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11. April 2023

2023. 04. 11. Weyer OÖ/Kreuzberg 611m, Feichteck 1114m

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Am Montag hat das Wetter für Dienstag schlecht ausgeschaut, also was mach ma? Der Gamingstein wäre eine Option. Keine Aussicht, Wetter also egal. Ich war vor zwanzig Jahren letztmals oben, Sonja noch nie. Oder Ybbskogel. Haben wir vom Nachbarberg aus gesehen, oben waren wir beide noch nie. Vermutlich auch keine Aussicht, ergo Wetter egal. Am Dienstag in der Früh fällt mir etwas anderes ein. “Gehen wir in Weyer auf den Kreuzberg (611m) und anschließend weiter auf das Mühleck (648m). Da führen laut Karte Wanderwege hin, ergo spielt das Wetter sicher keine große Rolle”. Also fahren wir im frühen Vormittag nach einer Kaffeepause nach Weyer.

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Übersicht Google Earth

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Karte zur Tour. Einige Passagen und Wege, die wir gingen, sind offenbar auf keiner Karte eingezeichnet und darum ist die gegangene Strecke nicht hundertprozentig mit der eingezeichneten identisch.

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Bei der Abfahrt ist es noch schwer bewölkt, bei Kematen beginnt es zu regnen und in Gleiß hört es auf zu regnen. Es beginnt zu  schütten. Unbeirrt fahren wir weiter. Wenn’s in Weyer noch immer so schüttet, haben wir ausgemacht, dann drehen wir um, kaufen in Kematen beim Poldi ein paar schöne Stück Schopfbraten und lassen die Kochtöpfe glühen. In Gaflenz lässt der Regen nach und in Weyer hört er ganz auf. Wir parken am öffentlichen Parkplatz beim Bahnhof und ziehen uns um. Sicherheitshalber gleich von Anfang an mit GTX Jacke und Hose. Der Rucksack ist so recht leicht, weil außer Wasser für mich und Eddie praktisch nix mehr drinnen ist, Eddie wird angeleint und es kann los gehen. Ah, ja. Wir kennen uns beide nicht aus, haben aber eine Karte und ein paar Ausdrucke von digitalen Karten mit, also zuerst einmal schauen, wo wir hin müssen.

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9:35 Uhr. Zuerst einmal auf der Bahnhofspromenade nach links (Südwesten) bis zu einer Unterführung und dort nach rechts durch.

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Hier folgen wir diesem Wegerl ein Stück.

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Wir wissen absolut nix vom Kreuzberg, nur soviel, wie die Karten hergeben. Da sind ein ganzer Haufen Steige eingezeichnet, aber wie die heißen und wo die genau hin führen, wissen wir nicht und können uns nur auf unsere Karte und auf das Gefühl verlassen.

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Rückblick zum Bahnhof.

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Ein Zug rumpelt unter uns vorbei. Im Hintergrund das Rapoldeck 1195m, der Vorgipfel vom Schrabachauerkogel sozusagen.

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10 Uhr. Unter der GTX Jacke wird es heiß. Wir packen sie in die Rucksäcke, lassen die Hosen aber noch an. Man weiß ja nie. Ich witzle noch, “Wir werden wohl den ganzen Tag keinen einzigen Regentropfen mehr sehen!” Wir hatten noch keine Ahnung, welche Sauerei diese Tour noch werden sollte.

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Die Wanderwege sind hier wunderschön (weiter unten hatte es einen Baum umgerissen und damit den halben Weg mit, aber daran wurde grade gearbeitet), topfeben und auch von alten, einigermaßen fitten Menschen (wie mich zum Beispiel) gut zu begehen. Hier zweigt allerdings ein hübsches Steiglein nach oben ab und wir werden neugierig. Ziel steht keines drauf, nur ein Namen. Aber ist ja egal. Er führt nach oben, ergo in die richtige Richtung.

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Alleine diese kleinen Taferl zeigen, wie viel Liebe zum Detail da drinnen steckt, und so sind die Steige des ganzen Kreuzberg angelegt. Unglaublich liebevoll gebaut und gepflegt.

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Das Königsbankerl am Königswegerl

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Hier hatte offenbar ein Sturmschaden einen Baum mitsamt dem Weg weggerissen.

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Nachdem wir ein normales Wanderwegerl (Wanderautobahn) queren, geht’s in gleicher Art aufwärts weiter. Diesmal heißt das Steigerl Himmelstufen.

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Das Steigerl ist angenehm steil und steht einem durchschnittlichem Alpinsteig in nichts nach, und tatsächlich, hier gibt es Stufen.

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Die führen gottlob nicht direkt in den Himmel, sondern zum Gipfel des Kreuzberg.

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10:26 Uhr. Kreuzberg 611m

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Blick über Weyer in Richtung Gaflenz (Nordosten).

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Blick in Richtung Süden zum Kuhberg 1415m.

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Waldorf & Statler. Die Laune ist bestens, die Regenhosen haben wir schon abgelegt und im Rucksack verstaut. Die Welt ist schön.

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Hinter den Gekreuzigten geht’s gleich flach weiter in Richtung unserem nächsten Ziel, das Mühleck (zumindest hatten wir das vor). Ob man den linken oder rechten Weg nimmt, spielt keine Rolle. Beide treffen sich weiter hinten wieder und führen in die gleiche Richtung.

