Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

12. Juli 2022

2022. 07. 11.–12. Ennser Hütte – Almkogel 1513m – Wieser 1427m – Teil 1

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:39

Der Plan:
Wir hatten vor, den Dürrensteigkamm von der Ennser Hütte bis zur Bodenwies zu begehen. Dieser Dürrensteigkamm, dessen Namensherkunft mir bisher niemand erklären konnte und der sich vom Katzenhirn an der Enns im Norden bis zur Bodenwies einige Kilometer weiter südlich dahin zieht und dazwischen einige schöne, ja sogar bemerkenswerte kleine Gipfel beinhaltet, der interessiert mich schon längere Zeit. Durch seine geographische Lage müsste man wunderbare Ausblicke sowohl ins Reichraminger Hintergebirge, in die Ennstaler Alpen, ins Gesäuse, zum Toten Gebirge wie auch zur Haller Mauer haben, und weil dieser Höhenzug genau deshalb auch bekannt und beliebt (aber relativ wenig begangen) wird, haben wir beschlossen, diese Tour nun endlich auch zu starten. Die Kondition sollten wir haben, an Unternehmungslust mangelt es ebenfalls nicht, also könnte es schon bald los gehen.

Es war auch gar kein Unternehmen ins Blaue. Die Bodenwies haben wir zweimal besucht. Einmal mit Ausgangspunkt Nigel Alm und einmal aus Schönau an der Enns über den Borsee. Auch am Almkogel waren wir zweimal. Der erste Besuch führte uns über die Schotterstraße zum Übergang und von dort zum Gipfel, als Rückweg wählten wir den Weg über das Brunnbacheck, den kleinen Almkogel und den Burgspitz zur Stallburgalm. Die zweite Besteigung des Almkogel war eigentlich das Nebenprodukt eines Ausfluges zum Brunnbacher Gamsstein. Wir wollten den Gamsstein besteigen und dabei den Ausblick zum Dürrensteigkamm genießen, aber als wir den Weg zur Blaulucke entdeckten, den wir vorher nicht kannten, folgten wir dem Weg bis zur Ennser Hütte (die wir bis dahin ebenfalls noch nie gesehen hatten) und stiegen dann logischerweise auch dem Almkogel aufs Dach. Das sind ja nur mehr etwas über 200 Höhenmeter.

Besonders durch die beiden Besteigungen des Almkogel, bei denen wir jedes Mal sehr gutes Wetter und gute Sicht (zumindest vom Almkogel aus) vorfanden, war uns eine Überschreitung des Dürrensteigkamm sozusagen ans Herz gewachsen. Es ist nicht so, daß wir jetzt unbedingt auf extrem machen müssen und nur eine Überschreitung vom Katzenhirn über alle Mugel rüber zur Bodenwies zählt. Ob ich das in einem einzigen Gang oder stückweise mache, ist mir ehrlich gesagt eigentlich egal. Unsere Unternehmungen sind so ausgelegt, das sie (zumindest) einen Tag in der Natur bedeuten und nicht irgend eine Leistung. Es spielt keine Rolle, ob das Ziel des Tages ein bekanntes oder unbekanntes ist oder wie schwierig die Tour sein wird. Das zählt alles nicht. Das Einzige, was überhaupt zählt ist, daß es uns gefällt und das keinem was passiert. Und wir dürfen nie vergessen, daß unser schwächstes Glied Eddie, mein süßer Yorkie, ist. Dem darf unter keinen Umständen was passieren. Vor allem nicht durch meine Schuld. Aber der kleine Kerl ist inzwischen so fit und hat soviel gelernt (er ist schon ein richtiger Klettermaxi), daß diese Überschreitung, vielleicht mit etwas Hilfe von uns, kein Problem sein sollte. Notfalls kommt er in den Rucksack und wird getragen. War bisher aber nie nötig.

Natürlich hatte ich, wir leben im Zeitalter des weltweiten Web, vorab auch Infos über diese Tour eingeholt. Die Infos sind zwar nicht besonders zahlreich, aber recht brauchbar. Besonders hat mich die Langlackenmauer interessiert. Ich wollte Bilder sehen, um mir ein Urteil bilden zu können, wie schwierig das für Eddie werden würde, worauf wir da besonders achten müssten. Die Langlackenmauer schien mir der einzige Abschnitt, in dem es für Eddie Schwierigkeiten geben könnte. Der Rest ist bestenfalls mühsames, erdiges Gelände, aber keine unüberwindliche Herausforderung. Was nicht ganz zutreffend war, denn den Brennnesseln, den Disteln und dem Unkraut hatte ich ehrlich gesagt zu wenig Bedeutung beigemessen. Wir haben inzwischen Juli und es regnete häufig, das fördert das Wachstum!

Eine ganz besondere Hilfe und wirklich aufschlußreich waren die Bilder von “www.wizis-und-brandis-bergwelt.com”. Dem alles entscheidenden Hinweis in diesem Beitrag hatte ich leider kaum Aufmerksamkeit gewidmet. “ACHTUNG! Der Weg ist nur im Frühsommer zu empfehlen, da sonst der Wegverlauf mit Brenneseln, Disteln und Unkraut völlig zugewachsen ist!!” Wie sich Brennnesseln, Disteln und Unkraut auf des Fortkommen und vor allem auf das Wohlbefinden von Mensch und Tier auswirken können, hatten wir doch erst vor wenigen Tagen, am 4. Juli am Kappenkogel bei Gaming genossen, um es freundlich auszudrücken, aber ich war halt der Meinung, daß, vielleicht grade wegen Corona, der Dürrensteigkamm heute wieder häufiger begangen wäre und Brennnesseln, Disteln und Unkraut nicht mehr die große Rolle spielen würden.
Auch “
www.paulis-tourenbuch.at” hat gute Infos geliefert.

Der Wetterbericht für Montag und Dienstag war passabel. Am Montag eher durchwachsen, auch mit gelegentlich Regen, am Dienstag wesentlich besser mit Sonne und wenig Wolken. Höhere Berge im Dunst oder Nebel, hieß es. Kein Problem. Auf höheren Bergen waren wir nicht unterwegs. Unser höchster Punkt, der Almkogel, liegt auf 1513m, also von höheren Bergen oder gar hoch kann da gar keine Rede sein.

schmollngruber_ybbstalhuette_almkogel_001
Earthview Übersicht Schmollengruber – Pkplz. Bamacher – Ennserhütte – Almkogel

So stand unser Unternehmen. Ich hatte bei der Ennser Hütte für die Nacht vom 11. auf den 12. Juli ein Zweibettzimmer gebucht, weil im Zimmer auch Hunde übernachten können, und am Dienstag hatten wir vor, zeitig in der Früh zum Almkogel hoch zu steigen, dann gemütlich zum begrasten Wieser wandern, den steinigen Abschnitt der Langlackenmauer zu meistern, notfalls mit Eddie unterm Arm, und dann kam noch der Rest, egal wie der auch beschaffen sein mag, bis zum Gipfel der Bodenwies. Und notfalls könnten wir die auch auslassen, wenn die Strapazen zu groß wären. Die Entfernung sollten nach allem, was ich so in Erfahrung gebracht hatte, zwischen 12 und 15 Kilometer betragen, die Höhenunterschiede etwas über eintausend Meter, also nichts weltbewegendes.  Der Plan war soweit gefasst, die nötige Ausrüstung gepackt, wir waren bereit. Dürrensteigkamm, wir kommen!

Montag, 11. Juli 2022

20220711_140647
14:06 Uhr Parkplatz Bamacher. Wir hatten mein Auto zur Nigelalm gestellt und sind dann über Großraming hierher gefahren. Rucksäcke sind am Rücken, Hund an der Leine, es kann los gehen.

20220711_142728
Wir gehen ganz gemütlich los und haben alle Zeit der Welt. Nichts treibt uns.

20220711_143741 20220711_143954
Der Weg zur Hütte ist nicht lange. Je nach Infoquelle sollte der Aufstieg zwischen einer und eineinhalb Stunden dauern, wobei ein Höhenunterschied von rund 550 Meter zu überwinden ist. Der Steig führt durchwegs durch halbwegs steilen Wald und hat keinerlei Schwierigkeiten zu bieten.

