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13. Dezember 2022

2022. 12. 13. Oberland OÖ/Türckenschanze – Weißes Kreuz 969m – Sonnbergspitzl 900m – Kohlbachkamm

Am Mittwoch, dem 8. Dezember 2021 haben wir bei herrlichen, winterlichen Bedingungen am Sonnberg eine Runde gedreht. Wir haben zum Weißen Kreuz auf 969m die erste Spur gezogen und waren ganz alleine am Berg unterwegs. Es ist kein Wunder, daß ich diese kleine, aber wunderschöne Tour “Wintertraum” genannt hab. Fast genau ein Jahr später hab ich am selben Berg bei fast den selben Bedingungen wieder so eine winterliche Traumrunde gedreht und die Begeisterung über die schöne Landschaft war nicht geringer als im letzten Jahr. Groß war einzig der Unterschied in der Temperatur beim Abmarsch. Hatten wir bei der Bahnunterführung westlich von Oberland im vorigen Jahr moderate -6°C, zeigte die Außentemperaturanzeige heuer -21°C an. Der Himmel war vollkommen wolkenlos und es wehte nicht das geringste Lüftchen. Kaiserwetter! Diesmal war nicht Sonja, sondern Fred mein Begleiter. Ich glaub, wir haben beide diese kleine Tour herzlich genossen.

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Google Earth Übersicht.

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Ich hatte ein wenig länger geschlafen und als ich wach wurde, leuchtete der blaue Himmel beim Schlafzimmerfenster herein und die Temperaturanzeige stand auf -12°C. “Das scheint ein toller Tag für eine kleine Wanderung zu werden” dachte ich und hab den Fred kontaktiert. Wir waren uns gleich einig, ich hab meinen Krempel zusammengesucht und dann Abflug in den Süden.

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Treffpunkt beim Fred. Temperatur -10°C, Kaiserwetter. Im Hintergrund ist der Höhenzug des Sonntagberg (nicht zu verwechseln mit dem Sonnberg bei Oberland! Letzterer ist höher!)

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Parkplatz bei der Unterführung westlich von Oberland.

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Ab der Kuppe bei der Firma Harreither ist die Temperatur von zuvor -15°C rapide in den Keller gesunken und stand bei der Unterführung auf Minus einundzwanzig Grad Celsius!

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Aber wir wussten ja, was wir tun und waren dementsprechend ausgerüstet.

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Genau um 9 Uhr geht es los. Wir verfolgen diese verschneite Forststraße bis vorne bei der Verengung am Waldrand, wo der Steig gleich steil rechts in den Wald abzweigt. Es gibt ein paar Fußspuren, die sich aber bald verlieren und wir sind die einzigen, die hier Spuren ziehen.

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Hinter uns die Berge der Forsteralm vom Wetterkogel über Hirschkogel bis hinüber zum Gaflenzer Kaibling, einen Höhenzug, den wir am 28. Juli überschritten haben.

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Gleich sind wir beim Eck, wo der Steig rechts abzweigt. Die Forststraße ist zwar nicht befahren, der Schnee in der Spurrinne ist allerdings wesentlich weniger tief als neben der Straße und somit, bis hierher zumindest, für Eddie leichter zu begehen. Eddie ist mein Yorkie, der mich selbstverständlich auch bei dieser Tour begleitet.

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Ein bissl versteckt und verschneit zeigt dieses Schild den Weg an.

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Und hier ist mein kleiner Schlumpfhund Eddie, der schon voller Begeisterung voraus eilen will.

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Wir sind noch nicht einmal eine Viertelstunde unterwegs und schon beginnt Eddie, dem jungen Reinhold Messner immer ähnlicher zu werden.

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Der Aufstieg führt uns querend auf einen Kamm, der uns zu einer Schulter unterm Gipfel des Weißen Kreuz bringen wird. Unterwegs gibt es auch ein paar Punkte mit einer hübschen Aussicht, wie hier. Da kann man sich davon überzeugen, daß was weiter geht.

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Wir ziehen zwar die erste Spur, der Schnee liegt aber nicht sonderlich tief und wir können auch schön die Kontur de Steiges erkennen, dem wir folgen. Trotz der Kälte muß man seine Schritte aber recht genau setzen, weil der Schnee nicht so griffig ist wie im letzten Jahr, sondern in steileren Passagen mitunter recht rutschig. Vor allem die versteckten Wurzeln sind total vereist.

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Eddie hat Dank Vierradantrieb keine Traktionsprobleme und zieht vor Freude wie ein Verrückter an der Leine. Die Landschaft ist märchenhaft schön.

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Kleine Pause, einmal trinken, ich zieh mir die Fleece Jacke aus, weil der Pulli alleine auch warm genug ist. Fred fühlt sich mit Jacke, Handschuhen und Überfäustlingen noch immer recht wohl.

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Wir nähern uns dem oberen Plateau, rund um uns nur steiler, verschneiter Wald.

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10:11 Uhr. Knapp über eine Stunde bis hierher ist in Anbetracht der Umstände recht gut. Jetzt haben wir nur mehr eine kleine Senke zu überwinden und dann geht’s die letzten Meter rauf zum Gipfel.

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Hier weiß ich, daß die Sicht gleich wunderschön wird. Fred kann das nicht wissen, weil der noch nie hier war. Der Schnee wird hier recht tief, bis Mitte Unterschenkel, so daß ich meinen Hund hinter mir gehen lassen muß, sonst verausgabt er sich beim Vorwärtsgraben.

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Wo der Schnee nicht ganz so tief ist, lass ich dem kleine Schlumpf gerne den Vortritt. Es ist immer wieder unglaublich, welche Begeisterung Eddie bei jeder Tour mit bringt.

