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30. Mai 2022

2022. 05. 30. Königsberg bei Hollenstein an der Ybbs

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:18

Ich bin in meinem Leben unzählige Male am Königsberg in Hollenstein an der Ybbs vorbei gefahren und hab auch von Wanderungen dort gehört, ja sogar gelesen. Selber bin ich nie auf die Idee gekommen, dieser bis oben bewaldete Mugel würde sich als Wanderziel lohnen. Keine Ahnung, warum. Ich kenn den Königsberg aus meiner frühen Jugendzeit. 1973 oder 74 hab ich im Rahmen eines Schulskikurs in Saalbach Hinterklemm meine ersten Erfahrungen mit den Brettern, mit denen man im Schnee herum rutscht, erstmals Bekanntschaft gemacht und war nicht begeistert. Meine Eltern hatten mir für diesen Kurs gebrachte Ski gekauft, weil sich neue für einen Anfänger gar nicht rentieren würden, waren sie der Meinung. Vom Skifahren hatten beide absolut keine Ahnung! Diese Bretter waren eine solche Katastrophe, daß ich selbst heute, viele Jahrzehnte später, schlichtweg nur mehr drüber lachen kann. Sie haben mir aber etwas gelehrt. “Da mußt du durch und dann machst du es besser!” Ich hab mir dann vom ersten selber verdienten Geld bessere Ski (Kästle X11, wenn ich mich richtig erinnere) gekauft und lernte damit recht gut umzugehen, und der Berg, an dem ich den Umgang mit den Ski richtig lernte, war der Königsberg.

Damals war noch viele ganz anders als heute. Mein Vater hätte ich nicht zum Skifahren gebracht. Wenn ich das wollte, mußte ich schon selber schauen, wie ich zum Ziel kam, und daß Transportmittel damals war, ohne Auto (dafür war ich ja zu jung) die Eisenbahn. Den “Schofkas Express”, wie ihn mein Vater nannte, gab es ja damals noch. Zuerst mit der Rudolfsbahn bis Waidhofen an der Ybbs und dann weiter auf der Schmalspur der Ybbstalbahn bis Hollenstein an der Ybbs. Am jeweiligen Vortag so einer Reise hatten wir beim Gasthof Rettensteiner angerufen und der Wirt holte uns mit dem VW Bus vom Bahnhof ab und brachte uns zu den Liftanlagen am Königsberg. Am Abend, wenn der Liftbetrieb eingestellt wurde, holte er uns vom Berg wieder ab und brachte uns zum Gasthof, wo wir die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges mit Essen, Trinken und Spielen verbrachten. Ich hab das alles wunderschön in Erinnerung. Vor allem bin ich froh, daß ich am 30. März 2002 die Gelegenheit wahrgenommen hatte, noch einmal in Gedenken an diese schöne Zeit meiner Jugend mit der Ybbstal von Waidhofen über Hollenstein und Göstling nach Lunz am See fuhr, um dann den See zu umrundete und so nebenbei den Maiszinken 1075m zu bestieg. Nicht lange danach wurde diese Bahnlinie stückweise eingestellt, heute sind davon nur mehr ein paar Brücken und Tunnels übrig geblieben. Die Schienen wurden abgebaut und aus der Trasse entstand ein Radweg. Soviel zu meiner bisherigen Beziehung zum Königsberg.

Auf die Idee, den Königsberg einmal zu bewandern kamen wir, weil es sich halt ergab, das dieser langgestreckte Waldmugel bei unseren Wanderungen ständig irgendwie im Blickfeld stand. Egal ob von der Voralpe, vom Gamsstein, vom Hegerberg oder vom Friesling, irgendwie hast du immer den Königsberg vor dir und langsam stellt sich dann die Frage, wie das da oben wirklich ausschaut. Dadurch, daß man ihn ständig von einem anderen Höhenzug aus sieht, wird er ja erste wirklich interessant, weil man seine Form, seinen Kamm (oder sollte man besser sagen, seinen breiten Buckel?) sehen kann und sich dann halt die Frage stellt, wie das ist, wenn man nicht da hinüber schaut, sondern da herüber! Mir geht’s halt immer wieder so. Ich stand auf der Voralpe, schaute zum Gamsstein rüber und wollte wissen, wie es ist, von dort zur Voralpe zu schauen und so bin ich auf den Gamsstein gegangen. Oder ich stand auf der Riegerin und schaute zum Hochstadl rüber, und ja, ich bin dann dem Hochstadl aufs Dach gestiegen und hab zur Riegerin rüber geschaut. Und so weiter und so weiter, zahllose Male in den letzten Jahrzehnten. Das ist, so meine ich, ein wunderschöner Nebenaspekt des Wanderns. Immer neugierig sein, neues kennenlernen und Erfahrungen zu sammeln. Und bei dieser Wanderung am Königsberg haben wir eine ganz neue Erkenntnis gewonnen, nämlich diese: Der Königsberg ist ein wunderbarer Aussichtsberg mit einem wunderschönen, breiten Buckel, der es Wert ist, einige Stunden auf ihm zu verbringen.

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Wir fahren gegen viertel nach sieben nach Hollenstein und dort entlang der Straße ins Skigebiet bis Hochschlag auf 833m Seehöhe. Das Wetter ist gut bei leichter Bewölkung und etwas Nebelschwaden. Punkt 8 hr starten wir unser Unternehmen Königsberg.

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Nicht zu übersehen ist der Weg, der uns zur Kitzhütte hoch bringen wird.

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Rückblick auf den Start unserer Wanderung. Nicht zu übersehen der Nebel, fast wie im Herbst.

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Eine der Lifttrassen, die keinerlei Erinnerung in mir erwecken. Es ist für mich, als wäre ich nie hier gewesen.

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Nicht all zu steil, kann man die Forststraße zur Kitzhütte dazu benützen, den Müllspeicher im Hirn zu leeren und die Ruhe zu genießen.

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Gegenüber von uns ist vom Oisberg nur der oberste Teil zu sehen, der Rest verschwindet im morgendlichen Dunst.

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Wenn man erstmals aus dem Wald raus kommt, sieht man, wieviel Berg noch vor einem liegt.

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Hier begegnet uns auch das erste Almvieh mit ihrem Halter, der sie grade füttert. Urig fährt er mit dem Futter in der Hand bis zum Ellenbogen in den Schlund der Kuh. Max ist nicht nur der Halter, sondern er bewirtschaftet mit seiner Eva die Alm und die Kitzhütte.

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Das Bankerl wäre recht einladend, aber wir widerstehen. Wir müssen nach oben.

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Wir schließen auf ein paar Kühe (drei junge Mädels und ein junger Rotzlöffel) auf, die ebenfalls zur Kitzhütte wandern. Sie gehen unerschrocken einfach mit uns mit.

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Trotz aller Trödelei treffen wir um 9:15 Uhr oberhalb der Kitzhütte auf den Rest des jungen Almviehs. Egal, ob Mädel oder Bub, die sind alle unheimlich neugierig und manche sogar rotzfrech. Dieser scheckige Rotzhöffel ist besonders neugierig.

