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17. Oktober 2022

2022. 10. 17. Göstlinger Alpen – Ringkogel 1668m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:31

Der Ringkogel ist mit seinen 1668m Höhe der östlichste Pfeiler des Hochkars und quasi der Beginn des Alpinweges vom Gipfel des Hochkar zum Dürrenstein führt. Der Ringkogel markiert hier den westlichsten Punkt des wunderschönen Gratweges. Am einfachsten ist der Ringkogel sicher aus Göstling und über Hochreith und Leckermoor erreichbar. Aufgrund seiner Lage ist dieser Ringkogel schon lange auf meiner Liste der Berge, die ich unbedingt besuchen möchte, weil ich mir dachte, von dort aus könnte man sich einen wunderschönen und genauen Überblick über den Verlauf dieses Kammwanderweges Hochkar – Dürrenstein verschaffen. Ich hab schon vor zwanzig Jahren von dieser Wanderung geträumt, da war  noch kein ausgeschnittener Weg dort oben und die Überschreitung wurde noch als mühsam und wild beschrieben. Richtigen Weg gab es damals keinen, nur Steigspuren, weil sich doch immer wieder “Spinner” fanden, die sich dieses Abendteuer  nicht entgehen ließen. Heute ist dieser Weg, soweit ich gesehen hab, markiert und sehr gut ausgeschnitten. Meine Erwartungen wurde nicht erfüllt. Nein. Sie wurden bei weitem übertroffen! Der Überblick von diesem Gipfel ist, mir fehlen direkt ein wenig die Worte, in unserer Gegend nur schwer zu übertreffen. Da bleibt dir im wahrsten Sinne des Wortes die Spuke weg. Mit der Erwartung einer schönen Tour, ein weiterer schöner Tag in der Natur, begann unsere Wanderung am Parkplatz beim Leckermoor am Montag, dem 17. Oktober um 7:45 Uhr bei angenehmen 10°C und fast wolkenlosem Himmel.

Strecke: Parkplatz Leckermoor auf rund 850m (Angaben variieren) – Forststraße – Steig bis Sattel unter Hocheck – Wiesenalm 1486m – Kesselberg 1657m – Ringkogel 1668m – Kesselberg 1657m – Wiesenalm 1486m – Hocheck 1390m – Leckermoor 850m

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Google Earth Übersicht

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7:45 Uhr. Parkplatz am Leckermoor. Hier in der Hütte (kein Personal) gibt es einen wettergeschützten Unterstand mit Tischen und Sitzgelegenheit, ein WC getrennt für Damen und Herren mit Spiegel und Waschgelegenheit (blitzsauber mit Klopapier wie auch zum Trocknen der Hände!) Da hat sich jemand was gedacht dabei, den diese Gebiet ist vor allem in der Hochsaison recht gut besucht, um nicht zu sagen überlaufen. Wir nehmen das Angebot dankend an (inkl. kleiner Geldspende für die Reinigung – freiwillig!), ziehen uns um, Hund an die Leine und es kann los gehen.

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Nein, noch nicht ganz. Dieses riesige Vieh da fällt mir auf und ich hol die Fliegenklatsche.

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Wir latschen der Forststraße entlang und steigen höher, zwei Links- und zwei Rechtskehren überwindend……

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… bis zur dritten Linkskehre, an deren Außenseite ein Jagdunterstand steht……

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… und ein Schild den Steig anzeigt, der uns nach oben führen soll.

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Es ist ein schönes, teilweise recht steiles Steiglein, daß immer gut erkennbar und technisch problemlos zu begehen ist.

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Am Anfang hat man genug mit dem steilen Steig zu tun, die fällt die mangelnde Aussicht nicht ins Gewicht, weiter oben wird es dann übersichtlicher und gemütlicher.

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In dem Moment, wo der Wald zurück weicht und die Wiesen überhand nehmen, wird der Aufstieg kurzweilig und interessant. Ab hier beginnt man leicht zu trödeln, weil es immer mehr zu sehen gibt.

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Waldorf & Statler

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Wir sehen zumindest schon, wo oben ist.

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V.l.n.r.: Königsberg, Oisberg und Friesling. Da wissen wir noch gar nicht, daß wir am nächsten Tag da drüben am Oisberg wandern werden.

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Unser erstes Ziel, der Kamm, ist fast erreicht. In Bildmitte ist links vom Sattel das Hocheck 1390m zu sehen. Diesem Giftschiebel werden wir beim Abstieg einen Besuch abstatten. Nicht, weil das Hocheck was besonderes, wäre, sondern weil es da ist. (George Mallory wurde in den neunzehnhundertzwanziger Jahren gefragt, warum er auf den Mount Everest steigen wolle. Seine Antwort war: “Weil er da ist!” Weil er da ist muß als Begründung genügen. Mehr brauchts nicht, um einem Berg auf’s Haupt zu steigen, und dabei spielt es keine Rolle, wie hoch das Ding ist.

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9:34 Uhr. Wir stehen am Kamm und genießen erstmals die Aussicht von hier. Hinter Sonja etwas links versetzt der Friesling.

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Rechts hinterm Hocheck der Noten 1640m und der Dürrenstein 1878m

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Wir steigen weiter dem Kamm entlang hoch und erreichen das Ende einer Forststraße. Rechts auf den Holzbrettern stünde ein Hinweis auf den weiteren Weg, der genau hier am Ende der Forststraße über den Kamm eines Kahlschlages (oder Sturmriss) beginnt. Ich beachte diese Kleinigkeit vorerst aber nicht und wir folgen der Schotterstraße ein Stück, bis ich mißtrauisch werde und auf die Karte schau. Dann steigen wir links den Hang hoch und erreichen ohne weiteren Umweg die Wiesenalm.

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Hinter den Hütten der Wiesenalm ragt der bewaldete (im oberen Teil eher belatschte) Kesselberg mit seinen 1657m empor, davor ein unbezeichneter Mugel, der sich, wenn man sich oben befindet, als Scheinmugel entpuppt. Zwischen diesen beiden (scheinbaren) Mugeln ist keine nennenswerte Senke. Wir könnten jetzt, was verführerisch ausschaut, hier gleich nach links hinten zu einer Jagdhütte gehen und von dort aus dem Kammverlauf auf den Kesselberg steigen, aber weil wir nicht wissen, ob und wie viele Senken sich dazwischen befinden, entscheide ich, wir gehen von hier aus schräg über die Alm und steigen traversierend ungefähr zwischen diesen beiden Mugeln da vorne auf um zu sehen, wie das weiter geht.

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Je mehr man sich diesem Kesselberg nähert, desto freundlicher schaut das Gelände aus.

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Links hinten im Eck der Alm steht diese Jagdhütte und dort würde auch der Anstieg (unmarkiert natürlich) auf den Kesselberg über die gesamte Schneid (dem Kamm) beginnen. Der Markierte Weg zum Ringkogel interessiert uns ab hier schon lange nicht mehr. Wir gehen unsere eigenen Wege und richten uns nach der Karte. Vieh steht keines mehr auf den Weiden, wir stören keinen mehr, wenn wir hier einfach herum wandern.

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Der Aufstieg durch den lichten Wald ist ganz einfach. Man geht am besten einfach dort, wo die Kühe gingen. Das ist nicht zu übersehen.

