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25. Dezember 2024

2024. 12. 25. Oberland / Sonnberg / Türkenschanze – Weißes Kreuz 969m – Sonnbergspitzl 900m – Kohlbachgrat

Nachdem wir durch den Besuch der Mitternachtsmette am Sonntagberg erst nach ein Uhr heimgekommen sind, aber trotzdem wenigstens eine kleine Tour gehen wollten, haben wir uns wieder einmal den Sonnberg bei Oberland ausgesucht. Wir waren eh schon recht spät dran, konnten dafür aber die warmen Sonnenstrahlen genießen. Hier ein kurzer Beitrag zur Erinnerung an diese schöne Tour.

Tiefster Punkt: 482m
Höchster Punkt: 969m
Höhenunterschied gesamt: 620m Aufstieg, 643m Abstieg
Streckenlänge: 7.3km
Zeitaufwand gesamt: 3 Stunden 39 Minuten (2Std 39Min in Bewegung)
Wetter: Teilweise bewölkt, Temperatur bei -5°C im Schatten bis 2°C in der Sonne.

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Geländeübersicht mit GPS-Track auf mapy.cz

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Austrian Map mit GPS-Track

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Opentopomap mit GPS-Track und Höhenprofil

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10:50 Uhr. Startpunkt bei der Unterführung in Oberland. Gegenüber liegt die Haltestelle Oberland der ÖBB.

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Rucksäcke sind am Rücken, Eddie an der Leine, es kann losgehen.

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Wir folgen dieser Waldstraße knapp einen halben Kilometer bis zu einem Schild am rechten Waldrand.

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Jetzt, wo die Blätter von den Bäumen gefallen sind, ist das Schild kaum zu übersehen. Im Sommer wäre das leichter möglich.

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Gleich nach dem Schild findet man eine Bank …

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… und kurz darauf einen verhältnismäßig steilen Aufstieg, der durch Serpentinen entschärft ist, die man nutzen kann, aber nicht muß.

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16 Minuten nach dem Start findet sich der erste schöne Ausblick zum Skigebiet Forsteralm gegenüber. Im Moment ist da mangels Schnee eher nix mit Skifahren.

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Gemütlich steigen wir einem breiten Waldgrat entgegen, dem wir dann bis unterm Gipfel folgen.

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Mit einem kurzen, steilen Aufschwung sind wir rund 800m nach dem Start am Grat angekommen. Rechts geht’s sehr steil runter, links etwas moderater.

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Hier angekommen, steigen wir in einer schönen Schneise recht flach dem nächsten Aufschwung entgegen.

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Trotzdem wir uns erst rund 250 Höhenmeter hinter uns brachten, ist der Temperaturunterschied doch erstaunlich.

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Der nächste Aufschwung

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Wir sind hier kurz vorm letzten, steilen Aufschwung.

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Dies ist eine sehr markante Stelle und zeigt uns, daß wir gleich am Plateau unterm Gipfel sind.

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So schaut das im Rückblick aus.

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12 Uhr. Nach rund zwei Kilometer und 430 Höhenmeter sind wir am Plateau angekommen. Rechts kommt man durch eine kleine Senke zum Gipfel und links zum Sonnbergspitzl. Das heißt, wir müssen nach dem Gipfel am Weißen Kreuz hierher zurück.

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Der Endanstieg

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Hier heroben hat es rund -4°C, es fühlt sich im Schatten sehr kalt an.

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Das da drüben etwas links der Mitte, nordwestlich von uns, müsste der Eckpfeiler 1058m kurz vorm Spindeleben sein.

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Endanstieg

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Erster, weiter Blick nach Westen zur Lindaumauer und zu den Ennser Bergen.

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Blick nach Osten

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Rückblick zu Sonja und Eddie

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Blick zum Skigebiet Forsteralm, oder dem, was davon übrig geblieben ist.

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Kurz unterm Gipfel Blick nach Westen

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Weißes Kreuz 969m

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Sehr kurze Rast, Leibchen umziehen, dann gehen wir weiter. Zuerst zurück zum Kreuzungspunkt und dann in Richtung Sonnbergspitzl

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Markanter Grenzstein mit Jahreszahl

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Jetzt geht’s vom Kreuzungspunkt an auf einem schönen Waldgrat lange einmal flacher, einmal steiler, teilweise recht flott, abwärts.

