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31. Mai 2023

2023. 05. 31. Militärluftfahrtausstellung Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg

Heute können wir etwas länger schlafen. Kein Berg ruft, die Ausstellung wird erst um 9 Uhr geöffnet. Ich war am 4. August 2010 schon einmal im Hangar 8 in Zeltweg und hab das so schön in Erinnerung, daß ich das unbedingt auch der Sonja zeigen wollte. Noch dazu, wo wir gemeinsam bei der AIRPOWER 2022 waren und sie ganz begeistert war. Wir sind gemütlich vom Präbichl nach Zeltweg gegondelt und haben den Parkplatz Dank sehr guter Beschilderung auch rasch gefunden. Mit Hunden ist der Zutritt zur Ausstellung zwar nicht erlaubt, man kann den Wauzi aber bis direkt zum Eingang des Hangar mitnehmen und ihn dann im Schatten des kleinen Park vor der Halle anbinden. Wir wurden vom Personal direkt drauf hingewiesen, daß wir das könnten, als ich erwähnte, mein Hund wartet im Auto am Parkplatz. Wir hatten aber Glück und fanden einen Platz im Schatten.

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Vom großen, öffentlichen Parkplatz folgt man einfach den Schildern zum Eingang von Hangar 8 am Hinterstoisser Fliegerhorst. Daß keine Zufahrt zum Eingang möglich ist, ist wohl verständlich, wenn man bedenkt, daß es sich hier um militärisch genutztes Gelände handelt. Beim Zugang zum Hangar wartet das Maskottchen, zu dem wir später nochmals kommen.

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Zwei Saab Draken stehen hier konserviert und warten auf bessere Zeiten.

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Auch eine Mig 21 findet man hier. Es ist ein ausgemustertes Exemplar der Kroatischen Luftwaffe, das als Gegenleistung für die Rückgabe der Mig 21 übergeben wurde, die im Jugoslawien Krieg 1991 in Klagenfurt landete. Eine kurze, aber interessante Geschichte dazu findet sich HIER

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Yakovlev Yak-18, das erste Flugzeug der österreichischen Luftwaffe nach dem zweiten Weltkrieg.

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Saab Draken 35OE

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Blick in den Spiegel. Schacht des Bugfahrwerkes eines Draken.

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North American L/T-6G Texan

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Ein ganz besonderes Exemplar ist dieses Schnittmodel des Saab Draken. Die Backbordseite (links) ganz normal und die Steuerbordseite (rechts) im Schnitt.

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Saab 105OE

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Der “Gate Guard” zum Militärluftfahrtmuseum in Zeltweg. Saab J-29F Tonne “Romeo Delta”
Baujahr 1954
Werksnummer 29588
Verwendet von August 1962 bis Februar 1970
2. Staffel JaBo Geschwader
Das Luftfahrzeug wurde 2017 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten hier als Torwache aufgestellt.

Eine Stunde hat unser Rundgang gedauert, was sich leicht auf die doppelte Zeit ausdehnen ließe, wenn man entweder keinen Hund hat oder ihn bis zum Eingang der Halle mitnimmt, was, wie am Anfang schon gesagt, ohne weiteres möglich wäre. Fast als krönenden Abschluß dieses Besuches fanden wir dann den Landeanflug zweier Eurofighter, den wir von der Flatschacher Straße aus am östlichen Ende der Start- und Landebahn des Luftwaffenstützpunktes beobachten konnten. Zuerst die Oldtimer und dann die neuesten Boliden.

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Wir sahen sie aus Osten anfliegen, zwei Stück, deren Start wir sogar gehört hatten, hielten sofort an und ich hab mit dem Handy einen davon fotografiert. An guten Tagen, wenn Flugübungen stattfinden, ist hier links und rechts der Einflugschneise ein Stau und zahlreiche Leute mit und ohne Kameraausrüstung bevölkern das Gelände. Ich weiß das, weil ich selber schon (durch Zufall allerdings) dort gestanden bin und zugeschaut hab.