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Wie wir schon gesehen haben, scheint es sich von unten gesehen hier um zwei Mugel zu handeln. Sobald man heroben ist, erkennt man, daß der Schein trügt. Hier gibt es keine nennenswerte Senke, man befindet sich schnell genau an der Abbruchkante und hat von hier eine Tolle Aussicht …..

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…. hinunter zur Wiesenalm, auf den Aufstiegsweg (hier wird auch klar, warum das von unten wie zwei Mugel auschaut), …..

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…. zum Dürrenstein …..

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… und zum Ringkogel, der sich ziemlich genau in Bildmitte befindet. Das Gipfelkreuz ist von hier schon gut zu sehen.

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Hier das Mittelteil des Alpinweges. Die tiefste Senke ist der Tremel Sattel, den ich schon einmal vor 20 Jahren vom Schloß Steinbach aus bestiegen hab. Wenn dieser Weg noch gut begehbar ist (ich weiß es nicht, aber da war einmal eine relativ gefährliche, abgerutschte Stelle ganz oben dabei, bei der ein altes, rostiges Stahlseil hing, und diese Stelle könnte inzwischen unpassierbar sein, aber wie gesagt, ich weiß es nicht), könnte man über den Ringkogel und Tremmel eine tolle, relativ kurze Rundwanderung organisieren und sich so einen Vorgeschmack auf eine Überschreitung holen.

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Wir haben vom Parkplatz bis hierher mit allem Drum und Dran gut 2 Stunden und 45 Minuten gebraucht. Ab hier spielt Zeit keine Rolle mehr. Es gibt so viel zu sehen, daß wir jedes Zeitgefühl verlieren. Ständig bleiben wir stehen und staunen und so nebenbei wollen wir ja auch noch diesen Kesselberg im Kammverlauf besteigen.

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Der Ringkogel scheint hier so weit weg, in Wahrheit ist er so nah!

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Waldorf & Statler

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Nach eingehender Begutachtung der Umgebung erklären wir diese Stelle hier zum Gipfel des Kesselberg 1657m

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Rechts hinterm Ringkogel ist der Kasten des Ebenstein 2123m zu erkennen, im weiteren Verlauf müssen das dann die beiden Grießsteine sein.

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Rechts im Hintergrund des Dürrenstein erhebt sich die Gemeindealpe 1626m

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Blick zum Hochkar. Rechts dahinter ist der V-Förmige Einschnitt zwischen Admonter Reichenstein 2251m  und Sparafeld 2247m zu sehen, dann der Buchstein 2224m. Noch weiter rechts die Haller Mauern.

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Nach einigen Irrungen im Latschenfeld unterm Kesselberg haben wir die Einmündung des markierten Weges zum Ringkogel erreicht und folgen dem.

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Jetzt wird’s wohl nicht mehr weit sein.

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Da ist der markierte Weg zum Hochkar.

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Blick nach Südsüdosten. Leider ist die Hallofonkamera nicht in der Lage, daß besser aufzulösen, denn die Sicht war vor Ort wesentlich besser. Man sieht hier ins Hochschwabgebiet, zum Fadenkamp und Hochstadl, die Riegerin, den Ebenstein (der eckige Kasten in Bildmitte), den Brandstein und sogar die Eisenerzer Berge.

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11:18 Uhr. Wir sind am Ziel.

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Gipfel Ringkogel 1668m

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Frech, wie ein Terrier nun einmal ist, geht Eddie nachschauen, ob es da nicht etwas zu Fressen gibt.

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„Menschen, die die Berge lieben, sind aus tiefster Seele frei.
Sie entschweben leicht dem Alltagseinerlei.
Menschen, die die Berge lieben – widerspiegeln Sonnenlicht.
Die Anderen die im Tal geblieben, verstehen ihre Sprache nicht.“

Stefan Schröder

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Wunderschön der Gratweg zum Tremel Sattel 1201m.

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Ich bin dann ein Stück weit dem Weg in Richtung Tremel gefolgt, hab aber bald wieder umgedreht, sonst, ich kenn mich ja, wäre ich schlussendlich unten beim Tremel gelandet. Nächstes Jahr, wenn die Tage wieder lang sind, gehen wir da rüber.

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Kurz, bevor ich wieder beim Gipfelkreuz zurück war, tat sich in einem Latschenfenster dieser wunderschöne Ausblick zum Dürrenstein und in das Paradies darunter auf. Ein Wildnisgebiet, wie in einer großen Bratpfanne.

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11:53 Uhr. Die schönsten Augenblicke gehen leider viel zu schnell zu Ende. Wir müssen wieder runter. Letzter Blick zurück zum Gipfelkreuz.
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Wir waren uns gleich einig, daß wir nicht am Normalweg zurück gehen, sondern wieder über den Kesselberg. Dazu folgen wir dem Normalweg wieder, bis dieser schräg nach links unten führt und wir steigen unter den Latschen, man ist ja lernfähig, wieder zum Kesselberg hinauf.

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Prächtig zeigen sich hier der Gamsstein in seiner Längsansicht und (rechts) daneben die Voralpe. Links dahinter die Haller Mauern und zwischen Gamsstein und Voralpe die Spitzmauer und der Große Priel.

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Von diesem Anblick kann ich nicht genug bekommen.

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Wer jetzt hier dem Kamm nach links folgt, ist falsch. Wir müssen nach rechts zum Kesselberg.

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Als wir wieder am Kesselberg sind, begebe ich mich auf die Suche nach einem Vermessungsstein, der lt. meiner alten Karte hier irgendwo vorhanden sein sollte. Ich kriech in den Latschen herum, kann aber nichts finden, was mich auch nicht wirklich wundert. Warum sollte jemand hier mitten in den Latschen eine Vermessung durchführen wollen? Vielleicht liegt ja wirklich einer unterm Reisig, daß sich unter den Latschen auftürmt? Ich fand jedenfalls keinen.

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Vielleicht kennt ja irgend jemand diese Latsche und kann bestätigen, daß es sich drunter um den höchsten Punkt am Kesselberg handelt? Der Haufen unter dieser Latsche ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um zumindest ein paar Zentimeter höher als alles, was rundherum zu finden ist. Ich glaub, ich hab den Gipfel gefunden….

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…. und ich hab seine genaue Position für die Nachwelt markiert.

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Ich finde einen Vermessungsstein, der steht aber nicht am Kesselberg oben, sondern an seinem nördlichen Ausläufer.

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12:35 Uhr. Blick zurück zum Ringkogel.

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Wir stiefeln jetzt, so gut es geht, am Abbruch entlang bis zur Jagdhütte bei der Wiesenalm.

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Ein bisschen überstrahlt, aber trotzdem wunderschön.

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Wir sehen schon wieder zur Wiesenalm runter.

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Das ist die Jagdhütte im Eck oberhalb der Wiesenalm.

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Rast bei der Wiesenalm

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Wir gehen weiter und bleiben gleich von Anfang an so weit wie möglich oben, um zurück zum Sattel vorm Hocheck abzusteigen. Ich will nicht wieder in diesem Windwurf und zur Forststraße kommen.

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Blick zu Oisberg und Friesling

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Da muß einmal der Blitz eingeschlagen haben, weil verkohltes Holz herum liegt.

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Alte Markierungen

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Ein Holzschild, daß den Weg weist.

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Der letzte Gipfel des Tages ist vor uns.

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Egal, welcher Pilz, es ist besser als Fußpilz.