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Blick zur Kitzhütte 1266m ein Stück unter uns.

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Wir sind zur Durnhöhe unterwegs.

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Improvisiertes Gipfelkreuz auf einem unbekannten Mugel mit unbekannter Höhe.

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Der Dunst verdeckt noch immer den Oisberg gegenüber von uns.

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Gipfelkreuz in Sicht?

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Langsam lichtet sich der Dunst und der Ausblick wird immer schöner.

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Blick zurück. Hinter dem ersten Waldmugel ist die Kitzhütte versteckt, dahinter erheben sich noch Almwiesen bis zum Punkt 1409m (ohne Namen), den wir heute noch besuchen wollen. Auf diese Idee sind wir genau hier bei diesem Anblick gekommen.

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9:50 Uhr. Gipfelkreuz Durnhöhe 1439m, die hier als Turnhöhe bezeichnet wird, dahinter der höchste Punkt des Königsberg, der bewaldete Schwarzkogel, der mit 1452m um 13 Meter höher ist als die D(T)urnhöhe.

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Rast und Raubtierfütterung.

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Knapp 5°C waren nicht gerade schweißtreibend.

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Blick zurück über unsere Aufstiegsroute und zum Punkt 1409, den wir dann noch besuchen. Links dahinter taucht der Gamsstein aus dem Dunst auf.

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Wir bleiben immer am Rücken des Höhenzuges und nähern uns dem Schwarzkogel. Auf der Forststraße unter uns könnte man beim Rückweg die Durnhöhe umgehen.

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Blick über die Jagdhütte Vierhütten zum Schwarzkogel

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Selbst im tiefsten Kraut gibt es ständig etwas interessantes zu entdecken.

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Ein Gamsrudel (höhö…..) umgehen wir beim Aufstieg zum Schwarzkogel nah beim Waldrand.

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Dieser Steinbock ist besonders neugierig. Fast wie die Kühe bei der Kitzhütte.

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Das bewaldete Haupt des Schwarzkogel ist, bedingt durch die umliegenden Almwiesen, mit Stacheldraht eingezäunt. Wir finden eine Stelle, die mit normalem Draht “geflickt” wurde und ich denk mir, “Das ist nicht zufällig!” Wir steigen dort über den Zaun und finden dann diesen Grenzstein. Jetzt müssten wir uns auf die Suche nach etwas machen, was wie der Gipfel aussieht, was mitten im Wald nicht einfach sein wird.

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Steinig und verwachsen sieht es da im Gipfelwald aus.

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Hier sind deutlich Wegspuren zu erkennen und wenn man genau schaut, ist diese Ansammlung von Steinen nicht zufällig entstanden.

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Zahlen und Buchstaben sind in diesen Fels graviert und mit roter Farbe deutlich sichtbar gemacht. Um genau zu erkennen, was das heißten soll, müsste man den Dreck entfernen. Egal, ob er hier eine Stelle gibt, die noch um ein paar Zentimeter höher ist, ich erkläre das hier zum Gipfel.

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Gipfelfoto Schwarzkogel 1451m. Hinterher hab ich dann ein Bild im www gefunden, das einen Vermessungsstein und einen Holzpflock mit roter Farbe zeigt, der den höchsten Punkt markieren soll. Angeblich soll es hier sogar einmal zwei Gipfelkreuze (improvisierte aus Ästen) gegeben haben. Vielleicht hab ich einmal nix besseres zu tun, dann mach ich mich (vielleicht) einmal auf die Suche danach. Bis dahin……..

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Wir folgen den deutlichen Wegspuren weg vom besagten Markierungsstein, die uns zu einem steilen Abbruch und zu dieser tollen Aussicht (Richtung Göstling) bringt. Hier sind die Spuren dann zu Ende und durch das steile Gelände bedingt geht’s hier, wenn überhaupt, nur unter erschwerten Bedingungen weiter. Der Planstein und Siebenhütten wären allerdings etwas weiter links und recht einfach (aber nicht über diesen Abbruch) zu erreichen.

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Blick zu Siebenhütten (die längst keine sieben Hütten mehr sind).

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Wenn du weißt, wo du bist, spielt es keine Rolle, wo du bist.

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Beim Rauskrabbeln aus dem Gipfelwald treffen wir genau wieder auf das selbe Restschneefeld mit exakt dem selben Deppentanz, den Eddie hier aufführt….

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… und auf den Zentimeter genau kommen wir auch wieder an der selben geflickten Stelle im Zaun heraus. Ab jetzt geht’s genau die selbe Strecke zurück zur Kitzhütte, die wir hergegangen sind und natürlich wählen wir wieder den Weg oben am Buckel des Höhenzuges, weil der viel schöner ist als die Straße.

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In Bildmitte der Friesling 1340m, rechts daneben das nordöstliche Ende des Oisberg, auf dem sich als höchste Erhebungen das Alpl 1405m und der Große Schneekogel 1373m befinden, die wir heuer im Winter besucht haben.

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Wir bewegen uns jetzt in Richtung südwesten. Rechts von uns sind hier die südwestlichsten Ausläufer des Oisberges (rechts) und (links der Bildmitte) der nordöstlichste Ausläufer des Hegerberges zu sehen. Wenn man den Hegerberg schon etwas besser kennt, kann man sogar die genaue Lage des Kühlhauskopf mit seiner Pyramide, den Wasserkopf 1442m und die Lärmerstange 1477m erkennen. Die Lärmerstange und den daneben gelegenen Hochdreizipf müssen wir allerdings erst besteigen. Das spitze Teil rechts der Bildmitte ganz im Hintergrund ist der Schieferstein bei Reichraming.

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Abstieg vom Schwarzkogel, Marschrichtung Südwesten. Unter uns die Jagdhütte Vierhütten, dahinter der Kamm zur Durnhöhe 1439m. Hinter der Durnhöhe die Voralpe bei Hollenstein mit ihrem Doppelgipfel Stumpfmauer 1770m und Tanzboden 1727m, links daneben der Gamsstein 1774m. Und weil das von hier so schön ausschaut, wollen wir jetzt bis ganz nach hinten zum Punkt 1409m gehen und uns das genauer anschauen.

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Die Almwiesen sind eine einzige Pracht.

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Blick zum Dürrensteinmassiv

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Fast wieder auf der Durnhöhe

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Mittagspause auf der Durnhöhe

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Bei unserer Mittagsrast schauen wir uns unsere Umgebung und den weiteren Weg an, der (hier) noch vor uns liegt.

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Der Dunst hat sich restlos verzogen, das Ybbstal liegt uns zu Füßen, dahinter (nördlich) Friesling und Oisberg.

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Links der Gamsstein und rechts die Voralpe. Wir kommen immer näher.