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30. Mai 2023

2023. 05. 30. Eisenerzer Alpen / Reiting / Gößeck 2214m

Ein paar Tage an keinen Alltag denken, ein paar Tage Urlaub in den Eisenerzer Alpen. Wandern, Rasten, den Tag vom Morgen bis zum Abend einfach nur genießen, das war der Plan. Wo uns die Wanderungen genau hinführen würden, wussten wir noch nicht, weil das hängt ja weitgehend vom Wetter und zu dieser Zeit des Jahres sogar von der Schneelage ab. Zur Auswahl hatten wir uns den Zeiritzkampel, die Böse Mauer und den Lugauer im Radmertal gemacht, dann noch den Eisenerzer Reichenstein, das Gößeck und die Hohe Zölz und ein paar kleinere Ziele für schlechtes Wetter. Wichtig war, Spaß an unseren Unternehmungen zu haben, bloß keinen Stress und so unabhängig zu sein wie nur irgendwie möglich.

Montag, 29. Mai 2023

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Abreise am Morgen mit kurzem Abstecher ins Radmertal, um die Schneelage zu peilen. Bis zur Lugauer Plan alles schneefrei, in der Plan genau am Weg Schnee, der sich am Grat leicht umgehen lässt. Heißt, der Lugauer wäre eine Option. Als nächstes, die Mittagszeit naht, haben wir Eisenerz unsicher gemacht. Ein wenig spazieren gehen, Mittagessen, wieder spazieren gehen und dann weiter gen Süden.

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Eisenerzer Impressionen

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Spaziergang zum Schichtturm

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Rast mit Blick zum Pfaffenstein

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Der Schichtturm, eines der Wahrzeichen von Eisenerz

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Blick über den nördlichen Teil von Eisenerz zum Hochblaser 1771m

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Blick zu Erzberg und Eisenerzer Reichenstein

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Nachdem wir uns dann noch die Ausgangspunkte beim Reiting und  bei der Hohen Zölz angeschaut haben (Feiertag und damit volle Parkplätze), kehren wir zum Präbichl zurück und beziehen unsere Unterkunft. In der Latschenstub’n waren wir schon im Herbst einquartiert und haben nur beste Erfahrungen gemacht.

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Egal, in welche Richtung man schaut, schön ist es hier überall und auf der Terrasse kann man herrlich entspannen.

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Da fühlt man sich fast wie zuhause. Sonja und Eddie

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Abenddämmerung

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Dann bis morgen. Gute Nacht.

Dienstag, 30. Mai 2023

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Eingang Schardorf, Blick zum Reiting. Der Bechlgraben, der Grießkogel 2148m und das Gößeck 2214m sind hier schön zu erkennen.

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6:40 Uhr. Der Parkplatz (eine kleinere und eine große Stellfläche) waren gestern noch gesteckt voll, heute sind wir die Einzigen. Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine und viel Eifer im Gepäck, so stapfen wir los.

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Wie unheimlich hilfreich heutzutage das weltweite Web sein kann, zeigte diese Tour ganz besonders. Der Reiting ist von uns aus zu weit weg, um einfach ein paar Mal hin zu fahren, sich die Örtlichkeiten anzuschauen und die beste Ausgangsposition auszusuchen. Vor allem die Wahl des Weges ist heute wesentlich einfacher zu recherchieren, als das früher der Fall gewesen wäre. Eigentlich wollten wir durch den Bechlgraben aufsteigen. Alternativen, die mir noch (aus Wanderbüchern) bekannt waren, wären das Kaisertal oder der Grataufstieg über Klauen 1849m und Kahlwandspitze 2090m gewesen, weit und steil. Dann hab ich bei den Recherchen die Alternative gefunden. Start wie beim Aufstieg durch den Bechlgraben, aber dann auf einen Jagdsteig abzweigen und westlich des Bechlgraben über den Kamm rauf. Und es war gut so!