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Wenn man sich jetzt beim Aufstieg zum Gipfel umdreht, kann man diese schöne Aussicht bewundern. Blick gen Südwesten. Etwas rechts der Bildmitte die Haller Mauern mit Großem Pyhrgas 2244m, Scheiblingstein 2197m bis zur Bärenkarmauer (Hexenturm) 2172m

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Blick nach Nordwesten zur Lindaumauer 1103m (rechts der Bildmitte)
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Ein Stück noch, dann hamas geschafft.

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10:24 Uhr. Weißes Kreuz 969m (Die Höhenangaben sind unterschiedlich. Ich hab meine von der Karte 1:25 000 des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen.1971/89

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Immer wieder erschütternd das Schicksal des David Hartlieb, der drei Söhne an den “Größten Führer aller Zeiten” verloren hat.

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Kaffeepause….

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… bei so einem Wetter, in so einer Umgebung, ein Traum.

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Blick über den Lugerbach-Graben nach Nordosten. Da gradeaus und irgendwo da unten ist Waidhofen an der Ybbs. Ganz hinten das Donautal ist schneefrei.

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Grenzstein von 1849. Von hier bis hinunter über den Sulzkogel und wieder rauf zum Redtenberg zieht sich die Landesgrenze zwischen Niederösterreich und Oberösterreich.

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Ein letzter Blick über diese herrliche Winterlandschaft, dann geht es wieder runter.

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Grenzstein von 1847

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Wir gehen zurück bis zu der Stelle, wo wir herauf gekommen sind und dort steigen wir nicht links nach Oberland runter, sondern gehen gradeaus weiter, wo wir ebenfalls einige Höhenmeter absteigen. Wir bleiben allerdings am Kamm, der sich nach Südwesten zieht.

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Hier stehen zwar auch immer wieder Grenzsteine, aber es handelt sich dabei nicht um die Landesgrenze. Bezirksgrenze, Besitzgrenze, was weiß ich, jedenfalls gibt es auch hier, wie bei jeder Grenze, eine Schneise, die den Steinen folgt.

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Einer von mehreren Mugeln ohne Namen, die man entlang des Kammes findet. Wir bleiben immer am Kamm, auch wenn es ab und zu ums Eck geht.

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Nicht links, nicht rechts, sondern gradeaus auf den nächsten Mugel ohne Namen.

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11:40 Uhr. Jagdunterstand oberhalb eines Kahlschlages, von dem man schön auf Oberland und Umgebung sieht.

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Unter uns liegt Oberland und Gaflenz, im Hintergrund kann man bis zum Scheiblingstein, zum Dürrenstein und zu den Bergen des Skigebiet Forsteralm sehen, die genau gegenüber von uns liegen.

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Vom Kahlschlag geht’s nochmals kurz eine Mugel hinauf, dann sind wir am Sonnbergspitzl auf 900m.

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11:53 Uhr. Sonnbergspitzl 900m

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Hier gibt es auch einen Wegweiser, der den Weg zum Weißen Kreuz weist. Auch einen anderen Weg gibt es hier, nämlich den, der zum westlichen Ende des Sonnberg führt. Den kenn ich noch nicht und wir werden wohl in nächster Zeit oder im Frühling einmal den letzten Abschnitt des Sonnberges erkunden, den wir noch nicht kennen.

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Vom höchsten Punkt des Sonnbergspitzl gehen wir gleich zum etwas niedriger gelegenen Gipfelkreuz weiter und hier trifft mich fast der Schlag. Das Gipfelkreuz ist noch da, aber unter Dach! Da steht eine riesige, offenbar relativ alte Seilwinde mit all ihren Verspannungen unter einem Holzdach. Möchte wissen, wie man diese Winde hierher gebracht hat? Die hat da keiner herauf geschleppt, das kann ich mir nicht vorstellen. Hubschrauber fällt mir da ein.

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Da gibt es jetzt auch einen Kahlschlag und dadurch eine schöne Aussicht, die vorher nicht da war. Ich war allerdings schon eine Weile nicht mehr hier beim Sonnbergspitzl und das wird nicht die einzige Überraschung des Tages bleiben.

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Die Seilwinde ist auf einen Holzschlitten montiert, fällt uns dann auf.

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Die schleppen hier offenbar die geschlägerten Bäume mit Hilfe der Winde nach unten. Rauf hätte ja keinen Sinn, weil hier gibt es keine Straße, weiter unten aber schon.

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Da haut es dir den Vogel raus.

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Wir suchen uns jetzt einmal um und über die ganzen Verspannungen herum und hinweg einen Weg am Kamm nach unten.

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Das Gelände ist mittelprächtig steil, aber der Schnee beginnt durch steigende Temperaturen (noch immer weit unter dem Gefrierpunkt, aber in der Sonne doch recht warm) immer mehr zu rutschen.

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Das hier ist ein wichtiger Punkt, wenn man auf den Kohlbachkamm will, weil das hier der Abzweig ist. Entweder man achtet auf die Markierung am Baum (was immer die bedeuten mag) oder man schaut nach links, bis man den steilen Abstieg und den schönen Kamm unterhalb sieht. Hier direkt einfach runter.

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Am Anfang muß man ein wenig aufpassen, weil da viele Holztrümmer unterm Schnee verborgen liegen, auf denen man ausrutschen kann, aber dann wird die Sache einfach und schön.

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Rückblick

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Blick nach vorne

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Da beginnt plötzlich eine Spur, die von unten hier her führt und dann wieder runter. Irgend jemand hat diese Stange mit rosa Farbe besprüht. Selbst der Schnee ist noch ganz rosa. Das kann nur vor ganz kurzer Zeit gewesen sein, gesehen haben wir jedoch niemand.

