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14. August 2023

2023. 08. 14. Gaming/Urmannsberg – Spitzmauer Ostgrat

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Wir haben am Vormittag ein paar Stunden Zeit und ich hab eine Idee. Wir kennen alle Wege auf den Urmannsberg in Gaming. Alle bis auf einen. Wir kennen den Anfang dieses Weges, aber nicht den Weg. Wenn man den Urmannsberg über den Hofsattel besteigt, dort nur bis zur Querung der Forststraße aufsteigt (die ersten hundert Höhenmeter aus dem Hofsattel) und dann im Uhrzeigersinn um den Berg bis ans Straßenende herum geht, dann kann man auf Steigspuren zum Kamm des Urmannsberg hoch steigen. Genau dort oben, wo sich der Hang zurück lehnt, findet man an einem Baum links vorne eine rote Markierung und ungefähr dort findet man einen Steig, der sich relativ steil nach unten zieht. Den wollen wir heute begehen. Wir fahren nach Gaming und zum Filzmoossattel an der Tormäuerstraße, stellen dort das Auto ab und machen uns bereit.

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Im linken Bildteil der gesamte Ostgrat des Urmannsberg, aufgenommen bei einer Tour am 27. April 2023 westlich der Schlaglmäuer. Ungefähr in Bilddmitte sieht man eine steile Felsgruppe, die Spitzmauer. Genau dort ist der Scheidepunkt zwischen “einfach begehbar” und “nicht mehr so einfach begehbar”. Dazu später mehr.

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Karte zur Tour. Ab dort, wo der Grat sich nach Norden dreht, bin ich mir nicht sicher, welcher Linie, welchen Felsformationen wir nach unten folgten. Der Wald ist dort überall felsdurchsetzt und diese digitalen Karten sind sehr oft Müll, wenn es um Genauigkeit im Gelände geht. In der realen Welt sind dort allerdings schwarz/weiße Markierungen angebracht, die beim Abstieg manchmal hilfreich sein können. Es gibt dort auch ein paar Möglichkeiten, sich in gefährliches Gelände zu verirren. Aufmerksamkeit und Voraussicht sind wichtig.

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6:37 Uhr am Filzmoossattel auf 525m Seehöhe. Kleines Gepäck am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen. Wir folgen der Forststraße, die hier beginnt, bis zur ersten Kurve in Richtung Hofsattel.

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An der Außenseite dieser ersten Kurve steht dieses Wegkreuz, daß den Einstieg zum Aufstieg markiert. Genau gegenüber, auf der Innenseite der Kurve, findet man schwache Spuren am anfangs steilen Hang. Auch wenn es etwas seltsam aussieht, diesen Spuren folgt man auf die Böschung in den Wald.

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Links das Wegkreuz, rechts die verwachsene Böschung und da geht’s rauf.

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Na also! Und hier findet man auch ordentliche Steigspuren, die belegen, daß ich nicht gelogen hab.

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Wir gewinnen flott an Höhe

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Mit zunehmender Höhe wird der Steig schöner, aber auch steiniger und steiler.

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7 Uhr. Wir  sind knapp zwanzig Minuten unterwegs und haben einen tollen Aussichtspunkt erreicht. Entlang der Erlauf kann man hier bis zurück zu den Brandmäuer schauen.

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Hier legt sich der Kamm deutlich zurück und man geht gemütlich bis zur Querung der Forststraße.

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Waldorf & Statler

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Das ist die Forststraße. Es wird, bis wir auf der anderen Seite des Berges zur Erlauf runter kommen, die letzte Straße sein.

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Ganz genau gegenüber der Stelle, auf der man zur Forststraße kam, geht man in den Wald und findet auch sofort den deutlich erkennbaren Steig, der uns jetzt nach oben bringt.

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Die ersten paar Meter sind recht flach durch Laubwald, aber das ändert sich schnell.

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Es wird sukzessive steiler und je steiler es wird, desto näher ist man dem Gipfel.

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Glei sama oben.

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Blick über Gaming zum Zürnder 1096m. Rechts der Dreieckberg.

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7:30 Uhr. Wir sind beim kleinen Gipfelkreuz aus Metall. Ob dies hier der höchste Punkt ist oder später das kleine, provisorische Kreuz aus Zweigen, ist uns eigentlich egal. Es ist schön hier, und das zählt.

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7:33 Uhr beim kleinen Kreuz aus Holz, dahinter (rechts) der Schwarzenberg 1049m, die Gföhlalmspitze und der Rainstock 1296m

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Wir haben die Ostseite des Urmannsberg erreicht und folgen hier nicht mehr den deutlichen Steigspuren, die, etwas nach links (Norden) drehend, hinunter zum Ende der mittleren Forststraße führen würde, sondern steigen rechts (Osten) in den uns unbekannten Steig zum Ostgrat. Der Anfang des Steig ist deutlich sichtbar, steil und dicht mit Laub bedeckt, woraus sich schließen ließe, daß hier nicht all zu häufig gangen wird.

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Gleich am Anfang und auch in der Fortsetzung finden wir blasse Markierungen an Bäumen, die auf eine ehemals regere Wandertätigkeit auf diesem Teil des Berges deuten lässt. Warum heute eher nicht mehr so häufig hier gegangen wird, das zeigt sich uns später. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, daß man diesem Steig nur mit gutem Schuhwerk und als trittsicherer Geher mit gutem Orientierungssinn folgen sollte. Der leicht begehbare Teil ist mit diesen blassen Markierungen gekennzeichnet, die aber nur bis zu steilen Felsgruppen weiter unten reichen. Ab dort heißt es, entweder umdrehen und die selbe Strecke zurück, oder den schwarz/weißen Markierungen (spärlich, aber hilfreich) und dem Gelände relativ steil nach unten zu folgen. Bei schlechter Sicht und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten.

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Blick zurück zum Einstieg, an dessen Kante der erste Baum mit einer Markierung steht.