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Blick über Hollenstein zum Hegerberg. Von hier sind sie schön zu sehen, die Lärmerstange, der Wasserkopf, das Haitzmanneck und der Ausläufer zum Ertltaler Kopf. Ganz rechts im Hintergrund wieder der spitze Schieferstein.

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12:33 Uhr. Nach viereinhalb Stunden sind wir wieder oberhalb der Kitzhütte.

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Rechts gleich neben dem Weg finden wir hier einen Bildbaum und ein Wegkreuz.

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Gleich hinterm Wegkreuz steigen wir auf der Wiese, die oberhalb der Straße zu einem Kamm wird und uns über weitere Almwiesen gen Südwesten führt.

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Unser weiterer Weg liegt klar vor uns, ebenso wie die Kühe. Das sind kleine kleinen Buben und Mädels, das sind große, erfahrene Kühe und ich frag mich, was die von Eddie halten werden? Die kleinen Rotzlöffel konnten mit ihm nichts anfangen, aber große Kühe?

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Es gelingt uns anfangs recht gut, daß wir uns ganz oben am Kamm an den Kühen vorbei drücken, aber dann werden sie auf uns aufmerksam. Und die sind neugierig wie die Jungen! Viele von denen da unten kommen zu uns her. Wir sind da so ruhig und unauffällig wie möglich abgehauen, ich hatte Eddie am Arm, weil die Kühe uns so dicht folgten und ich den Eindruck hatte, die mögen Eddie nicht sonderlich. Angesichts der schwergewichtigen weiblichen Übermacht war auch meinem Eddie klar, daß die beste Taktik hier war, einfach den Mund zu halten und sich so klein und unauffällig wie möglich zu machen.

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Hastiges Foto auf der Flucht. LOL

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Erst hier, in einem steileren, engen und felsigen Abschnitt konnten sie uns nicht mehr folgen und haben aufgegeben.

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Da unten werden wir später zur Kitzhütte zurückkehren.

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Immer so gut es geht am Kamm, gleich neben dem Abbruch.

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Da heißt es auch einmal, durch einen umgefallenen Baum kraxeln. Die Äste sind aber abgeschnitten. Man sieht immer wieder an solchen Kleinigkeiten, daß auch dieser vollkommen ungekennzeichnete Weg betreut wird.

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Langsam nähern wir uns dem südwestlichem Ende des Berges.

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Dieser auffällige Stein steht sicher auch nicht rein zufällig hier. Dahinter der Gamsstein.

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Ybbstal mit Hollenstein, Hegerberg (links) und Oisberg (rechts)

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Seltsame Wegmarken. Nicht der “Baum der Tènèrè”, sondern der Reifen vom Königsberg.

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Noch immer nicht am Ziel?

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13:38 Uhr. Punkt 1409 ohne Namen, dafür mit Gipfelkreuz.

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Gipfelmilchkanne

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Aber kein Gipfelbuch. Geklaut?

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Was für ein Rastplatz! Gamsstein und Voralpe zum Greifen nah.

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Hätten wir nur eine vernünftige, neue Karte gehabt. Hier führen Wegspuren zum Köthlereck runter und von dort sollte man problemlos nach Hochschlag zurückkehren können. Das wäre eine schöne Runde und ein schöner Abschluß. Andererseits, dann hätten wir nicht bei der Kitzhütte einkehren können. Aber ich wäre wirklich gerne diesem Kamm entlang weiter abgestiegen. Es ist so schön hier!

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Wir kehren ein Stück auf der Aufstiegsroute zurück, wollen aber auf keinen Fall wieder über die Alm (mit den dicken Kühen) absteigen, obwohl dieser Weg der mit Abstand schönste wäre.

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Wir steigen hier nach Süden zu dieser Forststraße ab und kehren so zur Kitzhütte zurück.

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Unglaublich, wie viele Höhenmeter wir schon wieder vernichtet haben. Zwischen Gamsstein und Voralpe sehen wir den Großen Buchstein.

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Dieser Straße werden wir zur Hütte zurück folgen. Dort oben am Kamm sind wir zum Gipfelkreuz ohne Namen gestiegen.

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Die Wolken werden etwas dichter und es wird merklich kühler.

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Kitzhütte auf 1266m

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Faule Sau!

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Die jungen Damen und Burschen beäugen uns neugierig. Mit Eddie können die nix anfangen.

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Nach einem Schofkas und zwei Drangln geht’s wieder los. Rückblick auf die Kitzhütte.

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Waldorf & Statler

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In ziemlich genau 30 Minuten sind wir hier herunten und in zehn weiteren Minuten beim Auto. Damit haben wir nach 8 Stunden und 30 Minuten unseren Ausgangspunkt wieder erreicht. Den Königsberg werden wir ab nun als wunderschönen Aussichtsberg in Erinnerung behalten und wer weiß, vielleicht kommen wir ja wieder einmal hierher zurück? Vielleicht im Winter?

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Karte zur Tour

23. Mai 2022

2022. 05. 23. Bodenwies 1540m über Borsee

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:59

Strecke: Ehemaliger Bahnhof Schönau an der Enns 407m – Borsee 654m – Bodenwies 1540m und retour auf der selben Strecke
Wetter: 10°C in Schönau, bewölkt, teilweise leichter Regen

Es war eigentlich ein schneller Entschluß vom Vortag. Montag um 4:30 Uhr Abfahrt zur Viehtaleralm und Marsch auf die Bodenwies. Wir haben Mitte Mai, ergo sollte sich dieser Berg in seiner ganzen Blumenpracht zeigen. So dachte ich wenigstens. Bei der Auffahrt von Kleinreifling zur Viehtaleralm schaute es so aus, als würden sich grade die letzten Schlechtwetterreste der Nacht verziehen und die Sonne durchkommen. Ein riesiger, zweistückiger Regenbogen zierte den letzten Teil der Auffahrt. Wir waren gut aufgelegt, ich stellte das Auto ab und wir begannen, uns anzuziehen. Als ich in die Tasche mit den Bergschuhen schaute, traf mich fast der Schlag. Ich hatte die falschen Schuhe eingepackt. Es waren nicht meine Bergschuhe, sondern die Wanderschuhe, die ich verwende, um die sehr gut haftende Sohle der Bergschuhe nicht auf Schotter und Asphalt zu verschleißen. Sogenannte Einsatzstiefel des selben (bayrischen) Herstellers sogar. Nur die Sohlen sind dramatisch unterschiedlich. Auf naßem Untergrund haften die der Einsatzstiefel nicht wirklich gut. Es hat mich deswegen schon öfters hingehaut und darum mag ich die am Berg, und sei es die Bodenwies, nicht tragen. Mann, ich muß blöd geschaut haben, als ich diesen Irrtum bemerkte. Wie kann man nur so dusslig sein? Für mich stand allerdings sofort fest, “Mit diesen Schuhen geh ich diese Tour nicht!” Also blieb mir nix anderes übrig, als wieder eine Stunde lang zurück zu fahren und die Schuhe zu wechseln.