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Übersicht Google Earth. Vom Ausgangspunkt am Wanderparkplatz nach dem Hof Zeller hinter Schardorf (893m) zum Gipfel liegen etwas über 1300Hm vor uns.

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Los geht’s auf einer Schotterstraße gleich hinterm Schranken.

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Am Ende dieser Straße, in einem strengen Wasserschutzgebiet (mehrere Brunnen, eingezäuntes Gelände) zweigt der Weg als Pfad links in den Wald ab.

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Hier muß die Entscheidung fallen. Zweite Chance gibt es keine. Will man durch den Bechlgraben aufsteigen oder am (unmarkierten) Jagdsteig? Folgt man dem Schild nach rechts, steigt man durch den Bechlgraben, nimmt man den linken Steig, ist die Charakteristik des Aufstieges eine gänzlich andere. Wir entscheiden uns, schon alleine wegen der Möglichkeit von Schnee im Graben, für den Jagdsteig.

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Im unteren Teil ist das Steiglein durchaus mit dem Steig vom Sandgraben zur Niederscheibenalm am Gamsstein bei Hollenstein vergleichbar. Wenig steil, ja sogar richtig gemütlich ansteigend mäandert das Steiglein durch das mehr oder weniger steile Waldbelände stetig höher.

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Wir haben dieses Steiglein sofort ins Herz geschlossen.

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Einmal ist ein Wildzaun zu übersteigen. Für Hunde kein Problem. Gleich neben der Leiter ist unten eine Öffnung, durch die auch größere Hunde passen.

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Langsam gewinnen wir so viel an Höhe, daß es auch dann und wann einmal zu einer schönen Aussicht kommt. Wir sind aber erst gut eine Stunde unterwegs.

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Hindernisse wie dieses sind leicht zu überwinden, der “Jagdsteig” entpuppt sich immer mehr als hervorragend instandgehaltener und  offensichtlich gut begangener, wunderschöner Weg.

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Mit zunehmender Höhe häufen sich die schönen Ausblicke.

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Wenn man auf den Grat nördlich des Bechlgraben schaut, könnte sich das als frustrierend auswirken, weil diese Zinken, die relativ zum Gipfel weit unten sind, sich noch immer so hoch über uns befinden.

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Wunderschöner Ausblick in den Süden. Irgendwo da unten sind wir los gestiefelt.

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Waldorf & Statler

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Der Waldboden weicht immer mehr felsigem Untergrund.

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Langsam sind wir an der Baumgrenze

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Diese Jagdhütte steht verschiedenen Beschreibungen nach in der Nähe des Rumpeleck. Gerne würde ich wissen, wie und von wem diese Hütte gebaut wurde. Die Lage ist für eine Jagdhütte ein wenig seltsam.

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Dieser Stein liegt bei der Hütte, ich laß ihn aber liegen.

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Insgesamt scheint das Ding in keinem schlechten Zustand zu sein.

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Dann stehen wir plötzlich vor einer Almwiese. Die Pflöcke stehen, der Zaun ist allerdings noch nicht gespannt.

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Über uns (rechts) ist der Grieskogel 2148m zu sehen und dient ab jetzt als Indikator für den Fortschritt im Aufstieg.

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Der Reiting entpuppt sich, je höher wir steigen, als Blumenberg.

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Eddie fühlt sich pudel……äh……yorkiewohl.

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Da unten ist der Bechlgraben

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In so einer Umgebung wird einem bewusst, wie klein und unbedeutend man eigentlich ist.

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Blick zum Gößeck, unserem Ziel. Jetzt ist es nicht mehr weit.

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Der Ausblick öffnet sich beim Gipfelanstieg zu jeder Seite

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Nur vor uns am Gipfelhang ist außer grobes Gras und einem Schneefeld noch nicht viel zu sehen.

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Aber jetzt!

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11 Uhr. Gößeck, mit 2214m der höchste Punkt der Eisenerzer Alpen. Ein Dank an den unbekannten Wanderer, der uns fotografiert hat.