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Der allererste Abschnitt ist aufgrund seiner Steilheit und vor allem der kräftigen Laubschicht mit etwas Vorsicht zu genießen, aber schon nach wenigen Metern ändert sich das, der Hang verengt sich zu einem schönen Kamm und die Wanderung wird ein Genuss.

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Die Charakteristik des Gelände ändert sich aber zusehends und aus dem weichen, runden Kamm wird ein immer steilerer, mit Felsen durchsetzter Grat.

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Das schaut noch wilder aus, als es tatsächlich ist, etwas später wird es auch einmal wilder, als es am Bild ausschaut. Das gleicht sich über die gesamte Strecke recht gut aus.

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Auch Spaß muß sein. Hier findet man noch überall Spuren menschlicher Aktivitäten, heißt, umgefallene Baumstämme wurden noch zerschnitten.

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Ein Blick zum Industriegebiet bei Kienberg.

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Wir erreichen sowas wie eine Felsnase und ich frag mich, wie das hier weiter gehen soll, wenn es da vorne wirklich so steil ist, wie es von hier aus den Anschein hat. Na, gema einmal schauen.

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Hier, bei einer wunderschönen Aussicht, liegt ein nummerierter Stein. 13. steht drauf. Diese Nummern werden uns bald darauf nach unten begleiten.

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Toller Ausblick zur Erlauf. Was wir hier genau sehen, kann man mit etwas Aufmerksamkeit am ersten Bild des Beitrages ganz oben erkennen. Da ist die selbe Wiese aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

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Hier sehen wir erstmals auch diese Markierung, schwarz/weiß mit zwei oder drei Punkten, wie wir sie oft bei unseren Wanderungen finden. Man muß bei solchen Markierungen aufpassen. Wir fanden schon welche, denen kann man nur unter Zuhilfenahme eines Seiles folgen. Diese Markierungen hier werden uns allerdings am gesamten felsigen Grat bis zur Erlauf hinunter begleiten.

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Dieser Felsklotz (beim ersten Besuch ist kaum zu erkennen, daß man sich hier bei der Spitzmauer befindet) versperrt uns nun den Weiterweg am Grat. Glauben wir zumindest für ein paar Sekunden. Man kann ganz bequem am Steiglein links vom Felsklotz vorbeigehen bis zum Abbruch, der senkrecht in die Tiefe führt. Upssss…… “The End is Nigh!”

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Ich kraxle dann an der Breitseite auf den Felsen rauf und schau runter. Oioioi, da geht’s runter! Genau vor mir steht eine Felsnadel (die der Spitzmauer vermutlich den Namen gab). Ich schnapp mir das Handy und mach ein Foto, dann laß ich Sonja runter schauen. Da geht nix mehr weiter. Ende im Gelände. Was nun? Ah ja, die schwarzen Markierungen. Das hier ist genau die steile Felsgruppe, auf die ich beim ersten Bild ganz am Anfang hingewiesen hatte.

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Bild aufgenommen am 21. August bei der Fahrt von der Tormäuerstraße in Richtung Kienberg. Kurz vor der Kreuzung, wo man links über den Filzmoossattel nach Gaming fahren kann, kommt man zu dieser Stelle, wo man die Spitzmauer schön sieht. Hier wird klar, warum man am Grat nicht mehr weiter gen Osten gehen kann, sondern scharf nach Norden abbiegt.

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Eine Eisenstange und 12. Also da runter.

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Diese Markierungen “kennzeichnen” den Abstieg entlang des Felsgrat, der sich ab hier genau nach Norden dreht. Wie genau man diesem Grat folgt, hängt von vielen Umständen ab, wie eigenes Können, Zutrauen, Bodenbeschaffenheit usw. Etwa ab Mitte (nach rund zwanzig Minuten, schätze ich jetzt einmal) könnte man bei einem Schlechtwettereinbruch auch nach links in einen breiten, bewaldeten Trichter (oder Rinne) queren und relativ problemlos bis zur Erlauf absteigen. Wesentlich interessanter ist es natürlich, dem Grat so genau wie möglich zu folgen.

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Teilweise ist es verdammt steil hier.

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Teilweise ist es aber auch geradezu gemütlich. Es gefällt uns hier sehr gut.

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Das Moos ist gottlob trocken und rutscht nicht.

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Wir sind fast unten und sehen schon zur Straße.

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Rückblick auf die letzten Ausläufer der Felsen.

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Straße und Erlauf sind unter uns.

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8:54 Uhr. Unternehmen Urmannsberg Ostgrat erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht’s zurück zum Filzmoossattel.

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Die letzte Markierung steht kurz vor der Erlauf. Ob die schwarz/weiß markierte Tour dann durch die Erlauf führt, haben wir nicht herausgefunden.

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Wegkreuz am Filzmoossattel.

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10:06 Uhr. Ende der Tour. Jetzt sollten wir alle Routen auf den und am Urmannsberg begangen haben. Mit einer Ausnahme, weil den Steig, wie er in der digitalen Karte von opentopomaps im Westen Richtung Gipfel eingezeichnet ist, den gibt es nur in der digitalen, aber nicht in der realen Welt.

Wer sich für die Geologie und im speziellen für die Geologie im Gebiet des Urmannsberg interessiert, für den gibt es vielleicht HIER interessante Infos. Es handelt sich um eine PDF mit 15 Seiten inkl. Grafik.

8. August 2023

2023. 08. 08. Ybbstaler Alpen/Neuhaus/Zwieselberg 1463m

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , , , — Benzin @ 22:32

Das Wetter ist im Moment sehr durchwachsen und es regnet oft, daher hatten wir eine Tour geplant, die nicht weit von daheim weg ist, nicht hoch hinauf und möglichst in kein kompliziertes Gelände führt.  Da uns die Gegend um Neuhaus herum sehr gut gefällt und entlang der Zellerain Straße (B71) noch einige Mugel stehen, auf denen wir noch nie waren, sollte diesmal unser Ziel der Zwieselberg werden. Höhe und Prominenz sind nicht wichtig, solange es ein schöner Tag in der Natur wird.

