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27. November 2023

2023. 11. 27. Oberland (OÖ) / Weißes Kreuz – Das Gipfelkreuz am Sonnberg auf 969m

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Am 22. Februar 2021 war ich erstmals beim Weißen Kreuz, dem höchsten Punkt des Sonnberg auf 969m. Der Sonnberg hat mit knapp unter eintausend Meter wahrlich keine atemberaubende Höhe, dafür besitzt er einen wunderschönen, weitläufigen Kamm, der sich im stätigen auf und ab vom westlichen Gaflenz bis ins südliche Waidhofen zieht und schöne Aussichten bietet. Wir haben immer wieder verschiedene Abschnitte dieses Waldkammes erkundet, wobei uns der Sonnberg ans Herz gewachsen ist. Am 10. Juli 2023 erlaubten wir uns den Spaß und wanderten vom südwestlichsten Ende bis zum nordöstlichsten.

Wir waren im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter am Sonnberg. Einige Wintertouren haben wir in ganz besonderer Erinnerung. Am 8. Dezember 2021 stiegen wir bei tief winterlichen Verhältnissen in einer wahren Märchenwelt über die Türkenschanze zum Weißen Kreuz auf, dann wanderten wir gen Südwesten zum Sonnbergspitzl und über den Kohlbachgrat stiegen wir ins Tal zurück.

Am 13. Dezember 2022 bin ich mit Fred die gleiche Strecke gewandert. Viel Schnee und -21°C  haben den kleinen Sonnberg beinahe in eine Hochgebirgstour verwandelt. Am 6. Februar 2023 haben wir im oberen Teil des Aufstieg und vor allem in der Gipfelregion sehr viel Schnee vorgefunden und konnten, da wir natürlich auch Eddie mit hatten, die geplante Wanderung zum Sonnbergspitzl nicht fortsetzen, weil  für Eddie an ein Weiterkommen bei diesen Schneemengen nicht mehr zu denke war.

Am 13. Juni waren wir letztmals am Weißen Kreuz. Hans, ein Arbeitskollege und Bergkumpel, hatte mir im Mai ein Foto vom Weißen Kreuz geschickt. Das Gipfelkreuz, dieses Weiße Kreuz aus Holz, daß dem Gipfel seinen Namen gibt, war vom Sturm zerstört worden. Traurig sahen wir noch Überreste und fragten uns, wie lange es wohl dauern würde, bis ein neues Kreuz den Gipfel ziert? Daß es erneuert wird, war gar keine Frage. Es war ein Zettel hinterlegt, der besagte, das Kreuz würde im Laufe der Zeit erneuert und wieder an seinen Platz gestellt.

Dieses “Weiße Kreuz” hat nämlich eine Hintergrundgeschichte, die nichts mit Religion und Glauben zu tun hat. Dieses Kreuz hat einen furchtbaren Hintergrund. David Hartlieb hat es 1943 zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges aufgestellt. Unter diesen waren seine drei Söhne David, Herrmann und Rudi. Alleine beim Gedanken an den Wahnsinn, daß ein Vater in diesem verdammten Krieg drei Söhne verloren hat, bleibt einem (zumindest mir) die Luft weg. Jedes Mal, wenn wir beim Gipfelkreuz rasten, schau ich mir im Gipfelbuch sein Foto an und denke an ihn, denk an diesen Mann, dem ich nie begegnet bin und dessen Familie (seine Nachkommen) ich nicht kenne. Ich finde diesen Hintergrund zum Weißen Kreuz sehr berührend und darum wollten wir wissen, ob das Kreuz schon erneuert ist.

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Knapp vor halb elf bei der Unterführung in Oberland. Auch bei uns hat es in den letzten paar Tagen mehrmals geschneit, aber jedes Mal sind die Temperaturen anschließend wieder auf 3°C oder 4°C gestiegen und der Schnee war wieder weg. Hier in Oberland, gleich nach der östlichen Grenze zu Oberösterreich, war das offenbar anders. Hier liegt recht viel Schnee und die Temperatur beträgt 0°C. Rucksäcke haben wir keine mit. Ich hänge mir eine bequeme Stofftasche um, in der ich Handschuhe, Stirnbänder und eine Flasche Mineralwasser sowie einen Napf für Eddie mit hab, dann hängt sich Sonja den Purzelbär an den Gürtel und wir stapfen los.

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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Übersicht auf Mapy.cz mit GPS Track. Ich hatte zum Spaß das Navi in der Tasche mitlaufen.

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Der Zustieg zum Waldrand und zum eigentlichen Steig gestaltet sich einfach, weil am Traktorweg die Fahrspur frei war. Da haben wir schon schlimmeres (und mühseligeres) erlebt.

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Blick nach Westen. Im Hintergrund etwas rechts der Bildmitte sind der Ennsberg mit dem Hühnerkogel 1474m und der Almkogel 1513m am Dürrensteigkamm zu erkennen.

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Am Waldrand, Blick zurück zum Ausgangspunkt. Im Hintergrund die Forsteralm.

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Genau hier beginnt der Steig zum Weißen Kreuz. Wider Erwarten, gestern war Sonntag, gibt es noch keine Spur nach oben. Wo die hingegangen sind, deren Spuren wir am Feldweg hierher und anschließend geradeaus in den Wald gesehen haben, wissen wir (noch) nicht.