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Hier legen wir die Rucksäcke ab und eilen zum Hocheck.

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Rückblick auf den letzte Teil unseres Abstiegsweges von der Alm runter.

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Gipfel Hocheck 1390m

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Waldorf und Statler

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Ein letzter Blick zurück zum Hocheck, dann geht’ wieder runter in den Wald und zurück zum Leckermoor.

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In einer halben Stunde waren wir vom Sattel wieder bei der Forststraße, auf der wir zum Leckermoor zurück kehren.

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Nach sieben Stunden waren wir wieder beim Parkplatz zurück und fuhren gemütlich Heim. Bei der Abfahrt hab ich noch dieses Bild geschossen, daß etwas links der Bildmitte den Sattel zeigt, wo wir rechts zur Wiesenalm hinauf stiegen und links davon ist das Hocheck. Ringkogel oder gar Dürrenstein, obwohl sie wesentlich höher sind, sind von hier aus nicht zu sehen. Ein wunderschöner Tag in der Natur ist wieder einmal zu Ende gegangen. Wir sind bei der Heimfahrt nicht über die Große Kripp gefahren, was eine Abkürzung von gut 10km gewesen wäre, sondern wir fuhren über Hollenstein nach Waidhofen. Dabei kamen wir an der Bundesstraße 31 an einer Stelle mit einer 70er Beschränkung vorbei (bin mir nicht sicher, ob das die Königsbergau oder die Grießau ist), auf die wir am nächsten Tag, am Dienstag, vom Oisbergam am Weg vom Schneekogel zum Alpl runter geschaut haben. Das war wieder so eine spontane Idee von einer auf die andere Minute. Davon an anderer Stelle.

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Karte zur Tour

10. Oktober 2022

2022. 10. 10. Ennsberg – Hühnerkogel 1474m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:22

Der Ennsberg ist der Hausberg von Kleinreifling und gehört zum Dürrensteigkamm, mit dem er über den Sattel des Übergang 1216m (der zum Almkogel 1513m führt) verbunden ist. Seine höchste Erhebung ist der felsige Hühnerkogel mit 1474m. Die Punkte Dürreck und Ennsberg, die man beim Aufstieg am Gratweg überschreitet, sind zwar Vermessungspunkte, eigene Gipfel sind sie nicht. Sie heben sich durch nichts besonderes aus der Umgebung hervor.

Die Besteigung des Ennsberg wurde in letzter Zeit ein immer hochrangigeres Ziel, weil er mir aus folgendem Grund auf den sprichwörtlichen Wecker ging. Ich hab die Berge rund um ihn herum alle, oder fast alle, bestiegen. Ob die Überschreitung des Schrabachauerkogel, die Tour von Küpfern über den Übergangsattel zum Almkogel und Burgspitz, ober vom Brunnbacher Gamsstein durch die Blaulucke zum Almkogel und retour, oder gar die wunderschöne herbstliche Tour auf den Kuhberg, immer war der Hühnerkogel in der Nachbarschaft und wenn wir gar an der Ennstalbundesstraße mit den Motorrädern vorbei fuhren, hat das besonders genervt, weil wir wussten, da waren wir noch nicht oben! Und weil das Wetter grade wieder passabel wurde haben wir kurzfristig beschlossen, dem Ennsberg auf’s Dach zu steigen. Bei der Auswahl der Route haben wir nicht lange herumgefackelt. Es gibt einen Aufstieg über einen sogenannten Gratweg und man kann auf den Forststraßen nach oben wandern. Ergo hab ich beschlossen, den Gratweg beim Aufstieg zu nehmen und über die Forststraßen irgendwie nach unten zu wandern, und wenn wir an Ort und Stelle sind, dann entscheiden wir ganz spontan, was wir für das Beste halten.

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Google Earth zeigt uns hier die Gegend um den Ennsberg. Im Ennstal, gegenüber (links) von Schrabach, liegt Kleinreifling. Kleinreifling war bei der Anfahrt unser erstes Ziel.

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Man biegt, durch das Ennstal kommend, nach Kleinreifling ab, fährt über die Ennsbrücke und folgt dieser Straße (nicht rechts bergab zum Bahnhof abbiegen!) links um den Ort herum bis zum Abzweig bei der Kirche. Dann folgt man dieser Straße so lange, bis links die Ennsbergstraße (Schild) abzweigt und dieser folgt man bergauf über ein paar Kehren, bis links eine Forststraße abzweigt. Dort sucht man sich irgendwo so, daß man den Bauern nicht im Weg steht, eine Parkgelegenheit und es kann losgehen.

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Ich weiß am Anfang nicht recht, wo ich den kleinen Opel (für solche Wanderungen optimal geeignet) am besten abstelle und halte neben der Almwiese, um mir das Gelände genauer anzuschauen. "Wir sind ja auch das erste Mal in unserem Leben hier. Ich seh einen Trog aus Beton und dann die Kühe, wie sie vom oberen Teil der Almwiese zu uns getrabt kommen. “Verdammt”, denk ich mir, “die glauben, ich komm mit dem Wasser!” Der kleine Corsa erlaubt es mir aber, daß ich mich ein Stück weiter oben neben den Weidezaun stelle, ohne den Bauern bei der Arbeit zu stören. Das nützt aber nichts, denn die Kühe kommen trotzdem nachschauen, was wir hier machen.

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So hat das ausgeschaut, als ich grade provisorisch hier hielt, um die Lage zu peilen. Die Tränke, die Kühe und wir. Ich hab dann etwa hundert Meter zurück geschoben und konnte dort parken, ohne zu stören.

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7:40 Uhr. Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine. Bei ungefähr 10C° und wunderschönem Wetter geht es los. Man frage mich nicht, warum das Bild so unscharf ist, aber das ist der Abzweig von der Ennsbergstraße in die Forststraße, der wir jetzt folgen.

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Gleich nach ein paar Metern kommt man an einem Holzverschlag vorbei, der als Lagerplatz dient und kurz danach stehen ein paar alte Anhänger im Wald.

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Wir folgen der Forststraße bis zu dem Punkt, wo auf der Karte der Beginn des Gratweges eingezeichnet ist. Dabei kommen wir an einer Stelle vorbei, die uns diesen schönen Ausblick gen Süden zum Tamischbachturm bietet. Diese Starkstromleitung wird im Verlauf unserer Tour noch eine wichtige Rolle spielen.

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Beim Rückblick über Kleinreifling hinweg sehen wir genau südlich von uns den Höhenzug des Schrabachauerkogel 1321m, dessen Überschreitung uns in wunderschöner Erinnerung ist.

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Es herbstlt massiv.

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Da vorne beim gelben Schild geht’s dann los. Wir haben noch keine Ahnung, was, aber es geht dann los.

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Das schaut nicht so übel aus.

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Der Weg ist auch klar beschildert und ich weiß noch nicht, daß von diesem Weg nicht jeder viel hält.