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Die Spuren führen zum Ende einer neuen Forststraße, dann sind wir wieder mit Wildspuren alleine. Niemand ist hier gegangen, nur Wild.

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Skigebiet Forsteralm gegenüber.

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Der Kamm scheint ein recht gut begangener Wildwechsel zu sein.

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Blick zum Schrabachauerkogel

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Der letzte steile und rutschige Abschnitt, bevor wir wieder im Tal sind.

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Nur mehr ein Stück, dann hamas.

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Das ist allerdings steiler, als es auf den Bildern ausschaut. Und rutschig.

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Da steht er  noch, der Fred. Ich frag, “Wie geht es hier mit den Grödeln?” weil es hier so rutschig ist. “Super”, sagt Fred, “absolut kein Problem!”,  dann hör ich sowas wie “Bumpf”, dreh mich zur Seite und mir kommt vor, da liegt einer hinter mir.

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Da hatte es den Grödel am rechten Schuh dermaßen mit Schnee verpappt, daß er keinen Halt mehr geboten hat und Fred nahm eine Bodenprobe. Nix passiert, nur gelacht.

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Wir sind wieder am Boden. Jetzt müssen wir noch da vorne zur Brücke, weil der Graben zu tief und immer mit Wasser gefüllt ist, um in einfach so zu überqueren, dann biegen wir gen Osten ab.

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Eddie ist hier ein wenig arm dran. Seine kurzen Beinchen sind total mit Eiskugeln verklebt und er kann nur mehr schwer vorwärts steigen. Ich helfe ihm, das Gröbere zu beseitigen, damit er wieder halbwegs gehen kann. Den Rest werden wir daheim mit warmen Wasser beseitigen.

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Dank der im Winter abgebauten Weidezäune können wir von hier aus (Gehöft Kohlbach) gleich quer über die Weiden fast bis zur Unterführung in Oberland gehen.

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Die letzten zweihundert Meter auf einem Güterweg neben der Bundesstraße.

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Jetzt haben wir auch Zeit, uns gegenseitig zu fotografieren.

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13 Uhr. Nach genau vier Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Die Temperatur beträgt jetzt -8°C, der Himmel ist noch immer strahlend blau, ein paar schöne Stunden in der Natur haben ihr Ende gefunden. Fred, war schön, daß Du mit warst. Bis zum nächsten Mal.

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Mein kleiner, süßer Polarforscher.

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Karte zur Tour

5. Dezember 2022

2022. 12. 05. Gaflenz – Heiligenstein 786m – Weyer

Strecke: Start am Parkplatz vor der Bahnhaltestelle Gaflenz auf rund 480m Seehöhe – Bahnübergang Querung auf Südseite – Der Beschilderung E06 folgen bis zur Wallfahrtskirche St. Sebald am Heiligenstein – Der Beschilderung nach Weyer entweder auf der Straße oder auf Steigen/Straße folgen. Rückkehr nach Gaflenz mit dem öffentlichen Bus.

Das ist genau die Tour, die wir letzte Woche als quasi Notprogramm eingeschoben hatten, weil der Wetterbericht für Montag, dem 28. November dichten Nebel bis in höhere Lagen vorausgesagt hatte. Und weil sich diese Vorhersage, wie viele Vorhersagen in den letzten drei Jahren, als Unsinn herausstellten, hatten wir das Originalprogramm durchgezogen und die Wanderung von Gaflenz über den Heiligenstein nach Weyer nach hinten verschoben. Heute, am Montag eine Woche später, fanden wir genau das passende Wetter für diese Tour vor und fuhren gegen halb neun nach Gaflenz. Wobei man dazu sagen muß, ideales Wetter für diese Tour wäre natürlich klare Sicht und Sonnenschein, weil die Aussicht in manchen Bereichen wirklich sehr schön sein könnte. Könnte, wäre da nicht der Nebel, den wir vorfanden. Aber Nebel hin oder her, verirren kann man sich hier praktisch selbst ohne Karte nicht wirklich und Absturzgefahr besteht hier auch bei sehr schlechten Bedingungen nirgends. Weder Sonja noch ich (ich hab zu keiner Zeit meines Lebens an die Existenz eines Gott geglaubt) haben es sonderlich mit Kirche oder Glauben, nichts desto Trotz mögen wir hübsche Bauwerke, wozu auch Kirchen zählen und wir respektieren den Glauben anderer (solange dieser Glaube nicht Land erobern will und unser Leben gefährdet!). Ergo begeben wir uns heute auf Wallfahrt nach St. Sebald am Heiligenstein. Wer will, kann gerne virtuell mitkommen. Nachahmung empfohlen.

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Übersicht Google Earth. Wir haben diese Gehrichtung (Gaflenz-Weyer) gewählt, weil man da gleich am Anfang, ho ruck, steil hinauf steigt und dann mit viel Aussicht (ohne Nebel zumindest) lange und gemächlich in Richtung Weyer nach unten geht.

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Unser Weg vom Bahnhof bis zum Heiligenstein auf der Karte

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9:30 Uhr Bahnhof/Haltestelle Gaflenz in Oberösterreich. Ich war hier beim Bahnhof schön öfters, allerdings nur auf Durchfahrt, wenn ich mit der Bahn irgendwohin gefuhr, weil ich bin, irgendwie zumindest, auch Eisenbahnfreund. Die Bahn war es, die uns den Fortschritt der letzten zweihundert Jahren mit ermöglicht hat. Trotzdem mußte ich mir den Standpunkt des Bahnhof erst mittels Navi zeigen lassen, bzw. ich ließ mich mittels Navi hierher führen, weil mit dem Auto war ich hier noch nie. Was hätte ich den hier getan? Bahnpersonal gibt es hier, wie auf den meisten Bahnhöfen in Österreich, keines mehr. Dafür kann man den Parkplatz als Ausgangspunkt für Wanderungen benützen, weil Bahnkunden gibt es hier wohl auch keine mehr oder nur mehr sehr wenige.