Als wir wieder Richtung Süden unterwegs waren, hatte sich das Wetter dramatisch geändert. Schon vor Waidhofen regnete es und hörte bis Kleinreifling nicht auf. Schon von unten konnte man sehen, daß es in der Gegend um die Viehtaleralm massiv regnen mußte. Angefressen fuhr ich einfach weiter und dachte, irgendwo da im Süden wird das Wetter schon besser werden und dort machen wir dann was. Von Kleinreifling bis Schönau ist es nicht weit, grad ums Eck sozusagen, aber das Wetter war “ums Eck” wesentlich besser. “Gehen wir zum Borsee?” frug ich Sonja. Sie kannte den nicht und wir bogen beim Schild zur Enns ab. Dann drüber über die Brücke und gleich links zur Straße, die zum aufgelassenen Bahnhof von Schönau führt, deren Straßenrand jetzt als Parkplatz für die Besucher des Borsee dient.

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5:21 Uhr. Riesiger Regenbogen über der Bodenwies.

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7:21 Uhr. Brücke über die Enns beim Bahnhof Schönau.

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Auf geht’s zum Borsee. Noch war von der Bodenwies gar keine Rede.

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Keine Viertelstunde später hatten wir schon die GoreTex Jacken an. Es regnete schon wieder.

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“Um halb zwölf wären wir am Gipfel” hab ich hier noch gesagt. Es war aber eigentlich noch immer keine Rede davon, daß wir von hier aus zum Gipfel gehen.

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Der hat an einem senkrechten Stück Fels grade den Rückzug angetreten. Bei einem waagrechten Überhang ein Stück oberhalb ist er wohl angestanden.

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Der zweite, roh aus dem Fels geschlagene kurze Tunnel zeigt an, daß man sich in der Nähe der Schleifenklause befindet.

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8:29 Uhr. Der Borsee an der Schleifenbachklause. Wie der Name “Klause” schon sagt, war dieser See als Wasserspeicher gedacht, um Holz mittels Wasser zur Enns runter zu schwemmen, wie das früher nicht nur im Reichraminger Hintergebirge üblich war. Jetzt wird dieses Wasser allerdings nur für die Fischzucht verwendet.

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Inzwischen haben wir schon beschlossen, rauf zum Gipfel der Bodenwies zu gehen und deshalb halten wir uns im Moment nicht am See auf. Am Rückweg kommen wir ohnehin wieder vorbei. Vorerst einmal folgen wir dem Weg in Richtung Nigelalm.

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Die Kogleralm Jagdhütte.

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Schönes Bankerl oberhalb der Hütte.

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Links die breite Flanke des Kuhberges.

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Schöner Ausblick zum Gipfelbereich des Kuhberg.

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Die Forststraße scheint endlos zu sein.

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Schönes Rastplatzerl mit Blick zum Ochserkogel 1440m

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Endlich verlassen wir die Forststraßen und biegen zum Gratweg ab, der zuerst einmal eine Weile durch steilen Wald führt.

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Unser Nachbar, der Kuhberg, ist jetzt unser Maßstab, wie hoch wir sind. Unsere Bodenwies ist um über 100m höher.

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Wir erreichen das Ende einer Forststraße, schlagen uns auf der anderen Seite aber sofort wieder in die Büsche.

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Den Teil durch den steilen Wald haben wir hinter uns. Jetzt folgen noch einige Höhenmeter in wesentlich freierem Gelände, wo uns die Aussicht für die Plagerei entschädigt.

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Das Ziel liegt genau vor uns.

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Blick ins Reichraminger Hintergebirge. Als ich am 30. Mai 2021 die Bodenwies nach über 15 Jahren wieder einmal bestieg, haben wir nichts von all dem gesehen, weil diese (wunderschöne!) Wanderung in einer dicken Suppe aus Dunst und Gewitterwolken vonstatten ging und wir beim Aufstieg zum Gipfel vor allem mit massivem Graupelfall zu kämpfen hatten. Gottlob war es kein Hagel! Jetzt, ein Jahr später, sahen wir erstmals, wie das hier heroben und unsere Umgebung überhaupt ausschauen.

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Waldorf & Statler

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Ein Blick zum Kuhberg sagt, daß wir schon ungefähr auf gleicher Höhe sein müssten.

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Ein Stück noch……….

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Trotz Bewölkung ist die Aussicht recht gut, was den Aufstieg gleich um einiges interessanter gestaltet.

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11:49 Uhr. Gipfel in Sicht.

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Bodenwies 1540m

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Hervorstechend aus all den Bergen rundherum sind etwas rechts der Bildmitte der Tamischbachturm 2035m und seine Ausläufer links, die Almmauer sowie (rechts daneben) der spitze Lugauer 2217m, dessen Breitseite mit den Doppelgipfeln man hier schön sieht.

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Blick auf die Almen östlich unterhalb der Bodenwies.

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Ein wirklich schöner Blick zum Kuhberg in seiner ganzen Gestalt. Jetzt schauen wir ja schon gerne rüber, weil wir schon oben waren. Recht lange halten wir uns hier allerdings nicht auf. “Am besten, du drehst dich nicht um” sagt Sonja zu mir. “Wieso?” frag ich und dreh mich um. Vom Almkogel her kommt ein grauer Vorhang auf uns zu und es wird zapenduster. “Gehen wir!” sag ich und wir machen uns auf den Weg.

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Wir sind noch im eher freien Gelände und haben grade noch eine etwas geschütztere Stelle erreicht, als es wieder zu regnen beginnt. Schnell ziehen wir die Jacken an  und ziehen den Regenschutz über die Rucksäcke. Letzteres ist das Wichtigste überhaupt. Für uns spielt der Regen weniger Rolle. Ist eh warmer Regen.

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Wir glühen den Gratweg zurück im Laufschritt runter und der Kuhberg neben uns zeigt den Fortschritt an.

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So lange man die nassen Wurzeln meidet, macht Laufen hier wichtig Spaß. Blöd ist nur, daß es so warm ist und die Jacken bzw. ihre Atmungsaktivität so nicht funktioniert. Wenn es außen und innen warm ist, bist du in kürzester Zeit außen und innen pitschnaß. Das fühlt sich dann wie in der Sauna an. Besser ist, und das tun wir dann auch, die Jacken wieder auszuziehen und im Rucksack zu verstauen. Ist eh warmer Regen.

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In einer knappen halben Stunden sind wir vom Gipfel runter zur Forststraße gelaufen, auf der wir jetzt in Richtung Viehtaleralm gehen.

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Hier gradeaus ginge es zur Nigel- und Viehtaler Alm. Ganz links eingezäunt findet man einen kleinen Themenpark über die Geschichte der Almen hier.

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Kurz vorher zweigt etwas unscheinbar dieser schlecht bezeichnete Weg zurück zum Borsee ab. Der Weg, scheinbar nicht sehr oft begangen, ist aber immer klar ersichtlich.

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Restholz von Forstarbeiten, die sich langsam, aber sicher mit dicken Moospolstern überziehen.

