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21. März 2023

2023. 03. 21. Gaming/Eibenboden, Nestelberg, Gsoll, Nestelberg 1057m, Brennwiese, Eibenboden

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:38

Am 25. März 2021 sind wir erstmals vom Parkplatz Eibenboden aufgebrochen, um über den Trefflingfall, Nestelberg und Gsoll den Nestelberg (1057m) zu besteigen. Beim ersten Mal sind wir bei tief winterlichen Verhältnissen zwar im tiefen Schnee kurz vorm Gipfel “verhungert”, weil wir nicht wussten, daß wir nur noch 300m entfernt waren (ich hätte meinen Hund tragen müssen, weil der im tiefen Schnee nicht mehr vorwärts kam), die Tour hat uns aber so gefallen, daß wir sie am 25. März 2022 wiederholt haben. Bei herrlichen, frühlinghaften Bedingungen erreichten wir den Gipfel und stiegen dann über den Kassteig zurück zum Parkplatz am Eibenboden. Gerne hätte ich auch heuer genau am Jahrestag, also am 25. März, diese Tour wiederholt. Schon alleine, weil ich den alten Mann, der in Nestelberg im Rollstuhl in der Sonne saß, gerne wieder getroffen hätte. Terminlich war das leider nicht möglich, aber wenigstens ging sich die selbe Woche aus. Fünfundzwanzigster oder Einundzwanzigster ist ja nicht so ein riesiger Unterschied. Also waren wir uns schnell einig und die Tour konnte am Dienstag, dem 21. März beginnen.

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7:30 Uhr am Hochkogel bei Neuhofen, Blick in Richtung Süden. Die Wettervorhersage war recht durchwachsen, wir hatten aber wenig Bedenken, weil diese Vorhersagen seit gut drei Jahren ohnehin größtenteils Unsinn sind. Von hier aus sind es nicht mehr ganz 40km bis nach Gaming.

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8:25 Uhr. Nach einer Kaffeepause (fast schon obligatorisch) an der Tankstelle in Gaming fuhren wir auf der Tormäuerstraße zum Parkplatz Eibenboden, der laut meiner Karte auf 444m Seehöhe liegt. Umziehen, Rücksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann los gehen. Der Himmel wird immer klarer, die Temperatur beträgt 5°C.

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Beim Parkplatz, direkt vor uns, kommt der Nestelbergbach angebraust und vereinigt sich mit der Erlauf.

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Zuerst stiefeln wir einer Asphaltstraße entlang ein paar hundert Meter aufwärts…

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… und gewinnen dabei in kurzer Zeit beachtlich an Höhe

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Am Abzweig folgen wir rechts einer Schotterstraße, die uns wieder all die Höhenmeter zurück nach unten zur Erlauf und zur Eibenmühle bringt.

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Aufs Hochbärneck kann man von hier aus auf zwei unterschiedlichen Versionen gehen.

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Die Eibenmühle

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Ab hier ist auch Schluß mit Straßen. Weiter geht es auf Wegen und Pfaden.

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Das Steiglein, dem wir jetzt folgen, ist immer angenehm und gefahrlos zu begehen.

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Der Hundsbachfall.

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Nein, hier gibt’s noch nichts zu Fressen.

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Aha. Hier sind wir ungefähr auf 470m Seehöhe.

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Dieses furchtbare Geländer gibt’s auch noch nicht so lange. Mir kommt vor, es wird von Jahr zu Jahr länger.

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Waldorf & Statler

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Wir sind beim Wasserfall. Bänke und Tische laden zur Rast ein und wer will, kann in der kleinen Hütte links aufs Postauto waren.

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Seit ein paar Jahren gibt es hier sogar ein stilles Örtchen.

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Das Toreck. Hier war in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Staudamm geplant. Etwas rechts der Bildmitte ist als Zeitzeuge ein Stollen zu erkennen.

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Der Trefflingfall. Am orographisch linkem Ufer führt ein steiler, aber problemlos zu begehender Steig nach oben und bietet wunderschöne Ausblicke. Am 20. Dezember sind wir bei tief winterlichen Bedingungen hier zum Hochbärneck hochgestiegen.