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Das, was sich da in den, sagen wir ersten zwanzig Minuten tut, ist weder mit Bildern noch mit Worten leicht zu beschreiben. Dies ist der Anfang. Es ist relativ steil, mit Fels durchsetzte Erde und naß´, daher sehr rutschig. Hier, wo noch Fels die Erde durchsetzt, geht es trotz der Steilheit noch einigermaßen, aber weiter oben ist es nur mehr rutschig und steil und ich bin mir nicht sicher, ob ich so einen Abschnitt eines Wanderweges schon einmal erlebt hab, wo ich mich über dermaßen lange Strecken an Sträuchern und Ästen hochgezogen hab, weil es so rutschig war. Ich weiß nicht, wie dieser Abschnitt bei Trockenheit ist, aber bei Nässe vergeht dir fast das Lachen. Der Weg ist allerdings zweifelsfrei zu erkennen und die steile, nasse Leiten hat ja auch recht schnell ein Ende. Runter möchte ich hier bei diesen Verhältnissen aber nicht unbedingt gehen.

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Natürlich hab ich in dieser nassen, steilen Leiten nicht fotografiert. Ich war froh, irgendwo Halt zu finden, aber hier schaut das gar nicht mehr so schlimm aus.

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Ein schöner Ausblick entschädigt hier für die Mühe.

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Nein, das ist keine Böschung neben dem Weg. Das ist der Weg.

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Ich hab bei Tourenberichten über diesen Abschnitt recht unfreundliche Bemerkungen gefunden, muß aber sagen, wir fanden das lustig. Hinterher zumindest.

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Wenn man einmal hier angekommen ist, hat man zwar noch nicht alle Steilheiten hinter sich, daß Wildere, oder das unangenehmere, hat man hier aber geschafft.

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8:07 Uhr. Man glaubt es kaum. Wir sind noch keine dreißig Minuten unterwegs und schauen schon so tief runter ins Ennstal. Im ersten Teil dieser steilen Leiten hat man so viel zu tun, daß man das Zeitgefühl verliert.

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Die Charakteristik ändert sich hier auch. Keine nasse Erde mehr, kein Steig mehr, der in der Direttissima durch’s Kraut nach oben führt, sondern trockener, felsdurchsetzter Waldboden, ein schöner Steig, der zwar von einigem Totholz überseht ist, aber nie so, daß es mühsam wäre. Ehrlich gesagt erwarte ich nicht, daß mir irgend jemand auf diesen Wegen den Krempel aus dem Weg räumt. Es ist schon schön, wenn diese Wege überhaupt existieren.

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Keuch, schnauf…….

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Jetzt erreichen wir bald den Grat, der uns nach oben führt.

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Da unten liegt ein Hochstand.

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Ab hier sind wir aus dem Wald heraußen und haben praktisch (na ja, mit einigen wenigen Ausnahmen) immer eine schöne Aussicht.

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Der Hochstand da oben wird der nächste markante Punkt.

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Blick zum Tamischbachturm

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Waldorf & Statler

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Das heißt nicht, daß es hier nicht mehr steil wäre. Es ist nur nicht mehr so steil.

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Da oben, am Rand einer Forststraße, liegt der ganze Krempel, der von den Holzarbeiten abfällt. Ohne den Weg, der da hindurch quert, könnte man hier einpacken und müsste sich einen anderen Aufstieg suchen.

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Da, wo wir rauf kommen, steht ein Hochstand am Ende einer Forststraße.

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Wenn man hier nicht aufpasst, übersieht man den Steig und diese Tafel und marschiert auf der Forststraße weiter. Viele gehen aber auch extra auf der Forststraße bis hierher und steigen erst hier am Gratweg zu Ennsberg und Hühnerkogel auf. Das ist zweifelsohne die mühelosere Variante. Jeder halt so, wie es ihm am besten gefällt. Wenn man einigermaßen aufmerksam ist, kann man den Pfad aber ehrlich gesagt nicht übersehen.

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Hochstände gibt es hier haufenweise. Da oben ist schon wieder einer.

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Blick am nördlichen Ende des Schrabachauerkogel vorbei. Was das dahinter ist, da möchte ich keine Wetten abschließen, ich könnte mir aber vorstellen, daß es sich um den Gaflenzer Kaibling handelt.

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Waldorf & Statler

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Hier am Gratweg soll man laut Karte und laut Aussagen von Wanderern, die die Gegend kennen, am Dürreck vorbei kommen. Wo das ist, das weiß ich nicht. Man kommt hier mehrmals an Vermessungssteinen, Grenzsteinen und solchen Pflöcken vorbei, deren Bedeutung mir unbekannt ist und eine dieser Markierungen wird wohl das Dürreck sein.

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Dieses Dürreck ist uns jetzt aber ehrlich gesagt Wurscht, weil wir haben noch einiges an Berg über uns.

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Blick nach Westen am Hühnerkogel (nicht sichtbar) vorbei zum Dürrensteigkamm. Ganz rechts schaut grade noch der Wieser heraus, dann Langlackenmauer und Ochsenkogel, weiter im Hintergrund die Haller Mauer.

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Unser Nachbar im Süden, der Kuhberg 1415m (auch Kühberg), der im Herbst wunderschöne Wanderungen verspricht.

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Blick über Weyer gen Nordosten. Ganz links hinten der Höhenzug von Spindeleben über Redtenberg zum Schnabelberg bei Waidhofen, rechts weiter im Vordergrund der Sonnberg und rechts der Höhenzug über den Gaflenzer Kaibling.

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Vielleicht ist ja das hier das Dürreck? Keine Ahnung und auch Wurscht.

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Links der Kuhberg, ein wenig rechts davon ist das V zwischen Admonter Reichenstein und Sparafeld/Kaibling zu sehen. Direkt rechts neben dem Kuhberg müsste der Buchstein hervor lugen.

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Mit einem Rasenmäher wäre man hier hoffnungslos verloren.

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Hier, über diesen schönen Kamm, sind wir soeben herauf gekommen.

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Wir queren diese Forststraße einfach schnurgrade

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Jetzt gibt es wieder einmal Futter.

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Man könnte meinen, daß der Berg bald zu Ende geht, aber dem ist nicht so.

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Biotop am Ennsboden. Da drüben wäre mir beim Rückmarsch fast ein massiver Schnitzer passiert. Dazu später mehr.

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Grenzstein von 1848. In diesem Jahr müssen massive Landvermessungen im Gange gewesen sein, weil man in der ganzen weiten Gegend kaum einen Berg findet, auf dem nicht Grenzsteine dieses Jahrgangs stünden.

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Und wieder, wie auf anderen Bergen der Umgebung, entlang der Grenzsteine diese Gassen im Wald. Um eine Landesgrenze wie am Sonnberg kann es sich hier nicht handeln. Wir befinden uns gänzlich auf oberösterreichischem Gebiet.

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Einige dieser Grenzsteine liegen gut im Kraut versteckt, andere, wie auch dieser, stehen frei und gut sichtbar.

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Und immer wieder diese herrlichen Ausblicke. Da kann man sich kaum satt sehen.

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Hier kann man der Forststraße folgen oder auch den unmarkierten Steig gleich hier links nehmen, der einen recht eben durch den Hang des Waldes südlich am Ennsberg 1373m vorbei führt. Wir kennen weder die Forststraße noch den Steig (der in keiner Karte verzeichnet ist!) und folgen dem Steig einfach aus einer Laune heraus. Mehr, als das er uns zum Übergang führt, dachte ich, kann uns nicht passieren.

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Das ist der Steig, der ohne Höhenverlust oder Gewinn den Hang unterm Ennsberg quert.

