schaut nicht übel aus.

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Jetzt schauen wir, ob man da reingehen kann. Könnte ja sein, daß die im Winter gesperrt ist. Aber nein, die ist begehbar.

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Die Scheibbser Landjugend hat was besseres zu tun, als sich auf die Straße zu kleben.

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Der Aufstieg wird mit einem wunderschönen Blick auf Scheibbs…..

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… und auf der anderen Seite mit einem wunderschönen Blick zum Ötscher belohnt.

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Dazu muß man allerdings durch diese Gucklöcher lugen, weil die Fensterläden fix verschlossen sind. Damit will man, so schätze ich, verhindern, daß der eine oder andere Depp beim Hinauslehnen runter fällt. Oder ich bin einfach zu deppert, um das aufzumachen.

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Wir müssen weiter, drehen uns aber nochmals um und erfreuen uns an diesem Ausblick.

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Wir sind jetzt an der Straße angekommen, die nicht nur die Bauernhöfe der Gegend mit Scheibbs verbindet, sondern die auch bis zum Parkplatz unter der Urlingerwarte führt. Da wir die Gegend ja ohnehin nicht kennen, wollten wir eigentlich einen direkteren, markierten Weg zur Warte nehmen, wobei wir hier nach links abbiegen sollten, was wir auch getan haben. Links abbiegen, einige hundert Meter der Straße nach unten bis zu einer Linkskehre folgen und dort rechts in eine Forststraße biegen, der wir dann laut den Markierungen folgen sollten.

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Da ist die Kehre und der Abzweig rechts in die Forststraße.

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Dann das. Sperre wegen Forstarbeiten. Diese Tafel und die Zusätze sind nicht nur alle richtig ausgefüllt, sondern der Lärm von Motorsägen kündigt auch davon, daß da wirklich gearbeitet wird. “Na ja”, denke ich mir, “das muß aber nicht heißen, daß genau an diesem Weg gearbeitet wird. Wir gehen noch ein Stück weiter, aber dann kracht es laut, so wie es kracht, wenn ein großer Baum umfällt und so nebenbei wird diese Forststraße furchtbar eisig. Das Eis alleine wäre kein Problem, wir haben Grödel mit. Das Krachen des Baumes war aber etwas anderes. Wir schauen uns an und drehen um. Gehen wir auf der Straße. Also zurück zum Abzweig, der zur Jelinkewarte führt, dran vorbei und aufwärts entlang der Straße.

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Blick nach Südwesten in die Bergwelt, über die wir schon zweimal von Kienberg nach Neustift bei Scheibbs gewandert sind.

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Wieder ein wunderschöner Ausblick auf Scheibbs. Gleich am Anfang unserer Wanderung entlang der Straße haben wir vor uns einen steilen Kahlschlag gesehen und oben ein Gipfelkreuz. Da wir uns hier ja nicht auskennen, wussten wir nicht, was wir da sehen. Ja, wir dachten eine Zeit lang sogar, wir hätten uns getäuscht mit dem Gipfelkreuz, weil wir nicht mehr nach oben sehen konnten.

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Klar, so ein Asphalthatscher ist nicht unbedingt das tollste Erlebnis. Andererseits, was hätten wir den tun sollen?

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Unser eigentliches Ziel zeigt sich wieder einmal. Genau in Bildmitte, der kleine Mugel, der so weit weg ausschaut und wo man (zumindest dort in Original) die Warte sehen kann. “Meine Güte, das schaut aber noch weit aus” dachte ich, obwohl ich wusste, daß das etwas täuscht. Ich kenn diese Straße ja. Mit Auto und Motorrad bin ich hier schon gefahren. Ich kenn diese Strecke zur Urlingerwarte. Aber zu Fuß schaut das alles ganz anders aus.

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Wir kommen oben zu einer Kuppe. Links ein Bauernhof und dahinter offenbar der Holzkogel. Also konnte dieser Holzkogel auf keinen Fall der Gipfel mit dem Kreuz sein. Rechts der Straße geht’s ebenfalls aufwärts, und zwar über diese verschneite Wiese. Wir wissen nicht, wie weit das hier aufwärts geht und wir wissen auch nicht, wohin, aber wir folgen diesen Spuren im Schnee, weil ich mir denke, “Die, die hier gegangen sind, die sind nicht einfach nur über diese Wiese gegangen. Die hatten ein Ziel vor Augen. Eines, das wir nicht kennen. Noch nicht!”