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Waldorf & Statler

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Da hat es einen flach verwurzelten Baum einfach umgerissen.

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Forststraßenkreuzung auf 812m

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Standort Bild oben.

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Und jetzt wieder den nächsten Mugel hinauf.

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Eine Überschreitung des Sonnberg ist ein ständiges Auf und Ab und Auf und Ab.

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Grenzstein Nr. 117 …

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… von 1849 auf der Höhe 823

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Vermessungsstein

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Wieder eine Forststraßenkreuzung am Grat

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Standort

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Jetzt ein Stück deutlich steiler aufwärts

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Fast oben am nächsten Mugel

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Wieder folgt ein wunderschöner Gratabschnitt.

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Wir kennen uns hier ja inzwischen recht gut aus und wissen, was als nächstes kommt.

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Da vorne beim Jagdunterstand wieder runter zu einer Forststraße, auf der man diesen Mugel auch umgehen könnte. Wäre aber schade.

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Waldorf & Statler

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Bei der Forststraße, die genau hier endet, hat man einen schönen Ausblick nach Südosten und in Richtung Oberland.

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Standpunkt

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Am Weg zum Sonnbergspitzl finden wir dieses Drahtseil. Genau auf dieser Strecke zum und vom Sonnbergspitzl hatte man vor zwei Jahren im Winter eine schwere Seilwinde für Holzarbeiten nach oben gezogen und beim Gipfelkreuz platziert. Heute ist dort nur mehr ein Kahlschlag zu sehen.

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Der Weg zum Sonnbergspitzl

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Gleich hamas gschafft.

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Da steht auch ein Wegweiser, der den Weg zum Weißen Kreuz weist.

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13:12 Uhr. Sonnbergspitzl 900m

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Das Kreuz steht einige Meter tiefer bei einer Bank, wo man auch eine schöne Aussicht hat.

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Kreuz mit Blick zum höchsten Punkt.

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Blick nach Oberland

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Grenzstein beim Kreuz

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Abstieg am Weg zum Kohlbachgrat. Rückblick zum Sonnbergspitzl Kreuz

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Grenzstein von 1842 kurz vorm Kohlbachgrat

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Wenige Meter nach dem Grenzstein sieht man links unten den Kohlbachgrat, zu dem wir jetzt weglos absteigen.

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Sonja und Eddie kommen nach. Der Weg oben führt zu einer Forststraße, auf der man entweder nach Gaflenz absteigen kann oder direkt und steil weglos auf einem Grat und durch eine Schneise runter. Diese Variante sind wir bei unserem ersten Besuch am 1. März 2021 gegangen. War recht lustig. Der Kohlbachgrat ist jedoch die schönere Strecke.

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Der steilere Teil wäre geschafft.

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Bei jedem Mal hier gehen finden wir eine angenehmere Linie herunter.

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Direkt am Grat findet man einen schöne, ausgetretenen Pfad, der sich bis kurz vorm Endabstieg zieht.

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Jetzt ist es auch immer wieder sonnig und es gibt schöne Ausblicke

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Tiefblick nach Gaflenz und zum Brenntenberg, der sich vom Holzerkogel im Südwesten bis zum Hirschkogel im Nordosten zieht.

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Das Gelände wird steiler und …

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… unser schöner Gratweg mündet in eine neue Forststraße.

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Wir gehen, so als wäre keine Forststraße da, ans tote Ende derselben gradeaus und steigen weiter nach unten. Die Steigspuren verlieren sich zusehens und man steigt rechtshaltend zu einer Wiese steil und rutschig nach unten. Vorsicht, da liegt, zum Teil durch Laub verdeckt, ein alter Drahtzaun als Fußangel!

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Den Wassergraben überqueren wir auf einer breiten Traktorbrücke gleich in der Nähe. Links haltend wird der Graben so schmal, daß man ihn auch überspringen könnte.

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Blick über Gaflenz in Richtung Weyer

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In der Böschung aus der Hüfte geschossen

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Über die Traktorbrücke

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Und jetzt einfach der Stromleitung nach bis fast zum Auto zurück. Um diese Zeit stehen keine Weidezäune mehr.

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Die letzten paar Hundertmeter gehen wir auf einem Radweg neben der Bundesstraße

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Ein paar Meter noch …

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… dann sind wir zurück am Ausgangspunkt. Jetzt noch den Track speichern, dann umziehen, anschließend …

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… fahren wir Heim. Das war’s für heute.

