Benzins Motorradseiten Erlebnisse mit dem Motorrad

30. Januar 2024

2024. 01. 30. Mostviertel / Pfaffenschlag / Roterd 1012m, Bölzenberg 1057m

Startpunkt: Pfaffenschlag an der Bodingbachstraße zwischen Gaming und Lunz am See
Streckenlänge: Lt. Navi 12.7km
Starthöhe: lt. Karte BEV 697m Seehöhe
Höchster Punkt: Bölzenberg 1057m
Hohenmeter inkl. Gegensteigungen: Lt. Basecamp rd. 550m
Zeitbedarf: 4 Stunden 50 Minuten mit allem Drum und Dran.
Wetter: Fast wolkenlos und sonnig.
Temperatur: -4°c bis +7°C

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Karte BEV_map.austria mit GPS-Track

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Übersicht und GPS Track auf mapy.cz

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8:17 Uhr. Blick vom Neuhofner Hochkogel in Richtung Ötscher. Ein wunderschöner Tag kündigt sich an. Daheim bei der Abfahrt war es zappenduster. Nebel wie im November.

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Pferdestall eines Bauern, bei dem wir fragen, ob wir das Auto auf seinem Grund abstellen dürfen.

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9:10 Uhr. Wir haben die Erlaubnis und beste Wünsche für unsere Tour. Die Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen. Pfaffenschlag kennen wir insofern, weil wir mit den Motorrädern öfters auf der Bodingbachstraße von Gaming nach Lunz fahren und weil mich die Strecke der Ybbstalbahn zwischen Kienberg und Lunz interessiert. Die Teilstrecke Kienberg-Lunz wird noch museal befahren, hinterrücks tobt aber scheinbar ein Kampf Kulturerhalter gegen Fahrradlobby, wie DIESER Filmbeitrag zeigt. Die Schmalspurbahn soll einem Radweg weichen! Einfach irre. Die Fahrt mit einem alten Dampfross kann man HIER miterleben. Wirklich sehenswert.

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Ich hab im letzten Augenblick noch die Marschrichtung umgedreht und kämpfe ein paar Minuten mit der Technik, bis wir eine Stelle erreichen, wo der Internetempfang ausreichend ist. Es ist halt bequem, sich die Tour ansagen zu lassen, statt ständig auf die Karte (1:25 000 war mit!) oder aufs Navi zu schauen. Ich bemerke selber, ich werde bequem.

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Wir nähern uns dem ersten Bauernhof. Wie schon angedeutet, wir hatten von der Gegend, die wir bei dieser Tour besuchten, keine Ahnung und sehen das alles heute zum ersten Mal.

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Bildmitte im Hintergrund schaut der Ötscher ein wenig hervor.

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Wegkreuz bei Rottenlehen

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Weiter geht’s nach Königslehen

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Der kegelförmige Minichkogel 872m

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Kühe sind methanfurzende Klimaschädlinge und Milch kommt aus dem Supermarkt

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Blick zurück zum Minichkogel, im Hintergrund der Hetzkogel

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Jetzt geht’s im schattigen Wäschergraben aufwärts.

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Licht und Schatten machen hier einen …

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… gewaltigen Unterschied.

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Blick zu Scheibe und Scheiblingstein, rechts der Hetzkogel.

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Wir stiefeln auf der Forststraße durch den Wald und aus meinem Hosensack ertönt eine weibliche Stimme: “Bei nächster Gelegenheit links abbiegen!” “Na sicher, du dumme Nuß”, sag ich, “ wir werden uns jetzt in die Büsche schlagen”. Nach ein paar Metern quengelt die Stimme schon wieder aus dem Hosensack “Jetzt nach links abbiegen!”. Ich schau auf’s Navi und seh einen Weg, den ich übersehen haben muß. “Da ist der Weg!” sagt nicht die Stimme aus dem Hosensack, sondern Sonja. Ups, ich bin wohl unterm gehen eingepennt. Da, am Baum, ist auch tatsächlich sogar eine Markierung (Wir haben keine Ahnung von diesen markierten Wegen. Unsere Strecke verläuft rein zufällig auf diesen).

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Ein schöner, forsch ansteigender Waldweg zieht sich nach oben und kürzt so die Forststraße ab, die zum gleichen Ziel führt.

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Mit etwas Phantasie…. sieht jeder etwas anderes.

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Dann ist der Weg ein Stück weit mit Krempel verlegt. Krempel, der so von oben runter fällt, wenn heftige Winde wehen.

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Es geht aber gleich wieder ungehindert vorwärts, …

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… bis wir diese Holzhaufen erreichen. Wir hören auch Motorsägen wüten.

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Zielsicher steige ich sofort auf einer vereisten Forststraße aufwärts …

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und bemerke, gottlob, bei einem Kontrollblick auf’s Navi, daß meine Richtung nicht stimmen kann. Wir müssen scharf nach rechts und über die Wiese neben uns. Ist aber egal, weil die Höhenmeter hätten wir ohnehin gehen müssen. Jetzt queren wir halt oberhalb der Hütte waagrecht nach rechts (Norden).

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Wieder am richtigen Kurs. Dort vorne sind rechts Wegweiser und gradeaus eine Bank und nochwas.

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Sonja geht die Tafeln fotografieren …

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Mais (und natürlich Gaming) kennen wir von der Tour zum Zürnerberg, der Rest ist uns nicht bekannt.

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… ich hab mich inzwischen bei der Bank eingefunden und schau mir das an.

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Als Sonja und Eddie eintreffen, bin ich schon stockbesoffen. Zumindest schaut das am Bild so aus.