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Das Steiglein führt durch einen herrlichen Wald…

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… zu dieser Kreuzung. Laut unserer Karte wäre es egal, ob wir der Forststraße links folgen oder dem Waldweg in der Mitte. Wir folgen dem Waldweg in der Mitte, der zu einem schönen Steig wird.

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Diese Taferl und Markierungen sind nur für diejenigen hilfreich, die im Besitz einer Karte sind, auf der diese Nummern und Steige verzeichnet sind. Aber wer Augen im Kopf hat und eine Karte, der braucht diese Taferl eigentlich nicht. Äh, ja, theoretisch zumindest. Auf einem dieser Hinweisbäume war dann ein Holztaferl, auf dem Stand “Feichteck” und zeigte nach links. Ein Feichteck hatte ich nicht geplant und ich mußte nachschauen, was das ist und wo das ist. Es stellte sich dann heraus, das Feichteck ist mit seinen 1114m der höchste Gipfel dieses gesamten Berges. Ein Blick genügte, dann war unser ursprüngliches Ziel, das Mühleck, kein Thema mehr. Unser nächstes Ziel hieß ab sofort Feichteck. Sofern wir den Weg dorthin finden!

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Das Weg hier ist ein absoluter Wahnsinn. Da kannst du fast mit Rollschuhen fahren.

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Jetzt gibt es auch immer wieder eine schöne Aussicht. Hier beispielsweise zum Dürrensteigkamm und zum Ennsberg.

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Hinter uns das Rapoldeck

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Wir sind wieder bei einer Forststraßenkreuzung, gehen an den Rand der Geländekante und schauen, was es zu sehen gibt.

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Blick zum Heiligenstein 786m

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Zwei Forststraßen zweigen nach links ab, eine nach rechts. Wir nehmen den Steig in der Mitte…

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… unter der Hochspannungsleitung durch (die man zur Orientierung auf der Karte verwenden kann)

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Hier ist nicht das Parlament. Hier werden keine großen Versprechungen gemacht und nicht gehalten.

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Rechts der Ennsberg, in Bildmitte der Kuhberg und links hinten die schneebedeckten Gipfel des großen und kleinen Buchstein.

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Wir kamen zu einem Abzweig. Rechts hätte ein schönes Steiglein in großem Bogen zum Mühleck geführt. aber gradeaus führen Steigspuren einem Kamm entlang nach oben. Wir wollen ja inzwischen zum Feichteck und dazu müssen wir nach Westen, ergo passt dieser Anstieg am Kamm recht gut zu unserem Vorhaben. Markierungen gibt es hier nur sehr wenige und man weiß eigentlich nicht, was sie markieren beziehungsweise, wohin dieser markierte Weg führt.

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Dieser Kamm da hinauf hat es in sich. Bezaubernde Blumen…

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… Hammer Aussicht! Links im Vordergrund der Heiligenstein, dahinter der Kamm, der vom Holzerkogel bis zum Wetterkogel oder zur Amstettner Hütte führt. Ganz rechts das Rapoldeck.

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Ein Stück weiter oben wird die Aussicht noch besser. Links Rapoldeck, in Bildmitte (schneebedeckt im Hintergrund) die Buchsteingruppe und rechts der Ennsberg. Genau vor und unter uns der Kamm zum Kreuzberg.

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Eine lange Querung führt uns nach links und erinnert ein wenig an den Knappensteig in Eisenerz.

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Wir gewinnen immer mehr an Höhe und die Aussicht wird immer besser. Rechts im Hintergrund der Hegerberg (Lärmerstange 1477m), den wir am 19. Juli 2022 überschritten und auch so schon öfters besucht haben.

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Dieses Schild sagt, hier geht’s (rechts) in einer Stunde zum Feichteck. Ein Stück weiter steht nochmals so ein Schild, daß genau das selbe verspricht. Markierungen gibt es hier keine mehr. Karte und Gefühl bestimmen hier den Weg.

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Dieser Karrenweg führt uns…

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große Überraschung!, zu einer Almwiese. Die Fußspuren im Schnee sagen mir, wir sind hier richtig. Um diese Jahreszeit geht hier keiner, weil hier so eine schöne Wiese ist. Da gehen Leute, weil sie zum Feichteck wollen oder von dort kommen.

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Hier bekommen sogar die Bäume kalte Füße. Wir nutzen diese Bäume kurz als Deckung, weil es leicht zu regnen begonnen hat. Nur leicht, und darum ziehen wir auch die Regenhosen nicht an, sondern nur die Jacken.

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Blick zum Ennsberg und zum Dürrensteigkamm (Almkogel bis Burgspitz)

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Ein steiler Karrenweg führt weiter hinauf.

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Grenzstein von 1851. Wieder einer mehr in meiner Sammlung (NEIN, ich hab den nicht mitgenommen! Nur fotografiert!)

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Langsam, ganz langsam wird die Witterung rund um uns herum unwirtlicher.

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Vor und über uns breitet sich eine riesige Almwiese aus. @monsieurpeter hat in seinem Blog eine interessante Geschichte zu dieser Wiese.

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Selbst mitten in der Wiese steht einer dieser Grenzsteine.

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Irgendwie hab ich das Gefühl, da kommt ein Sauwetter auf uns zu und wir machen ein wenig schneller, weil wenn uns auf so einer großen, uns ungekannten Wiese der Nebel überrascht, dann wird’s lustig.

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Dort beim Wald wird das Gelände noch höher, also dort hin. Wir sind auf der Suche nach dem Gipfel.

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Stacheldraht hatten wir schon lange nicht mehr….