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Wir befinden uns am Bahnsteig mit Blick Richtung Weyer (Westen). Auf der anderen Seite der Bahnlinie findet sich eine Straße und gelbe Schilder, die nach Pettendorf (kleine Bauernsiedlung) führen und den Wanderweg anzeigen. Wir gehen neben den Gleisen ein Stück in Richtung Oberland (Osten) und folgen am Bahnübergang der Straße wieder parallel zu den Gleisen in Richtung Weyer. Wir stehen dann praktisch mehr oder weniger gegenüber dem Bahnhof.

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Hier finden wir diese Schilder. Da vorne beim Eingang zum Sägewerk folgen wir der Straße nach links.

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Wenn man sich nicht ganz dumm anstellt, reicht die Beschilderung zum Auffinden der Wallfahrtskirche. Es gibt zwei Aufstiegsmöglichkeiten. Wir wählen den E06 mit den Kreuzwegstationen.

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Überreste der Festung Gaflenz? Gab es sowas hier überhaupt? Oder Wirkstätte eines verspielten Bauern?

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Die Kanone scheint noch tadellos ein Schuß zu sein.

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Wer schon seinen Flachmann fest in Anspruch nahm, könnte hier leicht ins Grübeln kommen.

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Arbeitsgerät aus der grauen Vorzeit der Landwirtschaft, als die Arbeit noch so hart war, wie es sich die Grünen Deppen wieder wünschen.

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Kunst aus Hufeisen.

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Rückblick auf Gaflenz, bevor wir im Wald verschwinden.

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10:23 Uhr. Die erste Station des Kreuzweg ist in Sicht.

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Die zweite Station

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Dritte Station

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Wir kommen an einem Abzweig vorbei, der nach rechts oben führt und entscheiden uns für den flacheren Weg gradeaus am Hang entlang, weil ich mir denke, Wallfahrer gehen sicher immer den einfacheren Weg und darum können wir hier nicht gar so falsch sein.

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Wir sind an der Stelle, wo der E07 und der E06 zusammentreffen.

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Am Wegrand steht auch dieses Kreuz.

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Links hinter Sonja führt ein Steig offenbar nach Weyer, rechts von Sonja zeigen Schilder den Weg entlang der Straße nach Weyer. Und wo verdammt noch einmal geht’s hier zur Wallfahrtskirche? Sollte bergauf sein und nicht bergab. Also hat der Abzweig weiter unten direkt zur Kirche geführt? Geh ma schauen!

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Etwa dreihundert Meter im Laufschritt wieder zurück (Entfernung, nicht Höhenmeter, sonst wären wir wieder in Gaflenz unten!) und steigen dem Steig folgend aufwärts.

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In recht kurzer Zeit stehen wir wieder an der Straße, an deren Anfang wir grade vorhin weiter unten gestanden sind. Irgendwie fehlen mir da zwei Stationen am Kreuzweg. Fünf sollten es sein, an drei sind wir vorbei gekommen.

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10:55 Uhr. Da schält sich etwas aus dem Nebel und wir sind gespannt, ob das die Kirche ist oder was sonst? Keiner von uns beiden war jemals hier. Das ist alles neu für uns.

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Schau dich an. Das ist aber schön.

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Info für Wallfahrer, Wundergläubige und andere Sonderlinge. Ich verlasse mich mehr auf meine Hasenpfote, die ich immer bei mir hab. Die schützt mich vor allem möglichen und sogar vor wilden Elefanten. Mich hat noch nie ein Elefant angegriffen!

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“Den Fels da links vom “Häuschen” kann man bestimmt besteigen, da führt ein Weg rauf” denk ich mir und wir gehen einmal rechts am Gebäude vorbei nachschauen.

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Da ist er schon, der Weg nach oben. Auf praktisch jeder möglichen Linie führt ein Weg oder Steiglein nach oben. Wie könnte es auch anders sein?

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Waldorf & Statler

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Hier hab ich mir so ein Kärtchen mitgenommen mit einem Stempel (selber stempeln) drauf. Nein, ich hab das nicht gestohlen.

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Weiter geht’s zur Kapelle unter der Kirche.

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Hier hätte man Kerzen kaufen und anzünden können, aber so dicht war der Nebel gar nicht und wir haben ja Stirnlampen mit. Die Kerzen sollen für die übrig bleiben, die bedürftiger sind als wir.

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Man kann hier außerhalb der Kirche überall hin, nur hinein kann man nicht. Die Kirche hat jetzt Wintersperre und ich würde diese Kirche auch nicht einfach unbewacht offen lassen. Gibt zu viele Schwachköpfe in diesen Zeiten.

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Tolle Hilfe, was man von hier aus alles sehen kann, wenn man was sieht.

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Sonja findet hier diesen schönen, bemalten Stein, der jetzt bei mir daheim am Fensterbrett der Küche liegt. Das Bemalen von Steinen und Auslegen bei Wanderungen, um anderen damit eine Freude zu machen, die Steine auf Wanderschaft zu schicken, die Stoaroas, ist ja, wenn ich nicht irre, ein Produkt der Corona Zeit, als unsere Regierung meinte, sie könne das Volk “zu seinem Schutz” einsperren, der Grundrechte berauben, beschimpfen, bedrohen, wirtschaftlich zerstören und die Existenz einzelner einfach vernichten. An all das erinnern mich diese Steine, wenn ich sie sehe.