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Die Schneetiefe betrug hier ungefähr vierzig Zentimeter. Oben eine harte Schicht, dann weich. Dank den Spuren der Wanderer (sicher vom Wochenende) konnten wir hier recht problemlos aufsteigen. Für Eddie passte das optimal. Er wurde bestens getragen und versank nicht im Schnee. In der Senke auf der Straßenkuppe ist der Bauernhof zu erkennen und dahinter (rechts) der bewaldete Gipfel des Holzkogel, der hier auf diesem Bergstock mit 882m die höchste Erhebung ist.

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Ötscher, kleiner Ötscher und Rainstock

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Aha, da hinten verbirgt sich ein Mugel. Ob da das Gipfelkreuz steht? Das schaut aber total bewaldet und verwachsen aus, wie sollte man da von unten ein Gipfelkreuz sehen?

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Jetzt sind wir aber gespannt, was das wird?

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Wenn ich nicht so neugierig wäre! Ja gut, daß da vorne ist der höchste Punkt hier. Ein Baum, Schnee, sonst nix. Als ich aber dort stehe, sehe ich unter mir eine Senke und Spuren, die in diese Richtung weiter führen, und noch ein Stück weiter hinten scheint es eine noch höhere Erhebung zu geben! “Sonja, da lang!”

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Wir stapfen in die Senke und finden diese Spur, die gut ausgetreten ist. Da sind nicht wenige gegangen und das muß einen Grund haben. Aber welchen? Wir ahnen es.

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Da hat jemand mit Holzstangen und Lianen ein Geländer gebaut!

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Die Spannung steigt. Hier sag ich zu Sonja “Jetzt bin ich aber gespannt, was da kommt!”

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Boaaaa, das Gipfelkreuz!

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Greinberg 848m

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Nicht einmal eintausend Meter hoch, aber hier in den Voralpen ein wunderschöner Aussichtsberg! Unter uns im Nordwesten liegt Scheibbs.

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Im Nordosten der Blassenstein und die Urlingerwarte.

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Genau im Süden steht der Ötscher.

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Wir müssen leider wieder gehen, aber wir sind froh, daß die Forststraße weiter unten durch Holzarbeiten gesperrt war, sonst wären wir nicht zu diesem wunderschönen Aussichtspunkt gekommen. Ich hatte mich gefragt, was diese runde, steinerne Einfassung um das Gipfelkreuz bedeuten soll und hab die Antwort gefunden. Hier am Greinberg stand von 1892 bis ungefähr 1935 eine Aussichtswarte aus Holz. Diese steinerne Einfassung ist noch die Grundfeste dieser Warte, das einzige Zeugnis der Vergangenheit. Das Kreuz steht hier erst seit 2021, wie der Artikel in der Online Zeitung MeinBezirk.at vom 30. November 2021 offenbar sagt. Ich bin mir fast sicher, daß der Aufstieg hierher an einem schönen Wintertag wie heute am lohnendsten ist. Das ist wunderschön hier!

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Also wieder runter da, was Dank Geländer ja kein Problem ist.

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Und dann komm ich Depp auf die glorreiche Idee, gleich quer über die Wiese zur Straße abzukürzen, weil das ja viel einfach ist als oben am Weg, den wir im Aufstieg genommen haben. Schneehöhe rund vierzig Zentimeter, Decke hart. Eddie wurde getragen, wir nicht. Grumpf…… “Hast du Zeit? Ich kenn eine Abkürzung!”

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Schlussendlich sind wir dann doch, etwas verschwitzt, wieder bei der Kuppe und beim Bauernhof, wo wir hin wollten. Wir müssen links zum Bauernhaus und dann, sagt der Wegweiser, über den Holzkogel zum Blassenstein.

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Zuerst folgen wir einer Traktorstraße und dann den Spuren der Wanderer, die den Weg festgetreten haben. Es gibt Tage, da willst du eigentlich gar nicht die erste Spur ziehen. Vor allem, wenn der Schnee so brüchig ist wie heute und wenn du den Weg gar nicht kennst.

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Auch von hier ein wunderschöner Blick zum Ötscher.

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Eigentlich sollten wir den Spuren am Zaun entlang hoch folgen, aber da zweigt eine andere, einzelne Spur in Richtung Waldgipfel zum Holzkogel ab. Dieser folgen wir natürlich sofort.

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Die Spur führt in ein seichtes Tal im Wald und dann einfach aufwärts.

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Da oben steht was.

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Holzkogel 882m. Wieder ein Mugel mehr in unserer Sammlung.