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Zum ersten Mal ein Blick nach Nordwesten. Ich hab hier keine Ahnung, was was ist.

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Nachdem wir hier vollkommen fremd sind, freuen wir uns auf ein paar Felsen und einen kleinen Grat…

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… aber das Gelände ändert sich gleich wieder und es geht, irgendwie wider Erwarten, immer weiter aufwärts. Es ist ein wenig schwer zu sagen, wie hoch wir hier sind, aber ganz offensichtlich noch lange nicht am Gipfel. Da vorne wird es immer höher und höher.

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Erinnert alles irgendwie ein wenig an den Kamm des Schrabachauerkogel

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Wir sind richtig gespannt, wie’s weiter geht. Der leichte Regen stört uns nicht, fällt gar nicht mehr auf. Nur mehr Neugierde, was als nächstes kommt.

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Der Mugel da drüben (gleich hinterm Baum) könnte der Reutkogel 1025m sein, sagt die Karte.

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Waldorf & Statler

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Da vorne wird’s noch um einiges höher.

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Das am rechten Bildrand könnte die Lindaumauer sein.

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Es ist hier zwar rundherum sehr verwachsen, aber das (unmarkierte) Steiglein ist tadellos zu begehen.

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Die Gipfelwiese?

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Ganz klar nein! Da vorne ist es noch um einiges höher.

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Noch immer nicht!

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Aber jetzt! 12:47 Uhr. Feichteck 1114m gradeaus.

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Den Stein hat die Sonja mitgenommen. Der hat jetzt ein gutes Zuhause. Ob der jemals wieder auf Reise gehen wird, ist fraglich. Auch bei mir lagern solche Steine auf diversen Fensterbrettern und erinnern mich an schöne Touren.

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Gleich daneben finden wir noch einen kleinen Steinhaufen und ein improvisiertes Gipfelzeichen.

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Es wäre ja recht schön hier. Besonders bei schönem Wetter. Unser Wetter wird leider immer miserabler und darum halten wir uns nicht lange auf und gehen gleich weiter.

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Weiter geht’s in östlicher Richtung und damit überschreiten wir den gesamten Kamm des Feichteck.

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Nochmals ein Blick zurück, dann müssen wir leider weiter.

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Der Schnee ist sehr unangenehm sulzig. Das rutscht wir Schmierseife.

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Wir sind im Osten auf diese Schotterstraße getroffen und folgen dieser im Uhrzeigersinn praktisch um den halben Berg herum. Da oben irgendwo sind wir vorhin herumgestiefelt.

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Jetzt heißt es nur mehr, einen Weg zu finden, auf dem wir sinnvoll zurück nach Weyer kommen.

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Da hat es einen Baum abgerissen, dessen Stamm und Trümmer quer über der Straße liegen.

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Passt. Da vorne sind wir von links unten herauf gekommen und dann über die Wiese am Waldrand nach oben gestiefelt. Jetzt gehen wir da wieder runter.

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Dieser Karrenweg ist jetzt schon ein alter Bekannter.

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Nochmals ein Blick zurück, dann geht’s abwärts.

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Zumindest vorerst einmal bis zu diesem Jagdunterstand. Hier rasten wir, weil das die einzige trockene Gelegenheit dazu ist. Eddie bekommt was zu fressen und wir trinken einmal. Fressen und trinken kommt heute irgendwie ständig zu kurz.

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Waldorf & Statler

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Forststraße Holzlucke. Hier waren wir schon und ich hatte mich gefragt, wo den dieses Feichteck sein könnte? Jetzt wissen wir es.

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Auch hier waren wir heute schon einmal, aber diesmal sind wir im Abstieg, es regnet schon recht ordentlich und wir wollen einen Weg nehmen, den wir noch nicht kennen. Also steigen wir einem schmalen Pfad (Weyer Abzweig Kreuzberg) folgend nach unten.

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Die Richtung kann nicht so falsch sein. Vor uns im Dunst das Rapoldeck.

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Jetzt sehen wir auch, wo wir uns da bewegen. Wir sind auf einem Nebenkamm und links neben uns ist der Kamm des Kreuzberg. Das kann ja heiter werden. Wo kommen wir da unten raus und warum stand dort etwas von einer Kreuzung zum Kreuzberg?

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Die Auflösung ist ganz einfach. Wenn man diesem Pfad folgt, kommt man zu einer Forststraße und wenn man links abbiegt und der Straße folgt, erreicht man die Kreuzung bei der Hochspannungsleitung, wo wir heute schon einmal waren. Laut Karte sollte eigentlich schon vorher ein Steig zum Kreuzberg abzweigen. Wir machen allerdings etwas komplett anderes. Wir queren die Forststraße und gehen durch eine Art Hohlweg (durch die Nässe sehr rutschig!) schnurgrade nach unten weiter…

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… bis wir auf die nächste Forststraße treffen. Hier biegen wir links ab und folgen ihr nach unten. Dabei kommen wir an einer Kreuzung vorbei, die wir kennen. Man kann dort ein Auto parken und zu Rotmauer und Falkenstein gehen.

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Hier steht wieder einmal ein Schild. Wo Neudorf ist, weiß ich, aber mit Grossberg kann ich nichts anfangen. Wir gehen weiter, bis die Asphaltstraße beginnt.