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Aber da ist nochwas! Keine Ahnung warum, aber ich hab das für eine verlorene oder vergessene Trinkflasche gehalten und die hängt da so, wie man gefundene Zierkappen für Felgen irgendwo neben die Strasse hängt oder stellt, damit sie wieder gefunden werden. Ist aber nicht so.

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Sonja hingegen war so neugierig und hat sich das angeschaut. Der Behälter lässt sich vom Deckel abschrauben.

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Im Behälter befindet sich ein etwas zerfleddertes, aber trockenes Heftchen, in das man sich einschreiben kann.

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Kugelschreiber und Bleistifte gibt es haufenweise zur Auswahl.

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Jetzt wissen wir, und dann sehen wir es auch auf der Karte, daß es hier “Tischbretter” heißt.

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Wir kommen zu einer Weggabelung und gehen rechts abwärts weiter zur Hochalm.

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Kann ja nicht weit sein. 10 Minuten steht hier.

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Hochalm in Sicht. Laut Karte des BEV sind wir hier auf 925m Seehöhe. Der Roterd hat 1012m und muß ganz  in der Nähe sein. Da vorne beim Hof eine scharfe Linkskurve und aufwärts.

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Wir steigen weiter aufwärts, wobei die Aussicht immer besser wird.

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Herrlicher Ausblick über Hochalm zu Ötscher und Kleinen Ötscher.

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Wir steigen auf der Straße mit Blick auf’s Navi höher und ich entscheide, wir ändern die Richtung. Wir müssen früher nach Norden drehen, als das Navi anzeigt, weil es dort, wo ich glaub, höher ist als das Navi zu wissen meint. Ja, ich bin so ein altmodischer Depp, der seinen Augen mehr traut als einem Navi.

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Das Schneefeld ist toll zu überschreiten. Beinharter, aber griffiger Firn.

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Über einen Stacheldrahtzaun, über den wir dann allerdings gleich nochmals (zurück) müssen.

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11:02 Uhr. Ich schau mich um, schau auf’s Navi, schau mich wieder um und stelle fest, “Höher als da ist es nirgends!”
Roterd 1012m

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Ganz in der Nähe finden wir noch ein paar Kreuze. Dieses Guß- oder Schmiedeeisenkreuz und drei Kreuze aus Holz.

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“Aramis” steht hier drauf und die Jahreszahlen. Es dürfte sich hierbei um Grabstätten geliebter Tiere handeln.

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Na bum! Das ist ein Ausblick. Wir schauen hier in Richtung Ortlmühle – Zellhof.

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Auch eine Schaukel gibt es hier. Sie steht noch immer. Sonja hatte einen Fuß am Boden. Sicher ist sicher. Wir wollen hier nicht als Vandalen in Erinnerung bleiben.

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Und was wird das?

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Knorrige Gesellen.

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Besonders der da.

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Nochmals ein Erinnerungsfoto: Roterd 1012m

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Anschließend gehen wir zu der Stelle, wo nach der Anzeige vom Navi der Gipfel sein sollte. Wir steigen etliche Meter ab und finden an besagter Stelle dieses Horn.

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Das lag allerdings nicht irgendwo als Gipfelzeichen herum, sondern am Tisch vor dieser Jagdhütte, und dort liegt es natürlich auch jetzt noch. Wir kennen den Unterschied zwischen Dein und mein.

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Am Weg zurück zur Hochalm

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Die Hauskapelle stammt aus 1767

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Seltsame Wesen leben hier.

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Eine alte Orientierungstafel hängt fast versteckt an der Hüttenwand.

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Auch fast versteckt hinter der Hütte ein markierter Pfad in den Wald

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Säckelbären kommen uns neugierig entgegen.

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Wir hätten gleich vom Roterd-Gipfel direkt durch den wunderschön aufgeräumten Wald zum nächsten Ziel gehen können. Mit Navi keine Hexerei. Wir wollten aber nicht schnell sein, wir wollten was sehen. Wir wollten die Gegend, in der wir uns hier bewegen, näher kennenlernen und darum sind wir wieder das Stück auf der Hochalmstraße bergauf zur Kreuzung und dann weiter unserem nächsten Ziel entgegen gegangen. Wir haben Zeit genug, also wozu hudeln?

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Standortbestimmung für das nächste (und folgenden) Bild

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Wir biegen scharf nach links in einen Waldweg ab (das ist aus der Gegenrichtung fotografiert)

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Der Boden ist im Schatten beinhart gefroren und der Waldweg teilweise vereist. Ich überleg schon, ob wir unsere Grödel auspacken müssen, es bleibt uns jedoch erspart.

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Links von uns (nach Nordosten) gibt ein Kahlschlag den Blick in die Gegend frei.

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In der Sonne ist der Weg wieder schneefrei. Recht viel höher wird es da oben aber nicht mehr?

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Wir sind oben. Tolle Aussicht

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Der spitze Lugauer in Bildmitte (ganz im Hintergrund) fällt besonders auf, der Tamischbachturm am rechten Rand ebenso.

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Und weil wir neugierig genug sind, finden wir auch noch das Gipfelzeichen.

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12:19 Uhr. Bölzenberg 1057m. Da sind ein paar Steine abgerutscht, die leg ich wieder rauf und schau, daß das fest ist.

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Pause

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Mittagspause in so einer Umgebung ist immer ein Hammer.

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Jeder beschäftigt sich mit was anderem

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Waldorf & Statler

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Zurück zur Straße gehen wir nicht auf der Forststraße, sondern auf diesem Waldweg, der offenbar nirgends mehr eingezeichnet ist. Aber die Richtung passt, man kann schön gehen, was soll’s? Wieder auf der Straße, gehen wir dann hurtig in die falsche Richtung weiter. Erst beim Kontrollblick auf’s Navi (nach vielleicht einhundert Meter) stelle ich fest, wir sind falsch. Aber sowas von falsch!