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27. Juli 2024

2024. 07. 27. Oberland / Türkenschanze-Weißes Kreuz 969m-Glashüttenberg 868m-Abstieg Variante Landesgrenze

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , — Benzin @ 16:00

Strecke: Unterführung der B121 und der Rudolfsbahn bei der Türkenschanze in Oberland-Waldrand-Am markierten Weg zum Weißen Kreuz-Gratwanderung unmarkiert zum Glashüttenkreuz-zurück zum Mugel mit Steinhaufen-Abstieg auf Steigspuren am Grat in Richtung Süden bis Forststraße-Links runter bis Abzweig-rechts weiter bis Winkel mit Bächlein-im Graben entlang der Grenzlinie von Niederösterreich und Oberösterreich links vom Bach runter bis zur Firma Harreither und zurück zum Ausgangspunkt
Streckenlänge: knapp 8km
Tiefster Punkt: 501m
Höchster Punkt: 969m
Höhenunterschied mit allen Gegensteigungen: rund 550m
Zeitaufwand: 3 Stunden mit allen Pausen
Wetter: Leicht bewölkt und sonnig, beim Abmarsch 24°C, bei der Rückkehr 30°C

Da wir den Sonnberg schon oft auf allen möglichen Wegen und Varianten begangen haben und ich auch immer wieder umfangreiche Bildberichte davon erstellte, halte ich mich heute recht kurz. Die Variante von heute war mir neu, den Anfang des für mich neuen Steigleins haben wir hingegen schon oft gesehen. Heute passt es einfach, heute schau ma, wo das hin führt. Auf geht’s!

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Austria Map mit GPS-Track. Der Aufstieg bei der Türkenschanze ist beschildert und markiert, der Rest sind unmarkierte Steige, Forststraßen und alte Waldwege.

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opentopomap mit GPS-Track

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Geländeübersicht auf mapy.cz mit GPS-Track

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Abmarsch um 9:53 Uhr bei der Straßen- und Bahnunterführung am südwestlichen Ende von Oberland. Ich stell das Auto ab, wo es nicht stört, häng mir eine Tasche mit einer Flasche Mineralwasser um, Napf für Eddie, Navi eingeschaltet und es kann losgehen. Wir kennen den Weg über weite Teile sehr gut, es sollte keine Probleme geben. Blick vom Abstellplatz zum Grat am Sonnberg.

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Wir haben den Waldrand erreicht. Bevor wir zum Beginn des beschilderten Steig gehen, blicken wir zu den Hängen in der Gegend um die Forsteralm zurück.

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Man muß hier ein wenig aufpassen, weil der Einstieg jetzt Ende Juli schon stark verwachsen ist. Selbst die Markierung und das Schild sind nur etwas schwer zu erkennen. Die Steigspuren sollte man jedoch mit etwas Aufmerksamkeit sehen.

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10:44 Uhr irgendwo bei einer Trinkpause. Es ist recht warm, die Luft ist aber trocken und es ist für mich nicht unangenehm. Da wir durch den Wald fast ständig im Schatten sind, ist es auch für Eddie bei genügend Flüssigkeitsaufnahme gut erträglich.

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Ist nicht mehr weit bis zum Plateau unterm Gipfel

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Gipfelkahlschlag

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Blick (unter anderem) zu Ennsberg und Dürrensteigkamm, den wir am 14. und 15. Mai von der Ennshütte bis zur Viehtaleralm überschritten haben.

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Bildmitte Lindaumauer und ihre Trabanten. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, wenn man an so einem Aussichtspunkt steht und weiß, daß man praktisch auf allen Gipfeln (nicht auf jeden einzelnen, kleinen Mugel wohlgemerkt) war, die man von hier aus sieht.

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Im Gipfelbereich wird grade fleißig gearbeitet. Irgendwas wird ans Kreuz geschraubt, der Boden rund ums Kreuz saniert und ein schönes Geländer aus Holz montiert.