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Heute wandern wir allerdings einfach gradeaus durch die Engstelle am Toreck und weiter zu einer Eisenbrücke

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Zerberus, der Höllenhund? Wer sich gerne einen vom Pferd erzählen lässt, ist hier genau richtig.

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Hier könnte man zur Panoramastraße hoch wandern.

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Hier wird es für uns interessant. Auf der anderen Seite der Brücke ist der Abzweig nach Nestelberg.

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Ganz wichtig, daß man sich hier verewigt.

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Pause. Jetzt gibt’s was zu Fressen.

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Gradeaus weiter käme man nach Erlaufboden. Wir biegen allerdings scharf nach rechts ab und mäandern mit langen Querungen durch einen steilen Wald nach oben.

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Kurzer Rückblick.

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Wenn man bedenkt, wie langsam Moos wächst?

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Wir queren eine Forststraße und folgen einem buckligem Waldweg.

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An das Wegkreuz im Wald können wir uns natürlich sofort erinnern.

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Eiserner Fliegenpilz? Sachen gibt’s.

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Heute werden wir schon früh auf die ersten Häuser von Nestelberg aufmerksam.

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Wie im Mittelalter nähern wir uns Nestelberg am nordöstlichen Eingang.

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Das war offenbar einmal ein Gasthaus und vor diesem Haus saß in den letzten beiden Jahren jeweils am 25. März der alte Herr im Rollstuhl in der Sonne. Die Sonne schien auch heute, nur der alte Herr war nicht hier. Das Haus hat irgendwie einen sehr, sehr leeren Eindruck gemacht.

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Weiter geht’s am Steig, den uns der alte Herr vor zwei Jahren gezeigt hat, nach Gsoll.

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Erstmals haben wir einen richtig guten Ausblick. Vor uns die Brandmäuer (1216m)

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Da müssen wir zum Waldrand hinauf.

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Wir haben den Waldrand erreicht. Weiter geht’s jetzt in einem Hohlweg.

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Oberhalb des Waldes steigen wir recht direkt zur Straße, die nach Gsoll führt.

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Da sind wir einfach grade über die Wiese herauf gestiegen und haben uns so einen kleinen Umweg erspart. In ein paar Wochen werden diese kleinen Abschneider nicht mehr möglich sein. Wenn das Vieh auf der Weide steht, kennen die Bauern keinen Spaß mehr. Ist auch verständlich.

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Die kleine Siedlung Gsoll.

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Der Ötscherbär, als hölzernes Denkmal geliebt, lebend als Viehdieb und Vandale verachtet, der Bienenstöcke plündert, Schafe reißt, Scheunen anzündet und Autos klaut. Alles, was Versicherungen zu bezahlen bereit sind, wird dem Ötscherbär in die Schuhe geschoben.

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Ein Stück oberhalb von Gsoll folgen wir diesem Waldweg, der uns direkt zum Gipfel bringen wird.

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Gipfel in Sicht.

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11:08 Uhr. Nestelberg Gipfelkreuz

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Wahnsinn, das ist schon wieder ein Jahr her.

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Nestelberg Gipfel bei den drei Strommasten auf 1057m.

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Rechts von uns (genau südlich) der Rauhe Kamm des Ötscher.

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Die Stromleitungen führen in östlicher Richtung nach Trübenbach hinunter.

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Gegen 11:31 Uhr treten wir den Rückmarsch an. Wie im letzten Jahr steigen wir am Hang ab, wo wir vor zwei Jahren im Schnee versuchten, den Gipfel zu erreichen. Ohne Schnee ist es hier angenehm zu gehen.

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Wir müssen zu dieser Forststraße runter und dann im Uhrzeigersinn ein Stück um den Berg herum.

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Nochmals der Ötscher.

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Zurück in Gsoll

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Gradeaus über die Wiese zum Hohlweg runter

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Wir bleiben nicht ganz am markierten Weg und  kommen auf eine Wiese ein Stück oberhalb von Nestelberg, wo wir rasten und uns die schöne Gegend anschauen.

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Pause.

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Wir sind bei den Häusern am westlichen Ende von Nestelberg

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Kreuz am Baum mit rustikaler Bank.

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Altes Dörrhaus.

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Genau da geht’s lang. Der Kassteig ist unser Ziel.