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Durch den Schnee hab ich unseren Pfad gar nicht als solchen erkannt. Erst das Navi hat mir den Weg gewiesen. Wui, mit Navi wird man ganz schön unaufmerksam. Sowas ist mir mit Karte und Kompass selten passiert, weil man viel aufmerksamer (und angespannter) ist.

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Wieder einmal ein freier Ausblick

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Futterhütte

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Ein Fliegerhorst

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Die lassen schon die Triebwerke warmlaufen. Es brummt und summt wie im Sommer.

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Hier kürzen wir ab

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Und mit der nächsten Abkürzung durch den Wald ersparen wir uns nochmals eine größere Schleife. Hier ist nur Wald, da versäumt man durch Abkürzen nichts.

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Wir haben auch keine meterhohen Wände zur Straße zu überwinden. Für solche Fälle hätte jeder von uns einen Strick mit. Damit wir uns aufhängen können, äh, damit wir abseilen könnten.

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Auf dieser Bank sind wir noch nie gesessen.

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Aus dieser Quelle haben wir noch nie getrunken.

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Hallo, ist da jemand?

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13:42 Uhr. Pfaffenschlag hat uns wieder.

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Sonja sagt irgendwas wegen dem Christbaum und meinem Gesichtsausdruck und ich denk mir, “na warte, bei nächster Gelegenheit werd’ ich mit dir Schlitten fahren!”

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Ich halte Wort. Es ist soweit!

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Der ehemalige Bahnhof Pfaffenschlag.

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Ein paar Waggon stehen noch hier und ein paarmal im Jahr fährt auf dieser Strecke noch ein Zug mit einer Dampflock als Vorspann. Ich will da gerne einmal mitfahren.

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Unglaublich detailgetreues Modellhaus.

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Nur noch ein paar Meter, dann hat unsere heutige Tour ihr ENDE gefunden. Schön war’s! Dann pfüat Gott und bis zum nächsten Mal, irgendwann und irgendwo.

14. August 2023

2023. 08. 14. Gaming/Urmannsberg – Spitzmauer Ostgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , , , — Benzin @ 9:34

Wir haben am Vormittag ein paar Stunden Zeit und ich hab eine Idee. Wir kennen alle Wege auf den Urmannsberg in Gaming. Alle bis auf einen. Wir kennen den Anfang dieses Weges, aber nicht den Weg. Wenn man den Urmannsberg über den Hofsattel besteigt, dort nur bis zur Querung der Forststraße aufsteigt (die ersten hundert Höhenmeter aus dem Hofsattel) und dann im Uhrzeigersinn um den Berg bis ans Straßenende herum geht, dann kann man auf Steigspuren zum Kamm des Urmannsberg hoch steigen. Genau dort oben, wo sich der Hang zurück lehnt, findet man an einem Baum links vorne eine rote Markierung und ungefähr dort findet man einen Steig, der sich relativ steil nach unten zieht. Den wollen wir heute begehen. Wir fahren nach Gaming und zum Filzmoossattel an der Tormäuerstraße, stellen dort das Auto ab und machen uns bereit.

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Im linken Bildteil der gesamte Ostgrat des Urmannsberg, aufgenommen bei einer Tour am 27. April 2023 westlich der Schlaglmäuer. Ungefähr in Bilddmitte sieht man eine steile Felsgruppe, die Spitzmauer. Genau dort ist der Scheidepunkt zwischen “einfach begehbar” und “nicht mehr so einfach begehbar”. Dazu später mehr.

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Karte zur Tour. Ab dort, wo der Grat sich nach Norden dreht, bin ich mir nicht sicher, welcher Linie, welchen Felsformationen wir nach unten folgten. Der Wald ist dort überall felsdurchsetzt und diese digitalen Karten sind sehr oft Müll, wenn es um Genauigkeit im Gelände geht. In der realen Welt sind dort allerdings schwarz/weiße Markierungen angebracht, die beim Abstieg manchmal hilfreich sein können. Es gibt dort auch ein paar Möglichkeiten, sich in gefährliches Gelände zu verirren. Aufmerksamkeit und Voraussicht sind wichtig.

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6:37 Uhr am Filzmoossattel auf 525m Seehöhe. Kleines Gepäck am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen der Forststraße, die hier beginnt, bis zur ersten Kurve in Richtung Hofsattel.

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An der Außenseite dieser ersten Kurve steht dieses Wegkreuz, daß den Einstieg zum Aufstieg markiert. Genau gegenüber, auf der Innenseite der Kurve, findet man schwache Spuren am anfangs steilen Hang. Auch wenn es etwas seltsam aussieht, diesen Spuren folgt man auf die Böschung in den Wald.

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Links das Wegkreuz, rechts die verwachsene Böschung und da geht’s rauf.

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Na also! Und hier findet man auch ordentliche Steigspuren, die belegen, daß ich nicht gelogen hab.

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Wir gewinnen flott an Höhe

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Mit zunehmender Höhe wird der Steig schöner, aber auch steiniger und steiler.

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7 Uhr. Wir  sind knapp zwanzig Minuten unterwegs und haben einen tollen Aussichtspunkt erreicht. Entlang der Erlauf kann man hier bis zurück zu den Brandmäuer schauen.

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Hier legt sich der Kamm deutlich zurück und man geht gemütlich bis zur Querung der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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Das ist die Forststraße. Es wird, bis wir auf der anderen Seite des Berges zur Erlauf runter kommen, die letzte Straße sein.