20220711_145312
Zweimal quert man beim Aufstieg den Oberplaißabach, der hier allerdings erst ein schmales, kleines Rinnsal ist, das man jedoch zur Erfrischung nützen kann. Diesen Abschnitt hier mit den Wurzeln halte ich persönlich für den schönsten der ganzen Strecke. Irgendwie hat mich das an die Alien Filme erinnert.

20220711_150243
Nach dem Überqueren (bei einer Jagdhütte, die hier unter uns liegt) einer Forststraße kommt man erstmals an einen Stelle, an der man mehr sieht als den Wald.

20220711_151159
Und auch über uns ist erstmals was zu sehen. Das müsste ein Blick zum Burgspitz sein oder zumindest in seine Umgebung.

20220711_151219

20220711_152249
15:22 Uhr. Hütte in Sicht. Irgendwie kam mir vor, als wäre alles, was ich im Rucksack eingepackt hab, heute zweimal so schwer wie sonst. Ich schwitze wie Sau. Gut, ich hab vier Liter Wasser mit. Drei für mich und einen für Eddie. Das Wasser ist für morgen gedacht. Sicherheitshalber hab ich den Rucksack auf keine Waage gestellt. Ich wollte es gar nicht wissen. Offenbar war aber nicht nur meiner so schwer, weil auch Sonja ordentlich ins Schwitzen kam. Die hat ja immer haufenweise Hundefutter für Eddie eingepackt.

20220711_152416

20220711_152530
Diesen Schiegermuttersitz kannten wir schon vom 3. Mai

20220711_152539
Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es ist warm und trocken.

20220711_152713
Ennser Hütte auf 1293m. Wir sind da. Jetzt einmal den Wirtsleuten unsere Ankunft melden, den Papierkram erledigen und dann Zimmer beziehen. Auf unser Zimmer war ich wirklich schon sehr gespannt. Als ich bei dem ganzen Prozedere einmal erwähne, daß wir zur Bodenwies hinüber gehen wollen, meint die Kellnerin (Wirtin?), diesen Weg würde sie um diese Jahreszeit keinem empfehlen und auf die Frage, warum, meinte sie, wegen der ……….. Brennnesseln, Dornen und dem Unkraut, daß jetzt Brusthoch steht. Es hat ja die ganze Zeit geregnet, das Zeug steht sicher recht hoch und der Dreck wird auch nicht ohne sein, weil mehr als +5°C hatte es auch schon lange nicht mehr. Wie sollte es denn da trocken sein? Das Wetter heute sei eher die Ausnahme als die Regel in letzter Zeit. Ja, toll. Das war genau das, was wir hören wollten. Man soll sich aber der Wirklichkeit nicht verschließen und außerdem hatten wir für einige Fälle (für solche, um genau zu sein) einen Notfallplan.

20220711_170457 20220711_170439 20220711_164550 20220711_164922
Also unser Zimmer kann sich sehen lassen. Wir haben das Dreibettzimmer bekommen, weil die beiden Zweibettzimmer unter den vier Damen aufgeteilt wurde, die ziemlich zeitgleich mit uns aufgestiegen sind.

20220711_164631 
Blick aus dem Fenster.

20220711_165448
Eddie bezieht gleich Position, bei wem er zu schlagen gedenkt.

20220711_171945
Dann erkunden wir die Umgebung der Hütte und den Ausblick.

20220711_171951
Genau gegenüber von uns (ein wenig südwestlich) der Brunnbacher Gamsstein 1275m.

20220711_172637
Blickrichtung Norden. Da vorne unten liegt irgendwo Großraming, rechts ist der nördliche Verlauf des Dürrensteigkamm, der zum Katzenhirn 1159m führt, zu sehen.

20220711_173055    
Unbeschwert von jeglicher Last haben wir einmal die Hütte umrundet und sind dann, weil grade Zeit war, ein Stück Richtung Almkogel rauf gestiegen. Es war ziemlich genau halb sechs und um halb sieben, hatten wir ausgemacht, wollten wir unser Abendessen einnehmen. Kaspressdings und Blunzengröstl. Also war noch eine runde Stunde Zeit für Unfug.

20220711_173737
Man quert hinter und oberhalb der Hütte nochmals den Versorgungsweg und steigt dann gleich direkt forsch im Wald hoch zu einer lange Querung. Der Brunnbacher Gamsstein gibt mit seiner Lage Auskunft, wo man sich im Gelände befindet.

20220711_174616
Wir hatten den Wald rasch durcheilt, sind bei der Querung sogar etwas gelaufen und schon standen wir hier kurz unterm Kamm vorm Almkogel. Verdammt, es ist 17:46 Uhr. Was mach ma jetzt? Rauf zum Almkogel? Aber da gehen wir eh morgen hin. Zuerst einmal weiter zum Sattel. Das Gipfelkreuz da oben schaut zum Greifen nah aus!

20220711_174848
Der Brunnbacher Gamsstein wird unter uns immer kleiner.

20220711_174937
Wir sind am Kamm und beschließen, wir lassen den Almkogel heute in Ruh und gehen schnell noch das Stück zum Brunnbacheck hoch. Das sind nur wenige hundert Meter. Mit etwas mehr Zeit könnten wir noch zum Burgspitz laufen, aber die Kaspressdingsda und das Blunzengröstl………

20220711_174929
Jetzt können wir auch auf der anderen Seite runter schauen. Blick zwischen Katzenhirn und Ennsberg runter nach Kastenreith und zur Enns.

20220711_175229
Eine unbeschreibliche Blumenpracht erwartet uns hier heroben. Die Beleuchtung, die Farben, die Luft, die Stimmung, das alles kann das beste Foto nicht einfangen, das muß man erlebt haben.

20220711_175508
Das Brunnbacheck ist nur ein unscheinbarer Mugel im Kammverlauf und liegt auf 1472m, sagt die Karte von “freytag & berndt”. Auf manchen Karten sind diese kleinen Zwischenmugel eingezeichnet, auf anderen wieder nicht, auf manchen sind die Höhenangaben dabei, auf anderen nicht. Angeblich stimmten nicht einmal die Höhenangaben verschiedener Karten überein oder die Namen des einen oder anderen Mugel……….blablabla. Das alles interessiert uns nicht wirklich. Wir sind hier und genießen es. Dieses kleine Kreuz war im letzten Jahr noch nicht hier. Dahinter der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m als höchsten Punkt.

20220711_175435
Hier waren wir auch im vorigen Jahr und genau hier war innerhalb weniger Minuten alles voll Nebel und nichts mehr zu sehen. Wir sind dann trotzdem zum Kleinen Almkogel (der Mugel genau vor uns) und zum Burgspitz 1429m (der nächste Mugel dahinter) gen Norgen gegangen und dann zur Stallburgalm abgestiegen. Es war trotz Nebel damals wunderschön, aber nochmals müsste ich das im Nebel nicht haben. Spätestens bei der zweiten Tour will ich dann schon sehen, wie es da ausschaut, wo ich bin.

20220711_175709
Blick über den Übergang zum Kuhberg 1415m. Jetzt wissen wir auch schon, wie es da drüben ausschaut und vor allem, wie es ist, wenn man von dort drüben hier herüber schaut. Das ist es, was mich immer besonders fasziniert. Raufgehen auf einen Berg und schauen, wie die Welt von dort oben ausschaut, und dann auf den nächsten Berg gehen, und das mit dem vergleichen, was man vom anderen Berg aus gesehen hat. So fügt sich über die Zeit hinweg ein Bild der Welt zusammen, daß ganz anders ausschaut als das, was man immer nur von unten sieht. So ist das mit fast allem, Man soll sich seinen Blickwinkel nicht selber begrenzen. In keiner Hinsicht.