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Vom Gesäuse bis zu den Eisenerzer Bergen breitet sich alles vor uns aus.

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Sehr interessanter Ausblick, weil genau vor uns, etwas links der Bildmitte, die Hohe Zölz zu sehen ist, die wir am Donnerstag besteigen wollen. Links dahinter der Eisenerzer Reichenstein, rechts davon der Kamm, auf dem der Grete Klinger Steig über die Vordernberger Mauer zum Fahnenköpfl führt.

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Blick nach Südosten über Trofaiach hinweg

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Blick zum Nachbarn hinüber, dem Grieskogel mit 2148m. Das ist zwar klarerweise kein eigener Berg, aber doch ein Mugel, den man bestiegen haben sollte, wenn man schon hier ist. Sonst ärgern wir uns hinterher immer maßlos. Ich weiß jetzt zwar noch nicht mit Sicherheit, daß wir da hinüber gehen, aber ich hab so das Gefühl, also ob….

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Der Schnee, hier heroben in der Sonne gottlob nicht viel davon, ist recht sulzig und unangenehm. Der Gedanke, auf so eine Art von Schnee im steilen, schattigen  Bechlgraben zu treffen, den wir noch dazu nicht kennen, lässt uns ganz klar entscheiden, daß wir am Aufstiegsweg wieder absteigen werden.

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Noch ein Blick in den nördlichen Abgrund, dann stapfen wir wieder nach unten zum Sattel, der Gößeck und Grieskogel trennt.

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“Muß man eigentlich da oben gewesen sein?” frag ich, fast unten am Sattel und bei den Schildern angekommen. Wir haben ein provisorisches Gipfelkreuz in einem Steinhaufen gesehen und als ich in Sonjas Augen schau, biegen wir wortlos zum Grieskogel ab.

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Grieskogel 2148m

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Blick vom Grieskogel zum Gößeck.

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Blick hinunter zur Einsattelung zwischen Grieskogel und Gößeck, wo sich der einsame Wanderer vom Gößeck grade anschickt, ebenfalls herauf zu kommen. Ich hab nicht weiter drauf geachtet, weil der uns erzählt hat, er wäre schon ungefähr fünfzehn Mal aufs Gößeck gestiegen. Beim Abstieg zum Aufstiegsweg (dazu kommen wir gleich) haben wir den wieder getroffen, als er uns einholte. Ob wir uns vergangen hätten, fragte er, oder ob wir mit Absicht auf den Grieskogel gestiegen sind, was bei mir die Zahnräder der Gedächtnishalle in Bewegung setzte, weil ich mich frag, wie man bei klarer Sicht irrtümlich auf den Grieskogel steigen kann? Es stellte sich heraus, er ist uns einfach nachgegangen, weil er noch nie am Grieskogel war. Na, so ist unser seltsamer Brauch, bei einer Bergbesteigung auf alles andere auch, und wenn es noch so unwichtig ist, zu steigen, dem Fremden ebenfalls zugute gekommen und nach fünfzehn Gößeck Besteigungen war er jetzt auch am Grieskogel.

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Eigentlich war mir schon beim Aufstieg klar, wir müssten vermutlich den selben Weg auch wieder hinunter gehen, weil die Flanken dieses Mugel doch zu steil für einen direkten Abstieg erschienen. Als wir aber am Gipfel gen Südosten schauten, sahen wir große Steinmännern in einer Reihe hintereinander, in gleichen Abständen und in einer graden Linie angeordnet stehen und ich dachte, “Das ist kein Zufall, sondern das markiert einen Weg!” und wir stiegen den Steinmännern folgend den runden Rücken des Grieskogel hinunter.

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Die Steinmänner haben uns genau zu unserem Auf- und Abstiegsweg hinunter geleitet.

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Ein Blick zurück zum Gößeck, dann steigen wir weiter ab und verlieren diesen schönen Gipfel aus den Augen.

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Wir haben wieder die Almwiesen erreicht.