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Gebietsübersicht auf Google Earth

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Karte zur Tour

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Ausgangspunkt war die kleine Siedlung Neuhaus, ein optimaler Stützpunkt für Wanderungen in der Umgebung. Der Aufstieg von hier aus zu den Zeller Hüten beispielsweise ist recht kurzweilig.

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Abmarsch um 8:05 Uhr, Temperatur 10°C, Ausgangshöhe 989m. Es ist bewölkt und wird von Stunde zu Stunde schöner.

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Das Tor ist meist offen. Wenn nicht, könnte man es leicht umgehen.

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Das sollte man sich durchlesen, wenn man unnötige Probleme vermeiden möchte. Gegenüber Forst-, Jagd- oder Fischereiaufsehern ist man gegebenenfalls Ausweispflichtig.

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Gleich nach wenigen Minuten zweigen wir bei der ersten Gabelung rechts hinauf ab und wandern bald darauf …

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… an diesem Wegkreuz vorbei, das in jeder guten Karte eingezeichnet ist.

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Beim nächsten Abzweig biegen wir nach rechts ab. Gradeaus ginge es zur Jägertalhöhe und zum Stausee an der Oisklause.

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Was dieses (sichtlich noch recht neues) Schild bedeuten soll, das haben wir nicht herausgefunden.

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Wer schöne Wälder mag, wird sich auf dieser Forststraße, die uns gemächlich immer höher bringt, recht wohl fühlen.

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Ein gut getarnter Sendemast.

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Es ist keineswegs so, daß man hier keine Aussicht genießt. Hier schauen wir auf steile Felswände am Berg gegenüber (Osten), bei denen es sich vermutlich um die Rohrwiesmäuer unter der Buchalm 1483m handelt.

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Und es gibt noch mehr schöne Ausblicke

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Hier genau nach Norden zum Saurüssel in Bildmitte. Im Tal verläuft die Zellerain Bundesstraße B71

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Dies ist ein wichtiger Kreuzungspunkt. Links kann man zur Möserhütte und “Auf den Mösern” wandern, ein angeblich Botanisch recht interessantes Gebiet und rechts könnte man auf der Forststraße unter die Osthänge des Zwieselberg zur Traxlermauer wandern. Kurz hatte ich bei der Planung angedacht, dieser Straße bis zu ihrem Ende zu folgen und dann links in den Osthängen zur kleinen Senke zwischen Zwieselberg und Elferkogel hoch zu steigen, aber dann, nach genauem Studium der Topografischen Karte, war mir die Sache zu happig. “Dürfte sich um sehr steiles Wiesen- und Waldgelände handeln”, dachte ich und es hat tagelang geregnet. Wir wandern daher gradeaus weiter bis zur Kreuzung am Klauswald.

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Bei diesem Wegkreuz wird an einen Waldarbeiter erinnert, der 1994 hier bei Arbeiten ums Leben kam. 1995 war die letzte Aktualisierung meiner Karte AEV ÖK25V, in der dieses Kreuz eingezeichnet ist.

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Die nächste Weggabelung ist dort, wo auf der Karte “Klauswald” steht. Links ginge es zum Stausee und zur Rehberghütte runter, rechts zum nördlichen Ende des Zwieselberg beim Elferkogel. Genau dieser Straße folgen wir jetzt.

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Die Natur bildet bizarre Formen und Muster

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Und auch für Naschkatzen ist einiges dabei. Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren finden wir heute.

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Wir befinden uns jetzt in der Südseite des Zwieselberg und die Aussicht wird teilweise sagenhaft. Hier ein Blick am Schwarzkogel (1426m) vorbei zum Hochschwab. Der Ebenstein und der Hochschwab, beide über zweitausend Meter hoch, leuchten schneebedeckt herüber!

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Wunderschöner Blick zur Kräuterin mit Fadenkamp 1804m, Graskogel 1742m und Hochstadl 1919m

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Zwei dicke Hummel sitzen hier vor Kälte erstarrt. Sonja haucht ihnen im wahrsten Sinne des Wortes wieder Leben ein.

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Der Wunderschöne, knorrige Wald, die Blumen- und Blütenpracht, es ist wunderschön hier.

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In einer Rechtskurve schwenken wir zur Westseite des Zwieselberg und schauen zurück auf die Zeller Hüte.

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Genau hier in dieser schönen Aussichtskurve zweigt rechts eine sehr grobe Schotterstraße nach oben ab (etwa auf 1260m Seehöhe), der wir gleich folgen werden. Zuerst aber noch ein wunderschöner Blick in die Gegend.

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Die steirischen Berge und das Gesäuse.

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Diese Straße ist ein echter Grobelix und führt bis zur Senke vor dem Gipfel des Zwieselberg. Dabei würde man aber eine wunderschöne Aussicht versäumen. Wir folgen dieser Straße nur bis zur zweiten Linkskehre.

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Waldorf & Statler

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Wir bewegen uns genau am südlichen Kamm des Zwieselberg, Die Zeller Hüte sind hinter uns.

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Der Ausblick wird immer grandioser. Vor uns die erste Linkskehre.

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Aber auch in der näheren Umgebung wird es immer interessanter.

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Mjamm….

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Nach der ersten Kehre schauen wir zur Gemeindealpe hinüber.

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Bin gespannt, was das wird?

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Fesch ist es geworden!

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Wir sind bei der zweiten Linkskehre angekommen. Jetzt müssen wir uns eine Möglichkeit suchen, um ins Gelände und grade nach oben abzubiegen. Das Problem ist, daß im Hang neben der Straße unheimlich viel Trümmer von Holzarbeiten herum liegen. Die Baumstämme wurde abtransportiert, der Rest blieb liegen und das ist für Wanderer nicht ganz so lustig. Vor allem, wenn man einen kleinen Hund mit hat.