20220711_175730
Blick zurück nach Süden zum Almkogel 1513m  und rechts im Hintergrund zur felsigen, abweisend wirkenden Langlackenmauer 1482m, bis zu der wir morgen unbedingt gehen wollen. Wir wollen unbedingt wissen, wie es dort wirklich ausschaut. Wie steil ist das, wie schaut das Gelände aus? Wie schaut das in Wirklichkeit aus, wo das Seil hängt? Wir könnten ja die Rucksäcke gegebenenfalls unter der Langlackenmauer liegen lassen und einfach schnell einmal nachschauen gehen. Ohne Rucksack kann man sehr schnell und beweglich sein und wir wissen auch gleich, wie das für Eddie geeignet ist. Wir haben keine Ahnung, daß das (für diese Tour) der letzte Blick zur Langlackenmauer ist.

20220711_175906

Resized_20220711_173121

20220711_175950

20220711_180406
Wir sind schon wieder im Abstieg und der Brunnbacher Gamsstein zeigt uns unsere Position während unserer langen Querung an.

20220711_181834
18:18 Uhr. 13 Minuten vom Kamm bis hier her. Mein Blunzengröstl wird nicht kalt.

20220711_182007
Abendstimmung.

20220711_182402 20220711_183623 20220711_183633
Bei fast 15°C ist es angenehm warm.

20220711_183641

20220711_184331
Einen schöneren Speisesaal gibt es weit und breit nicht.

20220711_191338

20220711_194614
Aufstieg zum Hüttenkreuz

20220711_194644
Waldorf & Statler

20220711_201937
20:20 Uhr. Der Tag neigt sich dem Ende zu.

20220711_204352
20:45 Uhr. Gute Nacht.

Weiter zu Teil 2

2022. 07. 11.–12. Ennser Hütte – Almkogel 1513m – Wieser 1427m – Teil 2

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , — Benzin @ 22:14

Dienstag, 12. Juli 2022

uebersicht_almkogel_wieser_langlackenmauer_002
Earthview Almkogel – Wieser – Langlackenmauer – Sicht aus Westen bei klarem Wetter. Beim Vergleich zu unseren Bedingungen wird klar, warum wir abgebrochen haben.

Resized_20220712_050536
5:00 Uhr. Blick von der Ennser Hütte zum Gamsstein. Das ist also das für heute vorhergesagte schöne Wetter. Na, egal. Ich hab eh keine Lust, jetzt schon aufzustehen und bleib einfach noch liegen. Das kann sich ja noch ändern.

20220712_044301
Beim Blick zum Burgspitz weiß man auch nicht, was man davon halten soll. Irgendwie schaut das alles nach Ärger aus.

20220712_060215
6 Uhr. Mir kommt vor, anstatt das der Dunst aufsteigt, kommt der von oben runter. Wir haben unsere Rucksäcke bis aufs Nötigste ausgeräumt und werden so weit in Richtung Langlackenmauer gehen, so weit es das Wetter zulässt. Den Plan, bis zur Bodenwies rüber zu gehen, haben wir aufgegeben. Im nächsten Mai oder Anfang Juni schaut das erfolgsversprechender und vor allem unterhaltsamer aus, wenn die Brennnesseln, die Disteln und das Unkraut grade im Begriff sind, zu wachsen.

20220712_060332
Bevor wir losstarten, besuchen wir schnell noch einmal das Kreuz bei der Hütte und holen uns hier den Segen der Götter. “Zeus, sei uns gnädig!”

20220712_063712
6:37 Uhr. Wir machen uns auf die Socken.

20220712_063852 20220712_064003

20220712_065651

20220712_065834
Vom Almkogel ist nichts zu sehen. Das hat gestern am Abend ganz anders ausgeschaut und wir sind froh, daß wir herauf gegangen sind.

20220712_070217
Kurz vorm Kamm. Die Suppe wird immer dicker.

20220712_071102

20220712_071639
So hat das im letzten Jahr vom Brunnbacheck bis zum Burgspitz ausgeschaut, heuer geht’s uns Richtung Almkogel so. Wir wissen, wie schön das hier bei guten Bedingungen ist, sind aber nicht angefressen. Wir sind unterwegs, wir sind hier ganz alleine, der Berg gehört nur uns und es ist ganz still hier. Auch das hat seine Reize.

20220712_071800
Gipfel in Sicht.

20220712_071845
7:18 Uhr. Almkogel 1513m

20220712_072559
Da man droben ohnehin nix sieht, gehen wir gleich (nachdem wir uns im Gipfelbuch eingetragen haben) weiter. Das ist jetzt Neuland für uns. Wir sind bei unseren beiden Besteigungen nicht einmal bis dorthin gegangen, wo wir in diesen Hang gesehen hätten. Der Hang ist nicht sonderlich steil, aber naß und ein wenig mit Vor- und Umsicht zu genießen. “Wieder rauf wird sicher wesentlich angenehmer als runter” sag ich noch.

20220712_072927
Wir haben eigentlich keine Ahnung, wie es hier ausschaut, weil wir nur die Bäume und das Gemüse vor und neben uns sehen. Wir können nur ahnen, daß links unter uns eine Alm ist, weil wir die Kuhglocken bimmeln hören und wir können jetzt auch ahnen, wieviel wir vom Weg sehen würden, wenn wir hinter die Langlackenmauer kämen und damit in den Bereich der hohen Brennnesseln, der Disteln und des Unkraut. Hier ist es zwar auch verwachsen, aber diese Gras wird nicht hoch. Sowas hab ich in ungefähr der selben Höhe im Garten stehen (ja, ich bin ein großer Fan von wilden Gärten mit Blumen, Bienen, Hummeln und Igel! Hab ich alles im Garten!). Brennnessel werden wesentlich höher, zeigte uns der Kappenkogel.

20220712_073014
Waldorf & Statler. Nicht einmal der Nebel kann unsere Stimmung trüben.

20220712_073327 
Da kann man vielleicht ein wenig erahnen, daß wir uns auf einem nicht all zu breiten Kamm bewegen. Schade. Wäre sicher interessant, wie es hier wirklich ausschaut.

20220712_073344
Da unten wird wohl die Alm sein, wo das Gebimmel her kommt.

20220712_073527 20220712_073536 20220712_073546 20220712_073653
Besonders beim Bild ganz rechts hätte ich gerne gesehen, wie das hier ohne Nebel ausschaut.

20220712_073849
Links von uns geht’s offenbar recht steil runter.

20220712_073853

20220712_074109
Unglaublich, ein Loch im Nebel. Da unten stehen die Kühe, die wir bimmeln hören.

20220712_074449
Irgendwie geht es da nirgends besonders rauf oder  runter, sondern immer auf einem Kamm dahin. Gottlob ist das so. Eine weitere, ebene Fläche ohne Wegspuren wäre ein Grund zur Umkehr, weil wir keine Orientierungspunkte erkennen können.

20220712_074930
Wir kommen zu einem Grasmugel, wo eine umgefallen Holzbank (zumindest ein Holzbrett mit einem Bein) liegt und wo der Kamm einen Knick nach links macht. Diese Stelle müssen wir uns merken, falls der Nebel dichter werden sollte. Dann zieht sich die Almwiese leicht bergauf, deutlich sind die Kuhspuren zu sehen, nur Kühe stehen hier nirgends. Die sind auf den Wiesen weiter unten.

20220712_075943
Auf einer leicht aufwärts führenden Wiese war das alles, was wir gesehen haben. Weiter vorne sah es so aus, als würde der Kamm sich verzweigen. “Was jetzt?” frag ich einfach so. “Links oder rechts?” Rechts schaut es so aus, als wäre der Kamm schon nach einigen zehn Metern (kann man im Nebel schwer schätzen) zu Ende oder zumindest geht es nach unten. Aber da sagt Sonja plötzlich “Schau einmal. Das Gipfelkreuz!”

20220712_080330
Wir sind vielleicht 50m vorm Gipfelkreuz gestanden. 8:03 Uhr. Gipfel Wieser 1427m

20220712_080409 20220712_080418 20220712_080429

20220712_080739
Egal, aus welchem Blickwinkel wir uns hier umsehen, wir haben keine Ahnung, wie es hier ausschaut. Eigentlich müssten wir in dieser Richtung die Langlackenmauer vor uns haben. Die wird ja auch wirklich da sein, da bin ich überzeugt, nur sehen können wir nix, und darum gehen wir auch nicht weiter. Das ist nicht nur sinnlos, sondern gefährlich, weil wir hier keinen Meter kennen.