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Das um Nestelberg ist eine landschaftlich recht wilde und nur wenig bewohnte Gegend. Nestelberg und Gsoll waren Holzfällersiedlungen. Die Häuser sind heute größtenteils Ferien- und Wochenendhäuse für Leute, die endlich einmal ihre Ruhe haben wollen.

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Ein Stück nordwestlich von Nestelberg kommen wir zu einer kleinen Häuseransammlung, die auf der Karte als Gnadenberger bezeichnet ist.

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Bimmel, bimmel, keiner macht auf.

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Dem armen Kerl ist beim Niesen die Haube über die Augen gerutscht.

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Nochmals die Brandmäuer.

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Nach der kleinen Häuseransammlung (Gnadenberger) steigen wir zu einem kleinen Kogel nordöstlich der Straße hoch. Hier waren wir auch im letzten Jahr. Hinten ist der Ötscher zu erkennen.

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746m ist der höchste Punkt dieses Kogel ohne Namen. Hier das improvisierte Gipfelkreuz.

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Auf diesem Brett sind wir schon im letzten Jahr gesessen. Heuer mußten wir es erst suchen, weil es jemand zwischen den Bäumen abgelegt hatte. Wir haben es wieder an seinen alten Platz geschleppt.

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Waldorf & Statler

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Aber es nützt ja alles nix, wir müssen weiter und sind hier am Anfang vom Kassteig angekommen.

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Runter da in den Wald.

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Hier geht es ein wenig wilder zu, aber das Gröbere ist ausgeschnitten.

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Hier irgendwo haben wir im vorigen Jahr einen großen Steinmann gebaut, der offenbar zerstört wurde. Ergo haben wir einen neuen gebaut.

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Der Abstieg über den Kassteig ist wunderschön. Wir kennen den aber nur im März, wenn er voll mit rostroten Blättern ist. Wie das hier im Sommer ausschaut, wissen wir nicht. Im letzten Jahr lag das Laub noch wesentlich höher als heuer.

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In der Realität ist das eine Farbenpracht, wie sie auf diesen Bildern der Telefonknipse gar nicht zur Geltung kommt.

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Wir haben nicht mehr weit zur Tormäuerstraße. Links unten ist sie schon zu sehen.

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In diesen Hängen wachsen wieder wunderschöne Blumen.

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Wir sind wieder bei der Straße. Jetzt müssen wir nur mehr zum Parkplatz am Eibenboden runter gehen.

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Bei der großen Mühlquelle sprudelt das Wasser wild aus dem Fels.

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Durch das Quellwasser vergrößert sich der kleine Nestelbergbach sichtlich.

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Blick zum Parkplatz und zum Zusammenfluß von Nestelbergbach und Erlauf.

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Zwei weiter Quellen sprudeln kurz hintereinander aus dem Fels und fließen schon nach wenigen Metern in die Erlauf.

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Noch ein paar Meter

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Nach fünfeinhalb Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück.

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Und jetzt Pause

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Schön war’s!

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Weniger lustig hab ich das da gefunden. Ein Stock ist am Rückweg einfach auseinander gefallen. Nein. Nicht der Teil, der sich teleskopisch verschieben lässt, ist rausgefallen. Die Klemmung hat nicht versagt. Der Teil oberhalb der Klemmung, wo das Teleskoprohr drinnen verschwindet, ist rausgefallen. Andererseits, na gut, sind ja schon ein Monat oder drei Touren alt. Grrrr…..

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Karte zur Tour.

19. März 2023

2023. 03. 19. WY/Weißenbachgraben – Hütterkogel – Weißenbachgraben

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:04

Zur Erinnerung an einen schöne Spaziergang am Hütterkogel, bei dem wir endlich auch den schönen und auffälligen Nordwestgrat rechts vom Aufstieg besucht haben.
Strecke: Weißenbachgraben, Hütterkogel, Hof Grestenberg, Hof Meixenberg, Hof Grestenberg, Forststraße Weißenbachgraben bis Ausgangspunkt
Wetter: Leicht bewölkt bei 15°C am Gipfel
Dauer: Vier Stunden mit allen Pausen

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Wie immer Parkplatz unter der Eisenbahnbrücke und Aufstieg auf der gegenüber liegenden Seite gleich neben dem Brückenpfeiler.