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Wie im Dschungel.

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Raubtierfütterung.

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Wasser fassen bei der Jagdhütte.

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Nach diesem Schild hätten wir noch 1 Stunde und 50 Minuten bis Schönau.

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14:50 Uhr. Zurück am Borsee

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15:55 Uhr. Nur mehr ein paar hundert Meter. Jetzt wird gerastet.

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Die letzten paar hundert Meter legen wir am teilweise nassen Asphalt ohne Schuhe zurück.

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16:16 Uhr. Nach fast neun Stunden das Ende der Tour.

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Und grade, wie ich mir denke, “Jetzt fehlt zu einem schönen Abschluß nur noch ein Zug” kommt auch tatsächlich einer daher. Dann fahren wir Heim.

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Karte zur Tour

19. Mai 2022

2022. 05. 19. Ybbstaler Alpen/Hegerberg Erkundung – Waldhütte, Haitzmanneck, Wasserkopf

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:04

Vor einem Jahr wusste ich noch gar nicht, was der Hegerberg ist, heute mag ich ihn. Dieser Höhenzug zwischen Opponitz, Weyer und Hollenstein a. d. Ybbs hat einen wunderschönen Hauptkamm und feine Verästelungen, die alle recht interessant zu erkunden und zu begehen sind. Vor allem ist der Hegerberg vom touristischen Standpunkt aus gesehen ein sehr einsamer Berg. Am gesamten Hegerberg gibt es keine markierten Routen. Die Wege muß man sich alle selber suchen und Karten helfen nur bedingt. Es gibt vor Ort reihenweise Forststraßen, die in keiner Karte eingezeichnet sind und es gibt auf Karten Steige, die es in der Realität längst nicht mehr gibt. Meist wurden sie durch den Bau von Forststraßen zerstört, manchmal wurden sie über die Jahre einfach von der Natur quasi gefressen.

Ich bin auf den Hegerberg durch einen Tourbericht im Internet aufmerksam geworden. Dort war von einer Wanderung auf den Kühlhauskopf die Rede und ein Bild zeigte eine kleine Pyramide, mir der es irgend eine besondere Bewandtnis haben soll. Nachforschungen auf diesem Gebiet brachten mich zu einer PDF mit der Hintergrundgeschichte dieser kleinen Pyramide, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts und in die Zeit der Hammerwerke zurückreicht. Aufgrund dieser Hintergrundgeschichte wollte ich dann diese Pyramide mit eigenen Augen sehen und wir, Sonja, Eddie mein Hund und ich sind 27. August 2021 zum Kühlhauskopf aufgebrochen. Diese Wanderung, bei dem das Wetter alles andere als ideal war, hat mir so gefallen, daß ich mehr vom Hegerberg wissen wollte und am 2. März 2022, bei sehr winterlichen Bedingungen, waren wir wieder zum Kühlhauskopf unterwegs. Weil die Bedingungen oben geradezu ideal waren, wanderten wir dann in dieser Märchenwelt noch bis zum Gipfel des Wasserkopf und haben uns dabei in den Hegerberg endgültig verliebt.

Ich hab jetzt einiges über die Wanderungen am Hegerberg gelesen und mir im Kopf auf schon eine Rundtour zusammengestellt, die gehbar sein sollte. Ob das wirklich so funktioniert, zeigt aber erst die Praxis, und deshalb sollte es am Donnerstag, dem 19. Mai 2022 los gehen. 6 Uhr fahrt nach Weyer, dann Richtung Saurüssel und am Abzweig Waldhütte rein in die Wildnis. Dann haben Zahnschmerzen bei Sonja alles zunichte gemacht. Na, und weil der Rucksack schon gepackt war, bin ich dann mit Eddie alleine zum Hegerberg aufgebrochen. Ich hatte mir gedacht, da wir uns in diesem Kessel, der von Hegerberg und Schrabachauerkogel gebildet wird, ohnehin nicht auskennen, geh ich einfach die Gegend erkunden und schau mir an, wie das alles in Original ausschaut. Da drinnen sind wir ja noch keinen Meter gewandert, weil der Aufstieg auf den Kühlhauskopf und im März dann weiter auf den Wasserkopf ja immer aus der Gegend um Klein Hollenstein stattfand. Die Waldhütte, der Ausgangspunkt der Rundwanderung, ist aber nur vom Saurüssel aus erreichbar. Ich hatte mir kein Ziel gesetzt, außer, die Gegend kennenzulernen.

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Ich war schon früh wach und stand um 6:30 Uhr mit Hund an der Leine abmarschbereit.

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Bei dieser Hütte (540m Seehöhe), bei der es vor Bienenstöcken nur so wimmelt, hab ich mir eine Ecke ausgesucht, wo das Auto möglichst nicht stört. Der Platz, so groß er auch wirken mag, wird für Holzladetätigkeiten benützt, der Hegerberg ist Forstwirtschaftliches Gebiet. Da möchte man nicht auch noch im Weg stehen.

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Unser Weg führte uns in den Aschbachgraben. Zum Parken des Autos sind wir links zum Platz neben der Hütte abgebogen, jetzt gingen wir wieder auf die Straße, die in den Aschbachgraben führt, auf der jedoch ein generelles Fahrverbot für den öffentlichen Verkehr herrscht. In Gehrichtung befindet sich rechts von uns der breite Rücken des Schrabachauerkogels und links das Hufeisen des Hegerberges mit Haitzmanneck, Aubodenkopf, Wasserkopf, Lärmerstange (höchster Punkt des Hegerberg mit 1477m) und Hochdreizipf. Dieses Hufeisen beziehungsweise dessen Kamm da oben war mein Ziel.

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Diese vereinzelt am Kamm stehenden, zerfledderten Zahnstocher sind das Markenzeichen des Hegerberg.

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Beim Forsthaus Waldhütte gibt’s eine große Wildfütterung.

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Der Hatscher auf der Forststraße ist weder anstrengend noch fad. Immer wieder gibt’s im gesamten Verlauf, besonders oben, traumhafte Ausblicke. Ich glaub, daß ist eine, wenn nicht sogar die schönste und kurzweiligste Forststraße, die ich bisher gegangen bin und das sag ich, der Forststraßenhatscher eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Hier lernte man entlang der Forststraße eine Menge über den Berg und die Möglichkeiten der Besteigung.

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Nach der ersten Rechtskehre kommt mir ein Pickup Truck nach und ich halte den Fahrer mittels Zeichen an. Nach meiner Karte sollte es ein kleines Stück nördlich der Kehre eine Jagdhütte, die Hirnhütte, geben, aber ich seh keine. “Guten Morgen” sag ich, “nach meiner Karte sollte hier die Hirnhütte, eine Jagdhütte stehen, ich seh sie aber nicht. Kennst du sie?” Er lacht und sagt “Ich hab hier in den letzten 25 Jahren keine Hütte gesehen”. “Na ja” lach ich ebenfalls, “meine Karte ist auch noch älter als 25 Jahre. Die wird wohl schon der Teufel geholt haben. Danke.” Er fährt weiter, ich schüttle den Kopf. Im Lauf der Tour seh ich aber, daß es viele Dinge, die es auf der Karte und in der Natur wohl einmal gab, nicht mehr gibt. Vielleicht ist diese Hütte einfach den Gegebenheiten, den Veränderungen zum Opfer gefallen. Auf dieser Welt ist ja nur eines sicher, und das ist Veränderung.