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Das ist hier. Und dies ist gleichzeitig das letzte Foto des Tages. Nein, es ist nicht deswegen, weil ich keinen Film mehr mit hatte. Der Regen war inzwischen so stark, daß unsere Hosen pitschnaß waren. Die Überhose hätte keinen Sinn mehr gehabt. Mein Mobiltelefon war ebenfalls schon nass und ich schaltete es hier aus und steckte es in den Rucksack. Von hier aus zurück zum Bahnhof ist aber nicht schwer zu finden. Der Straße über eine Links- und eine Rechtskehre nach unten folgen, nach der Rechtskehre einem Feldweg folgen, der links abzweigt (jetzt im Frühling kann man über die Wiese abkürzen), bis ,man wieder auf eine Asphaltstraße kommt. Dort kurz links und dann über eine Rechtskehre ein Stück hinauf. Der Straße bis kurz vor ihr Ende folgen und links auf einen schmalen Weg (Schild “Weyer”) zurück nach Weyer. Man kommt genau bei der Bahnpromenade heraus und folgt dieser bis zum Bahnhof in Richtung Nordosten. Schade finde ich, daß ich die Baustelle der Umfahrung nicht fotografieren konnte. Der Eingang des neuen Tunnel schaut wirklich gut aus. Um 15 Uhr waren wir nach gut fünf Stunden und fünfundzwanzig Minuten wieder am Ausgangspunkt zurück. Wir waren unterm Nabel bis zu den Schuhen pitschnaß, aber wir hatten Spaß. Wieder waren ein paar schöne Stunden in der Natur zu ENDE gegangen. Und was mir in letzter Zeit auffällt? Die Touren, die gar nicht geplant waren, die gehören zu den Besten.

4. April 2023

2023. 04. 04. Gaming/Föllbaumberg 1014m, Polzberg 1207m über Unter-Leiten

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , — Benzin @ 22:44

Heute scheint wieder gutes Wanderwetter zu sein. In den Niederungen um 2°C herum, auf 1500m  -9°C, bewölkter Himmel. Wir fahren wieder nach Gaming und trinken zuerst einmal an der Tankstelle einen Kaffee. Dann in den Gamingbachgraben bis Unter-Leiten (Seehöhe 430m). Vor der Brücke, wo der Weg zum Wasserfall und zur Polzbergkapelle beginnt, parken wir das Auto. Umziehen, Rucksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann los gehen. Unser Hauptziel ist heute der Föllbaumberg mit seinen eintausend und vierzehn Metern Höhe. Daß es diesen Föllbaumberg gibt, weiß ich, seit ich am Gipfel des Fadenauberges stand und nach Südwesten blickte. Ich hab daheim auf der Karte nachgeschaut, was das ist und dabei fiel der Entschluß, “da will ich hin!” Man kann diesen Föllbaumberg ganz einfach besteigen, indem man auf den Grubberg fährt, in Richtung Lackenhof abbiegt und die erste Güterstraße links nimmt. So kann man weit nach oben fahren, spart viele Höhenmeter und steht auf einem Tausender. Bei Tausendersammlern ist sowas recht beliebt. Hauptsache ein Gipfelfoto.

Nun, ich hab zwar vier Tausender in der Garage stehen, empfinde mich deswegen aber nicht als Tausendersammler und daher ist meine Vorgangsweise anders. Mir ist im Prinzip Wurscht, wie hoch der Mugel ist. Wenn ich da hin will, aus welchem Grund auch immer, dann will ich da hin und ich such mir eine Möglichkeit, dieses Ziel mit einer schönen Rundwanderung zu verbinden. Und dann schreib ich auch drüber. Das ist mit nicht peinlich. Wenn sich herausstellen sollte, daß dieser Föllbaumberg trotz des Anstieges von ganz unten keine große Tour ist, dann nehmen wir halt noch etwas anderes mit. Beispielsweise böte sich der Polzberg mit seinen 1207m an. Wir waren zweimal zusammen am Reit-Ahorn, einmal auch am Stierhaltkogel und ich alleine schon vor zwanzig Jahren hier in dieser Gegend. Ärgerlich irgendwie, aber am Polzberg war ich bis heute weder alleine noch mit Sonja. Das sollte sich ändern. Also auf geht’s!

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Karte zur Tour

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9:02 Uhr. Abmarsch in Richtung Wasserfall und zur Polzbergkapelle

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Schon nach wenigen Minuten erreichen wir diesen Abzweig und verlassen die Forststraße nach links auf einem recht steinigen, teilweise steilen, alten Ziehweg.

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Der Abzweig zum Wasserfall. “Den schauen wir uns am Rückweg an” meinen wir. Daraus wird nix, weil wir hier nicht wieder vorbei kommen.

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Die alten Holzschilder liegen zerbrochen in der Wiese.

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Erste Ausblicke tun sich auf, die bestätigen, wir gewinnen an Höhe.

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Auf der Ostseite des Bockmäuerl wüten hörbar Motorsägen, bei uns ist es still. Dieses Holz liegt hier schon länger herum.

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Die Westseite des Fadenauberg.

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Wir sind auf einen schmalen Steig abgebogen und legen so die letzten Höhenmeter bis zum Sattel bei der Polzbergkapelle zurück.

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Immer wieder faszinierend, das alte, verrostete Schild am Ausstieg des Pfades.

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Wir sind im Sattel bei der Polzbergkapelle. Blick in den Norden zum Dreieckberg in Bildmitte. Rechts der Gamingstein, links der Fadenauberg

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Blick nach Süden zum schneebedeckten Hetzkogel bei Lunz am See.

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Hier muß es deutlich unter 0°C haben, die Lacken sind dick zugefroren.