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Das Gras ist hoch und naß. Durch das hohe Gras weiß man nie, was drunter liegt. Es ist mühsam, mit den Schuhen zu tasten, was man unter den Füßen hat. Für Eddie ist das alles noch viel schlimmer, aber Sonja hilft ihm, so gut es geht. Ich geh voraus und such die für Eddie gangbarste Linie, Sonja folgt mit Eddie und hilft ihm. Wenn es sein muß, wird er getragen.

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Es ist zwar mühsam, aber wir gewinnen an Höhe.

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Sobald das Gelände flacher wird, hört auch die Trümmerwüste auf und die Mühe hat ein Ende. Jetzt beginnt wieder der Spaß an der Sache.

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Wunderschöner Ausblick zur Gemeindealpe. Deutlich sind Taschelbach und die Wiese beim Höchbauer zu erkennen.

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Der Kamm der Zeller Hüte vom Schwarzkogel 1426m im Westen bis zum Feldhütl 1434m im Osten. Es ist traumhaft schön hier.

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10:23 Uhr. Steinhaufen und Vermessungsstein auf 1437m. Da hinten geht’s genau in Richtung Norden zum höchsten Punkt des Zwieselberg, der allerdings wesentlich weniger Aussicht bietet als hier.

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Hier ist es windstill und angenehm warm, hier rasten wir eine Weile.

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Nach rund zwanzig Minuten stiefeln wir gemütlich dem höchsten Punkt entgegen. Es geht zuerst ganz sanft weiter aufwärts und dann in eine kleine Senke.

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Als (angeblicher) Alu-Hut Träger mag ich natürlich auch Eisenhut.

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Blick über Gratzereck und Goldspitz 1468m zum Dürrenstein

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Blick gen Norden über’s Alpl zu Scheiblingstein und Scheibe, den nördlichsten Eckpunkten des Dürrensteinmassiv.

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Ein knorriger Geselle, durch Wind und Wetter gezeichnet.

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Recht unspektakulär steigen wir durch diese kleine Senke zum höchsten Punkt, der sich ganz im Westen des kleinen Plateau befindet.

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11 Uhr Zwieselberg 1463m

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Anschließend gehen wir von hier über die Wiese da hinten nach Osten, bis man nicht weiter kann.

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Hier, in dieser Baumgruppe, ist der richtige Punkt für den Abstieg.

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Man muß sich hier nur eine Stelle suchen, an der man nicht irgendwo in der Flanke nach unten steigt, sondern ziemlich genau nach Norden am Kamm, der zum Elferkogel führt. Es sind schwache Spuren zu erkennen und eine Markierung an einem Baum, was immer die aber auch in Wahrheit bedeuten soll.

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Irgendwie ist das hier wie beim Pyramidensteig am Kühlhauskopf. Es gibt Steigspuren, die sich auch wieder verlieren und dann wieder ganz deutlich werden. Es sind klare Zeichen, daß hier gegangen wurde und wird, wenn auch nicht jeder am selben Pfad. Es ist ein wenig feucht, aber gut begehbar.

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Unser Standort beim nächsten Bild ist beim Kahlschlag.

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Am bewaldeten Kamm, auf dem wir absteigen, kommen wir zu einem Kahlschlag auf der Ostseite. Der ist sogar in meiner Karte eingezeichnet, also alt. Es ist ein sehr steiler Hang, bietet aber einen sehr schönen Ausblick in den Nord- und Südosten sowie zu den Bergen genau gegenüber von uns. Hier ein Blick über den Goganz 1434m zum Ötscher 1893m

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Und hier schauen wir ziemlich genau nach Osten zur Gemeindealpe 1626m

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Weiter geht’s auf unserem Kamm nach unten.

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Nordwestlich von uns sehen wir immer wieder den Kamm des Scheiblingstein.

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Der Abstieg ist nicht immer ganz einfach (mit Eddie), aber wir kommen vorwärts. Eddie hält sich tapfer. Für ihn ist nur eines wichtig: dabei zu sein!

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Das Ganze im Weitwinkel. Es ist wesentlich steiler, als es hier ausschaut.

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Der Kamm wird wieder dichter bewaldet.

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Manchmal schaut es so aus, als hätten wir eine Stelle erreicht, an der wir nicht mehr weiter können, aber irgendwie geht es immer weiter.

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Waldorf & Statler

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Jetzt haben wir aber das Gröbere geschafft. Hier noch ein Stück steil und rutschig zum breiten Rücken, dann gemütlich weiter. Vorne ist schon der bewaldete Elferkogel zu erkennen.

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Rechts hinten schaut der Ötscher hervor, davor der Goganz, links der Bildmitte der Kleine Ötscher und links der Saurüssel.

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Das letzte Stück ist selbst für Eddie schon recht gemütlich.

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Blick in die Ostseite des Alpl und zur Rotmauer

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Blick in die Rohrwiesmäuer unter der Buchalm 1483m östlich von uns.

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Durch eine kleine Senke geht’s zum Elferkogel

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Das da vorne ist der “Gipfel” des Elferkogel. Man muß nicht hier gewesen sein, aber wenn man schon da ist.

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Wir spielen uns ein wenig, basteln ein paar Gipfelzeichen und dann gehen wir wieder. Spätestens nach dem nächsten Sturm ist von unserer Anwesenheit nichts mehr zu sehen.

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Blick  vom Elferkogel auf unseren Abstiegsweg.

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Diesen kleinen Prachtkerl berührt das alles nicht. Dem ist unsere Welt fremd.

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Nochmals ein Blick zurück zum Elferkogel, dann gehen wir wieder.

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Gegen den Uhrzeigersinn geht’s jetzt an der Ostseite des Zwieselberg um den halben Berg herum bis zum Abzweig zur Möserhütte.

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Saurüssel und Kleiner Ötscher sind hier zum letzten Mal zu sehen.