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Irgendwo zwischen Weißem Kreuz und Glashüttenkreuz

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Glashüttenkreuz 868m

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Am Weg vom weißen Kreuz zum Glashüttenkreuz muß man mit einer kleinen Richtungsänderung zweimal runter und wieder rauf, über zwei Mugel drüber. Auf einem dieser Mugel liegt oben ein kleiner Steinhaufen. Genau bei diesem Steinhaufen erkennt man Steigspuren, die auf einem Kamm ziemlich genau nach Süden führen. Den haben wir schon oft gesehen, aber noch nie begangen. Weil ich heute grad Zeit und Lust hab, schau ich mir den an. Sonja muß arbeiten und ist leider nicht mit dabei.

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Waldorf heute ohne Statler

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Ich esse sie zwar gerne, aber ich kenn sie nicht und darum stehen die noch immer dort.

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Weitwinkelaufnahme von der Stelle, an der unser Pfad vom Kamm in eine Forststraße einmündet. Ich schau nach, ob man gegenüber weiter runter steigen könnte, aber da ist es nur sausteil und total verwachsen. Also einmal aufs Navi schauen, wo diese Straße hin führt. Links in einen Hang, wo sie endet und recht nach unten in eine gewünschte Richtung. Also geh ma und lassen wir uns überraschen.

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Ein paar Mal kommen wir an eine Stelle, wo man eine schöne Aussicht hat, die wir aber leider nicht genießen können. Hier brennt die Sonne gnaden- und schutzlos herunter und das mag Eddie überhaupt nicht. Wir suchen immer wieder etwas Schutz im Schatten und ich lasse Eddie rasten, so oft er will. Wasser haben wir noch immer genug.

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Ich entscheide mich hier für die Variante mit der scharfen Rechtskurve. Man könnte der Straße auch einfach gradeaus folgen und käme mit einem weiteren Umweg fast am gleichen Punkt vom Berg runter. Für diesen Umweg ist es mir für Eddie heute zu warm.

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Wir sind hier an einem entscheidenden Punkt

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Und zwar sind wir genau hier im Eck (roter Kreis). Die alte Forststraße führt in einem scharfen Linksbogen um das Eck herum und dann leicht nach oben. Ich will aber nicht wieder zum Grat am Aufstiegsweg, sondern runter und darum ist es hier wichtig, die etwas verwachsene, alte Straße zu beachten, die von hier aus orographisch links vom Bächlein steil nach unten führt. Das Wasser kommt uns hier wirklich gelegen. Eddie trinkt ordentlich, dann bade ich ihn sogar und kühle ihn ab. Wir rasten ein paar Minuten, dann gehen wir frisch gestärkt (mit frischem, kalten Wasser) weiter. Dieses Bächlein, daß keinen Namen trägt, ist etwas besonderes. Genau hier, von diesem Eck aus, folgen wir nun genau der Landesgrenze von Nieder- und Oberösterreich. Sie verläuft ab hier in Richtung Süden entlang markierten Wanderwegen zur Amstettner Hütte, zum Hirschkogel und dann am Grat in Richtung Südwesten über den gesamten Brenntenberg bis zum Holzerkogel vor Weyer, wo die Landesgrenze scharf nach Südosten dreht. Am 24. Juli 2023 sind wir dieser Grenzlinie gefolgt und haben dabei den gesamten Brenntenberg überschritten.

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Jetzt müssen wir nur mehr diesem Weg bis ganz nach unten folgen und kommen so automatisch zur Bundesstraße 121

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Hier, in diesem Waldwinkel, der auch tatsächlich den Flurnamen Winkel trägt, stehen ein paar Häuser, dann haben wir die B121 erreicht, die wir sogleich überqueren, um am Radweg zurück zum Ausgangspunkt zu gehen.

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Auf der Kuppe Rückblick in Richtung Waidhofen zum Hütterkogel und zum Lockakreuz

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Kurz, bevor wir unseren Ausgangs- und Endpunkt erreichen, finden wir unter diesem Baum eine alte Holzbank, auf der wir noch eine Weile Rasten und uns am restlichen, noch kalten Wasser laben.

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12:53 Uhr. Nach fast genau drei Stunden sind wir am Ausgangspunkt unseres kleinen Ausfluges zurück. Es war recht schön, es hat uns gut gefallen, wir haben wieder ein Stück mehr des Sonnberg kennengelernt und es war recht warm. Und damit schließe ich für heute, pfüat Gott und bis zum nächsten Mal, irgendwann und irgendwo.