20220712_081638
Nachdem wir den Umkehrpunkt der Tour überschritten hatten, war ab jetzt alle Zeit der Welt. Ich bin nur mehr ganz gemütlich gegangen und hab alles, was irgendwie mit den Sinnen erreichbar war, aufgenommen. So kamen wir wieder hier bei der umgefallenen Bank vorbei, wo der Kamm (in Gehrichtung) einen leichten Rechtsknick macht.

20220712_082255 20220712_082729 20220712_082919
Wir stiefeln da so ganz entspannt dahin, kommen wieder zum steilen Hang, ich überleg, während ich da ganz gemütlich nach oben steig, wie weit das wohl noch sein wird, ob da nicht nochmals ein Aufschwung kommt?

20220712_084729
8:47 Uhr. “Aaaaaaah” Mich schreckt es ordentlich. “Das gibt’s nicht!” sag ich. Sonja fragt, was los ist? “Wir sind schon wieder am Almkogel. Da vorne ist das Gipfelkreuz!” Wir haben vom Wieser bis hierher vielleicht eine halbe Stunde gebraucht, obwohl ich gebummelt hab, daß es nicht schlimmer ginge. Das fällt einem im Nebel gar nicht auf. Keine Bezugs-  oder Anhaltspunkte, nix.

20220712_085007
Also nochmals Gipfelfoto Almkogel 1513m, aber diesmal keinen Eintrag ins Gipfelbuch. Seit dem Wieser hat uns der Nebel verfolgt. Die Sicht wird südlich, also jetzt hinter uns, man glaub es nicht, tatsächlich noch miserabler und diese ganze trübe Suppe verfolgt uns auf Schritt und Tritt.

20220712_085759 20220712_085805 20220712_090416

20220712_091653

20220712_092118
Vom Brunnbacher Gamsstein sieht man jetzt noch ein wenig weniger………

20220712_092231
9:22 Uhr. Die Hütte ist noch nicht im Nebel verschwunden, aber rechts am Katzenhirn vorbei sieht man nicht mehr zur Enns raus. Überall ist die Sicht schlechter geworden. Und wir dachten, das gilt nur für die hohen Berge.

20220712_100419
Wir ziehen unsere Leiberl um, mein Eddie ist ein trauriger, pitschnasser Anblick, dann holen wir unseren Krempel vom Trockenraum, trinken noch einen Kaffee, tratschen ein wenig mit der Kellnerin (Wirtin?) und machen uns dann auf den Weg nach unten.

20220712_100521
Liebe Ennser Hütte, lieber Dürrensteigkamm, es war trotz allem schön hier. Für’s Wetter kann keiner was, das ist so, wie es ist. Gottlob kann da keiner dreinpfuschen. Nicht einmal die depperten Grünen.

20220712_100929

20220712_101903
Hinter der Jagdhütte der Wasenriedel mit 1129m

20220712_102554 20220712_103119 20220712_103131 20220712_103630

20220712_105533
10:55 Uhr. Wir sind wieder beim Parkplatz Bamacher und es beginnt leicht zu regnen. Jetzt fahren wir noch zurück nach Kleinreifling und rauf zur Nigelalm, mein Auto holen und dabei sind wir dann heilfroh, daß wir das heute so und nicht anders gemacht haben. Bei der Nigelalm beginnt es zu schütten. Bei der Fahrt nach Kleinreifling sehen wir an ein paar Stellen zum Dürrensteigkamm rauf und da war der Teufel los. Da hatte der Himmel grade alle seine Schleusen geöffnet und wir waren froh, nicht da mitten drinnen zu sein. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Dürrensteigkamm, wir kommen wieder!

Zu Teil 1

6. Juli 2022

2022. 07. 06. Über die Holzriese im Heindlgraben auf den Rainstock 1296m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:02

Strecke: Gaming Filzmoossattel 525m – Schwarzenberg Forststraße – Haindlgraben bei ca. 600Hm Eingang zur Holzriese – Holzschlag – Gföhlsattel 939m – Gföhler Alm 1110m – Rainstock 1296m – Gföhler Alm 1110m – Gföhler Almspitze 1170m – Gföhlsattel 939m – Forststraße durch den Bichlwald – Filzmoossattel 525m
Wegstrecke rund 16.5km
Dauer mit allen Pausen: rund 7 Stunden 30 Minunten

Mittwoch, 19. November 2003

Diese heutige Tour durch den Heindlgraben hat eine Vorgeschichte, die ins Jahr 2003 zurück reicht:
“Rund um den Naskogel” steht in meinem Tourenbuch. Ich hatte das Auto am Filzmoossattel (Pkt. 525) abgestellt und war unterwegs zum Heindlgraben, um den Weg bei der Holzriese zu suchen. Auf die Idee mit der Holzriese kam ich durch den Wanderführer “Wandererlebnis Ötscher – Baumgartner/Tippelt” aus dem Jahr 1998. Ich hatte alle Wanderführer unserer engeren und weiteren Umgebung inklusive alter Alpenvereinsbücher aus der Jahrhundertwende (19. zum 20. Jahrhundert) massenhaft angesammelt und las dies alles mit Genuß. Und dadurch kam ich immer wieder auf Ideen, auf die ich ohne diese Bücher nie gekommen wäre. Insgesamt haben sich, Literatur über Höhenbergsteigen inbegriffen, fast 500 Bände angesammelt, die eine ganze Wand füllen. Werner Tippelt, Autor der (modernen) Ötscherbibel und weiterer Werke, war immer ein Garant für interessante Unternehmungen und als ich las, daß es im Raum Gaming diese alte Holzriese gäbe (die mich wiederum durch die Bücher übers Reichraminger Hintergebirge interessierte) und einen Steig dazu, wollte ich das sehen.

“Links dem Forstweg folgend bis zur Brücke beim Heindlgraben dann am linken Hang (orographisch rechts – ha – ha – ha ) einer undeutlichen Wegspur folgend bis zu einem Felsen. Dort, so glaube ich, hat der Tippelt geschrieben, soll man rauf, um den Naskogel zu ersteigen. Nur, viel Laub, naß und dadurch weicher Dreck. Nein, da rutsche ich zu viel. Habe nur die Turnschuhe mit dem Stollenprofil an. Weiter im Graben rauf – Bäume liegen hier kreuz und quer wild umher. Bei einem Felsen, eine ca. 3m hohe Stufe, ist Schluß. Nur auf der steilen, schmierigen Leitn zu umgehen. Na ja, umdrehen. Runter zur Brücke.”

Ich wollte da direkt über den Waldgrat zum Naskogel rauf und schauen, ob ich die Hütte finde, die bei “Holzschlag” in der Karte eingezeichnet ist. Nachdem ich bei der Felsstufe angestanden bin, hab ich den ganzen Naskogel mitsamt dem Wieskogel im Uhrzeigersinn umrundet und bin dann von oben zur Hütte bei Hochschlag gekommen.

“Weiter auf Forststraße, bei Abzweig rechts und über zwei Kehren rauf über die Schlaglmäuer. Sehr schöne Ausblicke zu den Tormäuern, auf den Urmannsberg und nach Gaming. Dann immer rechts haltend um den Wieskogel bis Holzschlag. Dort ist rechts eine Jagdhütte. Links vorbei an dieser, in einen Graben absteigen und unten einem alten Steig entlang einer verfallenen Holzriese in zt. sehr steilem Gelände nach unten. Hier ist der Heindlgraben sehr steil und teif. Alte Eisensicherungen im Fels und Drahtgeländer oder so. Toller Abschnitt. Unten angelangt auf Forststraße direkt zum Auto. Tolles Gelände im Heindlgraben. Ca. 3 Std.”

gaming_heindlgraben_20030919
Das war am 19. November 2003 meine erste Begegnung mit der alten Holzriese im Heindlgraben bei Gaming.