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Nochmals das alte Blechschild aus der Nähe.

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Wir gehen heute nicht, wie sonst immer, nach links oder Südosten, sondern wenden uns nach rechts oder Nordwesten.

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Blick zum markanten Schindelberg 1066m mit seinen felsigen Wänden. Auch dieser Mugel juckt mich schon länger, hat aber noch nie zu einer Tour gepasst.

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Blick zum Hetzkogel. Der Große Hetzkogel 1582m befindet sich ganz links.

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Die Aussicht wird immer grandioser. Links Scheiblingstein und Scheibe, in der Mitte der Dürrenstein und rechts der Hetzkogel.

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Wir sind nach rechts auf eine Forststraße abgebogen und finden Überreste aus der letzten Eiszeit. Die Steine wurden von den Eismassen verschoben, hierher transportiert und haben sich, als das Eis abtaute, am Holzstumpf niedergelassen, wo sie seitdem als Steinmännchen Wanderern zur Orientierung dienen. *hust*

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Wunderbares Platzerl mit herrlicher Aussicht. Dort drüben auf der Wiese beim Hochstand (links) werden wir beim Rückweg unsere Mittagspause machen.

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Wir latschen so weit aufwärts, bis mir die Karte sagt, wir müssten die Gipfelregion über uns haben. Dann suchen wir uns eine Stelle im Gelände, die (mit Hund) leicht begehbar ist und steigen aufwärts. Der Boden ist steinhart gefroren, stellenweise ist es eisig. Es ist sehr kalt.

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Das scheint auch mit Eddie begehbar zu sein, also rauf hier.

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Viel Berg kann nicht mehr über uns sein.

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10:30 Uhr. Vermessungsstange am Föllbaumberg 1014m.

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Meiner Schätzung nach ist der Felsen da hinter noch ein wenig höher. Also hin dort.

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Grenzstein, Markierungsstein, was auch immer.

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Da hinten ist es noch ein wenig höher? Geh ma schauen.

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Na bum, da geht’s runter. Aber schöne Aussicht.

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Also Daumen x Pi, wenn ich das da oben alles vergleiche, dann ist dieser Felsen der höchste Punkt und hier ist auch ein kleiner Steinhaufen mit einem Holzstecken als Gipfelzeichen.

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Da wäre der Grat noch weiter gegangen und ich hab überlegt, ob man von hier nicht durch die Senke zum anderen Mugel ohne Namen nebenan (östlich) gehen könnte. Der hätte, glaub ich, eine bessere Aussicht. Irgendwie hat es dann aber so ausgeschaut, als wäre dort vorne ein steiler Abbruch, der eine Weitergehen verunmöglicht. Ich wollte aber nicht da hin gehen, um nachzuschauen, weil es hier so hart und eisig war und die Hilfssteigeisen hatte ich nicht mitgenommen. Da kann man, wenn man ausrutscht, links und rechts ziemlich weit hinunter fallen.

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Der Gipfelzacken am Föllbaumberg.

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Ein knorriger Geselle

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Waldorf & Statler

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Wir stiefeln noch ein wenig herum und schauen, was es noch zu sehen gibt, dann steigen wir wieder runter. Mission Föllbaumberg erledigt.

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In Serpentinen führt uns die Schotterstraße wieder durch den Wald hinunter.

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11:05 Uhr. “Was ist?” frag ich,  “Mach ma dort beim Hochstand Mittagspause? Wäre ideal für die Küche und einen schöneren Ausblick werden wir heute nicht mehr finden!”

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Die Küche ist im Handumdrehen aufgebaut und die Südtiroler Bauernsuppe steht am Kocher. Jetzt gibt’s auch für Eddie ordentlich zu Fressen.

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Heiße Suppe, windstill, ganz leichter Schneefall, Herz, was willst du mehr? Wunderschön ist es hier.

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11:45 Uhr. Wir sind zurück bei der Polzbergkapelle. Da sind wir herauf gekommen. In Bildmitte der Dreieckberg.

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Die Polzbergkapelle

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Jetzt gehen wir ein Stück in Richtung Lackenhof.

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Rückblick zum Föllbaumberg in Bildmitte.

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Marterl vor einem Jagdhaus.

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Wir gehen jetzt dieser Straße entlang, bis man entlang der Starkstromleitung über eine Wiese am markierten Weg weiter gehen müsste. Dort zweigen wir nach links unten auf der Forststraße ab und steigen zum Polzberg hoch.

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Zu einem Eiszapfen gefrorenes Harz.

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Kleine Jagdhütte.

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Bis in den oberen Bereich der Forststraße gibt es wieder Aus- noch Tiefblicke. Hier einer der ersten Ausblicke, links der Hetzkogel. Ab hier ist wieder alles beinhart gefroren und es liegt Schnee.

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Wunderschöner Ausblick zur Scheibe. Wir kommen jetzt auf eine Höhe, in der wir hier noch nie waren.

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Wunderschön. Hier wird aber gearbeitet. Wild lärmen die Motorsägen und der Bauer bringt mit seinem schweren Traktor am Anhänger (der im Leerzustand einen alten 15er Steirer den ganzen Hang mit hinunter reißen würde) das Holz nach unten.

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Diese Forststraße umrundet laut Karte den Gipfelbereich des Polzberg. Irgendwo hier müssen wir eine Stelle finden, wo wir im Gelände mit Eddie hoch steigen können.