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Wir kommen bei dieser etwas verwachsenen Forststraße raus, die vermutlich die ist, der wir weiter hinten nicht gefolgt sind und zweigen hier, schwachen Steigspuren folgend, scharf rechts ab, um den Kamm zu unserer Rechten zu erreichen. Wenn man diesem Feldweg folgt, sollte man, soweit ich das gesehen hab, direkt unterm Hühnerkogel ankommen.

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Hier, irgendwo in der Nähe des Kammes, mündet unser unmarkierter Steig in den markierten Steig, der zum Hühnerkogel führt.

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Wir finden eine Stelle am Kamm, an dem man durch die Stauden und Latschen bis zum Abbruch krabbeln kann und schauen zum ersten Mal zum Dürrensteigkamm hinüber. Rechts der Bildmitte sehen wir den Burgspitz, auf dem wir schon einmal waren.

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Ein knorriger Baum mit bunten Blättern fasziniert mich.

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Das haben wir schon oft erlebt. Man folgt einem Kamm und plötzlich sieht man den letzten Aufschwung zum Gipfel in der (nahen) Ferne.

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Aber noch folgen wir einem schönen Steig durch den Wald.

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Fad wird es hier nie.

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Da ist er, unser Hühnerkogel und daneben, durch den Übergang verbunden, der Almkogel

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Links hinter Sonja am Hang vorbei sieht man ins Ennstal und zu Rotmauer und Falkenstein.

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Zwischen Burgspitz 1429m (rechts) und Kl. Almkogel 1461m schaut der Schieferstein mit seiner Breitseite herüber. Genau da drüben an der Enns und unterm Schieferstein liegt Reichraming, daß dieser Berglandschaft den Namen gibt. Reichraminger Hintergebirge.

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Tiefblick im felsigen Gelände des Hühnerkogel

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Kurze Verschnaufpause vor dem Gipfel. Dann Schweiß und Rotz abwischen und frisieren, damit man sich nicht schämen muß, wenn am Gipfel schon jemand sitzen sollte. Ich müsste mir aber keine Sorge machen. Während des ganzen Tages begegnet uns nicht ein einziger Mensch.

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11:05 Uhr. Gipfel in Sicht

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Geschafft. Zum ersten Mal am Hühnerkogel 1474m.

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Es ist hier so schön! Gegenüber von uns der Dürrensteigkamm, den wir heuer schon einmal begehen wollten. Am 11. Juli sind wir vom Parkplatz Bamacher zur Ennserhütte aufgestiegen und haben dort übernachtet. Am nächsten Tag haben wir den Braten schon gerochen und sind, einiges an Ballast in der Hütte lassend, im Nebel zum Almkogel und zum Wieser aufgestiegen. Hätten wir das Gipfelkreuz am Wieser nicht gefunden, wüssten wir gar nicht, wo wir da waren, so dicht war der Nebel. Und heute sehen wir bei wunderschönem Wetter hinüber zum Wieser, zur Langlackenmauer und zum weiteren Verlauf des Dürrensteigkammes. Aber wir werden es im nächsten Jahr sicher wieder probieren. Einmal gelingt es!

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An der Nordseite des Hühnerkogels geht’s ganz schön rabiat nach unten.

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Beim Gipfelkreuz sind zwei Bücher zu finden, ein älteres und ein neueres. Der Hühnerkogel scheint sehr gut besucht zu sein.

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Waldorf & Statler

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Eddie, mein Wuzibär. Für Eddie ist das wichtigste überhaupt, daß er dabei sein kann. Wo wir sind, ist dabei unerheblich.

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11:38 Uhr. Wieder fällt es so schwer, den Gipfel zu verlassen. Aber es nützt ja nichts. Wir wollen nicht den Aufstiegsweg nach unten nehmen, sondern eine andere Strecke, die wir ebenso wenig wie den Aufstieg kennen, und daher ist es gut, reichlich Zeit in Reserve zu haben. Wer weiß, wo wir wieder hinkommen in unserem Eifer?

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Flott erreichen wir wieder die kleine Senke…..

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und schauen auf den Hühnerkogel zurück.

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Soviel Zeit muß immer sein.

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Wir folgen dem markierten Seig aber nur so weit, bis dieser nach rechts unten abzweigt. Ab dann gehen wir einfach am Kamm weiter und suchen uns selber einen Weg zum “Gipfel” des Ennsberg. Das ist aber nicht schwer, weil man immer wieder sogar auf Wegspuren trifft.

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Als Baum ist das Leben nicht leicht da heroben.

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Der “Aufstieg” zum Ennsberg.

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Gipfel und Vermessungszeichen am Ennsberg 1373m. Wenn man schon hier ist, geht man auch auf den Ennsberg, obwohl es schwer ist, diesen Punkt als eigenständigen Gipfel zu sehen. Das ist ein Mugel (von vielen) am Weg zum Hühnerkogel, mehr nicht. Ich hab aber in meinen jungen Jahren Orientierungsläufe sehr gemocht und darum kann es auch Spaß machen, solche Vermessungspunkte anzusteuern. Ich liebe ja auch Grenzsteine.

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Über die Aussicht kann man nicht meckern.

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Steigspuren führen uns zu dieser Wiese

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Diese ist ein Paradies für Disteln und Insekten.

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Wir folgen von dieser Wiese einem Feldweg….

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bis zur Einmündung in diese Forststraße, der wir nach rechts (etwas bergauf) nachgehen…..

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und erreichen so den Ennsboden. Hier gehen wir dem Fahrweg entlang bis zu dieser Hütte da vorne

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Hütte und dahinter Biotop

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Unser Weg vom Ennsberg und Ennsboden zurück zum Auto rot eingezeichnet. Der Aufstiegsweg ist blau.

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Anschließend wenden wir uns diesem Hochstand zu, und dem messe ich keine Bedeutung bei, obwohl wir damit unsere Richtung um praktisch 90° verändern. Das ist an und für sich nicht schlimm, wenn man daran denkt. Wenn man nicht daran denkt, passiert das, was mir passiert ist. Meine Karten haben plötzlich nicht mehr mit der Realität zusammengepasst, und weil das öfters vorkommt (nicht, weil ich mich irre, sondern weil die Karten nicht so genau stimmen, wie man sich das vorstellt), hab ich mir dann nichts mehr dabei gedacht und hab den Kurs per Gegend, Sonnenstand und Gefühl bestimmt. Ok, die Hasenpfote in der Tasche wir wohl auch ihren Beitrag geleistet haben. Hat mich ja auch ungeimpft und ungetestet gut durch die “Pandemie” gebracht.

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Das wird wohl so massiv gebaut sein, damit es der Wind nicht umbläst. Von diesem Hochstand aus hat man über eine Wiese runter zu einem weiteren, kleineren Hochstand gesehen und zu diesem sind wir abgestiegen.

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Das ist der Hochstand am unteren Rand der Wiese. Da mir (da rieselt wohl schon der Kalk) die Richtungsabweichung von 90° entgangen war, meinte ich noch immer, wir bewegen uns gen Osten, eher Südosten, was mir nach meiner Karte gut gepasst hätte. Wir sollen dann zwei Forststraßen queren und der dritten kurvenreich bis zum Auto folgen. Komischerweise fanden wir aber schon hier einen Feldweg, der in einen anderen Feldweg mündete, der dann in eine Forststraße mündete. Diese Kombination gab es auf meinem Kartenausdruck (Ausschnitt aus Opentopomap) nicht und meiner Karte vom Amt für Eich- und Vermessungswesen, die über 30 Jahre alt ist, konnte man hier ohnehin nur das Gelände glauben.