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Ganz genau gegenüber der Stelle, auf der man zur Forststraße kam, geht man in den Wald und findet auch sofort den deutlich erkennbaren Steig, der uns jetzt nach oben bringt.

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Die ersten paar Meter sind recht flach durch Laubwald, aber das ändert sich schnell.

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Es wird sukzessive steiler und je steiler es wird, desto näher ist man dem Gipfel.

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Glei sama oben.

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Blick über Gaming zum Zürnder 1096m. Rechts der Dreieckberg.

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7:30 Uhr. Wir sind beim kleinen Gipfelkreuz aus Metall. Ob dies hier der höchste Punkt ist oder später das kleine, provisorische Kreuz aus Zweigen, ist uns eigentlich egal. Es ist schön hier, und das zählt.

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7:33 Uhr beim kleinen Kreuz aus Holz, dahinter (rechts) der Schwarzenberg 1049m, die Gföhlalmspitze und der Rainstock 1296m

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Wir haben die Ostseite des Urmannsberg erreicht und folgen hier nicht mehr den deutlichen Steigspuren, die, etwas nach links (Norden) drehend, hinunter zum Ende der mittleren Forststraße führen würde, sondern steigen rechts (Osten) in den uns unbekannten Steig zum Ostgrat. Der Anfang des Steig ist deutlich sichtbar, steil und dicht mit Laub bedeckt, woraus sich schließen ließe, daß hier nicht all zu häufig gangen wird.

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Gleich am Anfang und auch in der Fortsetzung finden wir blasse Markierungen an Bäumen, die auf eine ehemals regere Wandertätigkeit auf diesem Teil des Berges deuten lässt. Warum heute eher nicht mehr so häufig hier gegangen wird, das zeigt sich uns später. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, daß man diesem Steig nur mit gutem Schuhwerk und als trittsicherer Geher mit gutem Orientierungssinn folgen sollte. Der leicht begehbare Teil ist mit diesen blassen Markierungen gekennzeichnet, die aber nur bis zu steilen Felsgruppen weiter unten reichen. Ab dort heißt es, entweder umdrehen und die selbe Strecke zurück, oder den schwarz/weißen Markierungen (spärlich, aber hilfreich) und dem Gelände relativ steil nach unten zu folgen. Bei schlechter Sicht und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten.

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Blick zurück zum Einstieg, an dessen Kante der erste Baum mit einer Markierung steht.

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Der allererste Abschnitt ist aufgrund seiner Steilheit und vor allem der kräftigen Laubschicht mit etwas Vorsicht zu genießen, aber schon nach wenigen Metern ändert sich das, der Hang verengt sich zu einem schönen Kamm und die Wanderung wird ein Genuss.

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Die Charakteristik des Gelände ändert sich aber zusehends und aus dem weichen, runden Kamm wird ein immer steilerer, mit Felsen durchsetzter Grat.

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Das schaut noch wilder aus, als es tatsächlich ist, etwas später wird es auch einmal wilder, als es am Bild ausschaut. Das gleicht sich über die gesamte Strecke recht gut aus.

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Auch Spaß muß sein. Hier findet man noch überall Spuren menschlicher Aktivitäten, heißt, umgefallene Baumstämme wurden noch zerschnitten.

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Ein Blick zum Industriegebiet bei Kienberg.

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Wir erreichen sowas wie eine Felsnase und ich frag mich, wie das hier weiter gehen soll, wenn es da vorne wirklich so steil ist, wie es von hier aus den Anschein hat. Na, gema einmal schauen.

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Hier, bei einer wunderschönen Aussicht, liegt ein nummerierter Stein. 13. steht drauf. Diese Nummern werden uns bald darauf nach unten begleiten.

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Toller Ausblick zur Erlauf. Was wir hier genau sehen, kann man mit etwas Aufmerksamkeit am ersten Bild des Beitrages ganz oben erkennen. Da ist die selbe Wiese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

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Hier sehen wir erstmals auch diese Markierung, schwarz/weiß mit zwei oder drei Punkten, wie wir sie oft bei unseren Wanderungen finden. Man muß bei solchen Markierungen aufpassen. Wir fanden schon welche, denen kann man nur unter Zuhilfenahme eines Seiles folgen. Diese Markierungen hier werden uns allerdings am gesamten felsigen Grat bis zur Erlauf hinunter begleiten.

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Dieser Felsklotz (beim ersten Besuch ist kaum zu erkennen, daß man sich hier bei der Spitzmauer befindet) versperrt uns nun den Weiterweg am Grat. Glauben wir zumindest für ein paar Sekunden. Man kann ganz bequem am Steiglein links vom Felsklotz vorbeigehen bis zum Abbruch, der senkrecht in die Tiefe führt. Upssss…… “The End is Nigh!”

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Ich kraxle dann an der Breitseite auf den Felsen rauf und schau runter. Oioioi, da geht’s runter! Genau vor mir steht eine Felsnadel (die der Spitzmauer vermutlich den Namen gab). Ich schnapp mir das Handy und mach ein Foto, dann laß ich Sonja runter schauen. Da geht nix mehr weiter. Ende im Gelände. Was nun? Ah ja, die schwarzen Markierungen. Das hier ist genau die steile Felsgruppe, auf die ich beim ersten Bild ganz am Anfang hingewiesen hatte.