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Wir stiefeln jetzt da einfach wieder bis zum Wegkreuz runter und steigen anschließend dem Steiglein folgend auf einen Hügel links neben der Straße.

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Der Weg von der Kirche nach Weyer

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Hier finden wir, etwas im Unterholz verborgen, einige Vertreter der recht seltenen Gattung Blauföre, die angeblich nur hier vorkommt.

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Relativ flott sind wir aber wieder unten bei der Straße

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Und genau so flott geht’s zum nächsten Abkürzer durch den Wald. Man nehme den schmalen Steig in der Mitte (Schild)

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Und auch hier sind wir recht schnell wieder auf der Straße.

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Dieser folgen wir jetzt ein Stück bis zum nächsten Abzweig (rechts) in den Wald….

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… und folgen dem Steig recht gedankenlos nach oben.

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Ohne Nebel sollte man von hier eine recht schöne Aussicht haben. Aber so? Dann genießen wir halt einfach die Stille. Weit und breit kein anderer Mensch zu sehen. Wir folgen diesem Steig so lange, bis er nach links unten abzweigt. Wir, unaufmerksam, wie wir waren, glauben aber, die Straße befinde sich rechts unter uns! Rechts unter uns ist aber nichts als Wald zu sehen. Tiefer, steiler Wald! Also beschließen wir, die paar hundert Meter zurück zu gehen und der Straße zu folgen.

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Wieder bei der Straße angekommen, wissen wir, daß wir Deppen sind. Die Straße war links unter uns.

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Hier bei diesem Marterl, sehen wir, wäre der Steig herunter gekommen. Ich zerspring fast vor Wut. Wie kann man nur so blöd sein? Wir schauen uns an und steigen sofort entlang dieses Steiges hoch bis zu der Stelle, wo wir vorhin umgedreht haben, und dann gehen wir wieder zurück bis hier her. Jetzt sind wir den ganzen Weg richtig gegangen. Mensch, ich könnte auswachsen!

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Mars Attaks!

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Gleich sind wir wieder zurück beim Marterl, diesmal von oben nach unten.

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Auch von Weyer rauf ist der Weg gut beschildert. Von Weyer bis hier herauf gibt es praktisch keine legale Parkmöglichkeit. Erst ab hier kann man, wenn man nicht fähig ist, von unten hoch zu steigen, das Fahrzeug auf gekennzeichneten Parkplätzen neben der Straße abstellen.

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Schnurgrade über die Wiese zu einer Kuppe und zu einem Zaun….

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Irgendwo in einem meiner Alben hab ich ein Foto, das ich vor ungefähr acht oder neun Jahren genau hier an dieser Stelle so mit dem Selbstauslöser aufgenommen hab. Auf diesem Bild halte ich nicht Eddie, sondern Trixi am Arm. Trixi war die Vorgängerin von Eddie. Ohne Trixi hätte ich keinen Eddie. Ohne Trixi hätte ich vermutlich heute gar keinen Hund. Trixi war der Auslöser, daß ich seit nunmehr neun Jahren durchgehend (bis auf eine Woche nach Trixis Tod) einen Hund hab. Sie war damals gut fünfzehn Jahre alt, als wir von relativ weit unten bis hier her gegangen sind. Die letzten zwei Kilometer zur Kirche konnte ich damals nicht gehen, weil alles vereist war.

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Wieder quer über die Wiese zur Straße runter.

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Hier wimmelt es von kleinen Kapellen und Marterl.

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Die Wege über die Wiesen sind ganz legale Abkürzer, die markiert sind.

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Hier wird offenbar schon in dritter Generation am Baumhaus gearbeitet.

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Es wird kalt, aber wir sind bald unten in Weyer.

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13:35 Uhr. Bushaltestelle an der Hauptstraße kurz vor der Kreuzung zum Bahnhof in Weyer. Um 13:47 Uhr soll der Bus kommen, der uns zurück nach Gaflenz bringen wird. €5.60 wird uns die Busfahrt kosten. Von Gaflenz fahren wir dann bis Kematen an der Ybbs, wo wir uns in einer kleinen Pizzaria eine Pizza kaufen, dann geht’s noch das letzte Stück bis Heim. Wieder sind ein paar schöne Stunden in der Natur zu Ende gegangen.

28. November 2022

2022. 11. 28. Mostviertel/Spindeleben 1066m – Redtenberg 1028m – Schnabelberg 958m – Überschreitung

Strecke: Startpunkt ist der Neustsiftsattel am Weg von Waidhofen an der Ybbs nach Maria Neustift – Elmkogel – Spindeleben 1066m – 1058m – Redtenberg 1028m – Schnabelberg 958m – Hochpöschl 700m
Das Wetter ist, im Gegensatz zur Vorhersage (die kann man seit rund eineinhalb Jahren komplett vergessen und damit meine ich keine obskure Wetterprophetenanstalt, sondern ZAMG), fast ideal für eine Wanderung. Temperatur um die -3°C und leicht bewölkt, Nebel nur in unteren Tallagen.

Ein Jahr ungefähr schleppen wir den Vorsatz mit uns herum für diese Überschreitung. Immer war irgend etwas anderes wichtiger. Wenn wir jedoch mit den Motorrädern unsere kleinen Runden drehten und dabei über Böhlerwerk und Konradsheim zum Neustiftsattel fuhren, lag immer dieser Höhenzug genau neben uns. Wir blieben oft stehen, schauten hinüber und fragten uns, wie schwierig diese Überschreitung wohl sein würde? Ich meine damit keine alpinistische Leistung sondern mehr, wie hoch steht dort oben das Kraut, liegen viele Bäume kreuz und quer? Gibts felsige Hindernisse, die man in steilem Gelände umgehen muß oder überklettern? Wir wussten das nicht und von unten sieht man das auch nicht. Es gibt einige wenige Beschreibungen dieser Tour, die alle einige Jahre alt sind und, wie wir gesehen haben, mit den Zuständen jetzt nicht viel zu tun haben.