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Die Forststraßeneinmündung, an der wir dann rechts weiter gingen. Ungefähr gradeaus ginge nochmals ein Feldweg weiter, dem wir gottlob nicht gefolgt sind. Dem hab ich alleine von der Gegend her nicht getraut.

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Eine wunderschöne Jagdhütte mit Gebäuden für Gerätschaften. Hier dachte ich mir, “Der, dem diese Hütte gehört, fährt nicht in die Wildnis runter. Der fährt nach Kleinreifling und dieser Straße können wir jetzt folgen”. War nur so eine Idee, weil eingezeichnet ist diese Hütte bei mir nirgends.

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Dieser Ausblick war zwar schön, aber auf den ersten Blick etwas beunruhigend. Wir hatten einen Hang des Ennsberg lange nach Norden gequert. Das wusste ich jetzt auch ohne Blick auf die Karte, weil ich weiß, wo Weyer und der Schrabachauerkogel liegen. Wenn du jetzt am nördlichsten Ende vom Schrabachauerkogel über Weyer schaust und die Rotmauer in Griffweite ist….. ”Na bum” hab ich mir gedacht. “Jetzt gehen wir wohl nach Küpfern runter. Vor 22 Uhr kommen wir heute nicht zum Auto zurück!”

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Bei der nächsten langen Querung eher gen Süden kam aber wieder Ruhe in die Bude. Wir steuerten wieder den höchsten Punkt gegenüber an und der, wussten wir, liegt eher gegenüber von Kleinreifling. Die Nähe von Kleinreifling war mir in diesem Fall wesentlich lieber als die Nähe der Rotmauer. Der Unterschied war ein paar Kilometer Fußmarsch. Aber da vorne kommt eine feine Hilfe ins Blickfeld. “Diese Hochspannungsleitung wurde sicher nicht in den letzten zwanzig Jahren gebaut. Die ist mit Garantie in meiner Karte eingezeichnet und dann wissen wir, wo wir sind!” sagte ich. Und so war es auch. Dort vorne wussten wir wieder ganz genau, wo wir uns befanden. Wir waren am richtigen Weg. Pffff……..

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Diese Gegend da, die wir durchwandern, heißt auf meiner Karte “Am Berg” und die Straße führt uns zum Ahrer, dann rechts zum Hilmer und am Noistl vorbei zum Auto. Wir haben gewonnen!

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Vorher durchquerten wir aber noch Brunos Revier. Bei Bruno dürfte es sich um einen recht lebhaften Stier handeln.

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Schöner Anblick des Schrabachauerkogel vom Rapoldeck bis zum Schwarzkogel. Die Überschreitung dieses Berges hat uns damals, vor eineinhalb Jahren, so viel Spaß gemacht, daß wir wohl, wenn der Berg nicht zu Ende gegangen wäre, bis Altenmarkt reingewandert wären.

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Das wäre was für unser Schwammerlsauce am nächsten Tag gewesen.

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14:35 Uhr. Nach nicht ganz sieben Stunden sind wir wieder beim Auto zurück.

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Nachdem wir uns umgezogen hatten, sind wir sicher noch eine halbe Stunde hier gesessen und haben den Kühen (und einem Stier) beim Weiden und Widerkauen zugeschaut. Das hat etwas unheimlich beruhigendes an sich. Wieder einmal ist ein wunderschöner Tag in der Natur zu Ende gegangen.

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Karte zur Tour

4. Oktober 2022

2022. 10. 04. Ybbstaler Alpen – Noten 1640m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Benzin @ 22:15

Juchu, ein Schönwetterfenster im verregneten Herbst. Schnell eine Tour zusammengestoppelt, die wir noch nicht gegangen sind und die verspricht, keine Sauerei zu werden. In manchen Gegenden ist es ja wirklich ätzend, nach Regenfällen zu wandern. Die beste Ausrüstung wäre in manchen Fällen hüfthohe Gummistiefel oder gleich so ein Ganzkörperkondom, wie sie von Fischern oft getragen wird. Ich hab mir einiges überlegt, mit den Erfahrungen vergangener Jahre verglichen und bin dann auf den Noten im Gebiet des Dürrenstein gekommen. Wir haben bei unseren Wanderungen am Dürrenstein und am Scheiblingstein HIER und HIER ja schon die Schönheit dieser Karstlandschaft kennengelernt und wollen noch oft dorthin kommen, um die Mugeln in der Gegend zu bewandern. Jetzt nützten wir wieder eine Gelegenheit für einen Ausflug in diese schöne Gegend.

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Gebietsübersicht Google Earthview 3D

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Abfahrt halb sieben über Gaming (Kaffeepause an der Tankstelle), Grubberg, Lunz bis kurz vor Göstling an der Ybbs, dann abbiegen nach Ybbssteinbach und ins Steinbachtal. Das Abendteuer beginnt dann schon bei der Anfahrt bei diesem Tunnel.

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Die Engstelle des Steinbach und der Tunnel werden “Die Noth” genannt. Mit TH.

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Man fährt da, ich schätze einmal drei Kilometer, ins Steinbachtal rein und kommt zu einem Fahrverbot und einem großen Parkplatz.

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Ankunft um 7:24 Uhr am Parkplatz auf 601m. Temperatur etwa 6°C, leicht bewölkt. Vorhersage schaut gut aus.

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7:30 Uhr. Dank Anhängerkupplung darf Schlumpfhund bei uns im Freien warten, bis wir abmarschbereit sind.

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7:30 Uhr. Der Weg zur Ybbstalerhütte auf 1343m, unserem ersten Ziel, ist beschildert und markiert, da kann eigentlich nichts passieren. Am Schild steht etwas von 2 Stunden und 30 Minuten, Angaben, die wir regelmäßig locker überschreiten. Wir haben ja Zeit. Wir haben diesen Anstieg gewählt, weil wir den noch nicht kennen. Angeblich, so hab ich jedenfalls gelesen, soll es der müheloseste und familienfreundlichste sein. Es gäbe noch einen weiteren Anstieg aus dem Steinbachtal, noch weit vor dem Tunnel dem Hagenbach entlang, der sich an seinem Ende mit dem Anstiegsweg von der Haltestelle Stiegengraben vereinigt und dann ist natürlich noch der Anstieg über den Lechnergraben. Weitere Zugänge zur Hütte sind nur als Rast- oder Endpunkte nach langen Wanderungen zu werten und haben als kurze Hüttenzustiege keine Relevanz.

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Gleich, nachdem wir auf unseren Weg eingebogen sind, haben wir rechter Hand den Rothschildteich vor uns.

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Unser Aufstieg hier aus dem hinteren Steinbachtal erfolgt durchwegs auf Forststraßen, die mehr oder weniger aktuell sind. Im oberen Bereich eher weniger aktuell. Diese schmalen, steileren Straßen sind nicht mehr schwerverkehrstauglich und dem Augenschein nach mit Kraftfahrzeugen auch sehr leichter Bauart nicht oder kaum mehr befahren.

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7:39 Uhr. Schon nach wenigen Minuten verlassen wir die breite, moderne Forststraße und folgen der schmaleren, wesentlich gröberen und sichtlich selten befahrenen Straße aufwärts.