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Wir nähern uns langsam wieder dem südlichsten Punkt der Forststraße

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Den haben wir hier erreicht. Blick zum Hochstadl.

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Deutlich ist in Bildmitte wieder der spitze Lugauer zu erkennen.

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Wir sehen wieder zu den Zeller Hüten.

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13:32 Uhr. Vor vier Stunden sind wir hier nach oben zum Gipfelbereich des Zwiselberg abgebogen. Das Wetter hat sich deutlich gebessert. Der Himmel ist weitgehend blau, es ist warm und wir haben die Jacken ausgezogen.

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Am Weg zur Möserhütte

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Die Möserhütte steht am Rand einer Wiese bei einer Quelle.

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In (oder unter) der Hütte entspringt die Quelle.

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Kuriose Steine stehen hier herum.

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Eigentlich wollten wir von hier aus zum Punkt “Bei der Bärentanne” gehen, aber Navi hab ich keines und die Spuren haben sich im Wald schnell im Nichts verloren. Also haben wir umgedreht und sind zurück zur Forststraße gegangen. War auch gut, sonst hätten wir den letzten Mugel, den Schwarzzwieselberg, nicht bestiegen.

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Eigentlich wollte ich am Schwarzzwieselberg ja schon vorbei gehen. Ist ja nur ein Waldmugel. Andererseits ärgern wir uns später, wenn wir den nicht mitgenommen hätten. Ich kenn das ja. Also haben wir uns eine Stelle gesucht, wo man, vermutlich, diesem Gupf am einfachsten aufs Dach steigen kann, was nicht so einfach ist. Überall ist es um diese Jahreszeit stark verwachsen, ergo haben wir uns einfach an einer guten Stelle in die Botanik geschmissen. Rückblick zu einem Hochstand und vor allem zu einer Forststraße, die auf keiner Karte eingezeichnet zu sein scheint.

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Schön langsam müssten wir oben sein. Auf der Suche nach dem höchsten Punkt.

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Tatsächlich, auf einer felsigen Erhebung, die die höchste im Wald zu sein scheint, steht ein Steinmann. Wir sind nicht die einzigen Deppen, die sowas besteigen!

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Blick vom Schwarzzwieselberg zum Zwieselberg, der jetzt im Norden von uns liegt. Ich meine natürlich geografisch. Sonst steht er natürlich dort. Der ist nicht umgefallen.

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Wir sind wieder beim Hochstand und dieser unbekannten Forststraße. Unterhalb dieser Straße finden wir blaue Markierungen, die einen schön zu begehenden Jagdsteig markieren, der offensichtlich von der Forststraße zum Hochstand führt. Da hätten wir es beim Aufstieg leichter gehabt, weil in diesem Wald wieder viele Trümmer herum liegen, die für Eddie große Hindernisse sind.

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Jetzt haben wir nicht mehr weit nach unten.

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Das Kreuz vor der Kreuzung am Fallbach, dann sind wir gleich in Neuhaus.

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15:46 Uhr. Knapp 8 Stunden hat unser Ausflug in die Bergwelt um Neuhaus gedauert. Wir hatten viel Spaß, eine wunderschöne Aussicht und haben einen wunderschönen Tag in der Natur verbracht, der nun zu ENDE geht. Der Zwieselberg ist zwar nicht hoch und nicht bekannt, aber er hat eine wunderschöne Aussicht zu bieten, für die alleine es sich lohnt, hinauf zu steigen.

1. August 2023

2023. 08. 01. Gaming/Schindelberg 1066m – Rundwanderung

Filed under: Bergwelten - Wanderungen und Ausflüge — Schlagwörter: , , — Benzin @ 22:52

Ich vermute, nur wenige werden den Schindelberg bei Gaming kennen. Einige, darunter Tausender Sammler, haben ihn bestiegen, aber zahllose Wanderer werden ihn gesehen haben, ohne ihn wirklich zu registrieren. Es ist nur ein bewaldeter Mugel ohne besondere Form, ohne Aussicht und ohne besonderen Reiz, außer, daß er über die magische 1000m Marke hinaus ragt. Das war allerdings nicht der Grund, warum wir ihn bestiegen haben. Ich sammle zwar, auch wenn es nur Erfahrung ist, aber ich sammle sicher keine Tausender. Der Schindelberg wurde für mich interessant, als ich am 24. Mai 2021 erstmals zum Reit-Ahorn hoch stieg. Ausgangspunkt war auch damals der kleine Parkplatz bei der Forststraße, über die man den Schleierfall erreicht. Ich bin zur Polzberg Kapelle hoch gestiegen und hab dort automatisch die steilen Felsabbrüche eines Berges gesehen, von dem ich nicht einmal den Namen wusste. Erst die Karte sagte mir, diese Abbrüche sollten zum Schindelberg gehören und der ist 1066m hoch. Seitdem ist er in meinem Vorratsspeicher abgelegt und wartet drauf, gemacht zu werden. Ich wollte einfach wissen, wie es da oben ausschaut. Das genügt für mich völlig, um einen Berg zu besteigen.

Inzwischen war ich schon einige Mal dort vorbei gegangen, hab mich wenigstens auf der Karte mit der Besteigung (Erwanderung ist eigentlich besser, weil besteigen tut man da wirklich nix) beschäftigt und weiß von Satellitenbildern, daß diese Abbrüche genau genommen gar nix mit dem Gipfel zu tun haben, daß die nur zu den westlichen Ausläufern gehören. Dort, oberhalb dieser steilen Felswände ist eine Wiese, über die man ebenfalls zum eigentlichen Gipfel gelangen kann. Dieser Gipfel ist, wie wir jetzt wissen, nicht spektakulär. Die Wanderung dorthin und die anschließende Runde zurück zum Ausgangspunkt, die ist aber alleine aufgrund der wunderschönen Ausblicke jederzeit empfehlenswert und ich würde sage, diese Runde ist eine hervorragende Schlechtwetterwanderung. Warum, das werden wir gleich sehen, denn diese Wanderung war (fast) vom Anfang bis zum Ende eine Schlechtwetterwanderung vom Allerfeinsten. Wasserscheu sollte man bei so einer Tour auf keinen Fall sein.