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Waldorf & Statler

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Da ist wieder diese Jagdhütte

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Im Eisenbeschlag eines Fensterladens klemmt dieser Stein, der jetzt ein Fensterbrett in Niederösterreich ziert.

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Ich wunder mich noch, daß ich diese Stelle vom Aufstieg nicht mehr in Erinnerung hab? Da sind wir auch nicht rauf, sondern ein paar Meter weiter rechts führt das Steiglein gemütlich um diese Steilstufe herum. Der direkte Abstieg hier ist jedoch auch kein Problem.

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Jugend forscht…..

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…. und liefert Ergebnisse.

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Vom Baum gefressen werden.

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Hatte ich beim Aufstieg zu fotografieren vergessen. Da gibt es einen Abzweig, bei dem man sich unbedingt rechts halten muß, sonst setzt es einen großen Umweg. Um das zu verhindern, sind hier zahlreich die Bäume beschriftet. “Steig!” steht drauf, um auf den richtigen Weg hinzuweisen. Wer das übersieht, der hat den Umweg auch verdient.

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Da müssen wir natürlich auch wieder drüber.

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Wir sind wieder unten und im Wasserschutzgebiet.

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Dann folgen wir noch ein Stück der Forststraße …

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… an diesem Brunnen vorbei aus dem Wald hinaus…

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… und sind schon wieder am Parkplatz. 14:35 Uhr. Knapp acht Stunden hat unsere Wanderung auf’s Gößeck gedauert, aber noch sind wir nicht fertig.

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Bei diesem kleinen Parkplatz gibt es Tisch und Bank und hier nehmen wir in Gesellschaft von Artgenossen unser Mittagessen ein. Nein, wir fressen denen nicht das Gras weg. Wir haben alles selber mit, was man zum Leben braucht.

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Der Kocher zischt, die Dosensuppe blubbert. Fehlt nur mehr eine größere Pfanne und eine Krenwurzen, und wir könnten Rindfleisch mit Semmelkren machen.

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Gesättigt und zufrieden verlassen wir nach einer Stunde Mittagspause Schardorf und den Reiting wieder in Richtung Norden.

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Am Abend, vor dem Einschlafen, haben wir noch eine Menge zu erzählen, was wir heute alles erlebt haben. Gute Nacht, bis Morgen.

Mittwoch, 31. Mai: Militärluftfahrtmuseum Hangar 8 Zeltweg
Donnerstag, 1. Juni: Hohe Zölz 1897m

26. Mai 2023

Ennstal/Leerensackriedel 1216m, Hochzöbel 1363m, Bodenwies 1540m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , — Benzin @ 22:28

Die Bodenwies ist der höchste Berg des Dürrensteigkamm, steht bei Wikipedia. Da es sich um kein politisches Thema handelt, dürfte das der Wahrheit entsprechen. Irgendwie wussten wir gar nicht, was wir heute anfangen sollten. Wir hatten viele Dinge im Kopf, aber keine Plan. Sonnbergüberschreitung von Waidhofen bis hinter Gaflenz wäre eine Option gewesen, aber irgend etwas sagte mir, heute fahren wir ins Ennstal und zur Nigelalm. Das hatte einen Grund. Wir planen schon lange die Überschreitung des Dürrensteigkammes und wir hatten ja auch schon angefangen, den Plan in die Realität umzuwandeln. Wir sind am 30. Juni 2021 vom Übergang zum Almkogel aufgestiegen und dann zum Burgspitz gewandert, am 3. Mai 2022 wanderten wir vom Brunnbacher Gamsstein über die Blauluckn zur Ennser Hütte, weiter zum Almkogel und wieder zurück und am 11. und 12. Juli 2022 haben wir von der Ennser Hütte aus die Überschreitung probiert, sind aber am dichten Nebel gescheitert. Wir waren froh, das Gipfelkreuz am Wieser zu finden, an eine Überschreitung der uns unbekannten Langlackenmauer war nicht zu denken. Die Bodenwies haben wir bisher zweimal bestiegen. Einmal mit Ausgangspunkt Nigelalm am 30. Mai 2021 und nochmals am 23. Mai 2022 von der Enns aus über den Borsee. Was wir also definitiv nicht kennen sind die Langlackenmauer, der Ochsenkogel, das Reiflingeck, den Hochzöbel und den Leerensackriedel. Abgesehen davon waren wir noch nie am Katzenhirn, dem nördlichsten Ende des Dürrensteigkammes.