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Was uns sofort auffällt ist, es herbstlt ordentlich. Die Blätter werden bunt und fallen zu Boden, die Farbenpracht ist unbeschreiblich. Mit zunehmender Höhe wird auf diesen Wegen die Aussicht auf zumindest die nächste Umgebung  immer schöner.

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Ich mag ja grundsätzlich Forststraßenhatscher nicht besonders, aber manchmal sind auch Forstraßen und Forstwege schön zu gehen. Diese hier gehören zweifellos dazu.

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Je höher wir kommen, desto mehr beginnt der Weg auch schon zu verwachsen. Ein sicheres Zeichen, daß es hier nur mehr wenig Fahrbetrieb gibt.

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In manchen Richtungen ist es noch immer recht duster, aber wir hoffen, daß der Wetterbericht wenigstens einmal stimmt. Es soll recht schön werden heute.

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Blick zum Ringkogel

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Zum verrückt werden schöner, bunter Farn.

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Jagdhütte am Dürreck auf 980m

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Ein Stück weiter oben sprudelt frisches, klares Wasser aus dem Berg. Hier werden wir beim Abstieg unseren Vorrat auffüllen.

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Diese Abschnitte können mit modernen Fahrzeugen nicht mehr befahren werden. Alleine die Randbefestigungen aus Stahlgeflecht würden das gar nicht mehr aushalten und ohne diese Stahlanker und Gitter wären große Teile des Weges schon lange in die Tiefe gestürzt.

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Uns wird bei diesem Aufstieg eigentlich nie fad. Immer gibt es was schönes, was interessantes zu sehen.

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Warum da Bärenlacke steht, weiß ich nicht. Hier war weder Bär noch Lacke. Aber hier zweigt ein noch schmalerer, noch steilerer und noch schönerer Weg zur Hütte ab.

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Hier hat sich der Lois verewigt. Weil er das Schild hier befestigt hat, oder weil er hier runtergefallen ist, wir wissen es nicht.

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Wir kommen über einen Schnapper und treten in die Karstlandschaft des Dürrensteingebietes ein. Das soll hier früher alles Wald gewesen sein, lese ich. In den Jahren 2007 und 2008 haben schwere Stürme dann für diese Mondlandschaft gesorgt und es soll einige Jahre gedauert haben, bis der Wirrwarr aus umgeworfenen Bäumen bereinigt werden konnte. Ich war hier am 21. Juni 2006 im Zuge einer Überschreitung des Dürrenstein (Lunz Seehof – Stiegengraben) mit dem Hans und dem Christian unterwegs, aber ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr erinnern, wie es damals hier ausgeschaut hat. Erst bei der Überschreitung 2021 (Lunz Seehof – Lechnergraben) kam ich erstmals nach 15 Jahren wieder hier her, aber irgendwie hab ich das komische Gefühl, daß es damals, vor 15 Jahren, nicht anders ausgeschaut hat.

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Hier fällt mir die Tafel von weiter unten mit “Bärenlacke” wieder ein. Wir erinnern uns, da stand drauf “Bärenlacke 1187m”. Gleich drauf war wieder ein Schild an einem Baum und da stand drauf, 1170m, obwohl wir aufwärts gegangen waren. Das kann ja eigentlich nicht sein. Ergo dachte ich, vielleicht war das gar keine Höhenangabe, sondern eine Längenangabe. 1187m noch bis zur Bärenlacke. 1170m bis zur Bärenlacke. Ich weiß nicht, wie weit wir seitdem gegangen sind und es gibt hier auch keinen Bären, aber eine Lacke wäre hier. War nur so ein Gedanke.

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10:03 Uhr. Da ist sie, die Ybbstalerhütte auf 1343m Seehöhe. Voriges Jahr am 8. September standen hier noch Kühe. Heute ist von Kühen nichts mehr zu sehen. Stehen sicher schon wieder alle im Stall irgendwo unten.

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In der Senke hinter der Hütte, eingebettet zwischen Hirzeck und Hühnerkogel, liegt die Wiesenalm, über deren Hänge man hochsteigen muß, wenn man von hier aus den Lechnergraben oder das Grünloch erreichen will.

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Man könnte bei der Ankunft gleich über einen Abschneider zur Hütte hoch gehen, aber wir umrunden dieses Bauwerk erst einmal, bevor wir näher treten. Links hinter der Hütte ragt unser Ziel, der Noten empor. Ui, das schaut noch weit aus.

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1926 wurde die Hütte hier errichtet, 1938 erweitert und 1988/89 umgebaut, steht auf einem Schild neben der Eingangstür. Da wird die Erweiterung 1938 wohl unter wunderschöner Beflaggung mit dem Hackenkreuz gefeiert worden sein. Für Brauchtum hatte die Nazi ja schwer was übrig.

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Auch wenn man gar keine Karte mit hat, sollte man sich hier einigermaßen zurechtfinden können. Man muß sich nur ein wenig umschauen.

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Wir verlassen die Hütte gleich wieder, ohne einzukehren, weil wir ja noch was vor haben. Beim Aufstieg zum Noten beobachten wir recht genau die Mugeln hinter der Hütte. Links das Kleine Hirzeck mit 1445m, rechts der Anstieg zum Großen Hirzeck 1565m, das in alten Karten noch als Kl. Hühnerkogel bezeichnet wird. Wir wollen bei Gelegenheit einmal ein paar Tage hier übernachten und die Mugeln in der Umgebung alle besteigen. Mann, ich freu mich schon jetzt drauf.

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Das bewaldete Große Hirzeck links, der Vorgipfel zum Großen Hühnerkogel zur Rechten, in der Mitte Ybbstalerhütte und Wiesenalm.

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Ich war am 5. Juni 2003 (Auf- und Abstieg über den Stiegengraben) hier schon einmal oben, aber ich kann mich hier beim Anmarsch an nix mehr erinnern. In mein schlaues Buch hab ich eingeschrieben, daß es damals sehr heiß war. Von heiß kann heute (oder heuer) keine Rede sein. Gefühlt so um die 10°C, grade richtig zum Wandern.

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An den Hängen von großen Mulden mäandern wir durch die Gegend

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und steigen dabei immer höher hinauf.

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Dieser Hochstand fasziniert mich. Bäume wurden so hoch abgeschnitten, daß sie als Säulen für den Hochstand dienen. Erst beim Abstieg sehen wir, daß die Leiter kaputt ist. Also wenn jemand einem Jäger mit einer Leiter begegnet, dann geht der wohl zu diesem Hochstand.

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Wenn wir nicht wüssten, daß es von der Hütte nur mehr 300 Höhenmeter bis zum Gipfel sind, könnte man hier entmutigt werden. Das schaut noch weit aus. Die märchenhafte Landschaft sorgt allerdings für Kurzweil.

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Korallen am Berg? Ja, als Pilz.

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Gamsstein, Voralpe und Königsberg von links nach rechts.

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Diese Steinmandl am Baumstumpf stehen hier haufenweise. Dahinter Kleines und Großes Hirzeck.

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Pilzversammlung.

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Königsberg, Hegerberg, (vom Hegerberg durch den Dunst schwer zu trennend) Oisberg und Friesling, wenn ich nicht irre.

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Es geht dann doch wieder etwas forscher aufwärts.

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Als Baum hat man hier kein leichtes Leben.

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An diesen Aufstieg im Latschental kann ich mich dunkel erinnern.