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Gebietsübersicht Google Earth

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Ausgangspunkt, Blick in Richtung Gaming.

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7:46 Uhr beim Parkplatz vor der Brücke des Neudeckbach, der sich hier mit dem Fallbach vereinigt und ab hier Gamingbach heißt. In Gaming zweigt man von der B 25 zur Tormäuerstraße ab und nach wenigen hundert Meter rechts in die Scheierfallstraße, der man bis zum Parkplatz vor der Brücke folgt. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt auf 539m Seehöhe, die Temperatur beträgt erfrischende 15°C, der Himmel ist stark bewölkt, der Wetterbericht sagt ab Mittag Regen und auch Gewitter an. Wir sind gerüstet und gut gelaunt. Rucksack am Rücken, Eddie an der Leine, es kann los gehen.

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Karte Aufstieg zur Polzberg Kapelle 840m. Gehzeit gemütlich mit Wasserfall etwa um eine Stunde herum.

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Der Weg zum Schleierfall ist bestens beschildert und bis zur Polzberg Kapelle (als Weitwanderweg bis Lackenhof) markiert. Unser Weiterweg zum Schindelberg und in Folge zurück zur Kapelle ist weder beschildert noch markiert. Wandern auf eigene Verantwortung.

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Zuerst geht’s einmal gemütlich auf der Forststraße mäßig ansteigend bis zu einer Rechtskehre und um diese herum.

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Kurz danach zweigt links dieser am Anfang steile Weg ab, der (Schild) zum Wasserfall und weiter zur Polzberg Kapelle führt.

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Irgendwann ist dieser Felsbrocken herunter gefallen und genau am Weg liegen geblieben.

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Bei dieser Weggabelung mit Bank kann man in wenigen Minuten den Schleierfall erreichen. Für unsichere Wanderer gibt es an dieser Kreuzung gleich drei Schilder! Zwei sind an Bäume genagelt, eines…

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… liegt am Boden.

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Ein schmales Weglein führt in Kürze, einen steilen Hang querend, zum Grund des Wasserfall.

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Auf einer felsigen Kanzel steht eine Bank, von der aus man den zwanzig Meter hohen Wasserfall beobachten kann.

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Unerschrockene können über ein kurzes, harmloses Steiglein direkt zum Fuß des Wasserfall gehen. Das schaut dann so aus. Der Schleierfall in seiner ganzen Pracht. Heute führt er allerdings relativ wenig Wasser. Unheimlich toll ist das hier nach ordentlichen Regefällen, bei der Schneeschmelze oder gar im Winter!

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Wir haben aber noch einiges vor und halten uns heute nicht lange auf.

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Zurück bei der Kreuzung mit Bank geht’s links weiter aufwärts.

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Plötzlich entsteht Stress.

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8:29. Es begann laut zu rauschen und nach kurzer Verwirrung, wir hatten grade ein recht dichtes Laubdach über uns, stellten wir fest, es regnet in strömen. Schnell untergestellt, Regenhose und GTX Jacke angezogen, den Rucksack wasserdicht gemacht und es kann weiter gehen. Schon nach wenigen Metern hört es komplett auf zu regnen.

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Auch Eddie ist durch unser Laubdach überhaupt nicht naß geworden.

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Wir sind sehr schnell gezwungen, die Jacken wieder auszuziehen, sonst holt dich der Teufel. Mißtrauisch hängen wir die Jacken um und lassen die Regenhosen angezogen.

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Wir sind noch immer beim Aufstieg zur Polzberg Kapelle. An manchen Stellen meint man, in einen grünen Tunnel einzutauchen.

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Nachdem wir eine Forststraße queren, folgt der letzte, kurze Aufstieg.

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Diese uralte, verrostete Blechtafel fasziniert mich immer wieder. Die gehört einfach hier her und ist zu schade, um geklaut zu werden.

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8:55 Uhr. Standort Polzberg Kapelle, generelle Blickrichtung zum Grubberg. Vor uns links die westlichen Hänge des Schindelberg.

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Das sind die Felswände, die man von hier aus immer sieht und die mich auf den Schindelberg aufmerksam machten. Die Gegend (Wiese), die sich dort oben befindet, wird auf der AEV Karte als “Hochau” bezeichnet.

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Etwas links der Bildmitte und im Vordergrund (nördlich) der
Fadenauberg 900m. Rechts der Bildmitte im Hintergrund der Dreieckberg 850m und links, verdeckt durch die Blätter, der Gamingstein 950m

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Die kleine Polzberg Kapelle auf 840m Seehöhe, die dem Platz hier seinen Namen gibt.

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Pause und Raubtierfütterung. Wir wollen grade weiter gehen, da beginnt es stark zu regnen. Sofort unterm Blätterdach (das hier etwas dürftig ist) versteckt und die Regenhosen, die wir eben ausgezogen und verstaut hatten, wieder hervorgekramt und angezogen. Dann noch die Jacken, den Rucksack dicht gemacht und es kann weiter gehen.

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Unsere Rundwanderung auf der Karte. Strecke: Polzberg Kapelle, Schindelberg 1066m, Ober- und Unterschindlberg, Polzberg Kapelle. Ausgangshöhe ab Kapelle 840m.

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Den Kühen auf der Weide geht es gut. Liegen gemütlich herum, fressen und pennen. Ob die auch so neugierig sind wie andere Kühe? Mal sehen.

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Oh, ja, natürlich. Wie könnte es anders sein? Man muß sich nur Zeit nehmen, dann kommen sie. Zwei lecken mir sogar die Hand ab. Die Zunge ist rau wie eine Holzraspel.

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Blick zurück in Richtung Nordwesten. Etwa in Bildmitte die südlichen Hänge des
Föllbaumberg 1014m

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Marterl als Wegmarke, dahinter Jagdhaus.