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Die Spuren, die hierher führen, sind ganz offensichtlich nicht von Wanderern, sondern von jemandem,  der hier Vögel füttert.

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Vogelhäuschen und ein großes Brett für Vogelfutter zeugen von liebevoller Pflege der gefiederten Freunde.

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Wir düsen wieder runter vom Holzkogel und zu diesem Weidegatter. Jetzt geht’s zum Waldrand und zur Kuppe hoch.

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Rückblick am Greinberg (links) vorbei nach Westen in Richtung Reinsberg/Gresten

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Rückblick über den Bauernhof unterm Holzkogel zum Greinberg, dessen Gipfel ziemlich genau in Bildmitte zu erkennen ist.

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Wir folgen nicht gleich den Spuren weiter in den Wald sondern glauben, auf eine Kuppe steigen zu müssen um zu schauen, was es dahinter zu sehen gibt. Außerdem steht dort eine Hütte. Zu sehen gibt es, ausgenommen viel Wald, nichts, aber wir kennen wieder um eine Hütte mehr in einem Wald.

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Wäre nicht gespurt gewesen, ich weiß nicht, ob wir diesen Weg überhaupt gefunden hätten. Das war alles voll mit Schnee und von Wegspuren keine Anzeichen.

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Na, da wird es jetzt wenigstens wieder Licht.

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Da drüben ist unser Ziel, der Blassenstein und die Urlingerwarte.

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Waldorf & Statler

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Wir sind am verschneiten Parkplatz und hier kann sich Sonja erinnern, daß wir hier schon einmal mit den Motorrädern waren. Sag ich ja!

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Der Schlußanstieg.

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12:50 Uhr. Die Urlingerwarte am Blassenstein auf 843m.

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“Hoch über der Stadt thront am 844 m hohen Blassenstein – dem Hausberg der Scheibbser – die "Urlingerwarte". Am 26. August 1888 wurde an diesem markanten Punkt von Pfarrer Propst Paul Urlinger eine hölzerne Aussichtswarte geweiht. Sie war durch Josef Gattringer auf Initiative der damals neu gegründeten Sektion Scheibbs des Österreichischen Touristenklubs errichtet worden. Urlinger war ein begeisterter Bergsteiger und wurde noch im gleichen Jahr in Anbetracht seiner vielseitigen Verdienste um die Gebirgswelt zum ersten Ehrenmitglied der Sektion ernannt.

Bereits 1897 musste die Wind und Wetter ausgesetzte Warte wegen Baufälligkeit wieder gesperrt werden. Daher entschloss sich der ÖTK zum Bau einer neuen Aussichtswarte aus Stein, die im August 1903 eröffnet wurde. Bei günstiger Witterung reicht die Aussicht im Norden über das Alpenvorland bis ins Waldviertel und in südlicher Richtung vom Ötscher bis ins Gesäuse.”
Quelle

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Zwar hätte man vom Dach der Warte einen wunderschönen Rundumblick auf die Gegend, der Aufstieg war jedoch gesperrt, was kein Wunder ist. Schon der Anstieg über die paar Stufen zum Eisentor wäre ohne Steigeisen ein Abenteuer für sich. Total vereist. Aber der Ausblick vor der Warte ist auch nicht so übel. Unter uns Scheibbs. Nachdem die Warte laut Karte auf 843m liegt, sollte, nein, müsste es hier eine Erhebung geben, die um einen Meter höher ist, weil der Blassenstein 844m hoch ist. Das müsste ein kleines Stück weiter südlich sein, aber ehrlich gesagt ist mir das jetzt Wurscht.

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Wir sind an diesem wunderschönen Tag natürlich nicht ganz alleine hier. Noch dazu, wo man mit dem Auto bis unter die Warte fahren kann.

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Die kleine Dame beginnt gleich furchtbar zu keifen, als sie Eddie sieht. Weiber!

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So, 13 Uhr ist es. I hab an Hunger! Küche auspacken. Heißer Tee, Gaskocher, Geschirr, Essbesteck, Leberknödelsuppe und auf geht’s. Ich bin jetzt kein Haubenkoch, sondern ein Stirnbandkoch. Für eine Haube ist es mir zu warm.

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Mahlzeit. Die Sonja hat auch noch zwei große Stück Schaumdingsda mit. Mjam, schmeckt köstlich als Nachspeise.