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Rückblick. Hier ist es sehr schön und angenehm zu gehen.

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Hier holen uns drei recht sportliche Weiber ein.

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Waldorf & Statler

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Bei dieser Doline warten wir kurz, bis die schnatternden Gänse an uns vorbei marschiert sind.

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Der Noten ist ein breiter Kasten mit einem Doppelgipfel. Der Südliche ist der Höhere, die Aussicht ist auf beiden schön. Wir sind hier zwischen drinnen und sehen hier erstmals zur anderen Seite, zum Dürrenstein im Südosten. Boa, alter, ist das geil?

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Blick nach Nordosten. In Bildmitte schaut der Ötscher herüber.

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Da geht es, die Latschen umgehend, ungefähr entlang der Abbruchkante zum höchsten Punkt rauf.

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Blick zum Dürrenstein

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11:18 Uhr. Gipfel Noten 1640m

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Blick gen Hollenstein mit Voralpe, Gamsstein und Königsberg

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Blick nach Südwesten. Der große Bogen von Schwarzkogel, Ringkogel, Kesselberg und Hocheck, Teile des Hochkar Massives und Ausläufer des ganz großen Bogens der Bergkette, der bis zum Dürrenstein herüber reicht, beginnt dort drüben.

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Blick nach Süden. Alpiner Höhenweg, der vom Ringkogel über Hochkirch und Teufelsmauer ……

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… bis zum Dürrenstein herüber reicht. Da werden wir noch einiges planen müssen, bis wir das durchführen. Wird zumindest eine Zweitagestour mit Biwak werden, wenn das einigermaßen gemütlich sein soll. Wasser gibts auf der ganzen Strecke keines.

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11:23 Uhr. Wir haben uns wieder auf die Socken gemacht, befinden uns wieder zwischen den beiden Gipfel und stiefeln jetzt zum Kleineren hoch.

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Wir sind am kleineren Nordgipfel

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Blick vom kleineren Nordgipfel zum höheren Südgipfel.

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Blick nach Norden (rechts am Gipfelzeichen vorbei v.l.n.r.) zum Großen Hirzeck 1556m und Großer Hühnerkogel 1565m mit seinem Vorgipfel (links der Mugel), Das ist ein recht interessanter Ausblick für uns, weil wir diese Mugel alle besteigen wollen.

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Das ist ein ideales Platzerl zum Rasten. Hier quasselt nix, hier ist es still.

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Jetzt gibt es auch einmal ordentlich was zu fressen. War heute schon eine dürre Baustelle.

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Für Eddie ist egal, wo wir sind. Hauptsache, er kann dabei sein.

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Aber es nützt ja alles nix. Wir müssen auch da wieder runter.

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Genau bei der Einmündung zu diesem Abstieg kommen auch die drei Weiber vom Hauptgipfel runter. Wir bleiben ein wenig stehen, bis sich das Geschnatter entfernt hat und Ruhe eingekehrt ist, dann senkt sich auch der Blutdruck wieder in vernünftige Regionen und wir steigen ab.

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Waldorf & Statler

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Das ist die einzige Stelle der ganzen Tour, die ein bissl mehr Aufmerksamkeit erfordert. Mehr im Ab- als im Aufstieg. Das ist steil und naß und dementsprechend rutschig. Sind aber nur ein paar wenige Meter.

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Das hat mich ein wenig an den Yellowstone Nationalpark nach dem großen Brand 1988 erinnert. Ich war dort 1995 und 96 und hab noch viele dieser verkohlten Stümpfe herumstehen gesehen.

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Jetzt, beim Abstieg, wir wissen, wo es lang geht, haben wir auch viel Zeit für die Schönheiten der Natur und finden sogar noch Himmelschlüssel.

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Ich hab keine Ahnung, was das ist. Total zerfledderter Enzian?

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Wir sind schon wieder so weit vom Gipfel weg und haben wieder Zeit für Schabernack.

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Wir kommen schon wieder in die Nähe der Hütte, aber links von uns ist weiter unten diese kleine Lacke zu sehen, also könnten wir auch gleich hier durch diesen riesigen Bombentrichter absteigen, an dessen oberem Rand der Steig zur Hütte führt.

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Bild oben und unten: Wir sind am Boden dieser riesigen Senke und schauen zu den Rändern hoch. Da wird erst das Ausmaß dieser Trichter klar.

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Das war ein schöner Abschneider, der uns einige Zeit erspart hat.

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Westlich unter der Ybbstalerhütte muß man beim Abstieg ein wenig aufpassen, damit man den richtigen Weg erwischt. Links geht’s in den Almwaldbachgraben und in den Steinbachgraben, rechts über den Höllgraben zur Haltestelle Stiegengraben.

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Da gehören wir runter.

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“Schau einmal” sagt Sonja. “Eine Leiter”. “Nanu?” sag ich. Das ist eine Böschung vor einer Linkskehre und soweit ich mich erinnern konnte, war es eine Rechtskehre (bergauf), in der wir an einem großen, dicken, abgerissenen Baumstamm einen riesigen Baumpilz gesehen hatten. Wir überlegen ein wenig hin und her, dann drehen wir um und steigen da rauf. “Schau ma einfach einmal, was da ist!” Das Geländer ist noch recht fest, die ersten Stufen auch, aber dann wird das recht wackelig. Ich zieh meinen Eddie mehr oder weniger an der Leine da hoch und wir folgen schwachen Spuren auf den Buckel des Hanges.

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Nur ein paar Meter vom Weg entfernt auf diesem Bergrücken ein wunderschönes Platzerl, ein umgefallener Baum als Bankerl und vor uns ein umgefallener, verrottender Hochstand als Zeugnis vergangener Tage.

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Und genau da steht dieser dicke, vom Sturm abgerissene Baumstamm mit einem dicken Baumpilz als Bewuchs.

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Und dann noch dieser Ausblick.

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Wir sind wieder bei der Quelle und ich fülle die Flasche für Eddie. Ein wenig Erfrischung kann auch für uns nicht schaden.

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Also ich glaub noch immer, daß es sich hier um eine ziemlich große Blindschleiche handelt. Die lag da regungslos und ich dachte schon, die ist perdu, aber nein, noch lebet sie! Ich hab sie angestupst und sie hat mich etwas griesgrämig angeschaut. Ich dachte, für eine Blindschleiche fast zu groß, aber andererseits schaut die weder wie eine Ringel- noch eine Äskulapnatter aus. Bewegte sich auch nicht wirklich wie eine Schlange. Mann, ich hab schon so lange keine Blindschleiche mehr gesehen. Also was jetzt? Schlange oder Eidechse? Die war sicher fast oder gut einen halben Meter lang. So lange Blindschleichen gibt’s doch gar nicht. Oder?

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Ach was. Klarer Fall von Blindschleiche. So, jetzt muß ich eine meiner Pillen nehmen, bevor das schlimmer wird.

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Da sind wir wieder bei der Jagdhütte am Dürreck

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Diese Farbenpracht im Sonnenlicht ist einfach unglaublich.

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15:02 Uhr. Wir sind am Rothschildteich und damit am Ende unserer Wanderung angekommen. In gut siebeneinhalb Stunden haben wir etwa eintausendeinhundert Höhenmeter überwunden und viele wunderschöne Eindrücke gewonnen. Ein Tag in der Natur geht damit wieder zu Ende.

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Karte zur Tour.

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