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Max und Moritz, äh, ich meine natürlich Waldorf & Statler. Es hat schon wieder zu regnen aufgehört und die Jacken sind wieder umgebunden.

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Bei einer Wanderung am Weitwanderweg nach Lackenhof kann die Starkstromtrasse als Orientierungshilfe verwendet werden, weil die, genau wie der Weitwanderweg, in Richtung Südosten führt. Da unten in der Wiese ist der Abzweig zum Polzberg rauf zu erkennen, der Wanderweg führt links in den Wald hinein. Wir stehen hier bei einem Abzweig, dem wir jetzt nach rechts hinauf zum Spindelberg folgen werden.

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Unser momentaner Standpunkt und der Weiterweg auf der Karte.

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Wir folgen diesem Waldweg nach rechts oben. Die Karte (der Ausdruck einer digitalen Karte von opentopomaps) sagt, wir müssen um eine scharfe rechts und eine scharfe Linkskurve herum und dann gradeaus weiter, bis in einer Rechtskehre ein Steig gradeaus weiter führen sollte. Na, schau ma einmal.

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Hinter uns ist grade noch das große Forsthaus zu erkennen.

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Wir haben überhaupt kein Problem, die Kehre und das Steiglein zu finden, das sich im Original (und auf der AEV Karte!) als verwachsende, alte Forststraße entpuppt.

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Was mag der Grund für diesen Haken im Stamm gewesen sein?

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Wir sind dort, wo der Steig (der eine Straße ist) in eine Forststraße mündet. Also jetzt scharf nach rechts! Ist das jetzt rechtsextrem, wenn wir scharf rechts abbiegen?

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Wir befinden uns jetzt in diesem Bereich. Diese Darstellung besteht aus der Grafik der digitalen Karte und händischen Einzeichnungen, wie ich sie auf meiner Karte AEV ÖK25V Mariazell finde. Die Punkt/Strich Linien sind in der digitalen Karte nicht eingezeichnet. Wenn man allerdings weiß, daß es diese Wege gibt, tut man sich wesentlich leichter. Wir sind der verwachsenen Forststraße gefolgt und dann nach einer langen Linkskurve in einen noch wesentlich verwachseneren Ast eingebogen, der uns nördlich des höchsten Punktes vom Schindelberg führte. Den Gipfel muß man sich dann halt selber suchen.

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Der stark verwachsene Weg, der auf der digitalen Karte nicht eingezeichnet ist und der uns nördlich des Gipfel bringt. Je höher man kommt, desto verwachsener wird der Weg. Es regnet auch wieder stärker und wir haben die Jacken wieder an.

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Sehr irritierend war, daß sich rechts unter uns das Forsthaus befand, denn nach der digitalen Karte sollte sich der Gipfel rechts von uns befinden. Die höchste Erhebung schien aber links von uns im Wald zu sein! Dann wurde Sonja auf diesen Doppel-T Träger aufmerksam, der in der Erde steckte und rot bepinselt war. Hier meinten wir, Spuren im dichten Gras zu erkennen, die nach links oben (also nach Südosten) führen. Wir sind diesen Spuren gefolgt und haben uns dann selbstständig die höchste Stelle gesucht. Allerdings mußten wir zuerst einmal erkennen, wo wir überhaupt waren. Es hat ein wenig gedauert, bis wir erkannten, daß wir am Gipfel des Schindelberg sind.

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Das ist die verwachsene, nicht all zu große, holprigen Gipfelkuppe des Schindelberg. Auf dem Ausdruck der digitalen Karte ist beim Namen ein Dreieck eingezeichnet, was auf einer richtigen Karte bedeutet, es befindet sich hier ein Vermessungsstein. Den wollten wir suchen, wurden aber nicht fündig. Jeden Stein, den wir fanden, haben wir vom Moos gereinigt und selbst im dichtesten Gestrüpp hab ich nach einem Vermessungsstein gesucht, bis ich nach einem Blick auf die richtige Karte des Amt für Eich- und Vermessungswesen draufgekommen bin, HIER GIBT ES KEINEN VERMESSUNGSSTEIN!

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Dieser Reisighaufen beim Baum dürfte der höchste Punkt des Schindelberg sein.
10:28 Uhr. Schindelberg 1066m.

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Jetzt wurde uns auch klar, was wir da neben uns sehen. Da drüben und unter uns müsste die Wiese sein, auf der wir jetzt eigentlich, wenn es nach unserer Vorstellung gegangen wäre, sein sollten. Wir erkunden hier noch ein wenig die Gegend, vergewissern uns, daß es wirklich keinen Punkt hier gibt, der höher wäre und gehen dann am Aufstiegsweg wieder ein Stück zurück, um zur Wiese unter uns zu kommen.

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In dem Moment, wo ich mich nur mehr auf meine Karte vom AEV verließt, war der Rest keine Hexerei mehr und wir wussten zu jeder Zeit genau, wo wir uns befanden. Das hier ist die Wiese, dahinter der Gipfel des Schindelberg (den man sich da oben halt suchen muß).

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Am eher südlichen Rand der Wiese steht ein Baum und davor ist eine Froschlacke. Im Hintergrund der Gipfel des Schindelberg. Von hier aus wäre der Gipfel wesentlich mühsamer zu erreichen, weil der Mugel da vorne jetzt im Juli und August stark verwachsen ist. Der Hang in unserem Rücken besteht aus einem unschönen Kahlschlag und hat sonst nichts zu bieten. Hier gibt es noch ein paar Straßen, die auf keiner Karte verzeichnet sind, aber die sind nicht wichtig.

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Jetzt folgt der Abstieg vom Gipfelbereich und die Rundwanderung zurück zum Polzberg Kapelle. Der Standort des nächsten Bildes ist der schwarze Punkt.