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Gleich am Anfang geht es einige Höhenmeter schnurgrade und steil, aber doch recht gut gehbar, nach oben.

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Nach diesen ersten steilen Metern verflacht sich der Steig zusehens und wir queren gemütlich zum Grat hoch, dem wir dann bis unter den Gipfel folgen. Insgesamt haben wir vom Tal bis unters Gipfelkreuz drei Aufschwünge zu bewältigen, die in etwa gleich lang sind.

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10:52 Uhr. Der Schnee ist nicht all zu tief, er ist relativ fest und wir kommen gut voran. Selbst Eddie hat hier mit seinen kurzen Beinchen wenig Probleme.

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Trotzdem wir uns im Wald befinden, hat man immer wieder einen hübschen Ausblick in die umliegende Gegend.

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Nur unsere Spuren und die einiger Wildtiere führen durch die Winterlandschaft.

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10:58 Uhr. Ich hab bei diesen Verhältnissen und unter der Voraussetzung, daß wir eine Genußwanderung machen, rund eineinhalb Stunden für den Aufstieg kalkuliert. Hier haben wir die erste Verflachung nach dem ersten Drittel und damit den bewaldeten Grat erreicht und liegen gut in der Zeit. Dieser Grat führt uns nun zuverlässig nach oben.

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Der Schnee wird allerdings zunehmend tiefer, was für Eddie langsam zum Problem wird. Seine lang behaarten Beinchen verpappen immer mehr mit Schnee. Richtige Kugeln, wie bei den Daltons im Knast, bilden sich und machen das Vorwärtskommen immer mühsamer.

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Was für eine Märchenwelt!

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Waldorf & Statler

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Ungefähr beim halben Aufstieg kamen von links Fußspuren aus dem Wald direkt zu uns herauf. Zumindest zwei, ich denke aber, es waren drei Personen, müssen sich hier gut ausgekannt haben und sie sind irgendwie quer durch den Wald hier herauf gestiegen. Nun haben wir keine unberührte Landschaft mehr vor uns, sondern eine gespurte. Dafür ist es jetzt für Eddie etwas leichter, vorwärts zu kommen. Wir gehen nicht genau in den Fußstapfen, die wir vorfinden, sondern treten alles so gut wie möglich nieder, damit Eddie es einfacher hat.

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Der ist inzwischen nämlich schon schwer in Mitleidenschaft gezogen und vereist. In immer kürzeren Abständen müssen wir ihn von seiner klumpigen Last befreien.

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11:30 Uhr. Der zweite Aufschwung ist geschafft. Nach wie vor liegen wir gut in der Zeit.

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Genau vor uns der steile, aber nicht sonderlich lange dritte Aufschwung zum Plateau unterm Gipfel. Der Schnee wird hier für Eddie schon unangenehm tief.

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Wieder müssen wir meinen kleinen Spatz säubern. Die Eis- und Schneekugeln machen ihm nun schon schwer zu schaffen.

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Im steilsten Teil des Schlußanstieg. Bei sehr hartem Schnee oder gar Firn ist es hier schön und einfach zu gehen. Wir haben hier allerdings eine etwas pappige Schneeauflage, der Boden ist noch nicht hart gefroren und das am Boden liegende Lauf rutscht wie Sau. Im Aufstieg ist das ja noch einfach, aber im Abstieg wird das eher unangenehm werden, fürchte ich (es haut mich dreimal auf die Fresse).

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Der Übergang vom steilen zum flachen Teil ist recht abrupt.

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11:49 Uhr. Jetzt nur mehr ein Aufschwung, dann sind wir am Gipfel. Ich fotografiere grad …

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… dieses Schild, daß dem Wanderer den Weg zum Weißen Kreuz weist.

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Hier sehen wir auch zum ersten Mal zur Lindaumauer 1103m hinüber.

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Ein paar hundert Meter gehen wir zuerst flach, dann sogar ein wenig abfallend, zum Kahlschlag am Gipfelanstieg. Der Schnee ist hier teilweise sehr tief, was für Eddie ungemein beschwerlich wäre. Daher …

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… wird er teilweise, wenn es gar nicht mehr anders geht, von Sonja getragen. Ich hab ihm extra in (weiser?) Voraussicht das Sicherheitsgeschirr, das wir normal nur bei steilen Felstouren verwenden, angelegt, weil es mit seinen drei Unterzügen den Bauch vor Eis und Schnee schützt und weil es einen Tragegriff hat, mit dem man Eddie wie eine Aktentasche tragen kann.