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Das ist die letzte Kehre, bevor man oben den Sattel erreicht. Rechts kann man dann zum Hochrauschotter 990m und zum Sulzkogel 1015m gehen.

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Am Sattel kann man dann links abzweigen, so wie ich das vor hab oder gradeaus gehen, oder man kann auch rechts abbiegen und auf einer schönen Schotterstraße, die es auf meiner Karte nicht gibt, östlich unterm Sulzkogel  rüber gehen. Der Weg gradeaus führt durch den Haitzmanngraben zum Leitenbauer in der Gegend um Kleinreifling runter. Links, also da, wo ich hin will, steht dieses Schild und blöderweise ist es auch richtig ausgefüllt, also rechtsgültig. Meistens werden die Felder VON/BIS offen gelassen, was die Schilder vor dem Recht ungültig macht. Also was mach ich? Das Schild ignorieren und einfach weiter gehen? Jetzt sind schon zwei Pickup von unten kommend an mir vorbei gefahren. Jeden hab ich höflich gegrüßt und wurde höflich zurück gegrüßt. Wären das Spinner, hätten die mich schon dauf aufmerksam gemacht, daß ich mich zu verpissen hätte. Ja, das können recht grobe Leute sein, hab ich die Erfahrung gemacht. Lustig ist nur, daß immer dann die Leute besonders grob sind, wenn ihre Schilder nicht ordnungsgemäß ausgefüllt, ergo ungültig sind. Ich hab mir dann gedacht, ja mei, sollte da irgendwo wirklich eine größere Baustelle sein, dann dreh ich halt um oder such mir einen anderen Weg. Mir ist dann weiter oben nochmals ein Pickup begegnet, ich wurde freundlich gegrüßt, aber Waldarbeiten hab ich nur aus der Ferne und ganz wo anders gesehen. Also ich bin sicher keinen im Weg gestanden. Ach ja, am Sattel hätte eigentlich ein Steiglein anfangen sollen, daß mich zur Aschbachhütte (Jagdhütte) bringen sollte. Ich hab allerdings keinerlei Anzeichen eines Steiges gefunden.

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Unsere Wanderung führt uns nun in der Nordflanke des Hegerberg vom Sattel neben dem Hochrauschotter bis unters Haitzmanneck und ist landschaftlich wunderschön.

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Hier ein Rückblick auf die Straße, die aus dem Sattel kommend (in der Karte aber nicht eingezeichnet) unterm Hochrauschotter vorbei führt.

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Der breite Rücken da gegenüber gehört zum Schrabachauerkogel, zu den Bergln dahinter trau ich mir nix zu sagen.

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Das da vorne ist der Punkt, von dem laut Karte AEV 1:25 000 Waidhofen a. d. Ybbs letzte Aktualisierung 1989 ein Jagdsteig zur Aschbachhütte führen sollte. Aus einem Blogeintrag von @monsieurpeter weiß ich, daß dieser Steig einer Forststraße weichen mußte und daher bin ich nicht überrascht. Hier in Richtung Aschbachhütte steht auch nochmals eine Tafel von wegen Sperre wegen Forstarbeiten, richtig ausgefüllt, und diesmal laß ich es gut sein und wandere weiter in Richtung Haitzmanneck. Auf meiner Strecke gibt es ganz offensichtlich keine Waldarbeiten, ergo, denk ich mir, wird mir keiner böse sein, wenn ich da geh und ein Pickupfahrer, der mir noch weiter oben begegnet, grüßt auch freundlich.

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Rechts hinten auf dem Hügel da oben sollte die Jagdhütte stehen. Deutlich sieht man, wie die Forststraße durch die Landschaft gewühlt wurde. Von dort sollte es (lt. alten Karten jedenfalls) einen Steig geben, der unters südwestlichste Eck der Großwiese führt und dort sollte man einfach zu dieser Wiese aufsteigen können, über die man dann zum Hochdreizipf und zur Lärmerstange gelangt. Aber wie gesagt, aufgrund des zweiten Schildes wollte ich da nicht rauf gehen.

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Die nördlichen Ausläufer des Hegerberg, die bis zur Siedlung Pichlhöhe an der Saurüsselstraße hinunter reichen. Rechts im Hintergrund der Brenntenberg mit dem Gaflenzer Kaibling.

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Wie über Kimme und Korn einer Waffe kann man hier zwischen den Bäumen das Haitzmanneck anvisieren. Das schaut hier in der Weitwinkelaufnahme wesentlich weiter entfernt aus, als es in Wahrheit ist.

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Dann liegt das vor mir am Weg und rührt sich nicht. Selbst als ich fest auf den Boden aufstampfe keine Reaktion. Ich komm ihr mit dem Stock immer näher und näher. Nix. Erst als ich sie berühre bewegt sie sich ein wenig. “Hm” denk ich mir, “plattgefahren schaut die ja nicht grade aus. Wieso bewegt sich die nicht?” Ich stupse nochmals mit dem Stock vorsichtig dagegen, da schlängelt sie sich ein Stück weiter und bleibt wieder liegen. “Na gut”, denk ich mir, “du bist genau so ein faules Teil wie die Kreuzotter auf dem Gamsstein damals.” Die lag auch in der Sonne und ließ sich von meiner Anwesenheit nicht beirren. Gelangweilt schaute sie mir nach und blieb faul in der Sonne liegen. Die da fühlte sich in der wärmenden Sonne offenbar genau so wohl.

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Ich hab ihr dann noch gewünscht, daß sie auf sich aufpassen soll und bin weiter gegangen. Ich mein, ich bin ja kein Schlangenbeschwörer, aber die schaut aus wie eine kleine Äskulapnatter.

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Da unten steht ein Hochstand und links am Grabenrand, am Bild kaum zu sehen, eine Jagdhütte.

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Ich hab gleich an Ort und Stelle ein Foto von der Karte gemacht, damit ich nicht vergesse, wo genau ich das aufgenommen hab, weil man durch den Graben des Hüttgrabenbach schön hier her auf die Forststraße und weiter auf die Lärmerstange aufsteigen kann. Der Graben müsste wunderbar begehbar sein und steil ist er auch nicht. Bis zur Hütte führen ohnehin ein Karrenweg und ein Jagdsteig.

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Hier hab ich aus einem anderen Winkel die Hütte herangezoomt. Diesen Weg werd ich bei nächster Gelegenheit für den Aufstieg wählen.

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Also ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber ich kann mich an dieser Landschaft nicht so schnell satt sehen. So schön ist unsere Heimat und das da unten ist das Tal, in dem man zur Waldhütte rein fährt.