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Bild aufgenommen am 21. August bei der Fahrt von der Tormäuerstraße in Richtung Kienberg. Kurz vor der Kreuzung, wo man links über den Filzmoossattel nach Gaming fahren kann, kommt man zu dieser Stelle, wo man die Spitzmauer schön sieht. Hier wird klar, warum man am Grat nicht mehr weiter gen Osten gehen kann, sondern scharf nach Norden abbiegt.

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Eine Eisenstange und 12. Also da runter.

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Diese Markierungen “kennzeichnen” den Abstieg entlang des Felsgrat, der sich ab hier genau nach Norden dreht. Wie genau man diesem Grat folgt, hängt von vielen Umständen ab, wie eigenes Können, Zutrauen, Bodenbeschaffenheit usw. Etwa ab Mitte (nach rund zwanzig Minuten, schätze ich jetzt einmal) könnte man bei einem Schlechtwettereinbruch auch nach links in einen breiten, bewaldeten Trichter (oder Rinne) queren und relativ problemlos bis zur Erlauf absteigen. Wesentlich interessanter ist es natürlich, dem Grat so genau wie möglich zu folgen.

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Teilweise ist es verdammt steil hier.

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Teilweise ist es aber auch geradezu gemütlich. Es gefällt uns hier sehr gut.

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Das Moos ist gottlob trocken und rutscht nicht.

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Wir sind fast unten und sehen schon zur Straße.

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Rückblick auf die letzten Ausläufer der Felsen.

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Straße und Erlauf sind unter uns.

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8:54 Uhr. Unternehmen Urmannsberg Ostgrat erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht’s zurück zum Filzmoossattel.

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Die letzte Markierung steht kurz vor der Erlauf. Ob die schwarz/weiß markierte Tour dann durch die Erlauf führt, haben wir nicht herausgefunden.

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Wegkreuz am Filzmoossattel.

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10:06 Uhr. Ende der Tour. Jetzt sollten wir alle Routen auf den und am Urmannsberg begangen haben. Mit einer Ausnahme, weil den Steig, wie er in der digitalen Karte von opentopomaps im Westen Richtung Gipfel eingezeichnet ist, den gibt es nur in der digitalen, aber nicht in der realen Welt.

Wer sich für die Geologie und im speziellen für die Geologie im Gebiet des Urmannsberg interessiert, für den gibt es vielleicht HIER interessante Infos. Es handelt sich um eine PDF mit 15 Seiten inkl. Grafik.

1. August 2023

2023. 08. 01. Gaming/Schindelberg 1066m – Rundwanderung

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , — Benzin @ 22:52

Ich vermute, nur wenige werden den Schindelberg bei Gaming kennen. Einige, darunter Tausender Sammler, haben ihn bestiegen, aber zahllose Wanderer werden ihn gesehen haben, ohne ihn wirklich zu registrieren. Es ist nur ein bewaldeter Mugel ohne besondere Form, ohne Aussicht und ohne besonderen Reiz, außer, daß er über die magische 1000m Marke hinaus ragt. Das war allerdings nicht der Grund, warum wir ihn bestiegen haben. Ich sammle zwar, auch wenn es nur Erfahrung ist, aber ich sammle sicher keine Tausender. Der Schindelberg wurde für mich interessant, als ich am 24. Mai 2021 erstmals zum Reit-Ahorn hoch stieg. Ausgangspunkt war auch damals der kleine Parkplatz bei der Forststraße, über die man den Schleierfall erreicht. Ich bin zur Polzberg Kapelle hoch gestiegen und hab dort automatisch die steilen Felsabbrüche eines Berges gesehen, von dem ich nicht einmal den Namen wusste. Erst die Karte sagte mir, diese Abbrüche sollten zum Schindelberg gehören und der ist 1066m hoch. Seitdem ist er in meinem Vorratsspeicher abgelegt und wartet drauf, gemacht zu werden. Ich wollte einfach wissen, wie es da oben ausschaut. Das genügt für mich völlig, um einen Berg zu besteigen.

Inzwischen war ich schon einige Mal dort vorbei gegangen, hab mich wenigstens auf der Karte mit der Besteigung (Erwanderung ist eigentlich besser, weil besteigen tut man da wirklich nix) beschäftigt und weiß von Satellitenbildern, daß diese Abbrüche genau genommen gar nix mit dem Gipfel zu tun haben, daß die nur zu den westlichen Ausläufern gehören. Dort, oberhalb dieser steilen Felswände ist eine Wiese, über die man ebenfalls zum eigentlichen Gipfel gelangen kann. Dieser Gipfel ist, wie wir jetzt wissen, nicht spektakulär. Die Wanderung dorthin und die anschließende Runde zurück zum Ausgangspunkt, die ist aber alleine aufgrund der wunderschönen Ausblicke jederzeit empfehlenswert und ich würde sage, diese Runde ist eine hervorragende Schlechtwetterwanderung. Warum, das werden wir gleich sehen, denn diese Wanderung war (fast) vom Anfang bis zum Ende eine Schlechtwetterwanderung vom Allerfeinsten. Wasserscheu sollte man bei so einer Tour auf keinen Fall sein.

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Gebietsübersicht Google Earth

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Ausgangspunkt, Blick in Richtung Gaming.

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7:46 Uhr beim Parkplatz vor der Brücke des Neudeckbach, der sich hier mit dem Fallbach vereinigt und ab hier Gamingbach heißt. In Gaming zweigt man von der B 25 zur Tormäuerstraße ab und nach wenigen hundert Meter rechts in die Scheierfallstraße, der man bis zum Parkplatz vor der Brücke folgt. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt auf 539m Seehöhe, die Temperatur beträgt erfrischende 15°C, der Himmel ist stark bewölkt, der Wetterbericht sagt ab Mittag Regen und auch Gewitter an. Wir sind gerüstet und gut gelaunt. Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen.