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Der kahlgeschlagene Gipfelanstieg kommt in Sicht. Hier haben wir eine etwas seltsame Begegnung. Am Gipfelhang fällt uns in etwa halber Höhe ein Wanderer auf, der irgendwie Mühe zu haben scheint, abwärts zu kommen. Wir müssen eh grade Eddie von den Schneekugeln befreien und so treffen wir mit dem einsamen Wanderer hier zusammen. Er mag zuerst kaum grüßen, was natürlich seine Sache ist. Ich frag ihn dann, weil mir auffällt, daß er nur einen Schneeschuh (am rechten Fuß) trägt, was mit dem anderen Schneeschuh passiert ist? “Riemen abgerissen” antwortet er und auf die Frage, wo er den aufgestiegen sei, antwortet er (ich hab erwähnt, wir hätten ungefähr bei halbem Aufstieg Spuren aus dem Wald zum Normalweg gesehen), er wäre unten am Traktorweg diesen Spuren in den Wald bis zum Ende der Straße gefolgt und dann, diesen Spuren folgend, wild durch den Wald in einem Tal bis zum Normalweg, weil er den richtigen Weg nicht kannte und ihn durch die Schneedecke auch nicht sah. Ich fand das alles, vor allem im Nachhinein, ein wenig kurios, muß ich sagen. Wir haben seine Spur im Abstieg bis unten gesehen. Er ist unserer Aufstiegsspur gefolgt. Seine Spur war leicht zu erkennen, weil er am linken Bein den Bergschuh trug und am rechten den Schneeschuh, den er hartnäckig, trotzdem er unnötig war, bis zum Traktorweg im Tal am Fuß gelassen hat. Das Kuriose daran ist nämlich, daß keine der Aufstiegsspuren, die wir fanden, eine Schneeschuhspur war. Der muß die Schneeschuhe kurz unterm Gipfel angezogen haben, weil es weiter oben und auch sonst nirgends irgendwelche andere Spuren menschlicher Aktivitäten gab. Irgendwie hatte ich, man möge es mir nachsehen, den Eindruck, der hat unterm Gipfel (bis zum Gipfelkreuz führte ja keine Spur) zur Feier des Tages einen ordentlichen Schluck aus dem Flachmann genommen.

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Der Gipfelanstieg …

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… und die Aussicht, wenn man sich hier umdreht.

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Rastbank kurz unterm Gipfel mit tollem Ausblick.

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Blick über den Schlußanstieg hinunter

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Das letzte Stück zum Weißen Kreuz ist unberührt. Keine Spuren.

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Ich hab grade nichts besseres zu tun und trete eine schöne, breite Spur zum Gipfelkreuz aus.

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Da steht es wieder, das Weiße Kreuz.

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David Hartlieb und die berührende Geschichte vom Weißen Kreuz.

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Wie schon eingangs gesagt, war unser heutiges Ziel das “Weiße Kreuz”. Es steht wieder. Wir werden bestimmt noch oft hier herauf steigen, vor allem im Winter, und die schöne Aussicht genießen. Und dabei werden wir sicher auch jedes Mal an die Hintergrundgeschichte dieses Gipfelkreuzes denken. Der Abstieg verlief ohne Komplikationen und um halb zwei waren wir wieder am Ausgangspunkt. Also dann bis zur nächsten Tour, irgendwann und irgendwo. Pfüat euch Gott.

23. November 2023

2023. 11. 23. Ostrong / Laimbach – Peilstein 1061m – Kaiserstein 935m – Münichreith – Laimbach

Wir haben in den grauen, regnerischen Tagen wieder einmal ein Schönwetterfenster, das wir nutzen wollen, und daher hab ich nach einigem Überlegen eine Rundtour ausgetüftelt, die in Laimbach am Ostrong beginnt und endet. Dazwischen wollen wir den Kleinen und den Großen Peilstein besteigen und über den Kaiserstein nach Münichreith zu wandern. Von Münichreith nach Laimbach kehren wir nicht auf der Hauptstraße zurück, sondern nutzen Güterstraßen, Wald- und Feldwegen. Ich hab keine Karte von dieser Gegend und deshalb plante ich die Tour auf einem wohlbekannten Tourenplaner. Bei der Navigation waren GPS und das Handy (mit einer speziellen App) hilfreich. Ich mag an und für sich keine Touren ohne Karten aus Papier. Hier hab ich eine Ausnahme gemacht, weil die die Gegend ganz gut kenne. Meine Mutter stammte aus Laimbach, in meiner Kindheit hab ich viele schöne Tage und Wochen in Laimbach bei den Großeltern verbracht. Das war auch einer der Beweggründe für diese Tour. Ich wollte die Gegend, in der wir in der Kindheit so viel schönes erlebt haben, einmal aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen. Übrigens, ich war schon als Kind am Peilstein. Mein Vater hat mich ungefähr Anfang der siebziger Jahre mitgenommen. Ich weiß noch, daß wir beim Aufstieg ganz nah bei den steilen Felsen im Gipfelbereich waren und daher vermute ich, wir gingen damals die selbe Strecke, die wir auch heute gingen. Es ist meine Lieblingsstrecke, weil sie vom Gelände her die interessanteste Möglichkeit (vom Klettern einmal abgesehen) ist, den Kleinen Peilstein zu erreichen.

Länge der Tour lt. Navi: 17,3km mit 610m Höhenunterschied im Auf- und Abstieg.
Zeitaufwand bei gemütlichem Tempo: 6 Std. 20 Min. mit allen Pausen.
Wetter: Teilweise stark bewölkt, Nebel, Temperaturen zwischen 0°C und -5°C, im oberen Bereich des Kleinen Peilstein sehr starker, eiskalter Wind.
Bewertung: Eine im großen und ganzen einfache Tour ohne jegliche technische Schwierigkeit, die aber lang ist. Zwischen Peilstein und Münichreith ist die Navigation auch ohne Karte recht einfach. Den Rest muß man sich halt je nach Lust und Laune selber zusammenstoppeln.