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Dieser Anblick ist ein Hammer. Schön sieht man die Kehren der Forststraße und die Gipfelfläche des Haitzmanneck. Darunter sind die Kehren der alten Forststraße zu erkennen, zu der wir am Ende unserer Wanderung absteigen werden. Das da drüben war dann wie im Paradies.

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Wir sind jetzt näher dran. Der Kahlschlag da vorne wäre eine Möglichkeit, später zum Hochstand und zu den Kehren der alten Forststraße im Quellgraben des Altrappelsbach abzusteigen. Ich hab eine Alternative ein Stück weiter südlich gewählt, weil es dort nicht so steil war. Vorerst einmal folgten wir weiter der Forststraße in den Nordhängen des Hegerberg, bis man zu einer Wegteilung kommt, deren rechten, aufsteigenden Ast ich nehme. Diese Straße, die natürlich in meiner Karte (und auch in keiner digitalen im Intenet, wie mir scheint) eingezeichnet ist, führt, ich glaub ich spinn (!) bis zur Senke zwischen Aubodenkopf und Haitzmanneck und sogar eine Fahrzeugspur (schweres Gerät scheint mir) führt bis zum Haitzmanneck. Alter Schwede. Da kann man schon mit dem Auto bis zum Gipfel fahren.

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9:51 Uhr. Gipfel Haitzmanneck 1363m

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Genau links von Eddies Kopf im Hintergrund ist der Kuhberg 1415m.

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Und da sind sie, die zerfledderten Zahnstocher, die von unten so auffällig sind. Die Aussicht ist wunderschön und daß man hier mit einem Auto herfahren könnte, denkt man sich einfach weg.

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Hinterm Hochstand unser nächstes Ziel (weil wir schon da sind), der Wasserkopf, am rechten Bildrand die Lärmerstange.

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Lärmerstange 1477m, Hochdreizipf 1466m und das südwestliche Ende des Hegerberg sind hier zu sehen. Dahinter die Haller Mauer, in Bildmitte Kuhberg und (dahinter) Bodenwies, der Durrensteigkamm und mehr.

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Ein Blick über das nördliche Ende des Hegerberg zur Siedlung Pichlhöhe. Hinter dieser Siedlung beginnt sich der Brenntenberg in nordöstlicher Richtung auszustrecken.

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Wilde Schönheit.

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Ich bin dann wieder vom Haitzmanneck runter und wollte schon ein Stück weiter zur Lärmerstange gehen, dann hab ich es mir anders überlegt. Das da unten ist die Gabelung beim Haitzmanneck, wo der Pfad direkt zum Gipfel führt und der Waldmugel da vorne, der ist das Haitzmanneck! Die Bäume verdecken komplett, daß man am Haitzmanneck auf einer freien Fläche steht. Unglaublich, hab ich im letzten Jahr aber öfters erlebt. Ich befinde mich hier schon am Anstieg zum Aubodenkopf und folge dann der Nase, Grenzsteinen und undeutlichen Wegspuren zum Wasserkopf.

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Es ist egal, ob man vom Kühlhauskopf oder vom Haitzmanneck kommt, den Wasserkopf, auch wenn das alles sehr verwachsen ist, findet man leicht. Auf der Karte ist die Grenze von Niederösterreich zu Oberösterreich genau eingezeichnet. Hier sind die Grenzsteine durch den Wald in einer schönen Linie ausgelegt. Mit etwas Phantasie kann man dieser Linie ohne Schwierigkeiten folgen.

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Hier bei den Felsen hat es im Winter auf den ersten Blick ausgeschaut, als wäre das das Ende unserer Tour, aber wenn man näher kommt, findet man ganz leicht einen breiten, bequemen Durchschlupf. Da ist sogar noch ein Restschneefeld. Am 2. März hat es hier ganz anders ausgeschaut.

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Von den Felsen bis zum Gipfel ist es ein wenig verwachsen und man irrt im Wald herum. Einfach immer dort gehen, wo man am leichtesten durch kommt und wo es bergauf geht, dann kommt man fast von selber zum Ziel. War im Winter genau so.

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10:30 Uhr Gipfel Wasserkopf 1442m.

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Das sind alle Einträge, seit wir am 2. März letztmals hier waren. Auf der nächsten Seite bin ich der erste.

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Ich nehm mir aber nicht lange Zeit und bin gleich wieder weg, weil das ist ja nur eine Erkundungstour und ich weiß noch nicht, was ich heute noch alles anstellen werde. Licht hab ich bis um 20 Uhr und zur Not hätte ich eine Stirnlampe mit.

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Beim Runtergehen finde ich noch ein paar andere Grenzsteine. Ich hab mich entschieden, nicht direkt am Kamm Richtung Lärmerstange zu gehen. Das war mir ehrlich gesagt mit dem Hund zu blöd. Man muß da durch dicht verwachsenen Wald und kommt doch nicht zur Lärmerstange, sondern nur zur Einsattelung ein Stück davor, und gleich ein paar Meter daneben führt die Forststraße vorbei. Nö, das ist mir zu blöd. Da geh ich lieber zurück und gleich ganz gemütlich auf dieser Forststraße bis zum Sattel.

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Ein paar Impressionen vom Runtergehen vom Wasserkopf

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Wir sind da grade gemütlich zur Einsattelung vor der Lärmerstange gelatscht und ich dachte mir noch, “eine halbe Stunde vielleicht noch, dann sind wir oben”, aber dann blieb ich stehen, nahm den Rucksack ab und hab Pause gemacht.

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Schöner Blick zum Haitzmanneck. Wir sind so da gesessen, ich hab Eddie Futter gegeben und selber eine Knacker vedrückt und beim Blick auf die Lärmerstange hab ich mir dann gedacht, “nein, weißt was, jetzt gehst du einen schönen Weg runter und beim nächsten Mal steig ich mit der Sonja der Lärmerstange aufs Dach”. Und so haben wir hier noch eine Weile geschaut und gestaunt, und dann haben wir, hab ich, zusammengepackt und wir sind wieder nach unten gestapft. Eigentlich wollte ich ja gleich die Böschung vor uns runter zur Forststraße und wir waren auch schon ein Stück unterwegs nach unten, dann ist mir aber eingefallen, daß die Böschungen dieser Forststraßen teilweise recht hoch und steil sind und ich keine Ahnung hab, wie das da unten ausschaut. Ich hatte nicht darauf geachtet. Das war mir dann zu blöd und wir haben die Forststraße nach unten genommen. Ist ja eh wurscht. So weit ist das nicht.

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Unser Rastplatzerl. Hier war auch ein wenig Schatten und der wurde jetzt immer wichtiger, weil Eddie die Hitze nicht gut verträgt. Kälte ist egal, aber Hitze tut ihm nicht gut. Eddie ist ein richtiger Winterhund. Eis und Schnee liebt es.