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Erste Etage am Bahndamm. Grade, als wir weiter aufwärts steigen, kommt ein Zug. Ich bin natürlich zu langsam für ein Foto.

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Die ersten Meter nach dem Bahndamm sind recht steil…

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… wird aber nach wenigen Höhenmetern gleich um einiges flacher und gemütlicher.

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Sonja sagt, ich hab diesen Grenzstein noch nie fotografiert. Hiermit hole ich das nach.

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Für Blumenfreunde ist diese Jahreszeit ein Genuss. Es blüht und gedeiht bis zum Gipfel…

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… und manches liegt im sterben oder ist schon lange tot.

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Der erste Blick zum Gipfelbereich

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Selten findet man einen schöneren Waldkamm.

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Einmal ist der Weg flacher, dann wieder steiler.

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Das ist er, dieser auffällige Nordwestgrat. Seit unser ersten Wanderung hier hab ich mir vorgenommen, diesen Grat zu besuchen und dann auch zu schauen, ob man über diesen hinunter steigen kann, aber bisher waren wir nie dazu gekommen, das auch durchzuführen. Das Problem ist nicht der Abstieg am Grat sondern unten das Betriebsgelände der Firma Forster, ein Bahndamm und ein Bach. Da brauchen wir einfach Zeit, um einen gangbaren Weg zu finden.

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Von hier hat man auch einen schönen Ausblick in den Süden.

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Wir steigen noch ein Stück höher, dann queren wir nach rechts in steiles Waldgelände.

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Schön nach wenigen Minuten haben wir diesen Grat erreicht.

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Da vorne, an einer Steilstufe, steht ein Baum, der mich sofort an das Bäumchen auf der Wolkenmauer erinnert.

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Blick in Richtung Waidhofen und zum Aufstiegsweg. Rechts im Hintergrund der Buchenberg.

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Da es Nachmittag ist und wir das weiter Gelände bergab am Grat nicht kennen, drehen wir um uns steigen in direkter Linie zum Normalweg auf, den wir kurz unterm Gipfelgrat erreichen. Hier treffen wir auf zwei Wanderer, die uns recht aufschlussreiche Infos über diesen Nordwestgrat geben, die wir bei unserem nächsten Besuch verwerten werden. Ich freu mich schon drauf!

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Hütterkogel 836m

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15°C

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Blick zum Glatzberg 904m nordöstlich von uns.

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Abstieg hinterm kleinen Hütterkogel (Sendemasten) und Blick aufs Lockakreuz 941m im Süden.

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Blick zum Holzerbauerkreuz

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Blick zum aufgelassenen Hof Grestenberg

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Wir sind zum Hof Meixenberg unterwegs und wollen an den Lamas vorbei am Hohlweg nach unten steigen.

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Kurz vorm Hof, an einem Gatter, sehen wir mehrere Schilder “Privatgrund. Betreten verboten!” Ich bin da schon ein paarmal auf diesem Weg nach unten gestiegen und hab auch den Hausherrn schon mehrmals gegrüßt, aber diese Schilder hab ich noch nie gesehen. Ehrlich gesagt wollte ich dann nicht mehr weiter gehen, weil ich dachte, “Na ja, ist sein Grund und es ist sein Recht, daß er hier in Ruhe gelassen wird”. Leider kann man den Hof nirgends vernünftig umgehen, weil überall Stacheldrahtzäune gespannt sind und unten auch Schafe stehen. Wir haben dann einfach umgedreht und sind im Weißenbachgraben runter gegangen.

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Der verlassene und langsam verfallende Hof Grestenberg.

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Das verfallene Mauerwerk mehrerer Gebäude vor der letzten Kehre im Weißenbachgraben. Hier kürzen wir im Gelände neben einem Bachbett ab…

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… und stoßen dabei auf diesen Hohlweg.

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Nach gemütlichen vier Stunden sind wir fast am Ausgangspunkt zurück. Schön war’s und ich freu mich, wenn wir diesen schönen Nordwestgrat nach unten erkunden.