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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GPS-Track auf Mapy.cz

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8:37 Uhr. Wir sind über Persenbeug nach Laimbach gefahren, in Ortsmitte rechts in Richtung Hinterholz abgebogen und haben gleich anschließend am rechten Fahrbahnrand bei einem kleinen Parkplatz den Opel abgestellt. Temperatur 0°C und leichter Nebel. Rucksäcke auf den Rücken, Eddie an die Leine und es kann losgehen. Genau vor uns steht der bewaldete Peilstein, die höchste Erhebung des Ostrong, des Bezirk Melk und des südlichen Waldviertel.

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Hinter uns der Ortseingang von Laimbach

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Wir wandern ein paar hundert Meter aus Laimbach hinaus in die kleine Streusiedlung Hinterholz und zum letzten Haus rechts oben, wo die Wegweiser den Weg zum Peilstein weisen.

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Rückblick auf das westliche Laimbach

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Blick über Laimbach in Richtung Ulrichschlag

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Das erste Drittel des Aufstieg zum Peilstein ist ein reiner Waldweghatscher. Die Farbenpracht des Herbst entschädigt für die Ereignislosigkeit ausgiebig.

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An dieser Forststraßenkreuzung ist der erste Teil des Aufstieg abgeschlossen. Eine Bank lädt zum Rasten ein und man muß sich entscheiden, welchen Weiterweg man nehmen will.

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Wählt man den “leichten” Weg, dann folgt man der Forststraße weiter aufwärts und erreicht, Gott möge einen leiten, irgendwann den Kleine Peilstein. Ich bin einmal durch Zufall einen Abschnitt dieser Straße gegangen und kann nur eines sagen. Ich hasse diese Straße! Grauenhafter, grober Schotter und langweilig. Wählt man hingegen den “schweren” Weg, dann kann von Langeweile keine Rede sein. Sehr unterhaltsam und schön steigt man in immer steiler werdendem, felsigen Gelände höher, wobei es eine Menge zu sehen gibt. Unsere Favoriten sind zuerst der als schwer gekennzeichnete Abschnitt und anschließend ein unmarkierter Steig, der direkt zu den Gipfelfelsen führt. Aber dazu später. Wirklich schwierig ist dort eigentlich gar nichts. Für echte Angsthasen könnte es an der einen oder anderen Stelle eventuell spannend werden.

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Da vorne gehts zum “schweren” Weg.

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Zuerst folgen wir noch diesem unscheinbaren Pfad recht flach durch den Wald, …

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… aber schon bald wird dieser, typisch für Wald- und Mühlviertel, felsdurchsetzt und auch steiler.

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Waldorf & Statler

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9:35 Uhr. Blick von der Schneider Mauer nach Laimbach

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Es ist kalt.

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Wir kommen wieder auf einen flachen Platz, womit wir den zweiten Teil des Aufstieges abschließen.

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Möchte man den normalen “schweren” Steig gehen, dann richtet man sich nach den gelben Tafeln, folgt dieser Forststraße rund 50m und biegt dann nach links in den Wald ab. Der normale schwere Steig führt über grasiges, einigermaßen steiles Gelände einfach und ereignislos zum Gipfel. Wir nehmen diesen Steig normal zum Abstieg, um nicht zweimal die selbe Strecke zu gehen. Für unseren Aufstieg wählen wir aber lieber den unmarkierten Steig gleich da vorne.

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Karte “schwer” Normalweg und “schwer” unmarkierter Weg zum Gipfel

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Auch hier, am unmarkierten Steig, sind die ersten paar Meter unspektakulär und recht flach.

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Daß hier etwas anders ist, erkennt man am großen Steinmann. Dieser Weg wird nicht von Farbe oder Tafeln markiert, sondern gelegentlich durch Steinmännchen. Ansonsten muß man sich den Weg selber suchen. Steigspuren sind vorhanden und deutlich.

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Man nähert sich großen Felsen und steilen Felswänden und die Frage stellt sich bald, wie man hier durchkommen soll?

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Wir nähern uns dem Geheimnis dieses Steig

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In einem Winkerl, das für normale Wanderer nur schwer zu überwinden wäre, beginnt ein durch ein Holzgeländer (das zumindest moralische Unterstützung bietet) gesichertes Stück, womit die Schlüsselstelle überwunden wäre.

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Was nun folgt, ist ein stellenweise steiler, aber unschwieriger Aufstieg in felsigem Gelände. Mir gefällt dieser Abschnitt am besten.

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Hohe Felsen türmen sich vor uns auf.

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Hier pfeift ein eiskalter Wind. Zwischen zwei Felstürmen, dem Linken, der zur Gipfelwand gehört und dem Rechten, ein eigenständiger Turm, ist ein Durchlaß, den wir kennen. Man kann hier bei schönem Wetter in die Gegend oder in die Gipfelwand schauen.

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Wir kämpfen uns durch wahrlich eisige Sturmböen vorwärts und wollen unbedingt auf diese Felsen da vorne rauf.

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Da müssten wir noch hinauf, dann hätten wir diesen Turm bezwungen. Wir waren da schon oben, aber heute trau ich mich nicht. Die Windböen sind zu stark und der Fels ist vereist.