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Das ist beim Rückweg der Anblick des Abzweig zum Haitzmanneck. Na ja, romantisch ist das sicher nicht. Wandermäßig war das hier vor Jahren sicher schöner. Andererseits funktioniert die Welt halt nicht so, wie es sich die Grünen vorstellen. Auch Holz kommt, wie Strom, Gas, Wasser oder Geld, nicht aus der Wand. Ich meine, die Grünen sind ja per se nicht dumm. Die haben halt nur das Pech, daß die Dinge meistens nicht so sind, wie sie glauben, das sie sind. Wie komm ich jetzt eigentlich auf die Grünen? Vielleicht hat mich der Wald inspiriert?

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An diesem Tag vergehen Zeit und Entfernungen wie im Fluge. Von da drüben sind wir hier her gewandert und haben dabei das Hufeisen an der Innenseite fast zur Gänze durchmessen. Jetzt steigen wir zu dieser unter uns liegenden Forststraße und suchen uns eine passende Stelle, wo wir in den Quellgraben des Altrappelsbach runtersteigen können, ohne runter zu fallen.

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Irgendwie cool, dieser Felsbrocken in der Kehre. Die Aussicht sowieso.

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Wir mache hier nochmals ein wenig Rast und ich schau mir dann ein Stück weiter nördlich der Sackstraße eine Abstiegsmöglichkeit (die, die ich vorher bei einem Bild schon erwähnt hatte) an und finde die Leiten zu steil. Irgendwie hab ich es heute nicht so mit recht steil. Ich such mir was gemütlicheres und ich weiß auch, wo ich das finde. Ist nur ein Stück weiter südlich in Abstiegsrichtung.

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Entweder liegt Abfall von Holzarbeiten, Geäst und so ein Zeug am Straßenrand herum, oder es ist ein paar Meter so steil, daß es dich gleich runter haut, aber ich finde eine Stelle, wo man ohne stolpern und ausrutschen in den Graben steigen kann und hier sind wir schon am Grund des  Grabens, der sich recht mäßig steil nach unten und zu einem von oben sichtbaren Hochstand zieht. Genau beim Hochstand beginnt dann der kehrenreiche oberste Teil einer alten, richtig romantischen Forststraße.

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Wir haben in kürzester Zeit einen ganzen Haufen Höhenmeter vernichtet und schauen hier auf den Gegenhang. Von dort oben, genau unterm Haitzmanneck hatte ich mir den Abstieg angeschaut und für zu steil befunden. Das ist wie gesagt der selbe Graben, nur der Hang gegenüber. Wenn man genau schaut, sind nur die ersten paar Meter steil, dann wird es genau so flach wie bei mir herüben. Das schaut nur vom Straßenrand blöd aus und gewöhnt bin ich auch nix mehr.

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Da vorne ist er, der Hochstand und gleich daneben das Quellbächlein, daß weiter unten der Altrappelsbach werden soll, der wiederum in den Dürrenbach übergeht und dann bei Weyer in die Enns fließt.

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Das kleine Bächlein, unsere Labstelle und unser Paradies für eine Weile.

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Wir füllen unsere fast leeren Wasserflaschen, ich zieh mich um und Eddie kuschelt sich dann in der Wiese zu mir. Wie im Paradies.

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Waldorf oder Statler?

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Paradiesisch wirkt auch diese alte, verwachsende Forststraße auf mich. Sie erinnert mich mit ihrer Enge und ihren Kehren sofort an das Val Tremola, der alten Pflastersteinstraße am St. Gotthardpass in der Schweiz.

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Es ist jetzt knapp halb eins Nachmittag und es ist recht warm. Eddie freut sich über jedes schattige Platzerl zum Rasten und ich gönne es ihm. Unglaublich, wie brav und zäh dieses Hündchen ist. Und sooooo anhänglich. Ein wahrlich toller Begleiter.

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Ich hatte diesen Abschnitt ja schon von der höher gelegenen Forststraße gesehen und war sofort von diesem oberen Teil fasziniert. Da wollte ich hin und da sind wir jetzt. Das ist übrigens eine recht gute Strecke, um zum Haitzmanneck aufzusteigen. Das war die Strecke, die mir der alte Herr bei der Waldhütte im vorigen Jahr erklärt hat, als wir, Sonja und ich, mit den Motorrädern drinnen waren und grade die Karte studierten, die ich extra mitgenommen hatte. Jetzt weiß ich, wie es hier ausschaut. Schön!

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Wie im Val Tremola wäre diese Straße mit heutigen Schwerfahrzeugen nicht mehr befahrbar und die Felsen am Streckenrand sind recht brüchig und locker. Das wird hier alles über kurz oder lang zusammenfallen.

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Von da drüben irgendwo hab ich diese Straße beim Aufstieg zum ersten Mal gesehen. Das schaut jetzt schon wieder so weit weg aus.

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Wir kommen zu dieser Hütte.

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Die Tür ist nicht versperrt. Vorsichtig öffne ich die verzogene Tür und schau hinein. Ein klappbarer Tisch, ein Stuhl, Feuerholz, ein Ofen, ein Bettgestell und ein Kanister. Wird wohl für Jäger oder Holzarbeiter sein, aber auch Wanderer könnten das als Notunterkunft nützen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Recht weit ist es von hier allerdings nicht mehr bis nach unten. Ein paar hundert Höhenmeter noch. Ich schließe die Tür wieder sorgsam und leg den Riegel vor.

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Dieser alte Abschnitt ist wirklich ein Genuß und ich laß mir extra Zeit…..

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… bis uns ein Seitenarm des noch jungen Altrappelsbach sein ganz anderes Gesicht zeigt. Und wie das rauscht!

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Leiter, die zu einem Jagdsteig führt.

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Eine sehr interessante Leiter, die ich einmal testen muß. Vielleicht führt der Steig durch das V-Tal bis zum Kamm hoch?

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Blick in den Aschbachgraben und zum Sattel, wo wir heute in der Früh waren.

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Die Wände der Rabenmauer bei einem Jagdstand

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Blick in die Ostflanke des Schrabachauerkogel

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Wir sind wieder herunten.

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14:06 Uhr. Nach siebeneinhalb Stunden laß ich das Auto im Schatten auskühlen. Es war vorher neben der Hütte in der prallen Sonne gestanden. Dreieinhalb Stunden haben wir vom Gipfel des Wasserkopf mit allen Pausen und Spompanänzchen herunter gebraucht. Gut zu wissen. Ich glaub, diese Erkundungstour war jeden Meter und jede Minute Wert. Wir haben eine ganze Menge über den Hegerberg gelernt und schöne Stellen gefunden, die uns wie das Paradies empfangen haben. Und das nicht weit weg von daheim, sondern zwischen Hollenstein und Weyer fast vor der Haustür. Hegerberg, ich komme gerne wieder.

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Karte zur Tour. Ich hab den auf der Karte nicht existierenden Teil der oberen Forststraße blau eingezeichnet. Der Verlauf ist ungefähr und nicht genau!

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