Im August 2021 bin ich im weltweiten Web beim Stöbern auf ein Foto einer Pyramide gestoßen, die sich am Nebengipfel eines Berges in der Gegend von Hollenstein befinden sollte. “Eine Steinpyramide auf einem Gipfel bei Hollenstein?” fragte ich mich, hab aber schnell herausgefunden, worum es sich handelte. Und so hab ich erfahren, was der Hegerberg ist, an dem ich in meinem Leben was weiß ich wie oft mit Auto und Motorrad vorbeigefahren bin und daß es da oben einen Nebengipfel gibt, der sich Kühlhauskopf nennt und auf dem sich tatsächlich eine steinerne Pyramide befindet. Und auch den Grund dafür hab ich herausgefunden. Dann war ich natürlich nicht mehr zu halten und wollte das mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Händen berühren. Am 27. August 2021 bin ich mit Sonja und Eddie auf den 1343m hohen Kühlhauskopf gestiegen und hab mir die Pyramide angeschaut. Bei den Gesprächen, die sich durch diese Besteigung ergaben, ist mir die alte Holzriese in Gaming wieder eingefallen und ich hab mit Sonja ausgemacht, daß wir ihr bei passender Gelegenheit einen Besuch abstatten.

Nachdem das Wetter in den letzten Tagen recht unstabil war, beschlossen wir, auf die Suche nach der alten Holzriese zu gehen. Eigentlich hätte ich nicht suchen müssen. Ich wusste, wo sie ist. Aber wie vor zwanzig Jahren wurde trotzdem eine Suche draus, und es war eine lustige Suche.

4. Juli 2022

Gegen 10 Uhr fahren wir nach Gaming und um 10:20 Uhr sind wir am Filzmoossattel und abmarschbereit. Da das ja keine Tour, sondern nur eine Erkundung werden soll, hab ich zwei Halbliterflaschen Wasser mitgenommen, eine für Eddie und eine für mich. Und in der Tasche, die ich mir über die Schulter hängte, hatte ich noch sicherheitshalber eine GoreTex Jacke. Sonst nix. Sonja hatte ihren Rucksack dabei.

20220704_102103
10:20 Uhr. Wir stehen in Fahrtrichtung, aus der wir gekommen sind, am linken Parkplatz und müssen daher auf den rechten Parkplatz herüber wechseln, der auch als Holzladeplatz verwendet wird, und da ich mich ja auskenne, stapfen wir sofort auf der Foststraße in den Bichlwald und zur zweiten Kehre, wo der Steig zur Holzriese beginnt.

20220704_103244
Im Zuge der langen Querung, die uns zur ersten Linkskehre bringt, kommen wir an diesem Abzweig mit Schild vorbei. “Gaming” steht drauf, nach rechts abbiegen.

20220704_104651
Nach der langen Querung bietet sich uns an der ersten Linkskehre ein wunderbarer Ausblick auf Gaming und den Zürnerberg. Mir kommen zwar erste Zweifel, aber noch fällt mir nicht auf, daß man aus der Straße, auf der wir sein sollten, nie und nimmer auf Gaming und auf den Zürner schauen kann!

20220704_105557
10:55 Uhr. Wir sind an der ersten Rechtskehre. Hier beginnt der Steig zur Holzriese (ja, ne, ist klar). Irgendwie hatte ich das zwar anders in Erinnerung, aber ja, mein Gott. Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen, da kann sich eine Menge ändern. In zwanzig Jahren kann sogar ein breiter Weg schrumpfen. Alles ist möglich.

Wir, also ich, Sonja und Eddie, kriechen da rein und schauen uns um. Irgendwie ist das alles ganz anders, als ich das in Erinnerung hab. Gleich am Eingang dieses Weges eine steile, nasse, mit Baumstämmen und Zeug überzogene, sehr steile Leiten, in der ich mir im ersten Moment kein Weiterkommen vorstellen kann. “Da muß ein Erdrutsch oder sowas alles verschüttet haben, denk ich mir”, aber Sonja ist so neugierig, und wir sind ja jetzt hier, daß wir einfach weiter suchen nach einer Mögichkeit, wenigstens die ersten Meter irgendwie zu überwinden. Wir krabbeln da rein, queren den Hang ein Stück, kriechen dann auf allen vieren über einen dicken, modrigen, nassen Baumstamm von dem ich Angst hab, daß der abreißt und mit uns in die Tiefe stürzt, dann tasten wir uns vorsichtig weiter hoch und nach links. Nach wenigen Minuten schau ich aus wie Sau, aber schon bald danach wird die Sache angenehmer, denn wir erreichen eine Abbruchkante. Links fällt der Hang äußerst steil in die Tiefe, rechts ist die Steigung relativ moderat und jetzt sind sogar Steigspuren zu erkennen. Aber nicht nur das.

20220704_112142 20220704_112146 20220704_112155 20220704_112548
Da sind Markierungen an Bäumen und Grenzsteine. Wir haben keine Ahnung, was diese Markierungen hier markieren oder was die Grenzsteine bedeuten, aber wir steigen diesen Spuren menschlicher Zivilisation neugierig nach und finden immer Bemerkenswerteres. Ein Baumstamm ist ganz klar mit Absicht an der Abbruchkante als Abstützung in die Stümpfe umgeschnittener Bäume geklemmt worden und einmal sind dünnere Stämme sogar als Aufstiegshilfen treppenartig platziert worden. Das beginnt uns zu gefallen und ich frag mich jetzt, wo den da die Holzriese hingekommen ist? Wir schauen links in den Abgrund, können aber nichts Riesartiges erkennen.

20220704_112556
Diese Geländeformation kann man auf der Karte sogar erkennen und es gefällt uns hier, nur von einer Holzriese ist weit und breit nichts zu sehen und ich hab auch schon einen Verdacht, den ich sogar begründen kann. “Wir sind auf der falschen Straße! Das ist die serpentinenreiche Straße, an der auch die Kartäuserhöhle liegt und auf der ich schon zumindest einmal gegangen bin, lang, lang ist es her. Wenn es hier eine Holzriese gibt, dann müsste das schon mit dem Teufel zugehen!”
Ja, ich bin mir sicher, wir sind hier komplett falsch. Trotzdem finden wir das hier jetzt lustig und wollen weiter.

20220704_112734
Das ist nicht immer ganz so einfach.

20220704_114043
Noch so ein Grenzstein oder was immer das ist.

20220704_114048
“Ja leck mich doch am Arsch” entfährt es mir bei diesem Anblick. “Ich glaub, ich weiß, was das ist!” Sonja nickt. Auch sie kann sich schon denken, was das ist. Es ist der Rand einer Kehre, und zwar einer Kehre der Forststraße, auf der wir vorhin ins Dickicht abgebogen sind. Wir sind genau eine Rechtskehre weiter heroben aus dem Busch gebrochen und so, wie wir dreckig sind, müssen wir froh sein, wenn da kein Jäger daher kommt und uns mit einer Sau verwechselt. Mein Eddie ist kaum noch als Yorkie zu erkennen. Irgendwie hatte ich heute schon einige Male das Gefühl, daß sich Eddie, wenn er uns anschaute dachte “Irgendwie werden die Zwei in letzter Zeit immer seltsamer. Wir krabbeln nur mehr im Dreck herum!”

20220704_120309
Netter Ausblick ungefähr so wie eine Etage weiter unten.

20220704_121107
Hier beim Hochstand hab ich einmal auf der Karte nachgeschaut, wo wir da genau sind und stellte fest, wir befinden uns zwischen Schwarzenberg 1049m und Kappenkogel 1001m. Daß der Kappenkogel ein knapper Tausender ist, wussten wir da nicht, weil das nicht auf meiner Karte vermerkt ist, aber weil er grade da war und uns nix besseres eingefallen ist – wir waren hier ja sowieso falsch – haben wir ihn bestiegen. Wobei Besteigung ein etwas hochtrabender Begriff ist für das, was wir  da tun mußten, um da rauf zu kommen. Eigentlich hat der Kappenkogel nur wie ein großer, grasiger Mugel ausgeschaut, nur daß sich das Kraut an seinen Hängen als brusthohe Brennnesseln herausstellten, teilweise mit Dornen durchsetzt. Noch am nächsten Tag haben mich meine Arme gejuckt. Aber wir waren oben!