27. November 2023

2023. 11. 27. Oberland (OÖ) / Weißes Kreuz – Das Gipfelkreuz am Sonnberg auf 969m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , — Benzin @ 15:49

Am 22. Februar 2021 war ich erstmals beim Weißen Kreuz, dem höchsten Punkt des Sonnberg auf 969m. Der Sonnberg hat mit knapp unter eintausend Meter wahrlich keine atemberaubende Höhe, dafür besitzt er einen wunderschönen, weitläufigen Kamm, der sich im stätigen auf und ab vom westlichen Gaflenz bis ins südliche Waidhofen zieht und schöne Aussichten bietet. Wir haben immer wieder verschiedene Abschnitte dieses Waldkammes erkundet, wobei uns der Sonnberg ans Herz gewachsen ist. Am 10. Juli 2023 erlaubten wir uns den Spaß und wanderten vom südwestlichsten Ende bis zum nordöstlichsten.

Wir waren im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter am Sonnberg. Einige Wintertouren haben wir in ganz besonderer Erinnerung. Am 8. Dezember 2021 stiegen wir bei tief winterlichen Verhältnissen in einer wahren Märchenwelt über die Türkenschanze zum Weißen Kreuz auf, dann wanderten wir gen Südwesten zum Sonnbergspitzl und über den Kohlbachgrat stiegen wir ins Tal zurück.

Am 13. Dezember 2022 bin ich mit Fred die gleiche Strecke gewandert. Viel Schnee und -21°C  haben den kleinen Sonnberg beinahe in eine Hochgebirgstour verwandelt. Am 6. Februar 2023 haben wir im oberen Teil des Aufstieg und vor allem in der Gipfelregion sehr viel Schnee vorgefunden und konnten, da wir natürlich auch Eddie mit hatten, die geplante Wanderung zum Sonnbergspitzl nicht fortsetzen, weil  für Eddie an ein Weiterkommen bei diesen Schneemengen nicht mehr zu denke war.

Am 13. Juni waren wir letztmals am Weißen Kreuz. Hans, ein Arbeitskollege und Bergkumpel, hatte mir im Mai ein Foto vom Weißen Kreuz geschickt. Das Gipfelkreuz, dieses Weiße Kreuz aus Holz, daß dem Gipfel seinen Namen gibt, war vom Sturm zerstört worden. Traurig sahen wir noch Überreste und fragten uns, wie lange es wohl dauern würde, bis ein neues Kreuz den Gipfel ziert? Daß es erneuert wird, war gar keine Frage. Es war ein Zettel hinterlegt, der besagte, das Kreuz würde im Laufe der Zeit erneuert und wieder an seinen Platz gestellt.

Dieses “Weiße Kreuz” hat nämlich eine Hintergrundgeschichte, die nichts mit Religion und Glauben zu tun hat. Dieses Kreuz hat einen furchtbaren Hintergrund. David Hartlieb hat es 1943 zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges aufgestellt. Unter diesen waren seine drei Söhne David, Herrmann und Rudi. Alleine beim Gedanken an den Wahnsinn, daß ein Vater in diesem verdammten Krieg drei Söhne verloren hat, bleibt einem (zumindest mir) die Luft weg. Jedes Mal, wenn wir beim Gipfelkreuz rasten, schau ich mir im Gipfelbuch sein Foto an und denke an ihn, denk an diesen Mann, dem ich nie begegnet bin und dessen Familie (seine Nachkommen) ich nicht kenne. Ich finde diesen Hintergrund zum Weißen Kreuz sehr berührend und darum wollten wir wissen, ob das Kreuz schon erneuert ist.

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Knapp vor halb elf bei der Unterführung in Oberland. Auch bei uns hat es in den letzten paar Tagen mehrmals geschneit, aber jedes Mal sind die Temperaturen anschließend wieder auf 3°C oder 4°C gestiegen und der Schnee war wieder weg. Hier in Oberland, gleich nach der östlichen Grenze zu Oberösterreich, war das offenbar anders. Hier liegt recht viel Schnee und die Temperatur beträgt 0°C. Rucksäcke haben wir keine mit. Ich hänge mir eine bequeme Stofftasche um, in der ich Handschuhe, Stirnbänder und eine Flasche Mineralwasser sowie einen Napf für Eddie mit hab, dann hängt sich Sonja den Purzelbär an den Gürtel und wir stapfen los.

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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Übersicht auf Mapy.cz mit GPS Track. Ich hatte zum Spaß das Navi in der Tasche mitlaufen.