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13:34 Uhr. Gegessen haben wir, also gehen wir wieder. Wir haben beschlossen, beim Rückweg die Straße zu nehmen. Wir gehen runter bis zum Abzweig zur Jelinekwarte (rund vier Kilometer) und dann über den Serpentinensteig runter. Wir kennen die Gegend nicht, haben keine ordentliche Karte mit (ausgenommen ein paar Ausdrucke für die engere Navigation) und nicht einmal, wenn wir über Wiesen und durch Wälder nach Scheibbs runter finden würden, hätten wir viel erreicht, weil wir uns auch in Scheibbs nicht auskennen und das Auto nicht finden. Ergo den einfacheren Weg über die Straße nehmen. Unser Ziel, die Urlingerwarte, haben wir nicht nur erreicht, sondern mit dem Greinberg und dem Holzkogel weit übererfüllt. Das passt genau so, wie es ist.

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Beim Abstieg finden wir dann sogar eine Hinweistafel, die den Weg in einen Forstweg hinein zum Greinberg weist. Das haben wir beim Aufstieg beide übersehen. Aber egal. War toll, so wie es war. Eigentlich sogar besser, als hätten wir die Tafel gesehen.

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Teifblick nach Scheibbs

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14:45 Uhr. Wir sind schon beim Abzweig zur Jelinekwarte.

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Da sind wir schon wieder.

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Wenn man sich hier umdreht, schaut man genau zum Gipfel des Greinberg hinauf. Im Vormittag wussten wir das noch nicht, weil wir uns nicht auskannten. Jetzt sehen wir alles mit anderen Augen.

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Rasten, weil grad Zeit ist.

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Wie die Bremer Stadtmusikanten.

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Jetzt hama nimma weit.

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Noch über die Brücke

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Ein Blick zurück….

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Um 15:40 Uhr sind wir wieder am Parkplatz und beim Rausfahren aus Scheibbs sehen wir noch diese Dampfmaschine, an der gearbeitet wird. Ich kann natürlich mein Maul nicht halten und hab gefragt, ob ich anschieben helfen soll, falls sie nicht anspringt, aber die meinten, wenn ich schon helfen will, dann könne ich Holz holen, dann springt sie vielleicht an. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten. In Gresten haben wir uns noch einen Kaffee gekauft, dann fuhren wir Heim. wieder war ein wunderschöner Tag in der Natur zu ENDE gegangen.

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Karte zur Tour

7. Februar 2023

2023. 02. 06. Oberland OÖ/Türkenschanze – Weißes Kreuz 969m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 11:55

Die Phase der Temperaturen um und über null Grad ist vorbei, es ist wieder kalt. In der Nacht um die -8°C oder weniger sind keine Seltenheit, Tageshöchstwerte um die – 2°C  die Regel und außerdem hat es ein paar Tage lang geschneit. In den Niederungen keine weltbewegenden Mengen, in höheren Lagen aber teilweise erheblich. Auf der Forsteralm beispielsweise waren die Skipisten grün. Jetzt sind dieselben Pisten im Schnee erstickt. Und genau gegenüber liegt der Sonnberg mit dem Weißen Kreuz 969m als höchstem Punkt. Wie es zu dieser Tour überhaupt kam, wäre ja eine eigene Geschichte, aber ich hülle mich lieber in gnädiges Schweigen. Jedenfalls war das keineswegs geplant, sondern hat sich durch verschiedene saublöde Umstände dann so ergeben. Wir standen dann halt bei der Unterführung in Oberland, und weil wir schon da waren, beschlossen wir, einfach dem Weißen Kreuz aufs Dach zu steigen. Wie am 23. Mai 2022, als ich auf der Viehtaler Alm draufgekommen bin, daß ich die falschen Schuhe eingepackt hatte und wir daraufhin, mit einem Umweg von über 100km, eine noch tollere Tour als geplant erlebten, so wurde auch diese vollkommen ungeplante Tour ein wunderschönes Erlebnis.

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Wir hatten ja gottlob alles im Auto, was wir brauchten und so war es schlussendlich egal, wo wir waren. Dazu brauchst du nur ein Seelchen wie die Sonja, dann gibt’s keinen Aufstand, sondern es spielt alles keine Rolle. 9:23 Uhr Abmarsch bei der Unterführung in Oberland. Temperatur -6°C, leicht bewölkter Himmel, etwas Sonnenschein und gute Laune waren die Zutaten für diese kleine Tour, die wir ja nach Bedarf ausweiten konnten. Uns schwebte eigentlich vor, den Sonnberg bis an sein westlichstes Ende zu überschreiten und dann mit dem Bus zum Bahnhof Oberland zurück zu fahren. Beim Abmarsch begegneten wir genau hier einer junge Dame beim Joggen und die meinte, wir sollten oben etwas aufpassen, es wäre sehr viel Schnee oben. Sie war, so sagte sie, am Vortag, also am Sonntag, oben.