20220704_122748
Gipfel Kappenkogel 1001m

20220704_122839
Besonders toll ist, wenn du weißt, du mußt da durch die Brennnessel wieder runter und noch toller war, daß es mir beim Raufsteigen eine Stich im rechten Knie gegeben hat, daß ich im ersten Moment dachte, der Tag ist gelaufen. Sonja hat mir dann einen Kniestrumpf gegeben, den ich über die Hose gezogen hab und der im restlichen Verlauf der Erkundung mein Knie unterstützt hat. Danke Sonja.

20220704_124133
Es gab am Kappenkogel aber nicht nur Brennnessel

20220704_124400

20220704_125148
Wir sind dann bis zu dieser Hütte gelatscht, fanden auch den Abzweig ins Ebertal, aber den Abzweig nach Schlag, den fanden wir nicht. Irgendwie hatte ich da abgeschaltet und mir kam alles nur mehr spanisch vor. War es der Schmerz im Knie oder Wassermangel, weil meine bescheidenen Flüssigkeitsvorräte zur Neige gingen? Ich weiß es nicht. Ich wollte da wieder runter, weil wir von hier aus die Holzriese sowieso nie finden! Basta! Und außerdem hatte ich Durst, als hätte ich die Sahara durchquert. Ein paar hundert Meter hätten gefehlt, dann wären wir am richtigen Platz gewesen, aber da war an diesem Tag nix mehr zu machen.

20220704_135753
Am Weg nach unten nochmals ein wunderschöner Ausblick auf Gaming und Zürnerberg.

20220704_151849
Wir sind dann der Foststraße wieder ganz nach unten zum Parkplatz gefolgt, haben noch den kleinen Steinbruch, der auf der Karte neben der Straße eingezeichnet ist, erkundet und sind dann auf der Forststraße, ich meine jetzt auf der richtigen Forststraße, zum Schwarzenberg bzw. zur ersten Rechtskehre aufgestiegen, und dort haben wir dann den Eingang zur verfallenen Holzriese des Heindlgraben gefunden.

20220704_145550
Grade als wir bei Zusammenpacken waren und zur Tankstelle nach Gaming aufbrechen wollten, um uns zu stärken (ich hätte nicht einmal mehr einen grünen Politiker anspucken können, so ausgetrocknet war ich) ist uns noch diese Sitzgarnitur aufgefallen, und ich hab mich gefragt “Wie lange ist hier schon keiner mehr gesessen?” Und nach der Stärkung in Gaming, bei der Heimfahrt, haben wir uns gefragt, “Wann werden wir die Holzriese im Heindlgraben bei Gaming nun wirklich besuchen?” Dann haben wir uns ausgemacht, daß wir am Mittwoch um halb sieben wieder zurück kommen und dann die richtige Straße nehmen. Und es sollte gut so sein.

6. Juli 2022

20220706_061044
6:10 Uhr Neuhofner Hochkogel, Blickrichtung Ötscher. Ein schöner Tag kündigt sich an. Wir sind mit zwei Autos unterwegs. Ich, Sonja und Eddie sowie Fred, der uns begleitet. Drei Erwachsene, ein Hund und drei Rucksäcke haben in meinem kleinen Opel keinen Platz. Wir sind mit Fred schon einige schöne Motorradtouren gefahren und wir kennen uns genau genommen seit Jahrzehnten, aber wir haben noch nie zusammen eine Bergtour gemacht. Als ich ihm von der Holzriese in Gaming erzählte, zeigte er Interesse und dann kam es halt so, daß wir die Tour zusammen starteten.

earthview_umgebung_001_2
Unser Startpunkt ist der Filzmoossattel in der Urmannsau – Haindlgraben – Holzschlag – Rainstock

20220706_070822
7:08 Uhr Parkplatz Filzmoossattel. Wir sind vorher noch zur Tankstelle gefahren, um einen Kaffee zu trinken und daher wurde es etwas später, als geplant. Spielt aber keine Rolle. So eine riesige Tour soll das heute nicht werden. Wenn wir die Holzriese gleich finden und alles passt, könnten wir, vielleicht, noch auf den Rainstock steigen. Das müssen wir aber noch sehen. Sicher ist das nicht. Wir sind gut aufgelegt und starten los.

20220706_070947
Wir müssen wieder auf die anders Staßenseite und gehen dort gleich in die Forststraße zur Linken und nicht zur Rechten. Das hatten wir ja erst vorgestern.

20220706_071215
Beim ersten Abzweig folgen wir rechts einer etwas verwachseneren Forststraße bis zur ersten Rechtskehre in die Hänge des Schwarzenberg.

20220706_072653
7:26 Uhr. Der Eingang zum Steig in den Heindlgraben ist breit und schaut gut besucht aus. Ich kenn das zwar noch von vorgestern, aber wie das vor 20 Jahren ausgeschaut hat, daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern und Fotoapparat hatte ich damals offenbar nicht mit. Also keine Bilder von damals, nur die Erinnerung.

20220706_073124
Der Steig wir sehr rasch schmäler. Rechts ist das Gelände felsig, links ein nicht all zu steiler Abbruch und ein paar Meter unter uns die Trasse der ehemaligen Holzriese. Ich weiß nicht, wie viele heute noch wissen, was eine Holzriese ist oder war, wie sie beschaffen war und wozu sie diente. Ich hab, wie schon einmal gesagt, sehr viel über die Holzbringung in den letzten beiden Jahrhunderten gelesen, vor allem im Reichraminger Hintergebirge, hab viele alte Aufnahmen (ja, die Fotografie ist eine alte Technik!) gesehen und stell mir bei Holzbringung immer diesen unglaublichen Arbeitsaufwand vor, der damals getrieben werden mußte, um ans Holz aus den Wäldern zu kommen. Du mußt die Arbeiter, das Werkzeug, die Verpflegung, alles, was sie hier brauchen, her bringen, Wege schaffen, die den Bau der technischen Anlage erst ermöglichen und dann in ausgeklügelter Weise die Rutsche bauen, daß das Holz auch wirklich unten ankommt und sich nicht irgendwo dazwischen verspreizt und verkeilt und nicht mehr vorwärts will. Dem Ideenreichtum der Männer (es waren in der Regel immer Männer, die das erdachten und die das durchzogen, niemals Frauen!), die das alles erdachten und dem Fleiß und Schweiß der Männer, die das verwirklichten, haben wir in nicht geringer Weise unseren heutigen Wohlstand zu verdanken. Sie waren es, die das zu schmiedenden Eisen der Hammerwerke zum Glühen brachten und sie waren es, die die Kessel der Dampfmaschinen befeuerten. Sie waren es, die den Weg ins Heute bereiteten mit unserer Technik, mit unserem Komfort und mit unserem Wohlstand. Es waren nicht die Grünen, die noch nie etwas geschaffen haben, sondern nur zerstören wollen. Es waren Männer wie die, die diese Holzriese erdachten und erbauten. Und jetzt geh ma!

Ich bin hierher nicht mit leeren Händen oder nur mit einer Landkarte aufgebrochen, sondern ich hatte einen Ausdruck eines Artikels mitgebracht, den ich im weltweiten Web fand. Da steht zwar nicht viel drauf, aber man hat Anhaltspunkte. Mehr hab ich in diesem Fall leider nicht.