Ja, und wie gesagt, war die Wettervorhersage für diesen Montag nicht erfreulich. Dichter Nebel bis über 1000m, damit schlechte Sicht und damit großes Unbehagen, was diese Tour betrifft, weil ich mir vorstellen konnte, daß man bei wenig Sicht in diesem für uns unbekanntem Gelände eventuell mit größeren Unannehmlichkeiten zu rechnen haben könnte. Ergo hab ich noch in der Nacht umdisponiert und als Ausweichlösung die Überschreitung des Heiligenstein von Gaflenz nach Weyer mit Besuch der Wahlfahrtskirche St. Sebald gefunden. Das sind gut markierte Wege, die man kaum missen kann. Kann man halt nichts machen, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Schon bei der Abfahrt daheim um 8:30 Uhr hat dann alles irgendwie ganz anders ausgeschaut. Von Nebel weit und breit nichts zu sehen und der Himmel, bis auf wenige hohe Wolken, klar. Temperatur -2°C, trocken, Herz, was willst du mehr? Und so bin ich in Waidhofen dann statt nach Weyer (ein Auto abstellen für die Rückfahrt) zum Schnabelberg abgebogen, wo wir in Hochpöchl mein Auto abgestellt haben und sind dann weiter zum Neustiftsattel gefahren, wo wir das zweite Fahrzeug deponierten. Dann die Rucksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es konnte los gehen.

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Übersicht Google Earth

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Startpunkt Neustiftsattel am Anfang des Güterweg Ortner. Die Bedingungen schauen optimal aus, es kribbelt im Bauch. Wie wird das werden? Wie schaut es da oben wirklich aus? Bis Spindeleben, dem höchsten Punkt auf 1066m kannten wir die Strecke und wussten, daß wir heute da oben eine wunderschöne Aussicht haben werden. Ab dann kommt Neuland.

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Die Straße, die neben uns vorbei geht, ist eine tolle Motorradstrecke, die wir oft als Verbindung von Konradsheim über den Neustiftsattel nach Weyer nehmen. Rechts hinten der Oswaldenkogel 927m, ein Vormugel der Lindaumauer 1103m.

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9:36 Uhr. Hinter uns im Norden der Freithofberg mit 958m. Es geht los.

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Wir folgen auf den ersten rund 300m der Güterstraße, die zum Bauernhof Ortner führt. Sofort wird die Aussicht nordwestlich von uns grandios. Ich bleib hier am Neustiftsattel oft mit dem Motorrad stehen und schau mir die Gegend an. Einfach wunderschön. Hinten auf den höheren Bergen liegt schon länger Schnee.

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Wir sind schon überm Bauernhof und folgen einer Traktorstraße zu einer Weide.

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Am Sattel zwischen Elmkogel und Lonegger Mauer.

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Der Baum da vorne ist ein von weit unten gut zu sehender Orientierungspunkt

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Der erste Sichtkontakt mit unserem Hauptziel, dem Bergkamm über Spindeleben und Redtenberg zum Schnabelberg. Spindeleben, der Vermessungspunkt 1058 und der Redtenberg sind von hier aus schon zu sehen. Wir müssen jetzt zu dieser Wiese am Fuße des Berges hinüber und werden dann über einen schönen Weg, im weiteren Verlauf recht direkt am Grat, zum Spindeleben hochsteigen.

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Wir steigen nicht zum Elmkogel auf (über den Elmkogel führt der markierte Weg, den wir kennen), sondern umrunden diesen über die südlichen Weiden. Gottlob ist es so kalt, sonst könnten wir unter umständen mit den Schuhen im Dreck stecken bleiben. Die Kühe haben hier ordentlich gewütet.

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Dank der teilweise abgebauten Zäune ist die Querung der Weiden recht einfach.

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Rückblick nach Westen. In Bildmitte der Oswaldenkogel, rechts daneben die kleine, aber hübsche (und lustige) Lonegger Mauer, die wir bei unserer ersten Besteigung des Spindeleben am 20. März überkraxelt haben.

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Wir sind auf der Forststraße, auf der man den Elmkogel ebenfalls umrunden könnte und sehen nun den gesamten Höhenzug bis hinüber zum Schnabelberg. Auf den Wiesen im Tal liegt dicker Reif.

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Egal, wo wir hin kommen, von überall sehen wir den Sonntagberg.

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Rückblick. Interessant zu sehen, wie sich der Überblick entwickelt. Der Elmkogel wird ein immer unbedeutender Mugel und die Lonegger Mauer verschwindet langsam komplett im Gewusel der Hügel und Mugel.

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Bei guter Sicht ist diese Ecke am Waldrand, an der der Steig zum Spindeleben beginnt, leicht zu finden. Bei Nebel bin ich mir da nicht so sicher.

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Wir waten durch’s tiefe Laub.

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Eine Zaunüberkraxelung wird mit Sonja immer zu einem richtigen Spektakel.

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Wir sind schon am Grat nach oben und erreichen das Ende einer Forststraße. Gleich auf der anderen Seite geht’ weiter am Grat entlang.

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Hinter uns zeigt die Lindaumauer unseren Fortschritt beim Aufstieg an.

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Waldorf & Statler

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Wir wissen, daß der erste Eindruck trügt. Noch sind wir nicht oben. Da fehlt noch ein Absatz.

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Da wir von der Baumgrenze weit entfernt sind, gedeihen hier die aufgeforsteten Lärchen wunderbar. Die Kahlschläge, die auf älteren Karten noch eingezeichnet sind, gibt es nicht mehr.