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Karte Aufstieg zur Polzberg Kapelle 840m. Gehzeit gemütlich mit Wasserfall etwa um eine Stunde herum.

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Der Weg zum Schleierfall ist bestens beschildert und bis zur Polzberg Kapelle (als Weitwanderweg bis Lackenhof) markiert. Unser Weiterweg zum Schindelberg und in Folge zurück zur Kapelle ist weder beschildert noch markiert. Wandern auf eigene Verantwortung.

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Zuerst geht’s einmal gemütlich auf der Forststraße mäßig ansteigend bis zu einer Rechtskehre und um diese herum.

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Kurz danach zweigt links dieser am Anfang steile Weg ab, der (Schild) zum Wasserfall und weiter zur Polzberg Kapelle führt.

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Irgendwann ist dieser Felsbrocken herunter gefallen und genau am Weg liegen geblieben.

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Bei dieser Weggabelung mit Bank kann man in wenigen Minuten den Schleierfall erreichen. Für unsichere Wanderer gibt es an dieser Kreuzung gleich drei Schilder! Zwei sind an Bäume genagelt, eines…

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… liegt am Boden.

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Ein schmales Weglein führt in Kürze, einen steilen Hang querend, zum Grund des Wasserfall.

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Auf einer felsigen Kanzel steht eine Bank, von der aus man den zwanzig Meter hohen Wasserfall beobachten kann.

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Unerschrockene können über ein kurzes, harmloses Steiglein direkt zum Fuß des Wasserfall gehen. Das schaut dann so aus. Der Schleierfall in seiner ganzen Pracht. Heute führt er allerdings relativ wenig Wasser. Unheimlich toll ist das hier nach ordentlichen Regefällen, bei der Schneeschmelze oder gar im Winter!

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Wir haben aber noch einiges vor und halten uns heute nicht lange auf.

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Zurück bei der Kreuzung mit Bank geht’s links weiter aufwärts.

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Plötzlich entsteht Stress.

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8:29. Es begann laut zu rauschen und nach kurzer Verwirrung, wir hatten grade ein recht dichtes Laubdach über uns, stellten wir fest, es regnet in strömen. Schnell untergestellt, Regenhose und GTX Jacke angezogen, den Rucksack wasserdicht gemacht und es kann weiter gehen. Schon nach wenigen Metern hört es komplett auf zu regnen.

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Auch Eddie ist durch unser Laubdach überhaupt nicht naß geworden.

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Wir sind sehr schnell gezwungen, die Jacken wieder auszuziehen, sonst holt dich der Teufel. Mißtrauisch hängen wir die Jacken um und lassen die Regenhosen angezogen.

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Wir sind noch immer beim Aufstieg zur Polzberg Kapelle. An manchen Stellen meint man, in einen grünen Tunnel einzutauchen.

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Nachdem wir eine Forststraße queren, folgt der letzte, kurze Aufstieg.

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Diese uralte, verrostete Blechtafel fasziniert mich immer wieder. Die gehört einfach hier her und ist zu schade, um geklaut zu werden.

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8:55 Uhr. Standort Polzberg Kapelle, generelle Blickrichtung zum Grubberg. Vor uns links die westlichen Hänge des Schindelberg.

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Das sind die Felswände, die man von hier aus immer sieht und die mich auf den Schindelberg aufmerksam machten. Die Gegend (Wiese), die sich dort oben befindet, wird auf der AEV Karte als “Hochau” bezeichnet.

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Etwas links der Bildmitte und im Vordergrund (nördlich) der
Fadenauberg 900m. Rechts der Bildmitte im Hintergrund der Dreieckberg 850m und links, verdeckt durch die Blätter, der Gamingstein 950m

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Die kleine Polzberg Kapelle auf 840m Seehöhe, die dem Platz hier seinen Namen gibt.

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Pause und Raubtierfütterung. Wir wollen grade weiter gehen, da beginnt es stark zu regnen. Sofort unterm Blätterdach (das hier etwas dürftig ist) versteckt und die Regenhosen, die wir eben ausgezogen und verstaut hatten, wieder hervorgekramt und angezogen. Dann noch die Jacken, den Rucksack dicht gemacht und es kann weiter gehen.

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Unsere Rundwanderung auf der Karte. Strecke: Polzberg Kapelle, Schindelberg 1066m, Ober- und Unterschindlberg, Polzberg Kapelle. Ausgangshöhe ab Kapelle 840m.

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Den Kühen auf der Weide geht es gut. Liegen gemütlich herum, fressen und pennen. Ob die auch so neugierig sind wie andere Kühe? Mal sehen.

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Oh, ja, natürlich. Wie könnte es anders sein? Man muß sich nur Zeit nehmen, dann kommen sie. Zwei lecken mir sogar die Hand ab. Die Zunge ist rau wie eine Holzraspel.

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Blick zurück in Richtung Nordwesten. Etwa in Bildmitte die südlichen Hänge des
Föllbaumberg 1014m

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Marterl als Wegmarke, dahinter Jagdhaus.

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Max und Moritz, äh, ich meine natürlich Waldorf & Statler. Es hat schon wieder zu regnen aufgehört und die Jacken sind wieder umgebunden.

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Bei einer Wanderung am Weitwanderweg nach Lackenhof kann die Starkstromtrasse als Orientierungshilfe verwendet werden, weil die, genau wie der Weitwanderweg, in Richtung Südosten führt. Da unten in der Wiese ist der Abzweig zum Polzberg rauf zu erkennen, der Wanderweg führt links in den Wald hinein. Wir stehen hier bei einem Abzweig, dem wir jetzt nach rechts hinauf zum Spindelberg folgen werden.