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Markanter Hochstand. Also, ich muß schon sagen, die Leute, die das gebaut haben, Hut ab! Bäume so gleich geschnitten, daß die abgeschnittenen Äste das Fundament für die Plattform des Hochstandes bildet. Gefällt mir unheimlich gut. Da muß man irgendwo auch rauf können, denke ich.

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Wir finden eine Stelle, wo man mit Eddie hochsteigen kann. Hier sind wir schon über’m Hochstand.

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Ist das das Gipfelzeichen am Polzberg? Oder war da einmal was zum Gedenken an wen auch immer drinnen?

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Da ist es noch höher. Es geht wieder los, die Suche nach dem höchsten Punkt.

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13:39 Uhr. Wir haben dieses kleine Steinmandl zum höchsten Punkt erklärt. Polzberg 1207m

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Zur Erinnerung an unseren Besuch.

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Nachdem der Gipfelbereich von einer Forststraße eingekreist ist, drehen wir dort oben eine ausgiebige Runde, schauen uns alles an und steigen dann weitläufig im nordwestlichsten Teil des “Schiberls” zurück zur Forststraße. Rückblick nach oben.

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Ab jetzt geht’s bis zum Ursprung des Gamingbach nach unten.

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Gleich sind wir wieder bei der Wegteilung. Links entlang der Stromleitung in Richtung Dachsbach und rechts zur Polzbergkapelle. Es gibt einige hundert Meter vorm Abzweig noch eine dritte Möglichkeit, nämlich scharf nach rechts und am orografisch rechtem Ast des Gamsbachursprung der Forststraße entlang die nordwestlichen Hänge des Polzberg traversierend zum Neudeckbach hinunter, dem wir dann bis zum Ausgangspunkt folgen könnten. Wir überlegen kurz und sind uns dann still einig. Scharf rechts und auf geht’s!

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Gegenüber am Südhang des Gamingstein die Gegend von Ober-Leiten. Dort wollten wir gestern zum Gamingstein hochsteigen, aber dann ist es der Urmannsberg geworden.

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Ich wünsche mir, daß unmittelbar vor mir einmal ein Stück aus so einer Wand bricht und darinnen ein Saurier versteinert ist. Oder auch irgend was kleines. Etwas, was viele Millionen Jahre alt ist. Einmal möchte ich sowas in der Hand halten.

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Einige Wände sind voll mit Eiszapfen, so kalt ist es hier.

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Schmelzende Gletscher durch die Klimaerwärmung. *Pffff*

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Da vorne die Kreuzung am Anfang des Neudeckbachgraben, wo wir auf die Straße treffen, die vom Bärengraben runter kommt. Dort oben  kann man auch über einen schönen Steig zur Gföhler Alm gehen.

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Der Neudeckbach ist hier noch nicht groß, aber dafür kalt.

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Das eingewachsene Schild hab ich schon einmal gezeigt.

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Nagel rausgegangen, Wegweiser runter gefallen.

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Alter weißer Mann hat es wieder repariert.

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Da links sind wir herunter gekommen und da gradeaus gehen wir weiter.

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Es besteht Grund zur Annahme, daß das in der Mitte des Bildes der Föllbaumberg ist.

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Der Neudegbach

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Noch hundert Meter.

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16:02 Uhr. Nach genau sieben Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück. Jetzt ziehen wir noch schnell die Schuhe um und dann …

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… tun wir das, was wir eigentlich am Polzberg tun wollten, aber aus irgend einem Grund vergessen haben. Jetzt fressen wir alles zusammen, was noch da ist!

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Natürlich kommt auch der kleine Schlumpf nicht zu kurz.

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Wieder einmal sind ein paar wunderschöne Stunden in der Natur zu ENDE gegangen.

3. April 2023

2023. 04. 03. Gaming/Urmannsberg über Hofsattel, Abstieg über kompletten Südwestgrat

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , — Benzin @ 22:11

Der Wetterbericht spielt, wie seit rund drei Jahren, wieder verrückt. Nein, nicht das Wetter! Der Wetterbericht. Innerhalb von 24 Stunden kann sich die Vorhersage um 360° ins Gegenteil verkehren (©Annalena Bearbock, deutsche Außenministerin). Darum hat es auch wenig Sinn, am Vortag bei ZAMG nachzuschauen, welches Wetter dich morgen beim Wandern erwartet. Um 7 Uhr in der Früh steht sowieso was anderes dort und die Realität schaut nochmals anders aus. Ergo haben wir uns angewöhnt, wir planen etwas, fahren ins Zielgebiet und schauen dann, ob das Geplante möglich ist, sonst machen wir halt was anderes. Und das hat am Montag, dem 3. April dazu geführt, daß wir nicht bei Schlechtwetter den Gamingstein bestiegen, sondern ich bei recht passablem Wetter der Sonja den Urmannsberg zeigte. Diese Tour ist fast mit der vom 7. März identisch, als ich erstmals den Urmannsberg bestieg und erkundete. Der Hauptunterschied ist, daß wir beim Abstieg den gesamten Südwestgrat bis hinunter zu den Stacheldrahtverzäunten Weiden verwendeten. Ach ja, und ein Unterschied war noch der ganz leichte Schneefall, der die Wanderung teilweise fast märchenhaft machte.

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Karte zur Tour

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8:06 Uhr. Blick vom Neuhofner Hochkogel in den Süden.

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9:07 Uhr am Parkplatz im Ortszentrum neben dem Gamingbach. Wetter: Stark bewölkt, die Wolken sind aber hoch. Kein Nebel. Temperatur um 0°C. Adjustierung passt, Hund an der Leine, Auto versperrt, es kann los gehen.