16. März 2023

2023. 03. 16. Gaming/Rund um Wieskogel 891m, Naskogel 899m und Schwarzenberg 1049m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:32

Strecke: Filzmoossattel, Forststraße Schlaglmäuer, Wieskogel 891m, Holzschlag, Naskogel 899m, Jagdhütte am Gföhlsattel, Schwarzkogel Westgipfel 1047m, Forststraße Pichlwald, Filzmoossattel
Dauer mit allen Pausen: 5 Stunden
Wetter: Temperatur um die 2°C, im Schatten weniger. Leicht bewölkt, fast Kaiserwetter

Mit wenigen Ausnahmen basieren die Mehrzahl meiner Touren auf einer Idee, die mir bei einer anderen Wanderung gekommen ist. So auch hier. Die erste Hälfte dieser Wanderung bin ich schon einmal gegangen. Das war, sagt mein Tourenbuch, am 19. November 2003 im Zuge der Suche nach der ehemaligen Holzriese im Haindlgraben. Der Hintergrund dieser Suche ist HIER zu finden. Das Einzige, woran ich mich noch erinnern kann, ist das Gefühl. Ich empfand diesen Forststraßenhatscher um den Naskogel schön. Den Pfad neben der Holzriese hab ich damals gefunden und im Abstieg bewältigt, was zwanzig Jahre später zu einer neuerlichen Tour in den Haindlgraben führte und sich daraufhin zum Rainstock und zur Gföhler Almspitze ausdehnte. Der Abstieg wiederum war mit der zweiten Hälfte dieser Tour identisch. Der Steig im Haindlgraben (der in moderneren Karten nicht mehr eingezeichnet ist, obwohl sehr gut erhalten) ist wirklich bemerkenswert und wartet auf eine Wiederholung.

Am 10. März, also vor einer Woche, war ich ausgiebig am Urmannsberg unterwegs und hab dabei ein paar Stellen gefunden, von denen aus man hervorragend zum Massiv des Rainstock schauen kann und dabei ganz besonders schön in den Käfergraben, den Haindlgraben und zum Schwarzenberg. Das war der Augenblick, wo ich wusste, eine meiner nächsten Touren, sofern das Wetter dafür geeignet ist, wird mich rund um den Naskogel führen, wie vor zwanzig Jahren und dabei werde ich mir die Wege zu den markanten Geländepunkten Wieskogel 891m, Naskogel 899m und dem beiden Schwarzenberg-Gipfel suchen. Ich sehe diese “Gipfel” wirklich nur als markante Geländepunkte und nicht als eigenständige Berggipfel. Dazu heben sie sich von ihrer Umgebung viel zu wenig deutlich hervor. Nichts desto trotz fand ich dieses Vorhaben höchst interessant. Endlich einmal sehen, wie es dort drüben tatsächlich ausschaut. Der Ausblick, der dieses Interesse so befeuert hatte, war folgender:

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Das ist der Blick vom Urmannsberg zum zerklüfteten Bergstock des Rainstock hinüber. Deutlich sind der Haindlgraben, der Käfergraben und der Naskogel zu erkennen, ebenso deutlich hebt sich der Schwarzenberg Ostgipfel aus der Umgebung hervor. Wesentlich weniger ausgeprägt präsentiert sich die sanfte Kuppe des Wieskogel, dahinter baut sich der Rainstock mit seinen 1296m auf.

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Karte zur Tour.

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9:50 Uhr am Filzmoossattel. Ich hab das Auto am gegenüberliegenden Parkplatz (Tormäuerstraße in Fahrtrichtung links) abgestellt, weil hier Holzverladearbeiten im Gang waren. Diese Arbeiten waren auch der Grund, warum ich die Runde im Uhrzeigersinn startete. Das war so nicht gezwungendermaßen geplant, sondern hat sich halt so ergeben, was dazu führte, daß mir diese Tour erst möglich wurde, weil, wenn man hier in Blickrichtung auf der Forststraße den Berg hoch marschiert, beim Abzweig nach Gaming ein paar hundert Meter weiter ein befristetes Betretungsverbot wegen Forstarbeiten ausgeschildert ist (richtig ausgefüllt), was ich wohl eingehalten hätte. Bei meiner Marschrichtung und noch dazu bei meiner Herumkurverei am Schwarzenberg bin ich im wilden Abstieg nie an einer Verbotstafel vorbei gekommen und hab das erst bemerkt, als ich im oberen Bereich die schweren Maschinen und die Abspannungen der Stahlseile in Aktion sah. Es wurde aber niemand auf mich aufmerksam und ich konnte mich ungesehen vorbei schwindeln.