Wir haben uns vorgenommen, Ende Mai, Anfang Juni die Überschreitung zu wagen, wollten aber vorher einmal das Gelände erkunden, weil wir noch nicht wissen, in welche Richtung wir die Tour gehen wollen. Ich meine, es ist nicht so, daß diese Überschreitung ein riesiges Ding wäre das eine ausgeklügelte Vorbereitung und Logistik benötigt. Keineswegs. Wir haben aber vor, diese Tour bei schönem Wetter zu gehen, weil wir die Aussicht genießen wollen und wir wollen auf jeden Fall Eddie mitnehmen. Eddie ist kein riesiger Lackl, Eddie ist ein Yorkshire Terrier. Mein Schlumpfhund, der mich überall hin begleitet, wo es nur irgendwie möglich ist. Ohne Eddie keine Tour, so einfach ist das. Der Wetterbericht hat bewölkt, kühl, aber trocken angesagt, also ideale Bedingungen für so eine Erkundung. Um Halb sechs sind wir zur Tankstelle gefahren, einen Kaffee trinken und dann ab ins Ennstal.

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7 Uhr bei der Nigelalm. Es ist bewölkt, mit rund 13°C angenehm kühl, aber sonst schön. Wir sind abmarschbereit, die Kühe auf der Weide warten schon auf uns.

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Die Kuli unten waren, weil eingezäunt, kein Problem und auch der Stier war brav.

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Auch die Kühe heroben haben sich artig verhalten. Kein Problem. Sollte eine Kuh neugierig werden, und die können sehr neugierig sein, nehm ich Eddie am Henkel und trag ihn. Wenn ich ihn herauf nehme und trage, bin ich draufgekommen, ist er für Kühe uninteressant und keine Gefahr.

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Hier, oberhalb der Weide, ist ein kleiner, na, eine Art Park eingerichtet, in dem über das Leben auf den Almen berichtet wird. Die Tafel ist zum Gedenken an eine Anna Kerschbaumsteiner, Schwagerin auf dieser Alm irgendwann einmal vor langer Zeit. Ich hab mir das noch nie genau angeschaut und hatte daher, bis zur Rückkehr von der Tour, keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat. Heute weiß ich mehr drüber, aber dazu später.

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Wir folgen den Forststraßen über mehrere Kreuzungen hinweg, alles gut markiert und beschildert, bis zum Anfang des Gratweg zum Gipfel der Bodenwies.

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Die Natur bringt wunderschöne Dinge hervor.

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Dieses Platzerl gefällt mir besonders gut. Blick zum Hochbrand (1242m) gegenüber.

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Blick am Hochbrand vorbei ins Ennstal und zu den Gesäusebergen.

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Der Anfang des Gratsteig. Es handelt sich hier um keinen scharfen, felsigen Grat, sondern um einen dieser für bewaldete Berge typischen Waldgrate, etwas runder, mit Wurzeln und vereinzelt mit Felsen durchsetzt, die wunderschön, gemütlich und für jedermann problemlos zu begehen sind.

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Wunderschöner Blick zum Kuhberg gegenüber.

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Waldorf & Statler

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Dieser Platz am Ende einer Forststraße wird einfach überquert und es geht schon wieder weiter im Wald aufwärts.

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Bevor wir wieder im Wald verschwinden, drehen wir uns nochmals um und schauen in die Gegend.