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11:17 Uhr. Wir sind am Weg nach unten. Über Oberschindlberg und Unterschindlberg werden wir den Schindelberg auf Güterwegen und Forststraßen umrunden. Seit dem Gipfel regnet es. Nicht stark, aber es regnet und trotzdem kann man sehr gut die Details (leider nicht am Foto) der Scheibe und des Scheiblingstein vor uns erkennen. Die Aussicht wird wirklich wunderschön.

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Unser beschwingter Abstieg wird durch die Überreste von Holzarbeiten unterbrochen. Die Bäume sind zwar umgeschnitten, teilweise auch halbiert und entastet, aber die letzten Trümmer, wie hier zu sehen, liegen quer über die Straße. Wir können sie nicht überwinden und müssen in den rechten, steilen Hang ausweichen. Man kann schon vom Hang schon die Forststraßenkreuzung erkennen, die wir erreichen müssen, aber blöderweise befindet sich genau hier eine tiefe, steile Felsstufe zur Forststraße. Beim letzten Baum hier setzt ich mich auf den Stamm, krabble, Hund an der Leine oder am Arm, ein Stück zur Wegmitte und laß mich dann, den Stamm umklammernd wie ein Affe, runter. Plötzlich steh ich auf Grund. Das war wesentlich einfacher, als ich dachte. Hier kämpft sich Sonja grade durch’s Geäst.

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Eddie versucht schon, aus den Pfützen zu trinken und macht so auf sich aufmerksam. Er hat mächtig Durst. Da vorne kann man sich ein wenig unter die Bäume unterstellen, da werden wir rasten. Es regnet massiv.

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Ganz egal, wie das Wetter ist, Madam fühlt sich sauwohl. Hauptsache unterwegs.

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Wir sind kurz vor Oberschindlberg. Das ist nur ein Haus mit ein paar Truthähnen im Garten. Was hier so markant und spitz aus dem Dunst ragt, ist der westliche Nachbar des Maiszinken, der Steinbauernberg 921m.

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Da vorne links bei einer Kurve treiben die Truthähne ihr Unwesen.

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Waldorf & Statler

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Selber Standpunkt. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir zusammen hatten, was wir hier eigentlich sehen. Daheim am Computer und mit Hilfe einiger Karten haben wir es geschafft. Der
Maiszinken in Bildmitte war klar, der Hetzkogel rechts hinten und der Scheiblingstein links hinten ebenfalls. Die kenne wir zu gut und die sind zu markant, um sie nicht zu erkennen. Aber was ist das links im Vordergrund genau vor uns? Das ist die Bichlhöhe mit 956m Höhe! Von diesem Standpunkt aus kann das nur die Pichlhöhe sein!

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11:53 Uhr. Oberschindlberg

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Die Pichlhöhe genau vor uns, dahinter die Scheibe mit Scheiblingstein und rechts der Maiszinken.

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Wir stiefeln jetzt über eine Rechtskehre bis zu diesem Abzweig nach unten.

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Hier geht’s nach Unterschindlberg rauf. Ginge man die Straße weiter nach unten, käme man zur Bundesstraße 71, über die man den Grubberg erreichen könnte.

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Unterschindlberg (Jetzt hätte ich mich fast verheddert mit Schindlberg und Spindelberg)

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Wir folgen dieser Forststraße, die uns, den Hang querend, höher bringt…

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… und kommen zu diesen zwei Gebäuden, die auch in der Karte eingezeichnet sind. Hier wird gebaut und die Straße ist mit Bauschutt verlegt. Kein Problem für uns.

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Wir erreichen ein Weidetor, kommen aber zu keiner Weide und sehen keine Kühe. Da wir uns hier in den westlichen Ausläufern des Schindelberg befinden und ich aus der Karte weiß, daß es da oben eine große Wiese gibt, könnten das die Weiden sein, aus denen dieses Tor das Ausbüchsen der Rinder verhindern soll.

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Ja schau dich an, das kennen wir! Da drüben steht der Gittermast bei der Polzberg Kapelle.

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Rückblick auf unseren Weg

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Von da unten hören wir Glockengebimmel herauf und ganz rechts drüben wäre der Föllbaumberg.

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Waldorf & Statler

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12:52 Uhr. Vor uns die Polzberg Kapelle

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Blick zum Dreieckberg, zum Fadenauberg und zum Gamingstein. Diesen riesigen Gittermast sieht man von vielen Bergen von weitem. Hier, im (mäßigen) Schutz einiger Laubbäume (ist alles schon tropfnaß vom Regen) wechseln wir im Schutz eines Regenschirm, den ich mitgenommen hatte (ein Knirps) unsere pitschnassen Leibchen, ziehen leichte Jacken an und dann wieder die GTX Jacken. Jetzt sind wir wieder komplett (na ja, mehr oder weniger, aber mehr als vorher) trocken und fühlen uns wieder richtig wohl. Nun folgt noch der Abstieg zum Ausgangspunkt, für den wir, trotzdem wir langsam gehen und einigen Fotos, nicht mehr als dreißig Minuten brauchen. Man muß aber grade im letzten Abschnitt recht aufpassen, weil die Steine bei Nässe sehr rutschig sind.

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Eintausend, daß sich der nicht bewegt. Wer hält dagegen?

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Fast unten.

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13:48 Uhr. Nach sechs Stunen sind wir am Ausgangspunkt zurück. Die Temperatur beträgt noch immer 15°C und es regnet heftig. Das Ausziehen der Regensachen und verstauen im Kofferraum ist eine Show für sich, die Schuhe ziehen wir im Auto um und dann fahren wir nach Gaming zur Tankstelle, um einen Kaffee zu trinken. Wieder ist ein wunderschöner Tag in der Natur zu ENDE gegangen.

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Schon den ganzen Tag lang war, bedingt durch das Wetter, alles irgendwie ein wenig unscharf rund um uns herum und daher passt auch das letzte Bild recht gut. Waldorf & Statler sagen pfüat euch und bis zum nächsten Mal.

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