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Über die Eisenstiege und dann zum Hofsattel

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Aha, Anfangsdatum eingetragen, aber kein Enddatum. Ungültig. Hätte wir Motorsägen gehört oder etwas von Arbeiten bemerkt, wären wir hier nicht gegangen. So viel Hausverstand haben wir selber und lebensmüde sind wir auch nicht. Aber so gehen wir weiter. Da stand noch auf einem Zettel, der Kirchsteinweg ist gesperrt. Diesen Weg wollen wir nicht gehen. Wir  gehen zum Hofsattel.

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Bei einer Linkskehre mit Bank das nächste Schild. Anfang und Ende richtig ausgefüllt. Passt. Wir haben nicht vor, vorige Woche hier zu gehen. Wir haben auch nicht vor, heute hier zu gehen, weil wir hinter der Bank ein schlecht sichtbares Steiglein nehmen, das eine Abkürzung ist.

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Wir haben die steile Abkürzung geschafft und sind wieder am regulären Weg. Nirgends Arbeiten zu sehen, nirgends Motorsägen zu hören. Kein Mensch hier, außer wir und Eddie.

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Hübscher Ausblick entlang der Starkstromleitung zwischen Gamingstein und Fadenauberg

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Der erste Blick zum Urmannsberg, der so weit hinten liegt, daß er von der Hauptstraße aus nur an zwei Stellen zu sehen ist, wenn man weiß, wo man schauen muß.

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Am Abzweig nach rechts unten sind wir vorbei gegangen und haben ein paar hundert Meter weiter hier auf 600m Seehöhe den Hofsattel erreicht.

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Hofsattel

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Weg neben dem Hofsattel. Da unten ist ein Baum mit einer schwarz/weiß Markierung. Dort der Steigspur und den Markierungen folgen.

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Rückblick zum Hofsattel. Vom Hofsattel aus sind noch ungefähr 200 Höhenmeter zu überwinden, etwa in der Mitte ist eine Forststraße zu queren. Oder man macht es so wie wir.

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Waldorf & Statler

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Wir sind auf der Forststraße, die offenbar nur mehr selten benützt wird. Deutlich ist die Querung des Steig zu erkennen. Wir sparen uns diese Querung und gehen im Uhrzeigersinn auf diesem Waldweg weiter bis zum seinem Ende.

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Da hinten ist das Ende der Forststraße. Wenn man bis ganz nach hinten geht, kann man rechts am Hang Steigspuren erkennen. Diesen Spuren folgen wir aufwärts. Bei nassem Wetter muß man dort ein wenig aufpassen. Das Gelände neben dem Steig ist recht steil.

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Etwas trüber Blick zum Industriegebiet von Kienberg. Es schneit ständig leicht, als würden Daunen vom Himmel fallen.

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Recht flott hat man die steile Böschung überwunden und erreicht wesentlich gemütlicheres Gelände.

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Das Gröbere vom Aufstieg haben wir geschafft. Ab jetzt überschreiten wir den Urmannsberg von Osten nach Westen. Da links vorne gäbe es noch einen Steig, der steil nach unten führt. Viel Laub liegt dort, das recht nass war.

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Schon nach wenigen Metern verengt sich der breite Rücken, auf dem wir aufstiegen, zu einer schmalen Schneide. Links ein durchwegs steiler, tiefer Abbruch, rechts ist die Hangneigung meist deutlich moderater.

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Das ist einer der Gründe, warum ich der Sonja unbedingt den Urmannsberg zeigen wollte. Von hier aus sieht man wunderschön zu Wieskogel, Naskogel, zum Schwarzenberg und in den Haindlgraben. Wir haben ja zusammen (mit Fred) am 6. Juli vorigen Jahres den Steig entlang der alten Holzriese im Haindlgraben erkundet und ich wollte ihr zeigen, wie der Haindlgraben vom Nachbarberg aus aussieht. Außerdem kann man dort drüben eine schöne Runde um den Naskogel herum wandern und dabei den Wieskogel, den Naskogel und den Schwarzenberg besteigen, wie ich das am 16. März gemacht hab. Bei dieser Wanderung ist es vorteilhaft, vorher am Urmannsberg gewesen zu sein, weil man dann weiß, wie das vom Nachbarberg aus ausschaut.

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Was man leider am Bild nicht festhalten konnte, war der ständige, leichte Schneefall, der so märchenhaft schön war.

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Steinhaufen mit kleinem Holzkreuz. Wenn man den Aufstiegsweg vom Hofsattel mit der Lage dieses Steinhaufen vergleicht, dann ist das sicher nicht der höchste Punkt des Urmannsberg, sondern ein Privatgipfelkreuz. Macht aber nichts. Es ist hübsch und schön gelegen.

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Das Steiglein führt uns hart am südlichen Abbruch entlang weiter, dem westlichen Ende des Berges entgegen…

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… wo sich auf einem Felszinken diese kleine, eiserne Gipfelkreuz befindet. Dies entspricht schon eher der auf den Karten eingezeichneten Lage des höchsten Punktes. Im Grunde ist es aber egal. Die Suche nach dem höchsten Punkt hier ist bestenfalls eine Macke, aber nicht so wichtig.

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Rückblick nach Osten.

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Jetzt verengt sich der Bergrücken noch weiter und kündigt so das Ende des Berges an.