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Das ist die Marschrichtung.

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Das wird alles in allem ein recht langer Forststraßenhatscher mit sehr schönen Ausblicken.

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Mir deucht, das ist der unterste Teil der ehemaligen Holzriese. Werde ich wohl vor zwanzig Jahren gesehen haben, aber erinnern konnte ich mich nicht mehr dran.

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Hier ist mir unterm wandern plötzlich diese fast ohrenbetäubende Stille aufgefallen, der man hier ausgesetzt ist.

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Brücke im Käfergraben.

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Bächlein im Käfergraben. Hier ist es trotz Sonneneinstrahlung recht kalt.

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Rückblick zur Brücke über das Bächlein aus dem Käfergraben.

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Wunderschöner Blick zum Grafenwart 883m. Dieser Bergstock liegt schon östlich der Erlauf.

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Aus der selben Stelle fotografiert ein Blick zur Spitzmauer am östlichen Ende des Urmannsberg. Dort soll sich ein Steig befinden, den ich noch suchen werde. Ich glaub, das obere Ende hab ich letzte Woche schon gesehen.

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Selbe Stelle, Blickwinkel noch weiter nach Westen gedreht. Die scharfe Schneide des Urmannsberg liegt jetzt hinter mir.

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Eine gut befestigte Kehre kündigt sich mit steinernen Einfassungen an.

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Die Steilwand da vorne schaut wenig einladend aus. Hoffentlich muß ich da nicht rauf! (Das östliche Ende des Schwarzenberg Ostgipfel)

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Herrlicher Ausblick. Links vorne Gaming, dahinter der Zürnerberg, rechts kann man noch die Spitze des Dreieckberg erkennen und rechts daneben die breite, scharfe Schneide des Urmannsberg.

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Hier wird es recht felsig.

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Da bin ich ein bissl überfordert, was es hier zu sehen gibt, aber schön ist es.

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Wir sind jetzt bei einer Almwiese und rasten in der Sonne. Eddie bekommt einmal was zu fressen und dann schauen wir, wo und wie wir zum Wieskogel kommen können, der uns schon recht nah sein muß.

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Ich steig mit Eddie rechts im Wald einfach hoch und schau, wo es Licht wird und ob es herum etwas höheres gibt. Das ist nicht spektakulär hier, aber es ist die höchste Stelle am Wieskogel.

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Ein beschrifteter Stein.

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Die an sich hübsche Aussicht ist ein bissl mit Bäumen verstellt.

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Ich bewege mich vom höchsten Punkt ein Stück am Abbruch entlang nach Süden. Schöner Ausblick zum Schwarzenberg Ostgipfel.

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Das ist das südlichste Ende meiner kleinen Erkundung am Wieskogel, dann stapfen wir wieder zurück zum Ausgangspunkt unseres kleinen Ausflug. Was mir hier auffällt und was mir ein wenig Sorgen macht, ist der Zustand des Schnee um diese Tageszeit. Ich weiß nicht, wie steil das Gelände am Naskogel und vor allem am Schwarzenberg noch werden soll, aber dieser Schnee hier ist in der Sonne dermaßen sulzig und schmierig, daß in steilerem Gelände dadurch ein echtes Problem entstehen könnte. Dieses schmierige Zeug bietet fast keine Halt.

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Auf der Straße gibt es dann sogar eine schöne Tafel, wo man sich hier befindet. Weiter geht’s nach Holzschlag und zum Naskogel.

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Auf der Forststraße liegt hier doch einiger Schnee und der ist in der Sonne recht pappig. Das produziert auf Eddies Beinchen große Kugeln, die mich an die Daltons (Comicfiguren) erinnern.

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Links vorne sollte die Gföhler Almspitze sein, rechts daneben Naskogel und die beiden Schwarzenberge. Ach du Scheiße! Das schaut von hier ein bissl gruselig aus.

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Blick vorbei an den steilen Abbrüchen des Naskogel zu Zürnerberg, Dreieckberg und Urmannsberg. Ich finde das wirklich toll. Letzte Woche hab ich von da drüben hierher geschaut und heute schau ich rüber.