Artikel in HKM 5/1999:

Objekte bei der ehemaligen Holzriese im Heindlgraben (Katastergruppe 1824)

von Reinhard und Walter Fischer

Der Heindlgraben, in älteren Ausgaben der ÖK 50/72 auch als Hendlgraben bezeichnet, liegt rund 2 km südlich von Kienberg bzw. 2,5 km östlich von Gaming und entwässert die Gföhler Alm nach Norden. Westlich vom Heindlgraben erhebt sich der Schwarzenberg (1049 m), östlich der Naskogel (899 m). An der orographisch linken (westlichen) Grabenseite zeugen Reste einer aufwendigen Holzriese von der wirtschaftlichen Bedeutung der Holzbringung in dieser Region in früherer Zeit. Neben den zwei Kleinhöhlen, die im folgenden beschrieben werden, wurde von den Verfassern auch ein Stollen vermessen, der ebenfalls zur Holzbringung erforderlich gewesen war.
Man erreicht die Objekte am besten vom zwischen Gaming und der Urmannsau gelegenen Filzmoossattel (525 m). Die ostsüdöstlich ansetzende Steinwandstraße ein kurzes Stück verfolgend, erreicht man die rechterhand abzweigende Braunschlagstraße (ÖBF), die den Nordhang des Schwarzenberges durchzieht. Von der zweiten Kehre leitet ein in der ÖK eingezeichneter Fußweg in den Heindlgraben und führt an der orographisch linken Grabenseite, immer etwas oberhalb der Holzriese hinauf zum "Holzschlag", einer Lichtung mit Hütte (ca. 840 m). In etwa 650 m Seehöhe zweigt linkerhand ein Steiglein ab, das direkt zum Einstieg a) des
Holzriese-Stollens (K1824/1 ab, Sh 640 m, L 32 m, H 8 m) führt.
Der anfangs 4 m hohe Stollen führt mit durchschnittlich 2 m Breite geradlinig in annähernd nördliche Richtung zum Eingang b) abwärts. Im Mittelteil nimmt die Raumhöhe bis auf 1,5 m ab, um danach wieder bis auf 3 m anzusteigen. Der Boden besteht aus Schuttmaterial, im Mittelteil an einer Stelle auch aus Holzpfosten. Im Bereich der Eingänge befinden sich an der Raumbegrenzung 1,5 m hohe Holzbrüstungen aus mächtigem, bis 7 m langem Rundholz. Die Vermessung durch die Verfasser erfolgte am 7.12.1998.
Den Steig zum "Holzschlag" weiterverfolgend, erreicht man rechts oberhalb befindliche Felsbildungen. In einer pfeilerartigen Felsformation, 30 Höhenmeter über dem Steig befindet sich die
Heindlgrabenfuge (1824/70 ab, Sh 730 m, L 9 m, H +2 m).
Vom bis 2 m hohen und 6 m breiten, am Fuß der Nordwestseite des Pfeilers befindlichen Eingang a) führt eine Strecke bei abnehmender Raumhöhe über kleine Felsstufen aufwärts in eine niedere Kammer mit Schuttboden. Von hier zieht eine durchschnittlich 0,3 m hohe und 2 m breite Schichtfuge in östliche Richtung zum 1 m hohen Eingang b) abwärts.
Von der Ostseite des Pfeilers kann man wieder zum Fußweg absteigen, der im weiteren, teilweise mit alten Drahtseilen versichert, ausgesetzt durch felsiges Gelände aufwärts führt. In etwa 790 m Seehöhe verflacht sich das Gelände etwas, und es wird möglich, die Holzriese überquerend, rund 30 Höhenmeter zur Grabensohle abzusteigen. An der orographisch rechten Grabenseite, nur wenige Meter oberhalb der Tiefenlinie liegt am Fuß von Felsbildungen die
Heindlgrabenhöhle (1824/71, Sh 760 m, L 12 m, H 4 m).
In der Nordostecke einer 10 m breiten, bis 5 m hohen und 4,5 m tiefen, westschauenden Halbhöhle setzt ein anfangs Schlüssellochprofil aufweisender, 2,5 m hoher und 1 m breiter Gang an. Nach einer 1 m hohen Stufe verjüngt sich die Strecke auf 1 m Raumhöhe und endet nach 5 m. Der Boden besteht in der Halbhöhle überwiegend aus Laub und Sedimenten, im Gangstück zuerst aus Blockwerk, oberhalb der Stufe aus Schutt und Sedimenten. Am Vermessungstag, den 29.11.1998 schmückten imposante, bis 3 m lange Eisstalaktiten die Trauflinie.

Quelle

Der oben wiedergegebene Artikel beinhaltet leider keine Jahreszahlen zur Holzriese. Andere Artikel über diese Holzriese sind mir unbekannt, ich weiß also nichts über die Zeit, in der dieses Bauwerk hier entstand und betrieben wurde. Hilfreich waren allerdings die Höhenangaben. Auf 650m zweigt links ein Steig ab…………..

20220706_073132
650m Seehöhe, das ist gar nicht so weit vom Anfang des Steiges entfernt und wir finden ihn auch recht einfach. Übrigens wäre der Stollen auch ohne Beschreibung mit etwas Aufmerksamkeit zu finden gewesen.

20220706_073402
7:34 Uhr. Dieser auffällige Graben, die Trasse der Riese und ihre Unterbrechung, die keine Verschüttung ist, müssten einem aufmerksamen Wanderer auch ohne Beschreibung vom Weg oben ins Auge stechen. Wir folgen dem nicht all zu steil abfallendem Pfad und sehen dann den bergseitigen (höher gelegenen) Eingang. Sofort legen wir unsere Rucksäcke ab, Fred wird (vorerst) zum Wachdienst für Eddie abkommandiert und ich steig mit Sonja, jeweils mit Stirnlampen bewaffnet, in die Unterwelt.

20220706_073523

20220706_073558

20220706_073643

20220706_073810
Und schon sind wir auf der anderen Seite (talseitig) des Stollen. Unterm Waldboden ist massiver Fels, der sich hier offenbar nicht so einfach aus dem Weg räumen ließ, und daher mußte man einen Stollen durch den Fels hindurch graben. Jetzt hätte ich gerne eine Zeitmaschine.

20220706_073707 20220706_073958

20220706_074300
Als nächstes verschwinden Sonja und Fred im Stollen und ich bleib bei Eddie.
20220706_075959
Weiter geht’s mit unserer Wanderung. Man sieht schön, daß sich jemand um den Weg kümmert. Die umgefallenen Bäume sind hier noch gut ausgeschnitten und ermöglichen ein problemloses Vorwärtskommen.

20220706_080043
Die Trasse der Riese dient als Auffangbecken für alles, was am Hang umfällt.

20220706_080527

20220706_080706
Das sollten die Felsen sein, in denen sich die sogenannte Heindlgrabenfuge befindet. Wir haben uns einen Platz gesucht, an dem wir gefahrlos (Steinschlag!) Unterstand (für Gepäck) fanden und sind dann etwas da droben herum geklettert. Wirklich gefunden haben wir ……

20220706_081229    
… nur das da. Dieser Spalt reicht einige Meter hinein, soweit man das von hier beurteilen kann. Für weitere Erkundungen hätten wir allerdings mit Umwegen auf die andere Seite des Pfeilers krabbeln müssen, sonst wäre die Absturzgefahr zu groß gewesen. Diese Formationen befinden sich einige Meter über dem Weg, das Gelände ist nicht all zu fest und rutschig.

20220706_081618

20220706_081822
Wir gehen weiter und steigen immer höher und höher. Der Weg ist schmal, aber das Gelände links von uns ist nicht all zu steil.

20220706_081917
Das ändert sich mit zunehmender Höhe. Das Gelände wird felsiger, der Weg wird zu einer Rampe und der Hang links neben uns wir stetig immer steiler und steiler, während der Abgrund immer tiefer und tiefer wird.

20220706_082012

20220706_082219
Den optischen Eindruck, den man hier gewinnt, kann kein Bild wiedergeben. Hier heroben denkt man sich immer wieder, “Wenn du hier ausrutscht, bist du im Eimer!” In wesentlich ausgesetzterem Gelände im Fels hatte ich nie dieses schaurige Gefühl wie hier im Wald.

20220706_082240
Waldorf, Statler & Gonzo

20220706_082352

20220706_082406
Es wird noch ein wenig schmaler….

20220706_082420
aber keine Sorge, es gibt tolle Sicherungen hier. Daran konnte ich mich noch gut erinnern.

20220706_082510
Die stecken noch heute bumfest im Fels, da wackelt nix.

20220706_082537

20220706_082552

20220706_082626
Auch daran konnte ich mich noch erinnern.

20220706_082810 20220706_083138

20220706_083224
Der kleine Kerl wohnt hier.

20220706_083304
Zum Abschluß noch ein paar Sicherungen……….

20220706_083449
dann sind wir aus dem steilen, felsigen Gelände heraußen. Ab jetzt wird es mühsam.

20220706_083454
So weit wollte die Motorsäge offenbar noch keiner tragen.