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Unser Standplatz ist hier den Sturmböen schutzlos ausgeliefert. Steil bricht die Wand nach unten ab und links steigt steil die Gipfelwand hoch. Heute ist das ein etwas gruselig-schauriger Platz. Vor allem ist es hier im starken Wind unglaublich kalt.

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Wir müssen wieder ein Stück zurück nach unten, um dann nah an der Gipfelwand hinauf zu steigen. Heute wählen wir allerdings, witterungsbedingt, nicht den direktesten Weg nach oben.

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10:11 Uhr. Die Naturfreundehütte unterm Kleinen Peilstein ist erreicht. Jetzt gehen wir zum Gipfel.

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Es gibt hier drei Mugel. Auf einem davon steht das Gipfelkreuz des Kleinen Peilstein.

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Um zum Gipfelkreuz (und vor allem zum Gipfelbuch) zu kommen, ist ein wenig Kraxelei erforderlich.

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Schon haben wir es geschafft.

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11:15 Uhr. Kleiner Peilstein 1024m

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Gleich neben dem Gipfelkreuz fällt die Gipfelwand senkrecht bis in den zugigen Winkel hinunter, wo wir herumgekraxelt sind.

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Tieflblick nach Laimbach

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Meine hochwissenschaftliche Wetterstation am Rucksack zeigt -5°C an.

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Zurück bei der Hütte (nicht bewirtschaftet) suchen wir im Schutzraum Unterschlupf, essen ein wenig und, weil wir hier vorm Wind geschützt sind, wärmen uns. Schön, daß der Schutzraum ständig geöffnet und auch für Nichtmitglieder zugängig ist. Dafür einen schöne Dank.

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Nach rund zwanzig Minuten Rast geht’s weiter zum Großen Peilstein.

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Das ist, absolut unspektakulär, der …

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… höchste Punkt des südlichen Waldviertel.

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Großer Peilstein 1062m

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Ein wesentlich spektakuläreres Platzerl gibt es unweit von hier ein Stück weiter nördlich.

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10:48 Uhr. Ein letzter Tiefblick in die Nebelsuppe, dann drehen wir um und nehmen Kurs zum Kaiserstein einige Kilometer südlich.

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Und weil auf dem Weg zum Kaiserstein absolut nichts spektakuläres oder irgendwie sehenswertes liegt, gibt es nur wenige Bilder. Hier ist nur Wald und selbst der ist nicht aufregend.

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Da der Weg ein Teil des Weitwanderweg 08 ist, ist er auch nicht schwer zu finden. Ich hab genug Zeit, um mich mit Navi und Handy zu spielen und mich mit diesen Navigationsmethoden vertraut zu machen. Karte aus Papier haben wir, wie eingangs schon gesagt, diesmal gar keine mit.

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11:24 Uhr. Wir nähern uns …

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… einer Felsformation im Wald, die sich …

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… als Kaiserstein herausstellt.

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Die Gipfelfeier …

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… findet allerdings ein Stück weiter unten statt, obwohl die Aussicht hier genau so bescheiden ist (keine, außer Wald) wie oben.

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Weiter geht’s in Richtung Münichreith.

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Dieser riesige Felsbrocken erregt unsere Aufmerksamkeit. Den wollen wir besteigen. Weil grade Zeit ist.

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Geschafft. Alle drei haben wir den Mugel bezwungen. Wir waren aber nicht die ersten, die auf diese Idee kamen. Auf diesen Felsen führt sogar ein kleines Steiglein rauf.

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Tiefblick über den Westgrat

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Beim Abkraxeln wird’s nochmals interessant.

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Abenteuer Felsmugel erfolgreich bestanden.

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11:59 Uhr.

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-3°C

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Herbst, bunte Blätter und …

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… Brombeeren!

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12:31 Uhr. Wir sind wieder im Tal und nähern uns Münichreith

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Blick auf Münichreith

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Unsere Kurs ist nun genau Norden, unser Ziel Laimbach. Links von uns der Ostrong, zwischen uns und dem Ostrong die Landesstraße 83, die von Marbach an der Donau nach Laimbach führt. Ich bin diese Straße in meinem Leben unzählige Male gefahren, aber wenn man hier weiter östlich geht, schaut alles ganz anders aus.

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Für kurze Rastpausen ist immer Zeit.

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Noch so ein seltsamer Geselle

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Blick zum Ostrong. Da drüben sind wir nach Münichreith gegangen und rechts vorne sind deutlich die Felsen vorm Kleine Peilstein zu erkennen.

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Da drüben, etwas von den Bäumen verdeckt, steht das (langsam verfallende, kleine) Haus meiner Oma und meiner Tante. Hier haben wir in unserer Kindheit viel Zeit verbracht. Da werden Erinnerungen wach.

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Laimbach in Sicht

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Nach sechs Stunden und zwanzig Minuten sind wir am Ausgangspunkt zurück. Wir legten rund 17km zurück und hatten viel Spaß.

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Waldorf & Statler sagen pfüat euch Gott und bis zum nächsten Mal.