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Unser momentaner Standpunkt und der Weiterweg auf der Karte.

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Wir folgen diesem Waldweg nach rechts oben. Die Karte (der Ausdruck einer digitalen Karte von opentopomaps) sagt, wir müssen um eine scharfe rechts und eine scharfe Linkskurve herum und dann gradeaus weiter, bis in einer Rechtskehre ein Steig gradeaus weiter führen sollte. Na, schau ma einmal.

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Hinter uns ist grade noch das große Forsthaus zu erkennen.

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Wir haben überhaupt kein Problem, die Kehre und das Steiglein zu finden, das sich im Original (und auf der AEV Karte!) als verwachsende, alte Forststraße entpuppt.

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Was mag der Grund für diesen Haken im Stamm gewesen sein?

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Wir sind dort, wo der Steig (der eine Straße ist) in eine Forststraße mündet. Also jetzt scharf nach rechts! Ist das jetzt rechtsextrem, wenn wir scharf rechts abbiegen?

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Wir befinden uns jetzt in diesem Bereich. Diese Darstellung besteht aus der Grafik der digitalen Karte und händischen Einzeichnungen, wie ich sie auf meiner Karte AEV ÖK25V Mariazell finde. Die Punkt/Strich Linien sind in der digitalen Karte nicht eingezeichnet. Wenn man allerdings weiß, daß es diese Wege gibt, tut man sich wesentlich leichter. Wir sind der verwachsenen Forststraße gefolgt und dann nach einer langen Linkskurve in einen noch wesentlich verwachseneren Ast eingebogen, der uns nördlich des höchsten Punktes vom Schindelberg führte. Den Gipfel muß man sich dann halt selber suchen.

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Der stark verwachsene Weg, der auf der digitalen Karte nicht eingezeichnet ist und der uns nördlich des Gipfel bringt. Je höher man kommt, desto verwachsener wird der Weg. Es regnet auch wieder stärker und wir haben die Jacken wieder an.

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Sehr irritierend war, daß sich rechts unter uns das Forsthaus befand, denn nach der digitalen Karte sollte sich der Gipfel rechts von uns befinden. Die höchste Erhebung schien aber links von uns im Wald zu sein! Dann wurde Sonja auf diesen Doppel-T Träger aufmerksam, der in der Erde steckte und rot bepinselt war. Hier meinten wir, Spuren im dichten Gras zu erkennen, die nach links oben (also nach Südosten) führen. Wir sind diesen Spuren gefolgt und haben uns dann selbstständig die höchste Stelle gesucht. Allerdings mußten wir zuerst einmal erkennen, wo wir überhaupt waren. Es hat ein wenig gedauert, bis wir erkannten, daß wir am Gipfel des Schindelberg sind.

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Das ist die verwachsene, nicht all zu große, holprigen Gipfelkuppe des Schindelberg. Auf dem Ausdruck der digitalen Karte ist beim Namen ein Dreieck eingezeichnet, was auf einer richtigen Karte bedeutet, es befindet sich hier ein Vermessungsstein. Den wollten wir suchen, wurden aber nicht fündig. Jeden Stein, den wir fanden, haben wir vom Moos gereinigt und selbst im dichtesten Gestrüpp hab ich nach einem Vermessungsstein gesucht, bis ich nach einem Blick auf die richtige Karte des Amt für Eich- und Vermessungswesen draufgekommen bin, HIER GIBT ES KEINEN VERMESSUNGSSTEIN!

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Dieser Reisighaufen beim Baum dürfte der höchste Punkt des Schindelberg sein.
10:28 Uhr. Schindelberg 1066m.

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Jetzt wurde uns auch klar, was wir da neben uns sehen. Da drüben und unter uns müsste die Wiese sein, auf der wir jetzt eigentlich, wenn es nach unserer Vorstellung gegangen wäre, sein sollten. Wir erkunden hier noch ein wenig die Gegend, vergewissern uns, daß es wirklich keinen Punkt hier gibt, der höher wäre und gehen dann am Aufstiegsweg wieder ein Stück zurück, um zur Wiese unter uns zu kommen.

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In dem Moment, wo ich mich nur mehr auf meine Karte vom AEV verließt, war der Rest keine Hexerei mehr und wir wussten zu jeder Zeit genau, wo wir uns befanden. Das hier ist die Wiese, dahinter der Gipfel des Schindelberg (den man sich da oben halt suchen muß).

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Am eher südlichen Rand der Wiese steht ein Baum und davor ist eine Froschlacke. Im Hintergrund der Gipfel des Schindelberg. Von hier aus wäre der Gipfel wesentlich mühsamer zu erreichen, weil der Mugel da vorne jetzt im Juli und August stark verwachsen ist. Der Hang in unserem Rücken besteht aus einem unschönen Kahlschlag und hat sonst nichts zu bieten. Hier gibt es noch ein paar Straßen, die auf keiner Karte verzeichnet sind, aber die sind nicht wichtig.

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Jetzt folgt der Abstieg vom Gipfelbereich und die Rundwanderung zurück zum Polzberg Kapelle. Der Standort des nächsten Bildes ist der schwarze Punkt.

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11:17 Uhr. Wir sind am Weg nach unten. Über Oberschindlberg und Unterschindlberg werden wir den Schindelberg auf Güterwegen und Forststraßen umrunden. Seit dem Gipfel regnet es. Nicht stark, aber es regnet und trotzdem kann man sehr gut die Details (leider nicht am Foto) der Scheibe und des Scheiblingstein vor uns erkennen. Die Aussicht wird wirklich wunderschön.