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Der Zustieg zum Waldrand und zum eigentlichen Steig gestaltet sich einfach, weil am Traktorweg die Fahrspur frei war. Da haben wir schon schlimmeres (und mühseligeres) erlebt.

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Blick nach Westen. Im Hintergrund etwas rechts der Bildmitte sind der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m und der Almkogel 1513m am Dürrensteigkamm zu erkennen.

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Am Waldrand, Blick zurück zum Ausgangspunkt. Im Hintergrund die Forsteralm.

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Genau hier beginnt der Steig zum Weißen Kreuz. Wider Erwarten, gestern war Sonntag, gibt es noch keine Spur nach oben. Wo die hingegangen sind, deren Spuren wir am Feldweg hierher und anschließend geradeaus in den Wald gesehen haben, wissen wir (noch) nicht.

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Gleich am Anfang geht es einige Höhenmeter schnurgrade und steil, aber doch recht gut gehbar, nach oben.

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Nach diesen ersten steilen Metern verflacht sich der Steig zusehens und wir queren gemütlich zum Grat hoch, dem wir dann bis unter den Gipfel folgen. Insgesamt haben wir vom Tal bis unters Gipfelkreuz drei Aufschwünge zu bewältigen, die in etwa gleich lang sind.

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10:52 Uhr. Der Schnee ist nicht all zu tief, er ist relativ fest und wir kommen gut voran. Selbst Eddie hat hier mit seinen kurzen Beinchen wenig Probleme.

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Trotzdem wir uns im Wald befinden, hat man immer wieder einen hübschen Ausblick in die umliegende Gegend.

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Nur unsere Spuren und die einiger Wildtiere führen durch die Winterlandschaft.

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10:58 Uhr. Ich hab bei diesen Verhältnissen und unter der Voraussetzung, daß wir eine Genußwanderung machen, rund eineinhalb Stunden für den Aufstieg kalkuliert. Hier haben wir die erste Verflachung nach dem ersten Drittel und damit den bewaldeten Grat erreicht und liegen gut in der Zeit. Dieser Grat führt uns nun zuverlässig nach oben.

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Der Schnee wird allerdings zunehmend tiefer, was für Eddie langsam zum Problem wird. Seine lang behaarten Beinchen verpappen immer mehr mit Schnee. Richtige Kugeln, wie bei den Daltons im Knast, bilden sich und machen das Vorwärtskommen immer mühsamer.

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Was für eine Märchenwelt!

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Waldorf & Statler

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Ungefähr beim halben Aufstieg kamen von links Fußspuren aus dem Wald direkt zu uns herauf. Zumindest zwei, ich denke aber, es waren drei Personen, müssen sich hier gut ausgekannt haben und sie sind irgendwie quer durch den Wald hier herauf gestiegen. Nun haben wir keine unberührte Landschaft mehr vor uns, sondern eine gespurte. Dafür ist es jetzt für Eddie etwas leichter, vorwärts zu kommen. Wir gehen nicht genau in den Fußstapfen, die wir vorfinden, sondern treten alles so gut wie möglich nieder, damit Eddie es einfacher hat.

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Der ist inzwischen nämlich schon schwer in Mitleidenschaft gezogen und vereist. In immer kürzeren Abständen müssen wir ihn von seiner klumpigen Last befreien.

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11:30 Uhr. Der zweite Aufschwung ist geschafft. Nach wie vor liegen wir gut in der Zeit.

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Genau vor uns der steile, aber nicht sonderlich lange dritte Aufschwung zum Plateau unterm Gipfel. Der Schnee wird hier für Eddie schon unangenehm tief.

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Wieder müssen wir meinen kleinen Spatz säubern. Die Eis- und Schneekugeln machen ihm nun schon schwer zu schaffen.

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Im steilsten Teil des Schlußanstieg. Bei sehr hartem Schnee oder gar Firn ist es hier schön und einfach zu gehen. Wir haben hier allerdings eine etwas pappige Schneeauflage, der Boden ist noch nicht hart gefroren und das am Boden liegende Lauf rutscht wie Sau. Im Aufstieg ist das ja noch einfach, aber im Abstieg wird das eher unangenehm werden, fürchte ich (es haut mich dreimal auf die Fresse).

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Der Übergang vom steilen zum flachen Teil ist recht abrupt.