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Nochmals eine kleine Senke, dann ein Aufschwung und wir sind am Spindeleben. Dieses Gelände begleitet uns während der gesamten Tour. Ein Stück abwärts, ein Stück aufwärts, damit nie Langeweile aufkommt. So summiert sich dann bis zum Schluß der Tour doch einiges zusammen.

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Eine nicht unbeträchtliche Veränderung hat es inzwischen gegeben. Sobald wir uns in der Südseite oder ganz am Kamm befinden, wird es recht kalt und windig. Hier helfen die GoreTex Jacken, um uns warm zu halten.

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Ach ja, damit ich es nicht vergesse. Wir bewegen uns hier schon längere Zeit recht genau auf der Landesgrenze von Niederösterreich/Oberösterreich und werden heute noch recht zahlreich Grenzsteinen begegnen, die uns den Weg weisen.

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Ich hatte befürchtet, daß uns einige Felsen bei der Überschreitung das Leben schwer machen könnten, die uns eventuell sogar zu einer Umgehung in steiles Gelände abdrängen könnten. Nun, das war nicht der Fall. Diese Felsen hier gehören zu den wenigen, die man am gesamten Weg überhaupt zu sehen bekommt. Man sollte sich an den wenigen Gelegenheiten erfreuen, statt sie zu fürchten.

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Hier ist sie zum ersten Mal richtig auffällig, die Schneise, die dem Grenzverlauf folgt. Diese Grenzschneise wird bis hinter dem Redtenberg genau am Kamm unser Weg werden. Hier sehen wir Eddie bei einem der Grenzsteine. Da steht zwar BF drauf, was ich als Bundesforste deute, aber sie stehen genau an der Landesgrenze. Wird wohl auch die Waldbesitzgrenze sein, vermute ich.

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Hoooo…….

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…. ruck!! Und schon können wir durch. Das ist halt ein Vorteil, wenn man Cindarella Caterpillar die Zweite dabei hat.

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11:07 Uhr. Spindeleben 1066m

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Die Aussicht ist einfach umwerfend.

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Knapp 2°C. Hier ist es grade wärmer als unten.

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Wenn man kein Gipfelfoto herzeigen kann, war man nicht oben, meinen viele, dabei hat noch niemand ein Gipfelfoto von Edmund Hillary gesehen. Der am Gipfelfoto vom Everest ist Tenzing Norgay. /ironie

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Wir halten uns nur sehr kurz am Gipfel auf, dann geht’s schon wieder weiter. Die Tage sind jetzt schon kurz und wir haben keine Ahnung, was uns noch erwartet. Wir gehen nicht zurück zum Normalweg, wo dann der Wanderweg zum Schnabelberg abzweigen würde, der teilweise recht weit unterhalb des Gipfelkammes recht eben zum Schnabelberg führen soll (wir kennen diesen Weg nicht). Diesen Weg könnte man als Rückweg nehmen, wenn man nicht zwei Autos verwenden will oder kann.
Gleich rechts vom Gipfelkreuz, in östliche Richtung, kann man relativ deutlich Wegspuren nach unten sehen. Diesen Spuren folgen wir und diese Spuren werden uns über den gesamten Kamm bis hinüber zum Schnabelberg führen. Die ganze Überschreitung ist Dank dieser Wegspuren eine ganz einfache Angelegenheit. Hier allerdings wissen wir das noch nicht.

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Auf den ersten Blick schaut dieser Abstieg fast ein wenig entmutigend aus. Man meint, es geht viel tiefer runter, als es tatsächlich ist. Sonja, die gute Fee meint “Denk an die Zeller Hüte!” Ja, stimmt. Und hier schaut es auch gleich wesentlich freundlicher aus. Hier beginnt ein kleines Paradiese, wenn man Waldkämme mag.

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Die Grenzsteine werden unsere Wegbegleiter

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Rückblick

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Da vorne wird’s wieder Licht. Das müsste die Höhenkote 1058 sein.

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Jetzt geht’ ein bissl ums Eck und dann müsste einer der Mugel da vorne der Redtenberg sein.

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Meine Grenzsteinsammlung erweitert sich ständig

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Wieder einmal ein Blick nach Norden und bis Konradsheim hinunter. Wie oft haben wir von da unten herauf geschaut und uns gefragt, wie es da oben wohl sein mag? Und jetzt stiefeln wir hier herum und fühlen uns pudelwohl.

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Hier beim Abstieg vom Punkt 1053 ohne Namen sieht man toll auf den weiteren Verlauf unserer Wanderung. Gut ist auch die Schlangenlinie zu erkennen, die wir über diesen Eckpunkt gehen. Rechts der Bildmitte ist etwas vom Strauch verdeckt der Redtenberg zu erkennen, dazwischen liegen noch ein paar Mugel ohne Namen.

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Mein kleiner Schlumpf ist wie immer mit voller Begeisterung dabei.

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Südöstlich von uns der Verbindungskamm vom Sonnberg herüber zum Schnabelberg. Etwas rechts der Bildmitte ist der Sulzkogel zu erkennen, den wir am 1. August bei unserer Tour vom Lugerbach Graben aufs Weiße Kreuz so nebenbei mitgenommen haben. Von hier aus schaut dieser Kogel ein wenig komisch und recht unscheinbar aus. Na gut, das ist er ja auch aus der Nähe.

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Waldorf & Statler

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Ups, grade noch gesehen.

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Kurze Rast

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Bisher war die Wegführung nie unklar, aber plötzlich beginnen sogar Steinmännchen den Weg zu kennzeichnen.

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Auch diese schnurgerade Schneise kann nur von Menschenhand geschaffen worden sein.