14. November 2023

2023. 11. 14. Ybbstaler Alpen / Saurüssel 1348m Überschreitung und Umrundung

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Der Saurüssel ist einer jener Berge, die uns seit Monaten auf die Nerven gehen, weil sie über längere Zeiträume immer wieder in unserem Blickpunkt stehen im Wissen, daß wir noch nicht da oben waren. Daß dieser Berg, an dem ich seit Jahrzehnten vorbei fahre, der Saurüssel ist, weiß ich, seit mir Fred erzählte, er werde am nächsten Tag auf den Scheiblingstein gehen. Auf die Frage, von wo aus, kam die Antwort “Vom Saurüssel”. Ich kannte nur einen Saurüssel. Es ist die Straße, die von Weyer nach Hollenstein an der Ybbs führt und von der aus man den Scheiblingstein, den wir meinten, mit Sicherheit nicht besteigen kann. Da er aber selber nichts genaueres wusste, weil er mit einer Gruppe mit ging, machte ich mich auf der Karte und im www auf die Suche und wurde fündig:

“Der Saurüssel (1348 m) ist eine markante Erhebung zwischen Langau und Holzhüttenboden (etwa 4 km südlich von Lackenhof). Vom Scheiblingstein (1622 m) im Westen trennt ihn das Tal der Ois (Ybbs), nördlich grenzt der Winkelbachgraben den Aufschwung des Kl. Ötschers (1552 m) ab. Im Osten schließen ohne nennenswerte Talung der Jägerberg (1366 m) und die Feldwiesalm (1312 m) an.”
Quelle

Schnell war sein Standort ausgemacht und oh Schreck! Dieser Saurüssel steht genau gegenüber dem Wanderparkplatz am Eingang des Taglesbachgraben. Ich war also unzählige Male an ihm vorbei gefahren, hatte ihn vom Kamm zwischen Lehardi und Scheibe oft genug gesehen, seinen Namen aber nie gekannt. Ja, ich weiß, es gibt schlimmeres. Ein Glasauge, ein Holzbein oder schlicht und einfach strohdumm zu sein ist schlimmer. Jetzt war ich aber schlauer und ab sofort begann dieser Saurüssel zu nerven. Wann immer wir mit den Motorrädern an ihm vorbei fuhren, schaute ich nach oben und mich ärgerte, daß dieser Mugel von mir noch unbestiegen war. Vom Zwieselberg aus hatten wir ihn wieder genau vor der Nase und es war klar, dem rücken wir demnächst auf den Pelz. Es hat dann noch drei Monate gedauert, aber heute ist er gefallen. Wir waren am Saurüssel!

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Karte Austria Map AEV mit GPS-Track

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Geländeübersicht auf Mapy.cz mit GPS Track

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9:45 Uhr. Am kleinen Parkplatz gegenüber vom Winkelbachgraben parken wir den noch kleineren Opel und ziehen uns gleich Regenhose wie GTX Jacke an, weil es leicht regnet. Die Wetterfrösche sagen aber ab rund 10 Uhr eine deutliche Wetterbesserung vorher, die sich ja auch schon bemerkbar macht. Grade noch hat es recht stark geregnet, aber als wir hier ankamen, wurde der Regen deutlich weniger. Start der Tour auf rund 690m Seehöhe bei 6°C.

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Ein Blick über die Bundesstraße 71 genügt und wir sehen unser Ziel. Der Saurüssel ragt von hier aus steil in die Höhe.

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Waldorf & Statler beim Abmarsch.

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Wir queren auf einer Holzbrücke die Ois (die ab Lunz am See zur Ybbs wird) und gehen in den Winkelbachgraben.

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Ich hab meine alte Karte ÖK25V Blatt 72 mit, das Navi mit einem Track und das Handy mit Mapy.cz. Heute will ich mir gleich einmal anschauen, was die Dinger können. Gleich hier sollte ich eigentlich der Forststraße rechts folgen, Mapy sagt aber, gradaus weiter, weil es da vorne einen Steig gibt, der die lange Linkskehre abkürzt. Das ist genau die selbe Ansage, wie wenn man bei Google Maps eine Route fährt und die Stimme sagt den Weg an. Finde ich gut, weil man das Telefon im Hosensack eingesteckt lassen kann.

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Wir folgen der in der Karte nicht eingezeichneten Straße etwa 100m weit neben dem rauschenden Winkelbach, bis Markierungen einen Steig nach rechts oben anzeigen.

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Der markierte Steig

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10:02 Uhr. Wir haben auf unserer Abkürzung wieder die Forststraße erreicht, auf der wir weiter aufsteigen.

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“Folgen sie der Straße fünf Kilometer” sagt Mapy.cz. Fünf Kilometer sind es etwa bis zu einem Kreuzungspunkt, der auf Karten “Seilerstätte” heißt und auf knapp 1200m Seehöhe liegt.

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Rückblick zum Scheiblingstein gegenüber, der sich im Dunst verbirgt.

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10:22 Uhr. Wir kommen an einem Abzweig vorbei, auf dem man die Westseite des Saurüssel umrunden könnte, bis man auf der anderen Seite (Süden) auf die Forststraße trifft, die wir beim Abstieg verwenden.