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Hier, beim Zustieg zum Aufstieg, waren ja deutlich zahlreiche Spuren von Wanderern zu sehen die, wie wir annahmen, wohl alle am Sonntag da hinauf gewandert waren. Das heißt, selbst wenn viel Schnee liegt, müssten wir nicht die erste Spur ziehen, was manchmal schade, manchmal aber recht angenehm ist. In diesem Fall sollte sich das als erheblicher Vorteil herausstellen. Wir wussten noch nicht, wieviel Schnee da wirklich liegt.

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Schon der Feldweg, der zum Waldrand führt, war einigermaßen mit Schnee gefüllt. Das war kein Schnee, der uns tragen könnte, es war Schnee, der Eddie trägt. Wir mussten entweder in den Spur der Anderen gehen oder wir sind ständig eingebrochen, was dir einfach Nerven kostet.

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Hier, bei der Bank, wo der eigentliche Aufstieg beginnt, wurde es besser. Etwas weniger Schnee, dafür hart und tragfähig. Im gleich darauf folgendem steileren Stück lag wieder deutlich mehr Schnee, was den Aufstieg um einiges erleichterte! Im Schnee kann man hier Stufen steigen, was man ohne Schnee nicht kann. Das ist recht bequem, stellte sich heraus.

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Bei der Querung zum Grat wurde schon klar, daß wir hier deutlich mehr Schnee hatten, als wir das hier jemals erlebten. Aber es hatte uns ja jemand am Vortag die Spurarbeit abgenommen. Deutlich war aber auch zu erkennen, daß die Anzahl der Personen, die den Aufstieg tatsächlich in Angriff nahmen, um einiges geringer war als die Anzahl der Personen, die zum Waldrand wanderten. Das waren offenbar nicht wenige, die schon beim Einstieg den Hut draufgehaut haben.

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9:55 Uhr. Wir haben das Ende des ersten Steilaufschwung und damit den Waldgrat erreicht, der uns jetzt nach oben führen wird. Selbst wenn niemand eine Spur vor uns gezogen hätte, müsste man von hier aus nur dem Grat folgen, um hinauf zu kommen, ohne dabei in unliebsames Gelände abzudriften. Rechts geht’s ziemlich steil hinunter, links etwas moderater.

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Der Schnee war hier vielleicht so um die 20 bis 25 Zentimeter tief, schön hart und tragfähig. Es müssen gut sechs Leute gewesen sein, die diese Spur im Auf- und Abstieg (wie sich später zeigte) getreten haben. Am Sonntag muß der Schnee auch um einiges weicher gewesen  sein als heute. Das erkennt man daran, daß manche Fußabdrücke um einiges tiefer eingebrochen sind als andere. Heute war das wesentlich tragfähiger.

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An guter Laune hat es jedenfalls nicht gemangelt. Waldorf & Statler

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Der zweite Aufschwung ist flacher, aber deutlich länger als der erste und führt, dem Grat folgend, wunderschön durch den verschneiten Wald.

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Mein Schlumpf schaut schon wieder aus wie Reinhold Messner.

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Wie gut es war, daß jemand am Vortag diese Spurarbeit geleistet hatte, zeigte sich ab hier. Der Schnee war seit dem Vortag Dank den tiefen Temperaturen hart gefroren, neben der Spur…

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… schaust du dann schon ein wenig älter aus, wenn du kein Yorkie bist. Hier waren es gut 60 Zentimeter Schnee, Tendenz steigend.

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Das Tempo wurde deutlich langsamer, aber der Laune hat das nicht geschadet.

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Das Ende des letzten Steilaufschwung. Hier war der Schnee schon fast einen Meter tief und auch nicht mehr so tragfähig. Sonja und ich hatten ja die Spur, die hier wohl nur mehr von sechs Leuten getreten wurde, Eddie hingegen wühlte oft wie ein Dachs durch den Schnee. Der muß sich in unserer Spur vorgekommen sein, als ginge er in einer Künette.

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Wir sind einem kurzen Flachstück gefolgt, das dann sanft abfallend in diese (wo wir grade sind) kleine Senke vor dem Gipfelanstieg führt.