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Winterlandschaft. Eddie bekommt immer wieder Probleme mit Schneekugeln an den Beinchen. Er kennt das Spielchen aber schon und hält schön still, wenn ich ihn hochnehme, um die Kugeln abzureißen.

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Der Oberlauf des Bächlein im Käfergraben.

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Rückblick auf unsere Forststraße. Wir sind wieder ganz schön weit abgestiegen. Jetzt wird mir langsam der Anblick vom Naskogel von vorhin plausibler.

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Der Einstieg zum Naskogel ist für mich recht einfach zu finden. Diese Wiese bei Holzschlag (Karte) kenn ich. Vor zwanzig Jahren war ich hier und im vorigen Jahr sind wir aus dem Haindlgraben hierhier gekommen und haben gerastet. Lieder hab ich beide male vergessen nachzuschauen, ob es die Hütte noch gibt, die mir damals den Weg (ist auf meiner alten Karte eingezeichnet) zur Holzriese zeigte. Sie sollte irgendwo da unten im linke Eck stehen. Wenn ich wieder komme, muß ich nachschauen. Wenn man hierher kommt, muß man nur da rauf ins obere Eck der Wiese gehen und dann in den Wald. Wieder einmal weist eine alte, verwachsene Spur eines Harvester den Weg.

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Da geht’s lang

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Wie am Wieskogel sind auch hier rotweiße Markierungen zu finden. Das da vorne ist die Nasenspitze des Naskogel.

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Naskogel 899m. Da vorne sind noch beschriftet Steine, aber ich geh da nicht hin, weil ich nicht weiß, was da unterm Schnee liegt oder auch nicht liegt. Links und rechts geht’s sehr steil nach unten und der Schnee ist unheimlich sulzig.

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Links von mir die steilen Abbrüche des Schwarzenberg Ostgipfel. “Das kann ja heiter werden” denk ich mir da.

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Da geht’s in den Abgrund.

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So, kehrt, retour, wo bleibt mein Fallschirm nur? Das war die Nase des Naskogel. Nix aufregendes, aber einfach nett, wenn man sie einmal aus der Nähe gesehen hat.

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Zurück bei der Wiese am Holzschlag.

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Jetzt wird’s für Eddie mühsam, Der Schnee ist für seine kurzen Beinchen tief und ständig bilden sich Schneekugeln, die so groß werden, daß er nicht mehr gehen kann. Dafür gehen sie relativ leicht wieder ab.

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Schwarzkogel voraus! Was jetzt richtig blöd ist (rückblickend), ist der Umstand, daß diese rechts abzweigende Straße zwar auf meiner Karte und auf digitalen Karten eingezeichnet ist, aber diese in der Realität fast bis zum Gipfel des Schwarzenberg rauf rührt, was insofern wichtig zu wissen wäre, weil mir sonst der folgende Lapsus nicht passiert wäre! Wir lassen den Abzweig Abzweig sein und gehen weiter…

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.. an dieser Tafel vorbei…

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… und an dieser Tafel vorbei (Abzweig ins Ebertal)…

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… zu dieser Jagdhütte. Die steht laut meinem Ausdruck einer digitalen Karte genau so, daß ich, wenn ich schräg nach rechts oben (nordöstlich) aufsteige, zwischen den beiden Schwarzenbergeln herauskommen müsste. Ich war hier zwar schon, aber noch nie da oben im Wald am Schwarzenberg und so nimmt das “Verhängnis” seinen Lauf.

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Hinter der Hütte führt offenbar ein Weg in den Wald und ich folge ihm, weil es sich hier leichter geht.

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Dieser Weg, diese Schneise dreht sich dann ein wenig nach rechts und ich denke mir, das führt mich östlich am Schwarzkogel vorbei, weil eine Steigung kann ich rechts vor lauter Bäumen nicht erkennen. Links hingegen ist eine relativ steile Böschung, schneebedeckt, felsdurchwachsen und voll mit Abfällen von Schlägerungsarbeiten vergangener Tage.