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Nochmals ein Blick zurück zur deutlich ausgeprägten Nase, die dem Naskogel (vermute ich) den Namen gab.

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Gaming unter uns, rechts hinten in Bildmitte der Zürnerberg, rechts im Vordergrund unser Nachbar, der Dreieckberg.

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Wir haben das Ende des Urmannsberg erreicht. Ab jetzt geht es bergab.

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Den ersten Teil des Abstiegs bis zur Forststraße kenn ich schon, der weitere Verlauf ist mir neu.

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Abstiegsroute ungefähr. Man quert dabei zweimal eine Forststraße. Die Fortsetzung auf der anderen Seite ist mit ein wenig Geschick und Phantasie jedes Mal leicht zu finden.

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Der erste Teil des Abstieges ist nicht zu verfehlen. Deutlich führt ein schönes Steiglein nach unten.

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Schön und unschwierig mäandert das Steiglein durch den steilen Wald.

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Waldorf & Statler

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Der erste und mir bekannte Teil neigt sich dem Ende zu. Da unten ist die Forststraße zu erkennen, die wir gleich queren.

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Wir queren die Forststraße und gehen sofort bis zum steilen Abbruch weiter. Dort folgen wir der Abbruchkante nach rechts, bis ein schmales Steiglein entlang des Abbruches nach unten führt. Genau diesem Steiglein folgen wir wieder.

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Hübscher Ausblick entlang der Tormäuerstraße nach Osten.

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Man findet auch die eine oder andere Markierung, der Weg ist aber nirgends eingezeichnet.

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Unter uns eine steile Felswand, gegenüber von uns die Parkplätze und der Holzplatz am Filzmoossattel und der Schwarzenberg.

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Man muß hier aufpassen. Es gibt einen schönen, breiteren und recht deutlich zu erkennenden Steig, der durch den Wald abseits der Steilabbrüche nach unten führt. Wo der hin führt, weiß ich nicht. Wir bleiben immer am Grat nach unten.

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Jetzt kann man auch schon in die Hofrotte sehen.

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Dieser Abstieg macht richtig Freude.

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Da unten ist die nächste Forststraße zu erkennen.

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Hat Spaß gemacht.

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Dieses Kreuz ist auf richtigen Landkarten eingezeichnet. Am 18. Dezember 1933 ist hier um halb zehn am Vormittag ein Bundesförster bei Arbeiten von einer Lärche erschlagen worden. 33 Jahre ist der arme Karl nur geworden. Wenn man der Forststraße nach links folgt, kommt man genau zum Parkplatz am Filzmoossattel.

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Wir wollen aber nicht zum Filzmoossattel, sondern weiter da runter. Nach etwas Nachschau halten hinterm Kreuz finden wir auch Steigspuren nach unten.

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Hier findet sich auch ein nettes Plätzchen zum Rasten.

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Waldorf & Statler

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Nun ja. Wir sind dann diesen Steigspuren weiter nach unten gefolgt und auch tatsächlich bis ganz nach unten auf eine Weidefläche gekommen. Das Steiglein nach unten ist kein Problem, dafür der viele Stacheldraht um die Wiesen. Das beginnt schon am Waldrand. Stacheldraht, wohin man schaut. Wir steigen am westlichen Ende einer Felswand wieder einige Höhenmeter nach oben, weil wir glauben, weiter östlich wäre kein Stacheldraht. Das war ein Irrtum. Es ist egal, was man hier tut, überall ist Stacheldraht. Wir sind dann durch dieses Loch unterm Zaun gekrochen (vermutlich nicht die ersten), haben die Weide gequert und mußten dann nur noch einmal einen Stacheldraht überqueren, dann waren wir auf der Tormäuerstraße ein Stück westlich unterm Filzmoossattel.

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So, Rucksack wieder auf den Rücken und weiter geht’s zum nächsten Stacheldraht.

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Wir dachten, das wäre sowas wie ein Viehgatter, wo man durchgehen kann. Falsch. Das ist ein Jägeransitz, links und rechts mit drei Reihen Stacheldraht gesichert.

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Der letzte Stacheldraht des Tages ist leicht zu überwinden.

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Genau am Abbruch entlang dieser Felswand da drüben führt das Steiglein nach unten.

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Pffff, jetzt einmal eine kleine Rast.

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Und nun zurück nach Gaming.

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Blick zu Hofsattel und Urmannsberg.

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Das kleine, alte Häuschen fasziniert mich.

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Getränkebrunnen am Fischteich.

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Verlassenes (aber nicht verwahrlostes) Häuschen, bei dem ich mich frage, wann zum letzten Mal jemand durch diese Tür ging oder durch diese Fenster nach draußen geschaut hat.

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Das Gamingbachaquädukt ist ein Teil der II. Wiener Hochquellenwasserleitung, die mit einer Länge von 182km Wien mit Trinkwasser versorgt und im Dezember 1910 von Kaiser Franz II. eröffnet wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob wir mit unserem ganzen politischen Schwachsinn heute noch in der Lage wären, sowas zu bauen. Innerhalb von 10 Jahren wurde der Bau durchgezogen! Kann man sich unter heutigen politischen Bedingungen (Technik-, wissenschafts- und menschenfeindlich durch die Grünen) gar nicht mehr vorstellen.

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13:10 Uhr. Nach rund fünf Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück und ein paar schöne Stunden in der Natur sind zu ENDE.

Urmannsberg/Aufstieg Westgrat – Abstieg Spitzmauer Ostgrat

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