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Als wir hier ankamen, hab ich mich gefragt, “Was ist da passiert?” Hier kann man zählen, wie viele Personen hier waren und wie viele sich bis zum Gipfel durchgewühlt haben. Da vorne an einer harten Firnplatte enden die Spuren bis auf zwei, die auf und wieder abgestiegen sind. Der Rest, vermutlich nicht mehr als drei Personen, haben es hier gut sein lassen, warum auch immer.

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Die Sonne ist zwar verschwunden und es ist recht kalt, aber kaum windig. Die Landschaft ist ein herrlicher Anblick.

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11 Uhr. Weißes Kreuz 969m. Die Schneehöhe ist beachtlich, wenn man bedenkt, daß hier auf einem Felsabsatz eine Banks steht. Absatz und Bank, die unterm Schnee verschwunden sind.

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Nachdem wir uns ins Gipfelbuch eingetragen haben, rasten wir auf der Bank unterhalb und bewundern die Aussicht.

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Der alte Rechen gehört einfach dazu. Keine Ahnung, wie lange der da schon heroben ist. Der würde mir direkt schon fehlen.

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Rauftierfütterung. Jetzt macht sich auch bezahlt, daß ich wieder einmal die schwere Thermosflasche (Aladdin Stanley 1984 Made in USA) mitgeschleppt hab. Ich hänge an dem Ding und hab die Originalverpackung dazu, aber manchmal muß sie einfach an die frische Luft und das tun, wofür sie gebaut wurde. Und das tut sie ausgezeichnet. Nur schwer ist das Ding halt (1241g)

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Baumstämme dick vereist.

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11:33 Uhr. Frisch umgezogen und dick verpackt steigen wir wieder nach unten.

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Genau in Bildmitte hinterm Baum die Lindaumauer 1103m, rechts Spindeleben 1066m

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Dieser Teil ist für Eddie sehr unangenehm, weil er hier immer wieder einbricht. Unserer Spur kann er auch kaum folgen, weil unsere Fußstapfen so tief sind, daß er rein fällt. So wühlt er sich halt wie ein Dachs durch den Schnee. Das ist in diesem Fall kein Problem, weil dieser Zustand nicht weit anhält, bevor der Schnee wieder tragfähig wird. Das war auch der Grund, warum wir, erstmals, seit wir zum Weißen Kreuz hoch steigen, am selben Weg zurück gehen wie im Aufstieg. Wir müssten neu spuren und für Eddie wäre es viel zu kräfteraubend, uns zu folgen.

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Wir hatten eigentlich vor, hier gradeaus weiter zu gehen bis zum Sonnbergspitzl und dann noch weiter bis zum westlichsten Ende des Sonnberges. Da kämen wir ganz in der Nähe der Bahnunterführung auf einer Forststraße wieder raus. Bei dieser Schneelage und mit Eddie konnte davon allerdings gar keine Rede sein.

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Ach herrje, jetzt hat sie den Baum kaputt gemacht.

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Wir haben uns gefragt, wo der her kommt. Da war kein Stumpf, zu dem er gehören könnte. Hier sieht man es. In ungefähr fünf Meter Höhe hat es diesen Baum abgerissen. Nach den letzten Schneefällen war das nicht der Wintertraum, wie wir in am 8. Dezember 2021 hier vorgefunden haben. Damals war es zwar bitter kalt und es hatte ebenfalls frisch geschneit, aber das waren keine Schneemassen und der Schnee war leicht wie Daunen. Der Schnee der letzten Schneefälle war schwer, blieb darum auch nicht auf den Bäumen und Sträuchern liegen und das Gewicht hat einige Bäume um- oder abgerissen. Wir haben einige liegen gesehen.

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Glei sama wieder unten.

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Wir sind wieder beim Bankerl am Anfang, und diesmal tun wir was, was wir hier noch nie getan haben.

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Weil wir hier zwar schon oft auf, aber noch nie abgestiegen sind, sind wir auch noch nie auf dieser Bank gesessen. Das änderten wir heute. Sitzen, rasten, die Gegend anschauen und den Rest aus der Thermoskanne trinken. Und Eddie bekommt nochmals was zu fressen.

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Nochmals über den verschneiten Feldweg…..

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… und dann hat um 13 Uhr nach dreieinhalb Stunden unser winterlicher Ausflug aufs Weiße Kreuz ein Ende gefunden. Ja, was wäre gewesen, wenn ich meinen Stecken nicht vergessen hätte?

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