20220706_083626
Das ist noch harmlos.

20220706_083846
Hier bildet sich ein Stau………..

20220706_084410(0)
So geht das eine ganze Weile. Rucksack abschnallen, unten durch oder, sofern möglich, oben drüber. So sind wir über eine schöne Strecke immer beschäftigt. Dreckig sind wir sowieso schon, also egal.

20220706_084602
Jetzt kommt uns der Grund des Heindlgrabens plötzlich mitsamt dem Bächlein (Heindlgrabenbach, der nicht weit von hier in die Erlauf fließt) entgegen und im weiteren Verlauf wird dieser Talgrund unser Steig nach oben zum Holzschlag.

20220706_084711
Aus einer felsigen Schlucht wird Dschungel.

20220706_084839
Klares Wasser zu unseren Füßen

20220706_085846
8:58 Uhr. Wir sind durch und sitzen in der Wiese bei Holzschlag. Nur die Jagdhütte, die ich vor 20 Jahren gesehen hab, die steht hier nicht. Weit können wir nicht davon entfernt sein, denke ich. Aber wir suchen gar nicht. Wir haben hier und jetzt entschieden, daß wir nach diesem schönen Ausflug in die Vergangenheit zum Rainstock hoch steigen und dann auch noch die Gföhler Almspitze mitnehmen. Weil wir grade da sind.

20220706_090900
Da spazieren wir auf der Forststraße von der frisch gemähten Wiese bei Holzschlag zum Gföhlsattel.

20220706_093057
Genau hier waren wir vorgestern auch, dann haben wir umgedreht. Ein Stück weiter nur, dann………, aber was. Ist doch wurscht. Wären wir heute nicht hier. (Der Weg aus dem Ebertal hierher ist auch nicht zu verachten)

20220706_093356
Da geht’s jetzt rauf zur Gföhler Alm.

20220706_093349
Das steht auf diesem Schild.

20220706_094422
Ist das schön!

20220706_095500
He du, sag nicht mu zu mir!

20220706_095620
Die sind jung und beachten Eddie gar nicht. Fressen ist wichtiger.

20220706_095652
Die Gföhler Alm

20220706_101657
Wir haben nicht mehr weit. Keine 200 Höhenmeter.

20220706_102148
Der Rainstock ist ein Blumenberg.

Resized_20220706_113315

Resized_20220706_113846

20220706_104532
10:45 Uhr. Gipfel Rainstock 1296m. Dieses Gipfelkreuz am Baum wird das Gipfelkreuz bleiben, so viele Gipfelkreuze aus Eisen können die gar nicht auf die Wiese stellen.

20220706_105256
Fred was here………

20220706_105437
Der Ötscher im Südosten

20220706_105444
Pop Art Gipfelkreuz

20220706_105745
Pffff………….

20220706_112411
In Original sieht man hier zum Buchstein und ins Gesäuse.

20220706_113108
Hinterm Fred ist der Stierhaltkogel und das Reit-Ahorn.

20220706_113445
Wir gehen grad wieder zur Gföhler Alm runter und kommen an diesem schönen Hochstand vorbei.

20220706_113813
Blick zur Gföhler Almspitze. Mit 1170m erhebt sich dieser bewaldete Mugel nur 60m über die Gföhler Alm. Hinten auf der anderen Seite fällt sie (die Gföhler Almspitze) gut 200m mit einem scharfen, felsigen, bewaldeten und wunderschönen Grat Richtung Gföhlsattel ab.

20220706_115745
Wir gehen bis ans Ende der Wiese, wo sich im Kraut und Holz ein schöner, runder aber recht verwachsener Kamm versteckt, dem wir zum höchsten Punkt folgen. Am Verlauf dieses versteckten Kammes finden wir solche markierten Steine. Dürfte sich um Steine einer Reviergrenze handeln.

20220706_120417
Das hier ist noch relativ harmlos.

20220706_120732
Neben uns fällt das Gelände hier sehr steil ab. Glaub man gar nicht, wenn man diesen runden Mugel von der Alm aus sieht.

20220706_120743
Ein Männlein steht im Walde, ganz ………

20220706_120942
Wir sind noch immer auf diesem runden, unscheinbaren Mugel zum höchsten Punkt unterwegs.

20220706_121054
Gipfel Gföhler Almspitze 1170m

20220706_121109
Gleich neben uns ist ein Baum mit einer Markierung. Diese spärlichen Zeichen und Wegspuren, die alt, aber deutlich sind, zeigen uns den Weg über den steilen Grat nach unten.

20220706_121142
“Wandle ich auch im finsteren Tal, so fürchte ich mich nicht, denn ich bin der schrecklichste hier”. Ich weiß nicht mehr, steht das in der Bibel oder in einem Buch vom Krieg in Vietnam? Na, egal.

20220706_121530
Der da gehört einmal richtig gereinigt, damit man sieht, was da wirklich drauf steht. Sonst nehm ich ihn das nächste Mal mit nach Hause.

20220706_121917
Los geht’s nach unten.

20220706_122003
Da ist wieder eine alte, blasse Markierung am Baum. Das beruhigt ein wenig die Nerven. Links und rechts ist es sehr steil, vorne kommt hoffentlich kein senkrechter Abbruch, sonst sind wir im Arsch.

20220706_122049
Eigentlich ist der Grat sehr, sehr schön, nur ist halt da immer ein bissl Ungewissheit über den weiteren Verlauf, wenn man den Hang nicht kennt.

20220706_122207
Erinnert ein wenig an der Waldgrat vom Dreiecker runter.

20220706_122428
Da müsste sich noch der Eddie dazu stellen, dann wäre das Kasperltheater fertig. Ist immer recht unterhaltsam mit denen.

20220706_122718
Rundumsicherung.

20220706_123104
Schwarzenberg voraus. Mit 1049m wäre auch der ein Tausender, aber ich hab heute keinen Bock mehr drauf.

20220706_123520
Auch hier ein wenig Gestrüpp, aber nicht schlimm. Der Weg da runter wird jedenfalls mit Sicherheit nicht mehr häufig begangen.

20220706_123751
Jetzt kann praktisch nix mehr passieren. Da unten ist die Forststraße vorm Gföhlersattel. Aber genau jetzt, weil wir da grad rasten, packt Fred noch einmal die Trickkiste aus.

20220706_124037
Der hat Pfirsich mit! So fressen wir am Schlußstück des Waldgrat vom Gföhler Almspitz jeder einen Pfirsich. Mahlzeit. Danke Fred. Immer für Überraschungen gut.

20220706_124918

20220706_131156
Im weiteren Verlauf unseres Weges kommen wir wieder, wie vorgestern, beim Kappenkogel vorbei und wollen Fred aufstacheln, den Brennnesselhügel zu besteigen. Er lehnt aber entschieden ab.

20220706_131201 20220706_132645 20220706_133446

20220706_134624
Noch einmal liegt uns Gaming zu Füßen.

20220706_143447
14:34 Uhr. Nach rund siebeneinhalb Stunden und knapp unter siebzehn Kilometer sind wir wieder am Parkplatz. Das Wetter war toll, angenehm kühl am Morgen und nicht zu warm unter Tags, die Begleitung unterhaltsam und die Wanderung wunderschön. Dann auf ein neues und bis zum nächsten Mal.

20220706_163506
Das ist die Karte, mit der ich schon vor 20 Jahren unterwegs war. Schaut auch dementsprechend aus, aber funzt noch immer. Keine Kabelschäden, keine Update-Schwierigkeiten, kein Stromausfall.

gaming_heindlgraben_001
Bei opentopomap ist der alte Steig über die Gföhler Almspitze noch eingezeichnet, der Steig durch den Hendlgraben nicht.

track_02
Weil der Fred eine top Ausrüstung mit hatte, kann ich heute ausnahmsweise sogar ein paar verschiedene Arten der graphischen Darstellung der Strecke, des Geländes und des Profils zeigen. Danke Fred. Hier der Track auf einer topographischen Karte

track_06
Und hier mit Höhenprofil. Ist ganz lustig, das hinterher so zu sehen.

« Newer Posts

Powered by WordPress