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10:28 Uhr. Wir kommen an einem Steig vorbei, der nach rechts oben führt und als Weg zur Feldwiesalm bezeichnet ist. Wenn dieser Weg in Richtung Seilerstätte führt, wäre das für uns eine schöne Abkürzung, aber der Steig ist in keiner Karte verzeichnet. Nach den letzten massiven Regenfällen schaut mir dieser Steig ehrlich gesagt gar nicht gut begehbar aus und wir entscheiden uns für die Straße. Weiter oben sehen wir die Stelle, wo dieser Steig wieder auf die Straße trifft und auch die Weiterführung ist klar erkennbar und gut gekennzeichnet wie auch in Karten eingezeichnet.

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So schaut der Steig heute nach Regenfällen aus. Er ist kaum von einem Bachbett zu unterscheiden.

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10:32 Uhr. Nachdem wir mit den Wetterberichten bzw. Prognosen über weite Teile des Sommers praktisch zum Narren gehalten wurden, weil das alles nicht viel mit der Realität zu tun hatte, stellen wir fest, daß man sich seit rund zwei Monaten wieder auf die Wetterfrösche verlassen kann. Die zugesagte Besserung scheint grade ihren Anfang zu nehmen, erstmals sehen wir einen Flecken blauen Himmel und der Regen hat aufgehört.

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10:35 Uhr. Wir kommen an einer Jagdhütte vorbei.

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10:46 Uhr. Links zweigt ein Weg zum Ötscher (Riffelsattel) ab.

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Hier kommt das Wasser einfach so aus dem Boden geschossen

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Ein Stück weiter …

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… fällt ein reißender Bach durch eine Schlucht herunter in den Winkelbach. Das ist das Besondere an Wanderungen nach massiven Regenfällen. Sämtliche Bachbette, die im Hochsommer meist trocken sind, führen nun große Wassermengen, die tosend in die Tiefe rauschen. Die große Herausforderung beim Forststraßenbau war hier, daß diese Wassermassen nicht jedes Mal die Straße zerstören.

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11:31 Uhr. Wir haben auf der Forststraße eine große Rechtsdrehung gemacht und bewegen uns jetzt in Richtung Westen und zur Seilerstätte. Genau nördlich von uns liegt der Kleine Ötscher.

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11:39 Uhr. Forststraßenkreuzung Seilerstätte. Von hier aus könnte man zum Goganz 1434m und zur Feldwiesalm weiter wandern. Das haben wir in umgekehrter Richtung im Frühjahr vor.

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Rückblick zur Kreuzung Seilerstätte. Dort hatte sich Mapy.cz wieder zu Wort gemeldet. “Folgen sie der Straße noch weitere zwei und einen halben Kilometer”. “Geht klar, machen wir” sag ich und wir stapfen weiter.

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Ein kurzer, aber eindrucksvoller Blick zum schneebedeckten Ötscher 1893m.

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Fliegenpilz ist besser als Fußpilz

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11:49 Uhr. Wir haben plötzlich einen Ausblick, daß uns die Augen übergehen.

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Blick nach Südwesten zum Dürrenstein 1878m

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Blick nach Süden über Oistal und B71 zu Zwieselberg 1463m und Elferkogel.

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Der Goganz im Südosten 1434m und im Hintergrund der Große Zellerhut 1639m

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Wir wandern momentan genau gen Westen. Links hinten der Dürrenstein, gradaus vor uns der Bärenleitenkogel am Kamm zwischen Dürrenstein und Scheibe, den wir erst am letzten Montag wieder einmal heimgesucht haben.

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Die Forststraße windet sich nun aussichtsreich um die südliche Flanke des Saurüssel stetig höher hinauf.

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Tiefblick nach Süden ins Tal der Ois. Rechts im Vordergrund das Alpl 1425m, das, wie alle Berge entlang der B71, auf unserer Liste steht.

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Mit Reif bedeckte Königskerze

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Wir nähern uns dem westlichsten Punkt dieser Forststraße. Vor uns der Bärenleitenkogel, links hinten der Dürrenstein.

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Wo sich die Straße scharf nach rechts dreht, hat man einen traumhaften Ausblick auf Scheibe, Scheiblingstein und Bärenleitenkogel. Am 22. September 2021 haben wir diesen wunderschönen Kamm bei halbwegs miserablen Wetter inklusive Schneefall vom Taglesbachgraben aus über “Am Fleck” begangen und hatten dabei viel Spaß.

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Wir stehen am westlichsten Punkt der Straße und schauen ziemlich genau nach Norden.

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Von hier aus folgen wir einem abzweigenden Ast dieser Straße (die sich gradeaus gleich einige Meter von hier entfernt im steilen Gelände verliert) rechts aufwärts…

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… und haben dabei den Gipfelbereich des Saurüssel genau vor uns. Da am Kahlschlag wollen wir nach oben steigen. Die Straße, die sich da hoch zieht, soll laut Karten um den Saurüssel herum in die Nordflanke führen. Wir beachten das vorerst nicht weiter.

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Oisa, geh mas au (Also, fangen wir an)

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Ein paar Höhenmeter haben wir schon geschafft. Die Aussicht wird grandioser.