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8:34 Uhr. Da ist unser Wegteiler. Eineinhalb Stunden haben wir bis hierher gebraucht. Zum Bodenwiesgipfel sind es nach dem Schild noch eine halbe Stunde, aber heute haben wir etwas anderes vor. Wir zweigen hier nach rechts zum Leerensackriedel ab und folgen dem Steig, der hinüber bis zu Almkogel und Burgspitz im Norden des Dürrensteigkammes führt. Das ist jetzt Neuland für uns.

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Ein klarer Fall für meine Steinesammlung. Grenzsteine aller Art, markiert, nummeriert, was auch immer, werden von mir fotografiert, wo immer ich sie finde.

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In dieser Schneise steigen wir schier endlos ab und ich frag mich schon, wie weit unten wir da wohl wieder heraus kommen? Bahnhof Kleinreifling 30 Minuten? Nein, nur Spaß. Ich weiß, wie weit dieser Abstieg ungefähr runter geht. Hab ja eine gute topografische Karte. Ich finde es nur immer wieder lustig, wie weit einem in unbekanntem Gelände so ein Ab- oder Aufstieg vorkommt, obwohl die selbe Strecke dann in umgekehrter Richtung, wenn man das Gelände einmal kennt, wesentlich kürzer erscheint. So war da auch hier. Im Abstieg kam und das schier endlos vor, in umgekehrter Richtung im Aufstieg schien es gefühlt wesentlich kürzer.

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Kaum aus dem Wald heraußen, wird die Sache schon wesentlich freundlicher und gleich drauf macht das richtigen Spaß.

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Kuhberg, links dahinter Schrabachauerkogel

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Wir sind jetzt schon so weit nach Nordwesten gewandert, daß wir im Süden am Kuhberg vorbei zu Voralpe und Gamsstein schauen können.

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Unser Steiglein ist gut zu sehen und schön zu begehen. Man soll sich da aber nicht täuschen lassen. Ab Juli wird der Steig immer verwachsener, schwerer zu finden und unangenehmer zu begehen. Gras, Brennnessel und Dornen sollen einem das Leben dann wirklich schwer machen, haben uns Kenner auf der Ennser Hütter erzählt. Mai und Anfang Juni sind die beste Zeit für diese Tour.

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Leerensackriedel 1216m mit Blickrichtung Bodenwies.

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Dieser Felszahn da vorne ist das Markenzeichen des Leerensackriedel. Dahinter der Hochzöbel 1373m und rechts der Ochsenkogel 1444m

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Blick nach Südwesten. Hier erkenne ich ohne Orientierungshilfe genau gar nix.

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Bisher haben wir diesen Felszahn immer nur auf Bildern gesehen. Jetzt sind wir selber da.

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Dieser felsige Waldgrat zwischen Leerensackriedel und Hochzöbel ist ein Traum. Erinnert mich sofort an den Schwarzenberg bei Gresten, nur das hier alles um einiges größer ist. Von uns aus könnte es so bis zur Ennser Hütte weiter gehen.

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Diese fleißigen Waldbewohner verbauen langsam, aber sicher den Weg.

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Blick zu Reiflingeck und/oder Ochsenkogel. Was hier genau was ist, muß erst die Realität zeigen, wenn wir dort sind.

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Hier finden wir was komisches. Wüsste gerne, was das ist oder war.

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Könnte hier vielleicht einmal ein Mast verankert gewesen sein?

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Der Verbindungskamm zwischen Hochzöbel und Ochsenkogel

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Waldorf & Statler

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Jetzt rücken wir dem Hochzöbel auf den Pelz. Hier beim Aufstieg im Wald muß man ein wenig aufpassen, weil hier offenbar schon einige Male Bäume mit Markierungen umgerissen wurden und neue angebracht. Aber bergauf ist das nicht so schlimm. Abwärts muß man noch aufmerksamer sein.

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Plötzlicher Szenenwechsel. Eine flache Wiese und vor uns wird es blau.

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10:02 Uhr. Hochzöbel 1373m

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Pause

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Der Kamm zum Ochsenkogel unter uns und in Bildmitte die Langlackenmauer.