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Durch den sulzigen Schnee ist es recht unangenehm hier, aber ich seh oben Licht und der Kampfgeist (oder Entdeckergeist) ist stärker. Auffi do! Ich muß nur aufpassen, damit Eddie nix passiert.

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Wui. Anscheinend bin ich heroben am Schwarzenberg.

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Na, eigentlich hab ich geglaubt, daß es hier eine bessere Aussicht (weniger Bäume, die im Weg stehen) gibt, aber na ja, kann man nix machen.

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Das ist also der Gipfel vom Schwarzenberg. Wieso ich nicht da ganz nach vorne ging, um runter zu schauen, weiß ich nicht. Dachte wohl, da sieht man auch nicht mehr. Und jetzt geh ich zum Westgipfel…….

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Nach Westen, Südwesten und Nordwesten hat man hier eine tolle Aussicht. Kann man mit der Telefonknipse gar nicht festhalten. Ich warte schon die ganze Zeit, daß die Senke kommt, die Ost- und Westgipfel trennen. “Aha”, denk ich mir, als ich hier ankomme, “das ist also die Senke und das da drüben ist der Westgipfel”. Kommt mir aber komisch vor. Das soll ein Höhenunterschied von zwei Meter sein? Ich bin jetzt vielleicht Daumen x Pi vierzig Höhenmeter oder sowas vom Gipfel abgestiegen und dieser Hügel da drüben soll nur zwei Meter niedriger sein als der Gipfel, wo ich grad war? Die wollen mir da einen vom Pferd erzählen! Der Schnee ist dermaßen sulzig, daß ich beim Abstieg da runter “in die Senke” richtig aufpassen muß, um keine Bodenprobe zu nehmen.

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Ein Hochstand wird da unten sichtbar und eine Straße, die links und rechts weg führt. Ich überleg, wo diese Straße, die ich da zwischen den beiden Schwarzenbergen sehe, hinführt und komme zum Schluß, die linke Seite müsste praktisch in Richtung Kappenkogel führen. So geschätzt halt, weil Kompass hab ich natürlich keinen dabei.

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Ich steh hier “ in der Senke” und denk nach. “Soll ich diesen Westgipfel besteigen? Diesen Haufen da drüben? Zahlt sich das aus? Ist das nicht wurscht, ob ich da drüben war oder nicht? Und wieso, verdammt noch einmal, kommt mir dieser Hochstand so bekannt vor?” Ich steh eine Weile da und schüttle den Kopf, aber langsam, ganz langsam, und zwar immer dann, wenn ich den Hochstand anschaue, kommt mir eine Erkenntnis. “Das da vorne ist nicht der Schwarzenberg Westgipfel und ich bin hier in keiner Senke zwischen zwei Gipfeln. Ich steh vorm Kappenkogel, auf dem ich schon einmal im Sommer war und den wir Brennnesselkogel getauft haben. Den Hochstand kenn ich deshalb, weil ich hier alleine im letzten Jahr mehrmals war. Verdammte Scheiße, ich hab den Schwarzenberg Westgipfel mit dem Ostgipfel verwechselt! Ich schmeiß mich fast weg vor lachen. Ich hab keine Ahnung, wie es passiert ist, daß ich den höheren Ostgipfel neben mir übersehen hab, aber ich kann das jetzt nicht mehr ändern. Klar, wäre kein Problem, da wieder auf zu stapfen und den Lapsus gut zu machen, aber, ach was. Komm ich halt nochmals und nehm die Sonja mit. War dann auch zu etwas gut.

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Runter da. Drei Linkskehren und drei Rechtskehren, dann bin ich unten.

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Das Werkl ist zwar gelaufen und hat Lärm produziert, gesehen hab ich allerdings keinen und darum hab ich mich vorbei gedrückt und bin gegangen. Was hätte ich den sonst machen sollen?

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Ein Tiefblick nach Gaming, der mich immer wieder fasziniert.

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Jetzt hat auch Eddie kein Problem mehr mit den Schneekugeln.

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Bald hamas

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Wir sind wieder unten.

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Fast genau fünf Stunden waren wir unterwegs und haben einiges erlebt bei unsere kleinen Wanderung um Wieskogel, Naskogel und Schwarzenberg. Und wir kommen wieder, weil da fehlt noch was!

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Waldorf & Schlumpfhund

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