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Teilweise ist der Weg sogar recht gut ausgetreten, wie hier.

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Jetzt sind wir schon bei der Nummer 14 angelangt. Irgendwo da vorne soll dann der Grenzverlauf scharf nach rechts zum Weißen Kreuz abzweigen.

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Wunderschöner Ausblick in den Südosten zum Großen und Kleinen Ötscher und zum Höhenzug des Dürrenstein.

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12:29 Uhr. Weil auf Gipfeln wie zum Beispiel hier am Redtenberg keine Gipfelzeichen stehen, haben wir immer ein provisorisches Gipfelkreuz mit dabei. Hier in Aktion. Wenn wir nicht komplett falsch liegen, dann sind wir jetzt am Redtenberg 1028m. Wenn nicht, ist es auch egal, weil wir sowieso die ganze Zeit ganz oben am Kamm waren, und da war er mit Sicherheit irgendwo dabei.

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Aber auch hier geht es gleich ohne größeren Aufenthalt weiter. Ist eh zu kalt für eine Rast.

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Der Weg vor uns kann auf jeden Fall nicht mehr so lange sein wie der, der bereits hinter uns liegt.

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Gegenüber der Sonnberg, der Wetterkogel, der Oisberg, der Königsberg, ganz wurscht was, haben wir alles schon bestiegen und überschritten.

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Nummer 11

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Das da vorne muß der Mugel zwischen Redtenberg und Schnabelberg, ohne Namen und ohne Höhenangabe, sein. Das heißt, da vorne muß dann die Landesgrenze scharf nach rechts abzweigen.

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Wieder einmal ein schöner Ausblick in den Norden zu uns raus. Mit freiem Auge ist gut der Sonntagberg zu erkennen.

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Mit dem Zoom ein wenig nachgeholfen, wird er auch am Bild sichtbar. Dahinter sind wir daheim.

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Hier ist es sehr verwachsen und trotzdem ist die schnurgerade Schneise immer schön zu erkennen.

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Entweder haben die hier so riesige Spechte oder so große Holzwürmer. Denen möchte ich nicht begegnen.

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Ich bin ja die ganze Zeit schon gespannt, was nach dem Stein mit der Nummer 1 kommt. Hier ist der Achter.

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Ob das eine Einsiedelei ist? Oder das Lager des Maler und Landstreicher, der die Grenzsteine neu bepinselt hat? Die haben ja größtenteils recht neu gestrichen ausgeschaut.

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You are number 6

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Der letzte Gupf, der zwischen Brendtenberg und Schnabelberg, der hat es in sich. Hier gibt es am Südhang diese Wiese mit absolut tollem Ausblick. Hier rasten wir trotz der Kälte ein bissl und essen eine Palatschinke.

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Beim Weiterweg haben wir dann auch gleich unser nächstes und letztes Ziel des Tages vor uns, den Schnabelberg. Gleich darauf wird es ein wenig, das erste Mal an diesem Tag, ungemütlicher als bisher.

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Ohne die noch immer recht deutlichen Wegspuren müssten wir uns jetzt hier durch das dichte Gemüse nach unten quälen. So geht das aber doch recht gut.

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Ja, natürlich……….

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Na also, es geht ja.

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Der mit Abstand beschissenste Teil der ganzen Strecke. Gefroren, trotzdem naß, dreckig und rutschig. Gottlob gibt es Wegspuren, weil sehen tut man hier nicht viel.

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Da geht’s schon wieder. Ich pfeif jetzt auf die Wegspuren, die grade durchs Gemüse auf einem verwachsenen Ziehweg nach unten führen und steig scharf links haltend zur Wiese ab. Ich will da raus aus dem Gemüse!

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Das kannte ich. Hier war ich schon einmal mit dem Motorrad.

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Wir sind hier bei diesem Drachenfliegerstartplatz und schauen zurück auf die letzte Erhebung nach dem Redtenberg. Da oben beim Waldrand sind wir heraus gekommen.

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Der Weg zum Schnabelberg ist ein wenig komisch. Ich hätte mir einen Gipfel erwartet, weil der Schnabelberg bei den Waidhofnern ja ein recht beliebtes Ausflugsziel sein soll.

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Wir gehen schon wieder nach unten und haben offenbar den Schnabelberggipfel übersehen.

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Irgendwie schaut das nicht danach aus, als würden wir hier zum Auto kommen, das in Hochpöchl steht.

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Waldorf & Statler

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Wir haben schon die Vermutung, daß das ein Pfusch ist, wo wir hier sind, aber diese Aussicht auf Waidhofen kann sich sehen lassen. Das hat sich ausgezahlt.

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Wir drehen wieder um und folgen der Foststraße, die uns zurück zum Wegkreuz führt.

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Keine zwanzig Meter vor der Stelle, an der wir vorhin beim Kreuz gestanden sind, zweigt dieser Steig steil nach unten ab und führt Richtung Hochpöschl. Das ist ja ein Hammer.

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Der Wald ist teilweise sehr steil, aber der Weg ist toll angelegt.

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Diese Buche ist fast bis unten gespalten. Wäre interessant, wie lange die das aushält, ohne das es sie zerlegt.

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Jetzt wird es nochmals interessant. Wo kommen wir da heraus? Ist das die Umgebung, die wir beim Abstellen des Autos gesehen haben? Werden wir das Auto gleich finden oder müssen wir suchen?

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14:35 Uhr. Nach gut 5 Stunden sind wir wieder beim Auto zurück. Jetzt müssen wir noch zum Neustiftsattel fahren, um das andere Auto zu holen und dann fahren wir Heim. Ein wunderschöner Tag in der Natur ist zu Ende gegangen.

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Karte zur Tour

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