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11:49 Uhr. Jetzt nur mehr ein Aufschwung, dann sind wir am Gipfel. Ich fotografiere grad …

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… dieses Schild, daß dem Wanderer den Weg zum Weißen Kreuz weist.

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Hier sehen wir auch zum ersten Mal zur Lindaumauer 1103m hinüber.

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Ein paar hundert Meter gehen wir zuerst flach, dann sogar ein wenig abfallend, zum Kahlschlag am Gipfelanstieg. Der Schnee ist hier teilweise sehr tief, was für Eddie ungemein beschwerlich wäre. Daher …

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… wird er teilweise, wenn es gar nicht mehr anders geht, von Sonja getragen. Ich hab ihm extra in (weiser?) Voraussicht das Sicherheitsgeschirr, das wir normal nur bei steilen Felstouren verwenden, angelegt, weil es mit seinen drei Unterzügen den Bauch vor Eis und Schnee schützt und weil es einen Tragegriff hat, mit dem man Eddie wie eine Aktentasche tragen kann.

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Der kahlgeschlagene Gipfelanstieg kommt in Sicht. Hier haben wir eine etwas seltsame Begegnung. Am Gipfelhang fällt uns in etwa halber Höhe ein Wanderer auf, der irgendwie Mühe zu haben scheint, abwärts zu kommen. Wir müssen eh grade Eddie von den Schneekugeln befreien und so treffen wir mit dem einsamen Wanderer hier zusammen. Er mag zuerst kaum grüßen, was natürlich seine Sache ist. Ich frag ihn dann, weil mir auffällt, daß er nur einen Schneeschuh (am rechten Fuß) trägt, was mit dem anderen Schneeschuh passiert ist? “Riemen abgerissen” antwortet er und auf die Frage, wo er den aufgestiegen sei, antwortet er (ich hab erwähnt, wir hätten ungefähr bei halbem Aufstieg Spuren aus dem Wald zum Normalweg gesehen), er wäre unten am Traktorweg diesen Spuren in den Wald bis zum Ende der Straße gefolgt und dann, diesen Spuren folgend, wild durch den Wald in einem Tal bis zum Normalweg, weil er den richtigen Weg nicht kannte und ihn durch die Schneedecke auch nicht sah. Ich fand das alles, vor allem im Nachhinein, ein wenig kurios, muß ich sagen. Wir haben seine Spur im Abstieg bis unten gesehen. Er ist unserer Aufstiegsspur gefolgt. Seine Spur war leicht zu erkennen, weil er am linken Bein den Bergschuh trug und am rechten den Schneeschuh, den er hartnäckig, trotzdem er unnötig war, bis zum Traktorweg im Tal am Fuß gelassen hat. Das Kuriose daran ist nämlich, daß keine der Aufstiegsspuren, die wir fanden, eine Schneeschuhspur war. Der muß die Schneeschuhe kurz unterm Gipfel angezogen haben, weil es weiter oben und auch sonst nirgends irgendwelche andere Spuren menschlicher Aktivitäten gab. Irgendwie hatte ich, man möge es mir nachsehen, den Eindruck, der hat unterm Gipfel (bis zum Gipfelkreuz führte ja keine Spur) zur Feier des Tages einen ordentlichen Schluck aus dem Flachmann genommen.

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Der Gipfelanstieg …

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… und die Aussicht, wenn man sich hier umdreht.

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Rastbank kurz unterm Gipfel mit tollem Ausblick.

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Blick über den Schlußanstieg hinunter

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Das letzte Stück zum Weißen Kreuz ist unberührt. Keine Spuren.

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Ich hab grade nichts besseres zu tun und trete eine schöne, breite Spur zum Gipfelkreuz aus.

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Da steht es wieder, das Weiße Kreuz.

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David Hartlieb und die berührende Geschichte vom Weißen Kreuz.

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Wie schon eingangs gesagt, war unser heutiges Ziel das “Weiße Kreuz”. Es steht wieder. Wir werden bestimmt noch oft hier herauf steigen, vor allem im Winter, und die schöne Aussicht genießen. Und dabei werden wir sicher auch jedes Mal an die Hintergrundgeschichte dieses Gipfelkreuzes denken. Der Abstieg verlief ohne Komplikationen und um halb zwei waren wir wieder am Ausgangspunkt. Also dann bis zur nächsten Tour, irgendwann und irgendwo. Pfüat euch Gott.

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