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10:30 Uhr. Wir stiefeln wieder los. Weiter in Richtung zum Ochsenkogel will ich nicht gehen, obwohl sich eine Besteigung desselben zeitmäßig noch locker ausgehen würde. Wenn ich da jetzt weiter gehe, dann sitzen wir in ein paar Stunden beim Kaffee in der Ennser Hütte, und das wäre ärgerlich. Hätten wir morgen Zeit, dann…. Wer weiß? Dem Schild nach sollen es von hier zum Gipfel der Bodenwies noch zwei Stunden sein. Schau ma einmal, um wieviel wir das überbieten können.

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Schau, schau, dieses Schild haben wir beim Hinmarsch gar nicht gesehen.

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Wir sind wieder beim Leerensackriedel

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Hier gibt es so viel zu schauen, daß wir uns die Aufgaben teilen müssen. Ich schau auf die Landschaft und Sonja auf die Blumen, und so komm ich, danke dafür, auch zu diesen schönen Aufnahmen, die die Pracht der Bergwelt auf eine ganz andere Art zeigen.

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11:46 Uhr. Zurück bei der Kreuzung. Wir kommen vom Leerensackriedel und gehen jetzt rechts (Süden) zum Gipfel der Bodenwies. In 30 Minuten sollten wir laut Schild oben sein. Links (in einem Bogen nach Norden) kämen wir wieder zum Aufstiegsweg.

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Jetzt ist es nicht mehr weit.

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12:42 Uhr. Gipfel Bodenwies.

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Tamischbachturm, Tieflimauer, Kleiner Buchstein und Großer Buchstein im Dunst.

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Hier käme man in 15 Minuten zur Schüttbauern Alm. Wir gehen grade weiter.

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Jetzt, wo wir dabei sind, die Bodenwies der Länge nach von Süden nach Norden zu umgehen und hauptsächlich auf Forststraßen angewiesen sind, beginnt sich die Sache zu ziehen und die Füße schmerzen schon. Ich hab den linken Schuh vorm Abstieg zu fest geschnürt.

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Endlich runter mit dem Schuh. Tut das gut!

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Weiter, eine Abkürzung durch den Wald an einem Jagdhaus vorbei, wo offenbar grade der Kamin angeheizt wird. Freundlich werden wir gegrüßt und grüßen zurück.

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Noch 40 Minuten, steht da.

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Der Kuhberg als Indikator, wo wir uns befinden.

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Wir sind wieder oberhalb der Nigelalm, wo einem in diesem kleinen Park vom Leben auf den Almen erzählt wird. Es ist nicht spät, wir haben Zeit, ich hab grad Lust und so setzt ich mich da hin und beginn zu lesen. Zuerst eine fiktive Geschichte über zwei Mädchen, die auf der Alm leben.

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Das ist die fiktive Geschichte vom Almleben. Als ich dann umblätterte, begann ich zu schlucken. Anna Kerschbaumsteiner, an die hier gedacht wird, war keine alte Frau, die irgend etwas besonderes vollbracht hat, wie ich vermutete. Sie war ein 15 jähriges Mädchen, daß am 12. Juni 1924 auf der Reiflingbaueralm, in ihrem ersten Jahr auf einer Alm, von einem Salzburger Holzknecht ermordet wurde. Diese Tat soll laut den Niederschriften das ehemals unschuldige Leben auf den Almen dramatisch verändert haben. Ab diesem Zeitpunkt fühlte man sich sicherer, wenn man bewaffnet war.

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Nachdem ich diese traurige Geschichte gelesen hatte, begannen wir mit dem Abstieg zur Nigelalm, die nur mehr wenige Minuten unter uns lag.

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Die hatten schon sehnsüchtig auf uns gewartet und jetzt waren wir Rindsviecher wieder unter uns.

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Wieder bei der Nigelalm. Wir haben viel gesehen und dazu gelernt. Nach fast auf die Minute genau neun Stunden war dieser wunderschöner Tag in der Natur wieder zu Ende gegangen.

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Karte zur Tour

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