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Das Gelände wird steiler, felsdurchsetzter und immer mehr Trümmer von Schlägerungsarbeiten liegen herum. Ich muß ja auch einen Weg finden, der für Eddie machbar ist. Hier erleben wir ein seltsames Phänomen. Grade war es in der Sonne nach recht warm, aber plötzlich reißen eisig kalte, scharfe Windböen an unserer Kleidung. Ich hab nur die Strickjacke an, die GTX Jacke ist im Rucksack, aber bei jeder eisigen Böe wird mir kälter und kälter. Ich dreh mich einmal um und der Dürrenstein steht in einem eisigen Grau. Mir schwand böses, ich kann aber keine Anzeichen für einen dramatischen Wetterumschwung sehen.

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Das schaut teilweise wild aus, ich finde jedoch immer wieder einen Weg, um die Trümmer zu umgehen. Das Gelände beginnt sich auch schon zurückzulehnen. Wir nähern uns dem Gipfel und die eisigen Sturmböen enden genau so plötzlich, wie sie begonnen haben.

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Rückblick zum Dürrenstein, der in kaltes Grau gehüllt ist.

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12:28 Uhr. Gipfel Saurüssel 1348m. Im Hintergrund das Alpl 1425m

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Westlich von uns Scheibe, Scheiblingstein und Bärenleitenkogel

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Im Nordosten der Kleine Ötscher und der Ötscher

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Mein Burzelbär am Saurüssel

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Mahlzeit bei einer Banane.

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Eine seltsame Stimmung herrscht hier heroben. In einem Teil der Landschaft ist blauer Himmel und Sonnenschein, in einem anderen Teil herrscht eisiges Grau. Wir wollten eigentlich am Aufstiegsweg wieder absteigen, was mir aufgrund der vielen Holztrümmer gehörig auf den Wecker geht, um es freundlich auszudrücken. Ich such nach einer Alternative. Laut Karte sollte die Forststraße, der wir bis zum Kahlschlag folgten, unterm Gipfel herum bis genau nach Norden weiterführen. Wenn wir hier jetzt in etwas nordöstlicher Richtung absteigen, müssten wir auf diese Straße treffen. Ich geh nachschauen, ob ich etwas sehe, finde auch einen breiten Kamm, aber dann trifft mich fast der Schlag. “Sonja, da hinten ist eine Straße” ruf ich ihr aus vielleicht zehn Höhenmeter unterm Gipfel zu. Na ja, die Straße, der wir bis zum Kahlschlag folgten, um dort mühsam aufzusteigen, führt hinten herum mit einem Abzweig bis fast zum Gipfel des Saurüssel.

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Unweit unterm Gipfel steht dieser hohle Baum, von dem ich mir kaum vorstellen kann, wie der so lange hier stehend überstanden hat.

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Kurioser Blick durch einen Riss aus dem inneren des Baumes.

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Von hier aus sieht man gar nicht, daß der Stamm komplett hohl ist. Im Hintergrund der Gipfel des Saurüssel.

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Die Forststraße, die in der Nähe ihr Ende findet. Wir folgen ihr im Uhrzeigersinn um den Gipfel herum bis zu der Stelle, an der wir rauf gekommen sind.

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Waldorf & Statler

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Hier erhaschen wir sogar einen Blick zur Gemeindealpe 1626m

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Durch Zufall sind wir also am Saurüssel eine richtige Gipfelrunde gegangen.

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Blick zwischen Zwieselberg und Alpl zum Hochschwab

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13:04 Uhr. Wir sind wieder an der Stelle, von der aus wir zum Gipfel hochgestiegen sind.

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Der Sperrriegel aus Felsen, der verhindert, daß man hier heroben eine Straße um den Berg herum bauen kann.

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Wir gehen nicht am selben Weg zurück, auf dem wir gekommen sind, sondern steigen in einem halbwegs steilem Hang zu einer weiter unten gelegenen Forststraße ab. Dieser Abstieg geht wesentlich einfacher, als wir uns vorgestellt hatten. Die teilweise steilen Stellen im Gelände kann man schön umgehen und, was am wichtigsten ist, es liegt nur wenig Holzabfall im Hang.

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Hollodrio, und runter da über die Böschung. Ich verwende, so oft es geht, einen der zahlreichen Wildwechsel zum Abstieg.

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Ich geh voraus Weg suchen, Sonja folgt mit Eddie an der Leine.

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Im komm mir vor wie ein Fasan im hohen Gras.

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Waldorf & Statler

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Sowas findet man auch hier. Das muß man umgehen, sonst bleibt nicht nur der Hund stecken.

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Glei hamas …

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Napoleon hat hier seine Mütze verloren.

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Schlussendlich haben wir die Forststraße erreicht. Dem Abschluß einer erfolgreichen Umrundung mit Besteigung des Saurüssel steht nix mehr im Weg.

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Der Rest ist ein einfacher, aber nicht langweiliger Forststraßenhatscher.

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Blick zurück.

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Der Goganz vor uns

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Links Zwieselberg 1463m und Elferkogel 1251m, rechts Alpl 1425m und Waldschöckl 1228m.

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Eine Miniaturwelt mit Pilzen

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Laufend tun sich neue Blickwinkel auf.

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14:55 Uhr. Da waren wir heute am Anfang der Tour.

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Sonja, Eddie und im Hintergrund der Saurüssel

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15:00 Uhr. Nach fünf Stunden und fünfzehn Minuten, rund 700 Höhenmeter und knapp 15 Kilometer hat unser Unternehmen Saurüssel sein ENDE gefunden.

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