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Unser beschwingter Abstieg wird durch die Überreste von Holzarbeiten unterbrochen. Die Bäume sind zwar umgeschnitten, teilweise auch halbiert und entastet, aber die letzten Trümmer, wie hier zu sehen, liegen quer über die Straße. Wir können sie nicht überwinden und müssen in den rechten, steilen Hang ausweichen. Man kann schon vom Hang schon die Forststraßenkreuzung erkennen, die wir erreichen müssen, aber blöderweise befindet sich genau hier eine tiefe, steile Felsstufe zur Forststraße. Beim letzten Baum hier setzt ich mich auf den Stamm, krabble, Hund an der Leine oder am Arm, ein Stück zur Wegmitte und laß mich dann, den Stamm umklammernd wie ein Affe, runter. Plötzlich steh ich auf Grund. Das war wesentlich einfacher, als ich dachte. Hier kämpft sich Sonja grade durch’s Geäst.

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Eddie versucht schon, aus den Pfützen zu trinken und macht so auf sich aufmerksam. Er hat mächtig Durst. Da vorne kann man sich ein wenig unter die Bäume unterstellen, da werden wir rasten. Es regnet massiv.

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Ganz egal, wie das Wetter ist, Madam fühlt sich sauwohl. Hauptsache unterwegs.

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Wir sind kurz vor Oberschindlberg. Das ist nur ein Haus mit ein paar Truthähnen im Garten. Was hier so markant und spitz aus dem Dunst ragt, ist der westliche Nachbar des Maiszinken, der Steinbauernberg 921m.

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Da vorne links bei einer Kurve treiben die Truthähne ihr Unwesen.

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Waldorf & Statler

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Selber Standpunkt. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir zusammen hatten, was wir hier eigentlich sehen. Daheim am Computer und mit Hilfe einiger Karten haben wir es geschafft. Der
Maiszinken in Bildmitte war klar, der Hetzkogel rechts hinten und der Scheiblingstein links hinten ebenfalls. Die kenne wir zu gut und die sind zu markant, um sie nicht zu erkennen. Aber was ist das links im Vordergrund genau vor uns? Das ist die Bichlhöhe mit 956m Höhe! Von diesem Standpunkt aus kann das nur die Pichlhöhe sein!

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11:53 Uhr. Oberschindlberg

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Die Pichlhöhe genau vor uns, dahinter die Scheibe mit Scheiblingstein und rechts der Maiszinken.

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Wir stiefeln jetzt über eine Rechtskehre bis zu diesem Abzweig nach unten.

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Hier geht’s nach Unterschindlberg rauf. Ginge man die Straße weiter nach unten, käme man zur Bundesstraße 71, über die man den Grubberg erreichen könnte.

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Unterschindlberg (Jetzt hätte ich mich fast verheddert mit Schindlberg und Spindelberg)

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Wir folgen dieser Forststraße, die uns, den Hang querend, höher bringt…

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… und kommen zu diesen zwei Gebäuden, die auch in der Karte eingezeichnet sind. Hier wird gebaut und die Straße ist mit Bauschutt verlegt. Kein Problem für uns.

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Wir erreichen ein Weidetor, kommen aber zu keiner Weide und sehen keine Kühe. Da wir uns hier in den westlichen Ausläufern des Schindelberg befinden und ich aus der Karte weiß, daß es da oben eine große Wiese gibt, könnten das die Weiden sein, aus denen dieses Tor das Ausbüchsen der Rinder verhindern soll.

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Ja schau dich an, das kennen wir! Da drüben steht der Gittermast bei der Polzberg Kapelle.

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Rückblick auf unseren Weg

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Von da unten hören wir Glockengebimmel herauf und ganz rechts drüben wäre der Föllbaumberg.

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Waldorf & Statler

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12:52 Uhr. Vor uns die Polzberg Kapelle

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Blick zum Dreieckberg, zum Fadenauberg und zum Gamingstein. Diesen riesigen Gittermast sieht man von vielen Bergen von weitem. Hier, im (mäßigen) Schutz einiger Laubbäume (ist alles schon tropfnaß vom Regen) wechseln wir im Schutz eines Regenschirm, den ich mitgenommen hatte (ein Knirps) unsere pitschnassen Leibchen, ziehen leichte Jacken an und dann wieder die GTX Jacken. Jetzt sind wir wieder komplett (na ja, mehr oder weniger, aber mehr als vorher) trocken und fühlen uns wieder richtig wohl. Nun folgt noch der Abstieg zum Ausgangspunkt, für den wir, trotzdem wir langsam gehen und einigen Fotos, nicht mehr als dreißig Minuten brauchen. Man muß aber grade im letzten Abschnitt recht aufpassen, weil die Steine bei Nässe sehr rutschig sind.

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Eintausend, daß sich der nicht bewegt. Wer hält dagegen?

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Fast unten.

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13:48 Uhr. Nach sechs Stunen sind wir am Ausgangspunkt zurück. Die Temperatur beträgt noch immer 15°C und es regnet heftig. Das Ausziehen der Regensachen und verstauen im Kofferraum ist eine Show für sich, die Schuhe ziehen wir im Auto um und dann fahren wir nach Gaming zur Tankstelle, um einen Kaffee zu trinken. Wieder ist ein wunderschöner Tag in der Natur zu ENDE gegangen.

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Schon den ganzen Tag lang war, bedingt durch das Wetter, alles irgendwie ein wenig unscharf rund um uns herum und daher passt auch das letzte Bild recht gut. Waldorf & Statler sagen pfüat euch und bis zum nächsten Mal.

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